In einem Alten- und Pflegeheim in Berlin sind nach einem Corona-Ausbruch innerhalb von fünf Wochen zwölf infizierte Menschen gestorben. Die österreichische Regierung plant wohl einen Übergang von einem Teil- zu einem vollständigen Lockdown. Alle Meldungen vom 14. November zur Pandemie zum Nachlesen.

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  • 16:13 Uhr: Zwölf Tote nach Corona-Ausbruch in Altenheim in Berlin
  • 12:27 Uhr: Österreich plant den vollständigen Lockdown
  • 11:06 Uhr: Merkel: Corona-Winter wird uns allen noch viel abverlangen
  • 06:28 Uhr: 22.461 neue Corona-Infektionen in Deutschland
  • 01:30 Uhr: Ärzte fordern OP-Stopp wegen Corona

Top-News: Zwölf Tote nach Corona-Ausbruch in Altenheim in Berlin

In einem Alten- und Pflegeheim in Berlin-Lichtenberg sind nach einem Corona-Ausbruch innerhalb von fünf Wochen zwölf infizierte Menschen gestorben.

Elf davon seien im Krankenhaus gestorben, wohin sie mit Symptomen überwiesen worden seien, teilte eine Sprecherin der Betreiberfirma Kursana am Samstag der Deutschen Presse-Agentur mit. "Nach unserer Kenntnis hatten alle schwerwiegende Vorerkrankungen oder befanden sich in der Palliativphase." Der "Tagesspiegel" hatte zuvor darüber berichtet.

Am 8. Oktober sei ein erster Bewohner bei einem Krankenhausaufenthalt positiv getestet worden, sagte die Sprecherin. "Danach erfolgten Teil-Testreihen in einzelnen Wohnbereichen. Zum 3. November lagen erstmals Testergebnisse für das gesamte Haus vor. Aktuell sind 27 Bewohner und 17 Mitarbeiter Corona-positiv."

Seit dem Auftreten des ersten Falles sei das Heim für Besucher geschlossen worden. "Alle Hygienemaßnahmen nach RKI-Standard werden umgesetzt, die Mitarbeiter arbeiten alle mit FFP-2 Masken und zusätzliche Flächendesinfektion wird regelmäßig durchgeführt." Wohnbereiche mit COVID-19-Fällen seien unverzüglich unter Quarantäne gestellt worden.

So lange halten sich Coronaviren auf Oberflächen
Quelle: The New England Journal of Medicine. © 1&1

Alle weiteren Corona-Meldungen des Tages im Überblick:

Lauterbach warnt: Schulbetrieb wird zu einem hohen Risiko

16:32 Uhr: Angesichts weiter hoher Corona-Infektionszahlen werden die Forderungen nach weiteren Beschränkungen in Deutschlands Schulen lauter.

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach sagte: "Wir kommen in eine Situation hinein, wo der Schulbetrieb für Kinder, Lehrer, Eltern und Großeltern zu einem hohen Risiko wird."

Lauterbach sprach sich für eine Aufteilung von Schulklassen aus; die Gewerkschaft GEW forderte den Wechsel zwischen Präsenzunterricht und Homeschooling ab einem Sieben-Tage-Inzidenzwert von 50.

Lauterbach sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Samstag: "Gelingt es uns nicht, den Unterricht neu zu organisieren, werden wir keine andere Wahl haben, als die Weihnachtsferien künstlich zu verlängern oder eine zusätzliche Ferien-Episode etwa im Februar einzulegen." Lauterbach forderte darüber hinaus, "im Winter durchgehend mit Maske" zu unterrichten und mobile Luftfilteranlagen bereitzustellen.

SPD-Experte Lauterbach sprach sich zwar dafür aus, die Schulen auf jeden Fall offen zu halten. "Aber die Art und Weise, wie die Schulen jetzt betrieben werden, ist nicht sicher genug", betonte er.

Kinder und Jugendliche im Alter von zehn bis 19 Jahren seien genauso ansteckend wie Erwachsene. "Wir erleben eine Verlagerung des Pandemiegeschehens auf das Schulalter", erklärte Lauterbach. "Der Wellenbrecher-Shutdown wird nicht ausreichend funktionieren, wenn wir das, was wir bei den Erwachsenen gewinnen, bei den Kindern wieder verlieren."

"Querdenker"-Demo: Polizei geht mit Wasserwerfern gegen Gegendemonstranten vor

15:37 Uhr: Mit Wasserwerfern ist die Polizei bei der "Querdenker"-Demo am Samstagnachmittag in Frankfurt gegen linke Gegendemonstranten vorgegangen.

Zudem setzten Polizisten vereinzelt Schlagstöcke ein. Nach Angaben der Polizei wurden Beamte angegriffen. Die Gegendemonstranten blockieren mehrfach die Strecke in der Innenstadt. Sie stellten sich auf mehrere Straßen, dabei zeigten sie etwa ein Banner mit der Aufschrift "Die Rechten zu Boden" sowie den Symbolen der Antifa. Polizisten sperrten Straßen ab, um die Demonstrationsgruppen voneinander fernzuhalten.

Der Beginn der "Querdenker"-Demonstration verzögerte sich auch, weil mehrere Teilnehmer die Hygieneregeln nicht befolgt hatten. Während der Demonstration wurde vielerorts ebenfalls der Mindestabstand nicht eingehalten, viele Teilnehmer trugen keinen Mund-Nasen-Schutz.

Schärfere Corona-Maßnahmen in sächsischen Hotspot-Gebieten angedacht

14:51 Uhr: Angesichts stark gestiegener Infektionszahlen sind in den besonders betroffenen Landkreisen in Sachsen schärfere Corona-Maßnahmen vorgesehen.

So könnten Krankenhäuser und Pflegeheime ihre Besuchsregeln weiter einschränken und es könnte ein Betretungsverbot für Eltern in Kindergärten und Schulen erlassen werden, teilte Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) nach einer Videokonferenz mit den Landräten und Sachsens Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) am Samstag mit.

"Das Infektionsgeschehen im Landkreis Bautzen und im Erzgebirgskreis ist so breit und hoch, dass nur die konsequente Kontaktunterbrechung hilft", erläuterte Kretschmer.

Der Landkreis Bautzen hatte nach eigenen Angaben am Samstag einen Inzidenzwert von 314 Infektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen und zählt zu den am stärksten betroffenen Kreisen in Deutschland.

Am Vortag hatte der Wert noch bei knapp 350 gelegen. Auch die Situation in den örtlichen Kliniken wird immer prekärer, zudem sind viele Pflegeheime betroffen. Derzeit werden 110 Corona-Patienten auf einer Normalstation, 24 auf einer Intensivstation behandelt.

Es liegt nun an den Landräten, ein einheitliches Vorgehen abzusprechen. Kretschmer betonte, dass am kommenden Wochenende über weitere Einschränkungen entschieden werde. "Wenn die Fallzahlen weiter steigen, müssen wir dem Beispiel des Berchtesgadener Landes folgen." Dort gilt eine Ausgangsbeschränkung.

Söder: Keine zu frühe Lockerung der Anti-Corona-Maßnahmen

14:10 Uhr: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat einer zu frühen Lockerung der aktuellen Anti-Corona-Maßnahmen eine klare Absage erteilt.

Bis Ende November gebe es "auf keinen Fall eine Lockerung – das macht überhaupt keinen Sinn", sagte der CSU-Chef am Samstag in einer Rede bei einer Internet-Landesversammlung der bayerischen Jungen Union.

Söder schloss weder eine Verlängerung des befristeten Teil-Lockdowns noch eine weitere Verschärfung der Maßnahmen aus. Mit Blick auf neue Bund-Länder-Beratungen am Montag sagte er: "Ob's verlängert werden muss – möglich, wir werden sehen. Ob mehr gemacht werden muss – das wird dann alles entschieden."

"Querdenken"-Demo mit 800 Teilnehmern in Regensburg

13:43 Uhr: In Regensburg sind am Samstag rund 800 Anhänger der "Querdenken"-Bewegung gegen staatlich vorgeschriebene Corona-Maßnahmen auf die Straße gegangen. Bislang seien noch keine Verstöße registriert worden, hatte eine Polizeisprecherin kurz vor Beginn der Veranstaltung unter dem Motto "Demonstration für Selbstbestimmung und Maskenbefreiung" gesagt. Bei einer Gegendemonstration kamen zunächst rund 90 Menschen zusammen.

Die Veranstalter hatten 2.000 Teilnehmer angemeldet, die Stadt beschränkte die Zahl aber auf 1.000 Menschen. Zudem müssen die Teilnehmer Maske tragen und einen Mindestabstand von eineinhalb Metern einhalten.

Das Verwaltungsgericht Regensburg hatte am Freitag einen Eilantrag gegen die Auflagen abgelehnt. Der Antrag sei unzulässig, teilte das Gericht mit. Die Antragsteller hätten es versäumt, zuerst eine Klage einzureichen, ohne die ein Eilantrag nicht zulässig sei, so die Begründung für die Entscheidung.

Am vergangenen Samstag hatten im Zentrum Leipzigs mindestens 20.000 Menschen bei einer "Querdenken"-Versammlung gegen die Corona-Beschränkungen demonstriert - die meisten laut Polizei ohne Masken.

Auch an anderen Orten in Bayern wollten am Wochenende Anhänger der "Querdenken"-Bewegung protestieren. Eine weitere große Demonstration war unter anderem in Aichach erwartet worden. Am Sonntag sollen Demos in Erlangen und Lindau stattfinden.

Ärzte fordern OP-Stopp wegen Corona - "Die Zeit drängt"

Deutsche Klinikärzte fordern Krankenhäuser auf, verschiebbare OPs zu stoppen. Sowohl die Ärzteorganisation Marburger Bund als auch die intensivmedizinischen Fachgesellschaften kritisieren, dass sich viele Krankenhäuser nicht auf Corona-Patienten fokussieren - aus Umsatzgründen. (Teaserbild: imago images / Roland Mühlanger)

Neuer Höchststand bei Corona-Toten in Polen

13:07 Uhr: Polen hat am Samstag so viele Corona-Tote gemeldet wie noch nie seit Beginn der Pandemie im Frühjahr. Innerhalb von 24 Stunden seien 548 Menschen mit dem Virus gestorben, teilte das Gesundheitsministerium in der Hauptstadt Warschau mit.

Damit gibt es in Polen inzwischen mehr als 10.000 Todesfälle im Zusammenhang mit COVID-19. Innerhalb eines Tages kamen zudem fast 25.600 Neuinfektionen hinzu. Damit sei die Gesamtzahl der gemeldeten Fälle in den vergangenen Monaten auf mehr als 691.000 gestiegen.

Das Land hat rund 38 Millionen Einwohner. Deutschland hat Polen wegen vieler Corona-Fälle als Risikogebiet eingestuft. Zum Vergleich: In Deutschland haben die Gesundheitsämter dem Robert-Koch-Institut am Samstag 22.461 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden gemeldet (siehe EIntrag von 06:28 Uhr).

In Polen gelten angesichts der drastisch steigenden Zahl von Neuinfektionen seit einer Woche weitere Einschränkungen des öffentlichen Lebens. Kinos, Theater und Museen sind erneut geschlossen - ebenso wie Geschäfte in Einkaufszentren, mit Ausnahme von Lebensmittelläden und Apotheken. Alle Schulen stellen auf Fernunterricht um. Die Auflagen sollen bis zum 29. November gelten.

Österreich plant den vollständigen Lockdown

12:27 Uhr: Österreich will einem neuen Plan der Regierung zufolge die Maßnahmen im Kampf gegen die Corona-Pandemie verschärfen und wohl von einem Teil- zu einem vollständigen Lockdown übergehen.

Wie die österreichische Nachrichten-Agentur apa berichtet, soll der harten Lockdown - ähnlich dem im Frühjahr - ab dem 17. November starten und bis zum 6. Dezember gelten.

Die bisher nachts geltenden Ausgangsbeschränkungen werden demnach auf den ganzen Tag ausgeweitet. Alle nicht unbedingt notwendigen Geschäfte würden geschlossen.

Die noch geöffneten Schulen für jüngere Altersgruppen sollten ebenfalls schließen. Bundeskanzler Sebastian Kurz will die neuen Beschränkungen am Nachmittag auf einer Pressekonferenz erläutern.

Pfarrer plant Weihnachten mit bis zu 2.000 Besuchern im Stadion

11:37 Uhr: Angesichts der Corona-Beschränkungen will ein katholischer Pfarrer Weihnachten mit bis zu 2.000 Besuchern im Stadion von Hannover 96 feiern. "Wir können das natürlich nur machen, wenn das Gesundheitsamt grünes Licht gibt und die Infektionslage es erlaubt", sagte Heinrich Plochg von der St.-Joseph-Gemeinde der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" (HAZ/Samstag). Es nicht zumindest zu versuchen, würde Stillstand bedeuten, sagte Plochg dem Blatt.

Dem Bericht nach ist der Mietvertrag bereits unterschrieben und das Hygienekonzept der Gemeinde sieht vor, dass professionelle Ordner bis zu 2.000 Besucher auf der Westtribüne platzieren. Nur jede dritte Reihe soll besetzt werden.

Nach Einschätzung aus dem Gesundheitsministerium in Hannover wäre eine solche Veranstaltung nach der aktuellen Corona-Verordnung des Landes möglich. Darin heißt es, dass Religionsausübung unabhängig von der Zahl der teilnehmenden Personen zulässig ist, wenn sichergestellt ist, dass Maßnahmen aufgrund eines Hygienekonzepts getroffen werden.

Die derzeit geltenden Beschränkungen durch den Teil-Lockdown sind allerdings zunächst bis zum 30. November befristet. Welche Regelungen an Weihnachten gelten werden, ist also noch unklar.

Merkel: Corona-Winter wird uns allen noch viel abverlangen

11:06 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat Bürgerinnen und Bürger vor der am Montag geplanten Zwischenbilanz des Teil-Lockdowns erneut auf schwierige Monate wegen der Coronakrise eingestimmt.

"Der vor uns liegende Winter wird uns allen noch viel abverlangen", sagte Merkel in ihrem am Samstag veröffentlichten Video-Podcast. "Das Virus wird noch eine ganze Weile unser Leben bestimmen. Das bedeutet auch, dass wir uns nicht unbeschwert direkt begegnen können." Zwar könnten hier die Möglichkeiten neuer Kommunikationsmittel helfen, sie seien "aber natürlich kein Ersatz für persönliche Begegnungen".

Merkel will an diesem Montag mit den Ministerpräsidenten der Länder eine Zwischenbilanz zu dem seit Anfang November geltenden Teil-Lockdown ziehen, mit dem die in die Höhe geschnellten Corona-Infektionszahlen in den Griff bekommen werden sollen. Die Bundesregierung hat bereits betont, dass sie derzeit noch keine Möglichkeiten für Lockerungen sieht.

Vor ihrem Gespräch mit Pflegebedürftigen, pflegenden Angehörigen und Pflegekräften in einer Reihe virtueller Bürgerdialoge an diesem Donnerstag hob Merkel die Lage im Pflegebereich hervor. "Wir alle haben den Älteren und ganz Alten viel zu verdanken - und auch denen, die sich um sie kümmern", betonte sie.

Die Pandemie mache das Leben in Heimen und Einrichtungen einsamer und die Arbeitsbedingungen für die Pflegekräfte noch belastender. "Schutz vor der Gefahr des Virus ist notwendig, aber die Antwort soll auch nicht einfach Abschottung heißen." Oft seien unter großem Einsatz Wege gefunden worden, dass Besuche doch möglich gewesen seien.

Antigen-Schnelltests böten in Pflegeheimen und Krankenhäusern die Möglichkeit, mehr zu testen und schneller Infektionen zu erkennen, sagte Merkel.

Wenn man in der Phase sei, dass gegen Corona geimpft werden könne, werde dieser Gruppe auch Priorität zukommen. "Sobald zuverlässige Impfstoffe vorliegen, können sich diejenigen, die für die Versorgung von Kranken und Betreuungsbedürftigen zuständig sind, zügig impfen lassen", sagte Merkel. "Das gilt auch für Risikogruppen, also auch für Pflegebedürftige."

Verfassungsschutz: Radikalisierung bei Gegnern der Corona-Politik

10:23 Uhr: Niedersachsens Verfassungsschutzpräsident
Bernhard Witthaut
warnt vor einer fortschreitenden Radikalisierung von Gegnern der Maßnahmen zum Schutz vor dem Coronavirus.

"Der Ton in den Reden hat sich verschärft, und es werden offen Umsturzfantasien gegen die deutsche Regierung propagiert", sagte Witthaut der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag).

Bei den Demonstrationen gegen die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie hätten sich entsprechende Veränderungen feststellen lassen. Dies gebe es nicht nur im Internet, sondern auch auf der Straße. "Ich beobachte eine fortschreitende interne Radikalisierung der Bewegung", sagte Witthaut dem Blatt.

Einzelne Personen schreckten schon jetzt nicht mehr vor Anschlägen zurück, wie ein Brandanschlag auf das Robert-Koch-Institut und eine Sprengstoffexplosion in Berlin-Mitte samt entsprechendem Bekennerschreiben gezeigt hätten.

"Ich will nicht ausschließen, dass es weitere Anschläge gibt, was ich allerdings nicht hoffe." Für einen Anti-Corona-Terror sehe er bislang noch keine Anhaltspunkte, aber es gebe in der Bewegung ein entsprechendes Radikalisierungspotenzial. "Diese Entwicklung müssen wir genau im Blick behalten, bevor Schlimmeres passiert", forderte der Verfassungsschutzpräsident.

Neuer Rekord: Mehr als 184.500 Neuinfektionen an einem Tag in USA

10:05 Uhr: Die USA verzeichnen derzeit täglich immer neue Höchstwerte der Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Die Anzahl der registrierten Fälle binnen 24 Stunden erreichte am Freitag 184.514, wie aus Daten der Johns-Hopkins-Universität (JHU) vom Samstagmorgen hervorgeht. Das ist der bisher höchste Tageswert der Neuinfektionen seit Beginn der Pandemie.

Insgesamt wurden nach jüngsten JHU-Angaben in den USA mit ihren rund 330 Millionen Einwohnern seit Beginn der Pandemie rund 10,7 Millionen Coronavirus-Infektionen bestätigt. Mehr als 244.300 Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus - mehr als in jedem anderen Land der Welt.

Die Johns-Hopkins-Webseite wird regelmäßig mit eingehenden Daten aktualisiert und zeigt daher einen höheren Stand als die offiziellen Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO). In manchen Fällen wurden Zahlen - auch die der Neuinfektionen binnen 24 Stunden - auch nachträglich korrigiert.

Iran plant landesweit unbefristete Corona-Lockdowns

09:30 Uhr: Der Iran plant landesweit strenge und unbefristete Lockdowns, um die drastisch steigenden Corona-Fallzahlen zu stoppen.

"Diese Lockdowns werden am 21. November in Kraft treten und sind erforderlich, um Menschenleben zu retten", sagte Präsident Hassan Ruhani am Samstag. Laut Ruhani sollen die landesweiten Lockdowns unbefristet so lange weitergeführt werden, bis die Fall- und besonders die Totenzahlen sinken.

"Das Volk muss die bittere Tatsache akzeptieren, dass dieses Problem uns noch längerfristig begleiten wird und wir solange mit diesem ungewollte Gast leben müssen", so der Präsident im Staatsfernsehen. Wie genau die Lockdowns aussehen sollen, welche Wirtschaftsbranchen davon betroffen sind und ob es auch zu Ausgangssperren kommt, wird laut Ruhani vom Corona-Krisenstab vor dem 21. November bekanntgegeben.

Aus wirtschaftlichen Erwägungen war Ruhani bis jetzt gegen Lockdowns. Die dramatisch steigenden Fallzahlen in den letzten Wochen ließen ihm jedoch keine andere Wahl. Fast im Minutentakt sterben Corona-Patienten, im Sekundentakt werden Neuinfektionen registriert. Aktuell liegt die Gesamtzahl der Corona-Toten im Iran über 40.000, die der Infizierten bei fast 740.000.

Die Fallzahlen dürften jedoch mehr als doppelt so hoch sein wie angegeben, weil es im Iran laut Gesundheitsexperten noch zu wenige Testmöglichkeiten gibt. Das Gesundheitsministerium hat die Corona-Tests von 25.000 auf 40.000 am Tag erhöht, plant jedoch umgehend auf 100.000 Tests zu kommen.

Experten sind der Auffassung, dass für eine Bevölkerung von mehr als 82 Millionen Menschen mindestens 200.000 Tests am Tag erforderlich seien, um an die wahren Fallzahlen zu kommen.

Lauterbach fordert Verlängerung des Teil-Lockdowns

09:22 Uhr: Vor der Schaltkonferenz der Ministerpräsidenten mit Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach gegen eine Lockerung der für November verhängten Corona-Auflagen ausgesprochen.

"Ich gehe davon aus, dass wir den Wellenbrecher-Shutdown verlängern müssen, weil die Wirkung schwächer ausfällt als berechnet", sagte der SPD-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstag). "Neben den Schulen ist eine zu geringe Beschränkung privater Kontakte wahrscheinliche Ursache."

Die Neuinfektionen seien viel zu hoch, sagte Lauterbach. "Für Lockerungen gibt es keinen Anlass." Neue Studien bestätigten die enorme Bedeutung von Restaurants, Cafés, Bars, Hotels und Fitnessräumen für die Ausbreitung des Coronavirus. "Genau dort entstehen Superspreader-Ereignisse", sagte Lauterbach. (Mehr zu diesem Thema erfahren Sie hier.)

22.461 neue Corona-Infektionen in Deutschland

06:28 Uhr: In Deutschland haben die Gesundheitsämter dem Robert-Koch-Institut (RKI) 22.461 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Das sind 1.081 Fälle weniger als am Freitag, wie aus den Angaben des RKI vom Samstagmorgen hervorgeht.

Auch im Vergleich zum Samstag vergangener Woche ist der Wert etwas niedriger. Zu dem Zeitpunkt hatte die Zahl gemeldeter Neuinfektionen bei 23.399 gelegen.

Am Freitag war mit 23.542 verzeichneten Fällen der bisherige Spitzenwert erreicht worden. Im Vergleich zum Donnerstag stieg die Zahl der neu gemeldeten Fälle am Freitag um knapp 1.700.

Das RKI zählt seit Beginn der Pandemie insgesamt 773.556 nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2 in Deutschland (Stand: 14.11., 00:00 Uhr).

Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg bis Samstag um 178 auf insgesamt 12.378. Am Freitag betrug diese Steigerung 218 Fälle. Das RKI schätzt, dass rund 493.200 Menschen inzwischen genesen sind.

Das sogenannte Sieben-Tage-R lag laut RKI-Lagebericht vom Freitagabend bei 0,99 (Vortag: 0,93). Das heißt, dass 100 Infizierte rechnerisch etwa 99 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor acht bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.

Ärzte fordern OP-Stopp wegen Corona

01:30 Uhr: Deutschlands Klinikärzte fordern die Bundesländer mit vielen Corona-Fällen zu einem Stopp verschiebbarer Eingriffe in den Krankenhäusern auf.

In einer der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Erklärung kritisieren die Ärzteorganisation Marburger Bund und die intensivmedizinischen Fachgesellschaften, dass Krankenhäuser aus Umsatzgründen ihre Kapazitäten nicht auf COVID-19-Patienten konzentrierten. Ändere sich dies nicht, dann werde die Belastungsgrenze insbesondere auf vielen Intensivstationen schon bald überschritten.

In der Erklärung der Ärzte heißt es: "Wenn wir jetzt nichts ändern können, wird bald in einigen Regionen Deutschlands die Versorgung aller Patienten nicht mehr sicherzustellen sein. Die Zeit drängt."

Trump: Corona-Impfstoff wird zunächst nicht an New York geliefert

00:21 Uhr: Ein voraussichtlich demnächst erhältlicher Corona-Impfstoff soll in den USA nach Aussagen von Präsident Donald Trump zunächst nicht in den Bundesstaat New York geliefert werden.

Der demokratische Gouverneur Andrew Cuomo traue der Regierung in Washington nicht und wolle das Mittel separat prüfen. "Wir werden es also erst nach New York liefern, wenn wir die Genehmigung dazu haben", sagte Trump.

Der amtierende US-Präsident kritisierte Cuomo damit indirekt für dessen Ankündigung vor einigen Wochen, einen zugelassenen Impfstoff von eigenen Experten auf dessen Sicherheit prüfen zu lassen. Cuomo hatte dies mit Bedenken begründet, dass Trump ein Präparat für politische Zwecke nutzen und vorzeitig an die Bevölkerung verteilen könnte.

Cuomo äußerte sich nur kurze Zeit später beim Sender CNN und versicherte, dass ein Impfstoff in New York nicht später zugelassen würde als im Rest des Landes: "Es wird keine Verzögerung geben."

Seiner Darstellung nach solle das Mittel genauso wie an andere Staaten auch nach New York ausgeliefert werden. Die Untersuchung des New Yorker Expertengremiums finde zeitgleich statt. Die New Yorker Generalstaatsanwältin Letitia James drohte damit, die Bundesregierung zu verklagen, falls der Bundesstaat vorläufig keine Impfdosen erhält.

Zuletzt hatten die Firmen Biontech und Pfizer bekanntgegeben, dass ihr Impfstoff einen mehr als 90-prozentigen Schutz vor der Krankheit COVID-19 biete. Sie wollen in diesem Jahr 50 Millionen und 2021 rund 1,3 Milliarden Impfdosen zur Verfügung stellen - weltweit. Der Impfstoff muss zweimal verabreicht werden, um wirksam zu sein.

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Mit Material von dpa, afp, sid und apa.
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