Der Abstiegskampf verspricht Dramatik pur. Die vier bedrohten Vereine treffen am 33. Spieltag direkt aufeinander. In unserem Abstiegs-Check verraten wir alles, was der Bundesliga-Fan dazu wissen muss.
Welcher Bundesligist folgt dem SC Paderborn in die 2. Bundesliga? Welcher Verein geht in die Relegation? Bereits am 33. Spieltag (15:30 Uhr, LIVE bei uns im Ticker) könnte die Entscheidung fallen.
FC Augsburg (Tabellenplatz 14, 35 Punkte, Tordifferenz -17)
Spielplan: Fortuna Düsseldorf (Auswärts), RB Leipzig (Heim)
Die Ausgangssituation: Ein Direktabstieg droht nicht mehr. Selbst die Gefahr, auf den Relegationsplatz abzustürzen, ist gering: Der Vorsprung auf Fortuna Düsseldorf beträgt sechs Punkte und ein um elf Tore besseres Torverhältnis.
Mit einem Unentschieden gegen jene Düsseldorfer wäre der Klassenerhalt sicher. Selbst bei einer knappen Niederlage sollte keine Gefahr mehr drohen. Nur wenn Augsburg hoch verliert, könnte es am letzten Spieltag brenzlig werden.
Die Form: Augsburg hat nur eines der vergangenen fünf Spiele gewonnen. Einen Heimsieg gab es seit dem 1. Februar nicht mehr.
In den vergangenen fünf Spielen schoss die Mannschaft nie mehr als ein Tor. Ein Grund dafür: Torjäger Florian Niederlechner hat an Treffsicherheit eingebüßt und traf in den vergangenen zwölf Spielen lediglich ein Mal.
Die Personalsituation: Trainer Heiko Herrlich spricht von "zwei, drei Fragezeichen". Welche Spieler damit gemeint sind, verriet er vor der Partie am Samstag nicht. Sicher fehlen wird der gelbgesperrte Verteidiger Tin Jedvaj.
Das sagt der Trainer: "Wir haben es selbst in der Hand, das ist unser großer Vorteil", sagt Heiko Herrlich. Er warnt davor, lediglich auf den einen Punkt zu schauen, der zum Klassenerhalt reichen würde: "Wenn man auswärts hinfährt mit dem Ziel, einen Punkt zu holen, dann wird das meistens nichts."
1.FSV Mainz 05 (Tabellenplatz 15, 34 Punkte, Tordifferenz -22)
Spielplan: Werder Bremen (Heim), Bayer Leverkusen (Auswärts)
Die Ausgangssituation: Der 1.FSV Mainz 05 hat sich mit einem überraschenden 2:0-Sieg am vergangenen Mittwoch gegen Borussia Dortmund von den Abstiegsplätzen abgesetzt. Ein Sieg in den letzten beiden Spielen wäre gleichbedeutend mit dem Klassenerhalt.
Der Spielplan ist aber herausfordernd: Nach dem Duell mit dem direkten Verfolger Bremen geht es am letzten Spieltag zu Bayer Leverkusen, die dann vermutlich noch um die Champions-League-Qualifikation kämpfen.
Die Form: Mainz hat zwei der vergangenen drei Spiele gewonnen. Die Mannschaft hat den Abstiegskampf voll angenommen, spulte beim Sieg gegen Borussia Dortmund beachtliche 119,87 Laufkilometer herunter. Zum Vergleich: Dortmund lief etwa neun Kilometer weniger.
In einer Krise steckt allerdings Top-Torjäger Robin Quaison. Seit Ende Februar erzielte der Schwede kein Tor mehr.
Die Personalsituation: Mainz kann wohl personell aus dem Vollen schöpfen.
Das sagt der Trainer: Achim Beierlorzer kündigt vor der Partie gegen Bremen an: "Die Mannschaft hat es intern schon klar betont, dass sie mit derselben Energie wie in Dortmund in dieses Spiel gegen Werder gehen wird."
Und weiter: "Wir wollen es intensiv gestalten und uns am Ende durchsetzen. Wir haben ein riesengroßes Ziel vor Augen. Wir können es greifen, jetzt heißt es zupacken."
Fortuna Düsseldorf (Tabellenplatz 16, 29 Punkte, Tordifferenz -28)
Spielplan: FC Augsburg (Heim), Union Berlin (Auswärts)
Die Ausgangssituation: Durch den späten Ausgleich bei RB Leipzig am 32. Spieltag hat sich Fortuna Düsseldorf mit einem Punkt von dem direkten Abstiegsplatz entfernt. Der Rückstand auf Tabellenplatz 15 beträgt fünf Punkte und sechs Tore.
Nur bei zwei Siegen besteht eine theoretische Chance auf den direkten Klassenerhalt. Ansonsten gilt es, den Relegationsplatz abzusichern.
Die Form: Die Fortuna hat nur eines der vergangenen neun Spiele gewonnen. Düsseldorf ist sehr anfällig für späte Gegentore, hat allein in der Rückrunde durch Gegentreffer in der Nachspielzeit fünf Punkte verschenkt.
Was positiv stimmt: Rouwen Hennings, mit 14 Toren der Top-Stürmer der Fortuna, hat zur alten Treffsicherheit zurückgefunden.
Die Personalsituation: Abgesehen von dem langzeitverletzten Torwart Zack Steffen, sind alle Leistungsträger fit.
Das sagt der Trainer: Uwe Rösler geht selbstbewusst in den 33. Spieltag: "Wir haben keine Angst. Das hat man in den letzten Wochen gesehen. Die Mannschaft macht einen sehr stabilen Eindruck."
SV Werder Bremen (Tabellenplatz 17, 28 Punkte, Tordifferenz -30)
Spielplan: 1.FSV Mainz 05 (Auswärts), 1. FC Köln (Heim)
Die Ausgangssituation: Werder Bremen war der große Verlierer des vergangenen Spieltags. Weil die Mannschaft trotz guter Leistung mit 0:1 gegen den FC Bayern verlor und die Konkurrenten aus Düsseldorf und Mainz punkteten, haben die Grün-Weißen den Klassenerhalt nicht mehr in der eigenen Hand.
Realistisch betrachtet kann Werder nur noch den Relegationsplatz erreichen. Dazu muss die Mannschaft von Trainer Florian Kohfeldt in den letzten beiden Spielen einen Punkt mehr als Düsseldorf holen und zudem im Torverhältnis zwei Treffer aufholen.
Wenn Bremen in Mainz verliert und parallel dazu Düsseldorf gewinnt, wäre Werder bereits nach dem 33. Spieltag abgestiegen.
Die Form: Werder erlebt seit dem Restart eine Achterbahn der Gefühle: drei Siege, vier Niederlagen, ein Unentschieden. Bremen erweist sich vor allem bei gegnerischen Standards als sehr anfällig.
Zudem stecken viele Leistungsträger im Formtief. Linksaußen Milot Rashica wäre zwar dazu in der Lage, Spiele im Alleingang zu entscheiden, hat aber seit dem 14. Dezember kein Tor mehr geschossen.
Die Personalsituation: Der Einsatz der Abwehrspieler Kevin Vogt und Ludwig Augustinsson gilt als fraglich. Beide reisten aber mit nach Mainz.
Das sagt der Trainer: "Es geht in der Tat um alles. Es zählt nur ein Sieg", sagt Florian Kohfeldt. "Der Druck ist da. Wir wissen um die Konstellation, in die wir uns gebracht haben." Er glaubt aber, dass seine Mannschaft damit umgehen kann: "Die Mentalität ist da."
Verwendete Quellen:
- bild.de: BILD erklärt Mainzer Wunder von Dortmund
- Pressekonferenz des FC Augsburg vom 19. Juni 2020
- Pressekonferenz des 1. FSV Mainz 05 vom 19. Juni 2020
- Pressekonferenz des SV Werder Bremen vom 19. Juni 2020
- Pressekonferenz von Fortuna Düsseldorf vom 19. Juni 2020
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