Werder Bremen hat im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga den nächsten Rückschlag hinnehmen müssen. Der Tabellen-Vorletzte unterlag am Sonntag daheim dem Nordrivalen VfL Wolfsburg.
Für Werder Bremen rückt der Abstieg aus der Fußball-Bundesliga immer näher. Vier Tage nach dem 0:3 im Nachholspiel gegen Eintracht Frankfurt verlor der Tabellenvorletzte auch das Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg mit 0:1 (0:0). Das entscheide Tor bei strömendem Regen köpfte der Niederländer Wout Weghorst erst in der 82. Minute.
Bremen zu Hause seit neun Monaten ohne Sieg
Die Bremer sind im heimischen Weser-Stadion mittlerweile seit mehr als neun Monaten ohne Sieg. Am Sonntag verpassten sie es auch noch, nach Punkten wenigstens mit Fortuna Düsseldorf auf dem Relegationsplatz gleichzuziehen. Mainz 05 auf dem ersten direkten Nicht-Abstiegsplatz ist jetzt schon sechs Punkte entfernt. Wolfsburg dagegen rückte durch den Sieg auf Europa-League-Rang sechs vor.
Hoffnung macht jetzt nur noch das vermeintlich lösbare Restprogramm an den letzten vier Spieltagen. Zwar geht es im nächsten Heimspiel gegen den alten und wahrscheinlich auch neuen deutschen Meister Bayern München. Doch die anderen drei Gegner heißen SC Paderborn, Mainz 05 und am letzten Spieltag 1. FC Köln.
Noch an den Tagen vor dem Spiel hatten sich beide Vereine öffentlich beharkt. Wolfsburgs Trainer Oliver Glasner monierte das lautstarke Verhalten der Bremer Ersatzspieler während eines Geisterspiels. Werders Sportchef Frank Baumann wies das entschieden zurück. Doch kurz vor dem Anpfiff sprachen beide Teams dann mit einer Sprache: Alle Spieler gingen rund um den Mittelkreis symbolisch in die Knie, um sich so den weltweiten Protesten gegen Rassismus anzuschließen. Bei dieser Partie war es nicht nur ein einzelner Torschütze, der diese Geste anstelle eines Jubels zeigte. Hier machten alle mit.
Bremens beste Angreifer nicht von Anfang an auf dem Platz
Nicht mit dabei beim Protest und auch beim Anpfiff waren die beiden vermeintlich besten Bremer Angreifer Milot Rashica (Sprunggelenkverletzung) und der erst später eingewechselte Leonardo Bittencourt. Ohne sie verstärkte Trainer Florian Kohfeldt die Defensive, setzte auf eine Fünfer-Abwehrreihe und stabilisierte das Gefüge damit im Vergleich zum 0:3 gegen Frankfurt merklich.
Werder hielt das Spiel ausgeglichen und hatte durch die beiden Ersatzstürmer Joshua Sargent (24.) und Yuya Osako (31.) auch zwei gute Möglichkeiten. Doch bei den Bremern läuft das in dieser Saison eben so: Haben sie ein Problem (hinten) vermeintlich in den Griff bekommen, tut sich an anderer Stelle (vorne) gleich ein anderes auf. In dieser Besetzung war Werder im Angriff zu harmlos. Denn im gegnerischen Strafraum kam die Mannschaft kaum einmal zum Abschluss.
Wolfsburg von der Spielanlage her besser
Wolfsburg war von der Spielanlage her besser, machte daraus aber lange Zeit zu wenig. Immerhin hatte der VfL die zunächst beste Chance des Spiels, als Weghorst schon in der 13. Minute frei vor Jiri Pavlenka auftauchte. Der Bremer Torwart entschärfte den Schuss aber.
Nach der Pause setzten starker Regen und auch Gewitter ein. Und die Bremer fühlten sich zunächst auch ein wenig an den Verlauf des Frankfurt-Spiels erinnert. Wolfsburg wurde stärker und Werder hatte Mühe, dem Tempo der physisch stärkeren Gäste zu folgen. Doch diesmal hielt der Abstiegskandidat noch einmal dagegen und zwang dem VfL einen zweikampfintensiven Fight um jeden Quadratmeter des Feldes auf. Aber auch das ging nur bis zur 82. Minute gut. (mgb/dpa)
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