Terror in Spanien: Anschlag auf Las Ramblas in Barcelona fordert Tote und Verletzte. Zweiter Anti-Terror-Einsatz in Badeort Cambrils mit fünf getöteten Terror-Verdächtigen. Die aktuellen Entwicklungen im Live-Blog.
- Terror in Barcelona und Cambrils: Tote und Verletzte, Deutsche unter Opfern
- Drei Mädchen aus NRW schwer verletzt
- Protokoll der Attacken - Was passierte wann?
- Aktuelle Lage: Was wir wissen, was wir nicht wissen
Attentäter von Barcelona offenbar tot
19:02 Uhr: Der mutmaßliche Haupttäter von Barcelona ist einem spanischen Medienbericht zufolge tot. Er sei in der Nacht zum Freitag zusammen mit anderen mutmaßlichen Terroristen in der Küstenstadt Cambrils erschossen worden, zitierte die Zeitung "El País" Polizeikreise.
18:11 Uhr: Der mutmaßliche Attentäter von Barcelona ist möglicherweise tot. Spanische Medien zitierten Polizeichef Josep Lluís Trapero am Freitag mit den Worten, der Verdächtige könnte unter den erschossenen Terroristen des vereitelten Anschlags in der Stadt Cambrils sein.
"Wir haben derzeit keine Antwort", sagte Trapero demnach. "Die Ermittlungen gehen aber in diese Richtung, und wir hoffen, in den nächsten Stunden Klarheit zu haben." Die Sicherheitskräfte hatten zuvor mitgeteilt, der mutmaßliche Haupttäter sei der 17-jährige Moussa Oukabir.
Er soll einem Bericht zufolge seinem Bruder dessen Pass gestohlen und damit den Transporter angemietet haben, mit dem Terroranschlag auf der Flaniermeile Las Ramblas verübt wurde.
Drei Mädchen aus Deutschland schwer verletzt
17:26 Uhr: Drei Jugendliche aus Nordrhein-Westfalen wurden bei ihrer Flucht im Zuge der Attacke in Barcelona schwer verletzt.
Sie schweben allerdings nicht in Lebensgefahr. Alle weiteren Informationen zu den beiden 17- und einer 14-Jährigen finden Sie hier
17:12 Uhr: Die Attentäter von Cambrils haben nach Angaben der spanischen Polizei neben Attrappen von Sprengstoffgürteln auch eine Axt und mehrere Messer in ihrem Auto mitgeführt.
Bevor die Männer erschossen wurden, hätten sie eine Person mit einem Messer im Gesicht verletzt, teilte die Polizei auf Twitter mit.
17:05 Uhr: Die spanische Mittelmeerstadt Valencia will nach dem Terroranschlag von Barcelona mit 13 Toten ihre Sicherheitsmaßnahmen verschärfen.
Besserer Schutz ist für die Regierungsgebäude sowie die touristisch interessanten Orte wie das Museumsgelände Ciudad de las Artes y las Ciencias geplant, wie spanische Medien am Freitag berichten.
Unter anderem sollen Barrieren errichtet werden, um Autos die Zufahrt zu Fußgängerzonen zu versperren, schrieb die Zeitung "El País".
Opfer aus mindestens 35 Ländern
16:41 Uhr: Inzwischen werden immer mehr Details zu den Toten und Verletzten der Attacke auf Las Ramblas bekannt.
Die Opfer des Anschlags stammen aus mindestens 35 verschiedenen Ländern. Sicher bestätigt sind unter anderem zwei Todesopfer aus Italien und je eines aus Belgien, Portugal und den USA.
Ob auch Deutsche in Barcelona ums Leben kamen, ist nach wie vor nicht endgültig geklärt.
Sondersendungen im deutschen TV
15:59 Uhr: ARD und ZDF ändern am Freitagabend aufgrund der Ereignisse in Spanien ihr Programm. Das Erste bringt nach der 20-Uhr-"Tagesschau" einen "Brennpunkt".
Der Titel lautet "Spanien im Visier von Terroristen", wie Volker Herres, Programmdirektor des Ersten, am Nachmittag twitterte.
Das ZDF bringt neben des "heute-journals" in der Halbzeitpause (21.15-21.25 Uhr) des Bundesliga-Auftaktspiels Bayern München-Bayer Leverkusen noch ein "heute-journal spezial" mit
Polizei: Anschlag wurde lange vorbereitet
15:42 Uhr: Der Terroranschlag von Barcelona und möglicherweise noch weitere geplante Attacken sind nach Erkenntnissen der Polizei wohl schon seit längerem vorbereitet worden. Das teilte der katalanische Polizeichef Josep Lluís Trapero auf einer Pressekonferenz am Freitag mit.
Die Ermittlungen konzentrierten sich jetzt auf ein Haus in der katalanischen Kleinstadt Alcanar, wo die Attacken mutmaßlich vorbereitet wurden, sagte er. In dem etwa 160 Kilometer südlich von Barcelona gelegenen Ort hatte es am Mittwoch eine Explosion mit einem Toten gegeben - möglicherweise in einer Bombenwerkstatt.
Herkunft der vier Festgenommenen geklärt
15:30 Uhr: Die katalanische Polizei hat nach dem Terroranschlag in Barcelona und einem mutmaßlich vereitelten Angriff in einem Urlaubsort drei Marokkaner und einen Anwohner aus der Nordafrika-Exklave Melilla festgenommen.
Der Hauptverdächtige, der am Donnerstag mit einem Lieferwagen in der Innenstadt von Barcelona mindestens 13 Menschen tötete, sei nicht darunter, teilte Polizeichef Josep Lluís Trapero am Freitag auf einer Pressekonferenz mit. Die vier Festgenommenen seien 21, 27, 34 und 38 Jahre alt.
Terroristen wollten Spaniens Tourismus treffen
15:08 Uhr: Als eines der attraktivsten Urlaubsländer am Mittelmeer ist Spanien aus Sicht des Terrorismusexperten Rolf Tophoven auch ein bevorzugtes Ziel für Terroristen. "Die Menschen sollen so verängstigt werden, dass sie in bestimmten Ländern, in bestimmten Städten keinen Urlaub mehr machen", sagte Tophoven der Deutschen Presse-Agentur. Ziel sei es, den Tourismus als eine der Haupteinnahmequellen Spaniens zu treffen.
Dass Politiker der Alternative für Deutschland eine "naive Willkommenskultur" für die Terroropfer mitverantwortlich machen, nannte der Direktor des Instituts für Krisenprävention in Essen eine "billige Nummer". Wörtlich sagt Tophoven: "Wenn Sie eine Million aufnehmen, können Sie doch gar nicht verhindern, dass unter dieser Million auch Kriminelle sind oder möglicherweise Terroristen."
Papst Franziskus verurteilt "blinde Gewalt"
14:29 Uhr:
Sie hätten ihr Leben in einer solch unmenschlichen Tat verloren, hieß es in einer Mitteilung des Vatikans am Freitag. Zugleich verurteilte das Oberhaupt der Katholischen Kirche einmal mehr die "blinde Gewalt", wie der Vatikan weiter schrieb.
In diesen Momenten der Trauer und des Schmerzes wolle der Papst seine Unterstützung und Nähe den zahlreichen Verletzten sowie ihren Familien und der gesamten katalanischen und spanischen Gesellschaft zukommen lassen, so der Vatikan weiter. Von dem Anschlag in Barcelona ist auch eine Jugendgruppe aus Oberhausen betroffen.
Polizei warnte vor Monaten vor Anschlagsgefahr
14:17 Uhr: Das spanische Innenministerium und die Polizeiführung haben die Verantwortlichen in Barcelona schon vor Monaten vor der Gefahr eines Terroranschlags auf der Flaniermeile Las Ramblas gewarnt.
Die Stadtverwaltung sei der Empfehlung, Poller an den Rändern des Boulevards aufzustellen, aber nicht gefolgt, berichtete die spanische Presse am Freitag übereinstimmend. Die Stadtoberen hätten stattdessen entschieden, die Polizeipatrouillen auf den Ramblas zu verstärken.
Die Stadtverwaltung von Barcelona wies nach Medienberichten darauf hin, dass es praktisch unmöglich sei, den Boulevard komplett mit Pollern abzusichern, weil die Straße für Feuerwehreinsätze offen bleiben müsse.
Fahndung nach Moussa Oukabir
13:54 Uhr: Die Polizei hat einen vierten Verdächtigen festgenommen. Dies teilten die Sicherheitskräfte auf Twitter mit, ohne weitere Einzelheiten zu nennen.
Auch, ob es sich bei ihm um den 17-jährigen Moussa Oukabir handelt, der als Hauptverdächtiger gilt, ist unbekannt.
13:41 Uhr: Vermutlich aus 34 Ländern stammen die Opfer - diese Zahl sei aber noch vorläufig, twittern die katalanischen Rettungsdienste. Wie viele Opfer jeweils aus welchem Land kamen, war noch ungewiss.
Zentralrat der Muslime verurteilt Anschläge
13:40 Uhr: Der Zentralrat der Muslime in Deutschland verurteilt den Anschlag von Barcelona mit den Worten: "Wir sind entsetzt über den Anschlag und trauern mit den Hinterbliebenen und beten für die Opfer. Es gibt in keiner Religion eine Rechtfertigung für solche Taten", so der Vorsitzende Aiman Mazyek in Berlin.
Den Attacken gelte Verachtung, ebenso allen anderen Verbrechern und Terroristen der Welt. "Jedoch werden die überwältigende Mehrheit der friedlichen Gläubigen und die überwältigende Mehrheit der Menschen mit oder keiner Religion sich nicht auf den dunklen Pfad des Hasses und der Zwietracht einlassen."
Erste Todesopfer identifiziert
13:22 Uhr: Langsam wird mehr über die Einzelschicksale hinter den Opferzahlen bekannt. Die ersten Toten konnten identifiziert werden.
Darunter ist ein 60-Jähriger aus Lanteira in der Nähe des andalusischen Granada, der gemeinsam mit seinem minderjährigen Sohn und einer Nichte seiner Ehefrau in den Tod gerissen worden sei, zitiert die Zeitung "El País" die Bürgermeisterin der Gemeinde. Die Ehefrau des Mannes sei schwer verletzt worden.
Drei Mädchen aus Deutschland schwer verletzt
13:15 Uhr: Unter den Schwerverletzten sind auch drei Jugendliche aus Nordrhein-Westfalen. Sie seien mit einer evangelischen Kirchengemeinde auf einem Tagesausflug in Barcelona gewesen und würden nun in den örtlichen Krankenhäusern behandelt, sagte der nordrhein-westfälische Ministerpräsident
Es handele sich um drei Mädchen aus Oberhausen. Eine von ihnen ist 14, die anderen beiden 17 Jahre alt.
Auch Laschet schloss nicht aus, dass sich unter den Todesopfern Deutsche befinden könnten.
12:59 Uhr: "Mit Blick auf die deutschen Opfer" hat der Generalbundesanwalt laut Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) mit Ermittlungen begonnen.
Auch die Justiz in Belgien und Frankreich nahm Ermittlungen auf: Unter den Todesopfern ist auch eine Belgierin.
In Paris ermitteln die französischen Anti-Terror-Spezialisten. Es laufe eine Untersuchung wegen Mordversuchen in Verbindung mit einem terroristischen Vorhaben, hieß es von der Pariser Staatsanwaltschaft.
Frau stirbt nach Terror in Cambrils - nun 14 Tote
12:40 Uhr: Die Zahl der getöteten Menschen, die dem Terror in Spanien zum Opfer gefallen sind, ist mittlerweile auf 14 gestiegen.
Das wurde aus Kreisen der katalanischen Rettungsdienste am Freitagmittag bekannt.
Demnach soll es sich bei dem neuesten Opfer um eine Frau handeln, die bei dem Anti-Terror-Einsatz im Badeort Cambrils schwer verletzt worden war.
Einsatzkräfte hatten in der Nacht fünf mutmaßliche Terroristen in Cambrils erschossen, die Attrappen von Sprengstoffgürteln trugen.
Auf ihrer Flucht hatten die Täter mehrere Passanten überfahren.
Schweigeminute in Barcelona: "Wir haben keine Angst!"
12:18 Uhr: Barcelona hat am Freitagmittag den Opfern der Terrorattacke von "Las Ramblas" mit einer Schweigeminute gedacht.
Auf der berühmten Plaça de Catalunya versammelten sich um 12 Uhr unter anderem auch König Felipe VI. und Ministerpräsident Mariano Rajoy sowie zahlreiche weitere Politiker und Behördenvertreter.
Auch Tausende Bürger nahmen an der Schweigeminute teil. Die Polizei hatte die Teilnehmer zuvor aufgefordert, zu Fuß zu dem Platz zu kommen.
Die Menschen sollten keinesfalls Rucksäcke oder große Taschen bei sich zu führen. Zudem wurden strenge Sicherheitskontrollen rund um den Platz durchgeführt.
Nach der Minute der Stille applaudierten die Menschen im Gedenken an die Opfer minutenlang. Viele riefen dabei immer wieder: "Wir haben keine Angst!"
Keine Hinweise auf Deutschland
12:12 Uhr: Hinweise auf eine Verbindung der Täter nach Deutschland gibt es bisher nicht.
Die bisher vorliegenden Informationen zu Verdächtigen oder Tätern wiesen keinen Deutschlandbezug auf, sagte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums am Freitag in Berlin.
Das sei aber ein "dynamischer Prozess" und "allenfalls ein Zwischenstand".
Die Gefährdungslage in Deutschland sei nach dem Anschlag mit mindestens 13 Toten, bei dem auch Deutsche lebensgefährlich verletzt wurden, unverändert.
"Die Gefährdungslage ist hoch. Sie war vor den schrecklichen Ereignissen von gestern hoch, sie wird auch morgen hoch bleiben", sagte der Sprecher.
Europa bilde einen gemeinsamen Raum der Werte und damit für die Terroristen auch einen gemeinsamen Zielraum.
Fußballwelt gedenkt der Opfer
11:50 Uhr: Zahlreiche Promis äußern ihre Betroffenheit und gedenken in den sozialen Medien der Opfer, darunter auch der spanische Bundesliga-Fußballer Marc Bartra.
Bartra, der selbst im April beim Anschlag auf den Mannschaftsbus seines Vereins Borussia Dortmund verletzt wurde, schrieb auf Twitter: "Wo ich geboren wurde, wo ich aufgewachsen bin und wo ich Menschen habe, die ich liebe. All meine Unterstützung den betroffenen Familien. Ich liebe dich, Barcelona."
Die spanische Fußball-Liga will vor allen Spielen der ersten, zweiten und dritten Profi-Ligen an diesem Wochenende eine Gedenkminute halten. "Der Profi-Fußball wird auf diese Art und Weise sein Mitgefühl zeigen und seine Solidarität mit den Freunden und Angehörigen der Opfer zum Ausdruck bringen", sagte der Verband am Donnerstagabend in einer Stellungnahme auf seiner Webseite.
Die Spieler von Bartras Ex-Verein FC Barcelona stellten sich am Freitag beim Training zu einer Schweigeminute im Halbkreis auf, wie ein Video des Clubs zeigte.
"Wir alle sind Barcelona", hieß es dazu auf Katalanisch. Auch der Lokalrivale Espanyol Barcelona und Titelkonkurrent Real Madrid versammelten sich zu Schweigeminuten.
Deutsche Todesopfer nicht ausgeschlossen
11:40 Uhr: Bei dem islamistischen Anschlag in Barcelona sind nach Angaben des Auswärtigen Amts 13 Deutsche teils lebensgefährlich verletzt worden.
Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass auch unter den 13 Todesopfern deutsche Staatsangehörige seien, sagte der Sprecher des Auswärtigen Amtes, Martin Schäfer, am Freitag in Berlin.
11:30 Uhr: Die Attentäter von Barcelona und Cambrils gehörten laut "El País" einer einzigen Terrorzelle an. Die spanische Zeitung beruft sich in ihrem Bericht auf Anti-Terror-Experten.
Die Zelle soll sich aus zwölf Personen zusammengesetzt haben. Drei Verdächtige nahm die Polizei bisher fest.
Angela Merkel über Terror: "Besiegen kann er uns nie"
11:12 Uhr: Der islamistische Terror gehe mit "vollständiger Menschenverachtung vor", verurteilte
Neben ihrer Trauer und ihrem Mitgefühl brachte die Bundeskanzlerin bei einem Statement vor der Presse auch ihre Entschlossenheit zum Ausdruck: "Diesen Mördern werden wir nicht gestatten, dass sie uns von unserem Weg, von unserer Art zu leben, abbringen."
Barcelona stehe für Schönheit, Toleranz, Lebensfreude und die friedliche Begegnung von Menschen aus allen Kulturen. "Terrorismus kann uns tieftraurige Stunden bescheren, aber besiegen kann er uns nie", sagte Merkel.
Mit den Vertretern der anderen Parteien habe sie sich beraten, ob der Wahlkampf auch in diesen Tagen des Terrors fortgeführt werden soll. Man habe sich darauf geeinigt weiterzumachen, denn Wahlen seien eine "Feier der Demokratie und damit eine Feier unserer Freiheit. Darin liegt unsere Stärke", so Merkel weiter.
Auf laute Musik wolle man aber verzichten und bei den Veranstaltungen Schweigeminuten abhalten.
Zu möglichen deutschen Todesopfern hatte die Kanzlerin keine neuen Informationen. Sie betonte, das Auswärtige Amt versuche alles, um schnellstmöglich zu klären, "in welcher Weise Deutsche betroffen sind."
War der Fahrer minderjährig?
10:35 Uhr: Die spanische Polizei fahndet laut einem Medienbericht nach einem neuen Hauptverdächtigen.
Es handele sich um den 17-jährigen Moussa Oukabir, dem jüngeren Bruder des bereits am Donnerstag inhaftierten Driss Oukabir. Das berichtet die Zeitung "El Mundo" unter Berufung auf die Sicherheitskräfte.
Der Verdächtige soll nach der Todesfahrt zu Fuß geflüchtet sein. Der Minderjährige Moussa hat dem Bericht zufolge seinem Bruder seinen Pass gestohlen und unter dessen Namen den Transporter angemietet. Dies habe auch Driss Oukabir gegenüber der Polizei bestätigt.
Österreicherin unter Verletzten
10:21 Uhr: Todesopfer aus Österreich gibt es nach derzeitigem Wissenstand nicht. Allerdings sei eine Österreicherin beim Anschlag in Barcelona leicht verletzt worden, teilte das österreichische Außenministerium mit.
10:07 Uhr: Die AfD macht die Migrationspolitik für die Opfer von Barcelona mitverantwortlich.
Die Spitzenkandidatin für die Bundestagswahl, Alice Weidel, sprach von einem "Politikversagen offener Grenzen und laxer Immigrationspolitik".
"Die naive Willkommenskultur gefährdet unsere Sicherheit, tötet Menschen und setzt unseren Frieden aufs Spiel", schrieb sie am Freitag in einer Erklärung, "wir müssen endlich unsere Grenzen schließen und alle islamistischen Gefährder sofort abschieben. Andernfalls wird sich auch Barcelona wiederholen. Barcelona ist überall."
Verkehrsmittel fahren großteils wieder
10:02 Uhr: Obwohl der Fahrer des Lieferwagens noch auf der Flucht ist: Die Menschen in Barcelona versuchen, zur Normalität zurückzukehren. Auf dem Boulevard Las Ramblas öffnen die ersten Kioske wieder, berichtet der Sender TV3.
Die öffentlichen Verkehrsmittel in der Stadt funktionieren laut der katalanischen Notfalldienste größtenteils wieder normal. Nur drei Stationen um Las Ramblas blieben geschlossen.
Polizei, Zivilschutz und Rotes Kreuz richteten am Flughafen zwei Räume ein, um Familienangehörige der Opfer zu betreuen.
Am Parlamentsgebäude der katalonischen Regierung ist die Flagge auf Halbmast gehisst.
9:45 Uhr: Immer noch ist unklar, ob unter den Toten auch Deutsche sind. Das Auswärtige Amt meldet lediglich, dass Deutsche "zu Schaden gekommen" seien.
Eine Sprecherin versicherte am Freitagmorgen, das deutsche Generalkonsulat und das Krisenreaktionszentrum stünden mit den spanischen Behörden in engem Kontakt. Man gehe "mit Hochdruck" allen Hinweisen nach.
Angela Merkel tritt am Vormittag vor die Presse
9:40 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel hat für 11:00 Uhr ein Statement zum Anschlag angekündigt.
Deutliche Worte kamen am Freitagmorgen bereits aus Polen: "Wir verurteilen entschieden Angriffe, die bewusst gegen wehrlose Menschen, darunter Kinder, gerichtet sind", teilte das Außenministerium in Warschau am Freitag mit. Die Täter nannte das Ministerium "Feiglinge, die sich falsche höhere Ziele zuschreiben" würden.
Der Iran verurteilte den Anschlag als "entsetzliches Verbrechen". Der Terror kenne schon lange keine Grenzen mehr und müsse daher auch global gelöst werden, sagte Außenamtssprecher Bahram Ghassemi.
Dementsprechend sollten laut Ghassemi alle Länder ihre politischen Differenzen beiseitelassen und ihre Priorität auf den Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) fokussieren. Als eines der Opfer des IS-Terrors sei der Iran bereit, bei solch einer globalen Initiative mitzuwirken, so der Sprecher in einer Presseerklärung.
9:33 Uhr: Mehr als 100 Verletzte befinden sich nach dem Terrorakt im Krankenhaus. Das teilten die katalanischen Rettungskräfte am Freitagmorgen auf Twitter mit.
Die Verletzten werden in etwa 15 katalanischen Krankenhäusern versorgt.
Festnahme in Ripoll
9:32 Uhr: Inzwischen sind mehr Details zur dritten Festnahme bekannt geworden. Der Mann sei in Ripoll, etwa 100 Kilometer nördlich von Barcelona gefasst worden, teilte die Polizei mit. Ob es sich bei dem Inhaftierten um den flüchtigen Fahrer des Lieferwagens handelt, der am Donnerstag auf dem Boulevard Las Ramblas 13 Menschen umgebracht hatte, ist unklar.
Zwei Verdächtige waren bereits kurz nach der Tat festgenommen worden. Bereits am Donnerstag hatte die Polizei mitgeteilt, dass es Verbindungen zwischen der Tat und der Stadt Ripoll in der Provinz Girona geben soll.
9:15 Uhr: Das Innenministerium und die Polizei in Katalonien haben für Angehörige von Opfern eine Telefonnummer veröffentlicht:
Sprengstoffgürtel waren Attrappen
8:57 Uhr: Die Sprengstoffgürtel der in der Stadt Cambrils erschossenen Terror-Verdächtigen waren Attrappen.
Dies berichteten spanische Medien am Freitagmorgen unter Berufung auf das katalanische Innenministerium. In der Stadt 100 Kilometer südwestlich von Barcelona hatten Einsatzkräfte in der Nacht fünf mutmaßliche Terroristen erschossen.
Was die Männer genau vorhatten, war weiter unklar.
8:45 Uhr: Angeblich ist ein dritter Verdächtiger festgenommen worden. Das berichtet die Zeitung "El Pais" unter Berufung auf das katalanische Innenministerium.
8:30 Uhr: Unter den Verletzten in Barcelona sind 26 Franzosen, mindestens elf von ihnen wurden schwer verletzt.
Das teilte das französische Außenministerium in Paris mit. Ressortchef Jean-Yves Le Drian kündigte an, noch am Freitag in die katalonische Metropole zu reisen, um die französischen Opfer zu besuchen.
7:51 Uhr: Auf der Flaniermeile Las Ramblas kehrt langsam wieder Normalität ein - zumindest äußerlich. Trotz Absperrungen seien dort bereits wieder Passanten unterwegs, berichtet n-tv.
Der Fahrer des Lieferwagens ist weiter auf der Flucht.
7:24 Uhr: Nach Angaben des spanischen Zivilschutzes sind unter den Opfern auch Deutsche. Keine Bestätigung gibt es weiterhin für Medienberichte, nach denen drei Deutsche getötet worden sein sollen.
Laut der Behörde stammen die Opfer aus insgesamt 18 Ländern: Spanien, Deutschland, Frankreich, Niederlande, Belgien, Italien, Irland, Griechenland, Ungarn, Rumänien, Mazedonien, Algerien, Argentinien, Venezuela, Peru, Kuba, Australien und China.
Schweigeminute mit König Felipe geplant
7:20 Uhr: Die katalanische Regionalregierung hat nach dem Anschlag drei Tage offizielle Trauer verfügt.
Am Freitag um 12:00 Uhr wird auf dem Prachtboulevard Las Ramblas, der am Vortag zum Ort des Terrors wurde, eine Schweigeminute stattfinden. "Es geht darum, zu zeigen, dass wir keine Angst haben und vereint sind gegen die Barbarei und für die Demokratie", sagte Barcelonas Bürgermeisterin Ada Colau.
Auch Spaniens König Felipe wird anwesend sein. Er hatte am Donnerstagabend getwittert: "Ganz Spanien ist Barcelona. Die Ramblas werden wieder für alle da sein".
7:02 Uhr: Laut der Nachrichtenagentur AP bestätigen die katalanischen Behörden den Zusammenhang zwischen Barcelona und dem verhinderten Attentat in Cambrils.
6:57 Uhr: Bereits vor zwei Monaten sollen Behörden in Katalanien vom US-Auslandsgeheimdienst vor einem Terroranschlag gewarnt worden sein - konkret auf der Flaniermeile Las Ramblas. Das berichtet die "BBC" unter Verweis auf spanische Medien.
Polizei sieht Zusammenhang mit Explosion am Mittwoch
6:37 Uhr: Ging dem Anschlag in Barcelona kurz zuvor eine Attacke voraus? Bereits am Mittwoch gab es im rund 200 Kilometer entfernten Alcanar eine Explosion mit einem Toten und mehreren Verletzten.
Die Behörden gingen laut dem katalanischen Polizeichef Josep Lluis Trapero zunächst von einer Gasexplosion aus - mittlerweile glaube man aber an einen Zusammenhang mit Barcelona und Cambrils. Details nannte er nicht, sprach aber von "klaren Verbindungen".
6:20 Uhr: Die Polizei bestätigte zwei Festnahmen, der Fahrer des Lieferwagens konnte aber nicht gefasst werden. Er flüchtete nach der Tat zu Fuß.
Nicht sicher ist, ob er überhaupt alleine in dem Fahrzeug saß: Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) reklamierte den Anschlag laut ihrem Sprachrohr Amak für sich und gab an, dass mehrere ihrer "Soldaten" beteiligt gewesen seien. Die Echtheit der Nachricht ließ sich zunächst nicht verifizieren.
Zahl der Opfer könnte noch steigen
6:10 Uhr: Nach Einschätzung des spanischen Innenministeriums könnte die Zahl der Opfer weiter steigen. 13 Menschen sollen bei dem Anschlag in Barcelona gestorben, etwa 80 sollen verletzt worden sein - einige davon schwer.
6:02 Uhr: Unklar ist immer noch, ob unter den Todesopfern auch Deutsche sind. Man prüfe dies mit Hochdruck, sagte eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes.
Das ZDF hatte am Donnerstag unter Berufung auf Sicherheitskreise von drei deutschen Todesopfern berichtet.
Von katalanischen Behörden heißt es bisher lediglich, dass Deutsche ebenso wie Menschen aus über 20 anderen Nationen zu Schaden gekommen seien. Ob sie starben oder verletzt wurden, ist nicht bekannt.
Anschlag in Cambrils verhindert - fünf Männer erschossen
5:55 Uhr: Nach dem Anschlag in Barcelona vereitelte die Polizei in der Nacht vermutlich eine zweite Terrorattacke in einem katalanischen Touristenort.
In der Stadt Cambrils rund 100 Kilometer südwestlich von Barcelona erschossen die Einsatzkräfte in der Nacht zu Freitag fünf mutmaßliche Terroristen. Sie solen Sprengstoffgürtel getragen haben.
Spanische Medien berichteten, die Täter seien in einem Wagen von der Polizei kontrolliert worden. Bei einer Verfolgung kippte dieser angeblich um, die Täter seien geflohen und dann niedergeschossen worden. Die Meldung, dass sie zuvor Menschen angefahren hätten, zog die Nachrichtenagentur Associated Press (AP) am Freitagmorgen zurück.
Bei dem Einsatz seien sieben Menschen verletzt worden, zwei davon schwer, twitterte der katalanische Zivilschutz.
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.