• 19:30 Uhr: Mecklenburg-Vorpommern verschärft Corona-Maßnahmen
  • 16:00 Uhr: Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts blickt hoffnungsvoll auf Prüfung dreier Impfstoffe
  • 13:39 Uhr: Inzidenz von mehr als 514 - Saale-Orla Kreis ist neuer Hotspot Nummer 1
  • 11:12 Uhr: Virologe warnt vor Ansteckungsketten wegen Fehler bei Nutzung von Schnelltests
  • 09:45 Uhr: RKI registriert 20.472 Neuinfektionen in Deutschland
  • 08:30 Uhr: Zahl der Corona-Toten erreicht neuen Tageshöchstwert in Brasilien

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➤ Mecklenburg-Vorpommern verschärft Corona-Maßnahmen

19:30 Uhr: Angesichts stark gestiegener Infektionszahlen werden die Corona-Maßnahmen in Mecklenburg-Vorpommern teilweise verschärft. In Regionen mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von mehr als 100 sind künftig nächtliche Ausgangsbeschränkungen möglich. Wenn die Corona-Infektionen als lokal nicht eingrenzbar eingeordnet werden, sollen dort von 21.00 bis 6.00 Uhr Ausgangsbeschränkungen eingeführt werden, wie Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) am Samstag in Schwerin mitteilte.

In Regionen im Bundesland mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von mehr als 150 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner sollen zusätzliche Einschränkungen gelten. Dazu zählen etwa Schließungen von Zoos, Tierparks, Museen und Fahrschulen, wie aus dem Beschlusspapier des Landes-Corona-Gipfels hervorgeht.

Vom kommenden Mittwoch an ist der Friseurbesuch nur noch mit einem negativen Corona-Schnelltest möglich. Vom 6. April an muss dann auch beim Shoppen ein Negativ-Test vorgezeigt werden, wie Schwesig erläuterte. In Rostock soll dies erst ab dem 10. April gelten. Dort ist die Sieben-Tage-Inzidenz landesweit am niedrigsten.

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen ist in dieser Woche stark angestiegen im Nordosten. An mehreren Tagen wurden zuletzt jeweils mehr als 300 Neuinfektionen gemeldet. Der landesweite Inzidenzwert kletterte auf mehr als 100. Mittlerweile liegt keine der beiden kreisfreien Städte beziehungsweise keiner der sechs Landkreise mehr unter dem wichtigen Schwellenwert von 50.

Deutsche Krankenhausgesellschaft fordert mehr Erstimpfungen

Durch die steigende Zahl von Corona-Neuinfektionen spitzt sich die Lage in den Krankenhäusern Deutschlands zu. Damit die Situation nicht außer Kontrolle gerät, fordert Gerald Gaß von der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) schnellstens so viele Erstimpfungen wie möglich durchzuführen.

Die weiteren Corona-News vom 27. März:

Cichutek sieht Prüfung dreier COVID-Impfstoffe mit Hoffnung

16:00 Uhr: Der Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) sieht die derzeit laufende Prüfung neuer COVID-19-Impfstoffe mit Hoffnung.

Derzeit prüfe die europäische Zulassungsbehörde EMA drei weitere Präparate in einem "Rolling-Review-Verfahren", sagte Klaus Cichutek am Samstag bei einer Online-Diskussionsveranstaltung der Bundesregierung, bei der Bürgerinnen und Bürger Fragen stellen konnten. Dies seien ein mRNA-Impfstoff des Tübinger Unternehmens Curevac, das russische Präparat Sputnik V sowie ein Vakzin des Unternehmens Novovax.

Beim "Rolling-Review-Verfahren" werden Testergebnisse bereits geprüft, auch wenn noch nicht alle Ergebnisse vorliegen. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn ergänzte, voraussichtlich ab Mitte April werde der bereits zugelassene Impfstoff von Johnson & Johnson zum Einsatz kommen, allerdings anfangs noch in geringen Mengen.

PEI-Präsident Cichutek betonte zudem, das Institut beobachte etwaige Nebenwirkungen nach Covid-19-Impfungen sehr aufmerksam. "Die Glocken läuten, wenn es notwendig ist", betonte Cichutek unter Verweis auf die zeitweilige Aussetzung der Impfungen mit dem Astrazeneca-Präparat nach mehreren Fällen von Hirnvenenthrombosen.

Tübinger Pandemiebeauftragte: Test-Projekt teuer und aufwendig

16:15 Uhr: Das Testen auf Corona-Infektionen muss aus Sicht der Tübinger Pandemiebeauftragten Lisa Federle mittelfristig an die Bürger übertragen werden. Das bundesweit beachtete Modellprojekt in der Universitätsstadt sei sehr aufwendig und teuer.

Jeder Test an einer der neun Teststationen in Tübingen koste den Steuerzahler 15 Euro, sagte Federle am Samstag bei einer Online-Diskussionsveranstaltung der Bundesregierung, bei der Bürgerinnen und Bürger unter anderem Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) Fragen stellen konnten. Daher müsse man die Verantwortung für die Selbsttests "schon in die Hände der Bevölkerung geben".

Tübingen testet seit knapp zwei Wochen, ob mehr Öffnungsschritte mit möglichst flächendeckendem Testen umsetzbar sind, ohne dass die Zahl der Corona-Fälle deutlich zunimmt. Menschen können in der Stadt kostenlose Tests machen, das Ergebnis wird bescheinigt.

Mit dem Zertifikat können die als gesund getesteten Personen zum Beispiel in Modeläden einkaufen, zum Friseur oder auch in Theater und Museen gehen.

Auch in Tübingen stiegen die Corona-Zahlen zwar wieder, räumte Federle in der Video-Konferenz ein. Trotz der zahlreichen Tests sei der Anstieg aber nicht stärker als im Landesvergleich.

Spahn: Ende April, Anfang Mai bis zu 100.000 Impfpraxen

15:17 Uhr Bundesgesundheitsminister Jens Spahn geht davon aus, dass Ende April/Anfang Mai 80.000 bis 100.000 Arztpraxen Coronavirus-Impfungen verabreichen könnten.

Nach Ostern werde man beginnen, auch Hausärzte in die Impfkampagne einzubeziehen, sagte Spahn am Samstag bei einer Online-Diskussionsveranstaltung der Bundesregierung, bei der Bürgerinnen und Bürger Fragen stellen konnten. Derzeit impfen Hausärzte nur in Modellprojekten mit. An der geplanten Ausweitung auf Hausärzte sollen laut Spahn zunächst bis zu 50.000 Praxen beteiligt sein.

Betriebsärzte sollen erst nach Hausärzten dazu kommen, sagte Spahn. "Ich kann halt nur um Geduld bitten. Noch ist es zu knapp", sagte er über den verfügbaren Impfstoff. Er finde es schwierig, jüngere Mitarbeiter von Unternehmen zu impfen, solange die Älteren noch nicht geschützt seien.

Neben den Praxen würden auch die Impfzentren weiter gebraucht, sagte Spahn. "Beides hat seine Berechtigung." Während Hausärzte Impfsprechstunden für ihre Patientinnen und Patienten anbieten könnten, seien Impfzentren gut geeignet, um etwa bestimmte Berufsgruppen im großen Stil zu impfen.

Der Berliner Arzt Hans-Joachim Hindenburg beklagte übermäßige Bürokratie beim Impfen. "Für jeden Patienten muss ich vier Unterschriften leisten", berichtete er. Anna Wessel, ebenfalls Medizinerin aus Berlin, sagte: "Wir laden Patienten ein, und gleichzeitig kriegen sie drei Tage später eine Einladung von den Impfzentren."

Das schaffe Verwirrung. Spahn erwiderte: "Das werden wir nicht auflösen können." Denn in Deutschland gebe es keine zentrale Impfdatei.

Kretschmann will Notbremse strikt durchsetzen: "Kein Vertun mehr"

14:24 Uhr: Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann will bei der Corona-Notbremse in Hotspot-Regionen keine Verzögerung mehr zulassen. "Das wird strikt durchgesetzt. Da gibt es kein Vertun mehr", sagte der Grünen-Regierungschef am Samstag der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart.

In der Landesregierung wächst dem Vernehmen nach der Ärger über Stadt- und Landkreise, die die Notbremse zunächst nicht konsequent anwenden, obwohl sie den Grenzwert von 100 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner in einer Woche schon mehr als 3 Tage lang überschritten haben.

Der Hauptgeschäftsführer des Landkreistags, Alexis von Komorowski, entgegnete: "Die Landesregierung hat es in der Hand, durch bessere Regelungen in der Corona-Verordnung die Unsicherheiten bei der Umsetzung der Notbremse zu beseitigen."

Kretschmann betonte, die Notbremse sei "ein scharfes Instrument, vor allem bei uns, weil wir sie mit Ausgangsbeschränkungen machen". Schon am Freitag hatte die Landesregierung aber erklärt, über Ostern werde es eine Ausnahme bei den Kontaktbeschränkungen geben.

Thüringens Saale-Orla-Kreis jetzt Corona-Hotspot Nummer 1

13:39 Uhr: Der thüringische Saale-Orla-Kreis hat den Kreis Greiz als Corona-Hotspot Nummer eins unter den Landkreisen bundesweit abgelöst. Der Sieben-Tage-Wert bei Neuinfektionen je 100.000 Einwohner lag im Saale-Orla-Kreis am Samstag (Stand 0.00 Uhr) bei 514,2, wie aus einer Übersicht des Robert Koch-Instituts hervorging.

Es folgten der Kreis Schwäbisch-Hall in Baden-Württemberg mit einer Inzidenz von 438,6 sowie der Thüringer Wartburgkreis (434,5) und der Kreis Greiz (421).

Corona in den USA: Mehr als 80.000 Corona-Neuinfektionen

12:37 Uhr: In den USA sind am Freitag 80.716 neue Corona-Fälle und 1.265 Tote nach einer Infektion gemeldet worden. Dies geht aus Daten der Johns-Hopkins-Universität (JHU) in Baltimore vom Samstagmorgen (MEZ) hervor.

Am selben Tag der Vorwoche waren es 61.527 Neuinfektionen und 1.184 Tote. Die bisherigen Höchstwerte wurden am 2. Januar mit 300.416 neuen Fällen sowie am 12. Januar mit 4.477 Toten registriert. Die Geschwindigkeit beim Rückgang der landesweiten Neuinfektionen hatte sich zuletzt verlangsamt.

Mit mehr als 548.000 Toten und 30,1 Millionen Infektionen sind die Vereinigten Staaten in absoluten Zahlen das weltweit am stärksten von der Corona-Pandemie betroffene Land. Inzwischen sind aber auch schon mehr als 89,5 Millionen Menschen mindestens einmal geimpft. Mehr als 45 Prozent der über 65-Jährigen sind bereits vollständig geimpft. Insgesamt zählen die USA knapp 330 Millionen Einwohner.

Die Webseite der Johns-Hopkins-Universität wird regelmäßig aktualisiert und zeigt daher einen höheren Stand als die offiziellen Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO). In manchen Fällen werden die Zahlen - unter anderem die der Neuinfektionen binnen 24 Stunden, aber auch die der Toten - nachträglich aktualisiert.

Johnson warnt: Auswirkungen von dritter Corona-Welle unklar

12:30 Uhr: Der britische Premierminister Boris Johnson hat erneut vor einer neuen Ausbreitung des Coronavirus im Vereinigten Königreich gewarnt. Es sei offen, welche Auswirkungen eine dritte Corona-Welle auf dem europäischen Festland für das Land haben werde, sagte Johnson am Samstag bei einer Online-Tagung mit Mitgliedern seiner konservativen Partei.

Die "bittere Erfahrung" sei, dass Großbritannien drei Wochen nach Europa getroffen werde. "Die Frage ist: Wird es diesmal so schlimm sein, wie es in der Vergangenheit war? Oder haben wir die Auswirkungen durch die Ausgabe von Impfstoff ausreichend gemildert, gedämpft und abgestumpft?", sagte Johnson.

Der Regierungschef betonte, dass er an seinem Fahrplan für eine Lockerung der strikten Corona-Regeln festhalte. Demnach sind von diesem Montag an im größten Landesteil England wieder Treffen von zwei Haushalten oder bis zu sechs Menschen im Freien erlaubt.

Nicht-essenzielle Geschäfte sowie Außengastronomie dürfen aber frühestens am 12. April öffnen. Die Regierung rief die Bevölkerung zur Vorsicht auf.

In Wales sind seit Samstag wieder Urlaube innerhalb des Landesteils erlaubt. Voraussetzung ist aber, dass Haushalte unter sich bleiben und in Unterkünften mit Selbstversorgung übernachten.

Strengere Corona-Regeln gelten in weiteren Teilen Frankreichs

11:45 Uhr: Im Kampf gegen die angespannte Corona-Lage im Land greift Frankreich erneut härter durch. Ab dem Wochenende gelten in drei weiteren Départements verschärfte Beschränkungen.

Auch in den Verwaltungsbezirken Aube und Nièvre in der Landesmitte sowie Rhône im Südosten gibt es nun auch tagsüber Ausgangsbeschränkungen. Menschen dürfen sich dort etwa nur zehn Kilometer von ihrem Wohnort entfernen, viele Geschäfte sind geschlossen.

Diese härteren Maßnahmen gelten seit dem vergangenen Wochenende bereits in 16 Départements, darunter auch der Großraum Paris. Schulklassen sollen in den Gebieten bereits bei einem Corona-Fall komplett nach Hause geschickt werden, hatte es zuletzt geheißen.

An Bahnhöfen, Flughäfen und Mautstellen verstärkt die Regierung die Kontrollen, um durchzusetzen, dass Menschen aus den betroffenen Gegenden, ihre Region nicht ohne triftigen Grund verlassen.

Frankreich ist schwer von der Pandemie getroffen. Ab Sonntag will Deutschland das Nachbarland als Hochinzidenzgebiet mit Testpflicht bei der Einreise einstufen. Die Neuansteckungen auf 100.000 Menschen in sieben Tagen beliefen sich zuletzt landesweit auf mehr als 300, rund um Paris liegt der Wert sogar um die 600.

Die Situation in den Krankenhäusern ist angespannt. Etwa 94.000 nachweislich infizierte Menschen starben.

Charité-Virologe warnt vor Anwendungsfehlern bei Schnelltests

11:30 Uhr: Der Virologe Jan Felix Drexler von der Berliner Charité mahnt Nutzer von Antigen-Schnelltests, die vorgeschriebenen Lager- und Umgebungstemperaturen bei der Test-Durchführung einzuhalten.

"Selbst zehn Minuten bei 37 Grad reichen aus, damit sie an Sensitivität, also an der Frage, wie viel Virus sie nachweisen können, deutlich verlieren", sagte der Virologe RTL/ntv.

Das habe eine Charité-Studie, die Drexler geleitet hat, bewiesen. Besonders an heißen Sommertagen müsse man die Temperaturangaben auf den Beipackzetteln beachten, so Drexler. Andernfalls riskiere man Ansteckungsketten, die hätten verhindert werden können.

Mehr als 20.400 Corona-Neuinfektionen in Deutschland

09:45 Uhr: In Deutschland sind binnen eines Tages mehr als 20.400 Corona-Neuinfektionen gemeldet worden. Wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Samstagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden 20.472 neue Ansteckungen nachgewiesen.

Das sind 1.101 weniger als am Vortag, aber mehr als 4.000 mehr als vor einer Woche.Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg weiter auf 124,9. Am Freitag hatte der Inzidenzwert bundesweit bei 119,1 Neuansteckungen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche gelegen und am Samstag vergangener Woche noch bei 99,9.

Das RKI meldete diesen Samstag außerdem 157 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit einer COVID-19-Erkrankung. Damit starben hierzulande seit Beginn der Pandemie 75.780 Infizierte. Die Zahl der deutschlandweiten Corona-Infektionen beträgt mittlerweile insgesamt 2.755.225.

Angesichts der steigenden Infektionszahlen hatten sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Regierungschefs der Länder bei ihrem Corona-Gipfel in der Nacht zu Dienstag auf die Verlängerung der geltenden Lockdown-Regeln bis zum 18. April geeinigt. Damit gilt auch weiterhin die Anfang März beschlossene Notbremse, die bei einem Inzidenzwert von über 100 greifen soll.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte am Freitag gewarnt, wenn die Corona-Fallzahlen ungebremst weiter stiegen, laufe Deutschland "Gefahr, dass unser Gesundheitssystem im Laufe des Aprils an seine Belastungsgrenze kommt".

RKI-Präsident Lothar Wieler, sagte, es gebe "deutliche Signale", dass die nun begonnene dritte Corona-Welle "noch schlimmer werden kann als die ersten beiden Wellen".

Britische Regierung rechnet mit Impf-Auffrischungen ab September

09:21 Uhr: Zum Schutz gegen neue Varianten des Coronavirus sollen die Menschen in Großbritannien eine dritte Impfung erhalten. Über 70-Jährige könnten diese "Booster"-Impfung bereits im September bekommen, sagte der zuständige Staatssekretär Nadhim Zahawi der Zeitung "Daily Telegraph" (Samstag).

Auch medizinisches Personal und Pflegekräfte sollen dann ihre dritte Dosis innerhalb von zehn Monaten bekommen. Bis zum Herbst würden vermutlich acht verschiedene Impfstoffe zur Verfügung stehen, sagte Zahawi. "Wie auch immer das Virus sich verhält - wir werden bereit sein."

Der Staatssekretär kündigte an, dass bald Drive-Through-Impfzentren öffnen sollen. Man könnte dann beispielsweise im Auto geimpft werden. Damit solle die Impfskepsis jüngerer Menschen reduziert werden, sobald sie an der Reihe sind, so Zahawi.

Die Regierung hat angekündigt, dass alle Erwachsenen bis Ende Juli eine erste Dosis gegen das Coronavirus erhalten sollen. Über die Zeit danach hat sie aber noch keine konkreten Ankündigungen gemacht. Bisher haben etwa 30 Millionen Menschen eine erste Dosis gespritzt bekommen, mehr als die Hälfte der Erwachsenen.

Allerdings wächst auch wegen der Ausbreitung ansteckenderer Varianten der Druck auf die Regierung, den Erfolg des Impfprogramms zu schützen. Die Zeitung "Guardian" berichtete, das Kabinett habe über eine Ausweitung der "roten Liste" von Hochrisikoländern beraten. Wer aus diesen Gebieten einreist, muss auf eigene Kosten für zehn Tage in Hotel-Quarantäne.

3650: Brasilien registriert Tageshöchstwert an Corona-Toten

08:30 Uhr: Brasilien hat erneut einen Tageshöchstwert bei den Corona-Toten registriert. 3.650 Todesfälle im Zusammenhang mit COVID-19 in den vergangenen 24 Stunden meldete das Gesundheitsministerium in Brasília am Freitagabend (Ortszeit).

Am Dienstag hatte Brasilien erstmals mehr als 3.000 Corona-Tote an einem Tag erfasst. Damit stieg die Zahl der Corona-Toten auf 307.112. Mehr als 12,4 Millionen Menschen haben sich nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. Nur in den USA sind die Zahlen höher. Brasilien hat 210 Millionen Einwohner und ist 24 Mal so groß wie Deutschland.

Das Gesundheitssystem ist vielerorts zusammengebrochen oder dabei zusammenzubrechen. Medikamente, unter anderem zur Intubation von COVID-19-Patienten, gehen zur Neige. Wie das Nachrichtenportal "G1" unter Berufung auf die Forschungseinrichtung "Fundação Oswaldo Cruz" (Fiocruz) berichtete, deuten jüngste Daten auf eine Zunahme der Krankheit bei Jüngeren hin.

Angesichts der dramatischen Corona-Lage liefert die deutsche Luftwaffe 80 Beatmungsgeräte in die Amazonas-Metropole Manaus. Ein Transportflugzeug wird Samstagmittag im Nordwesten des größten Lands Lateinamerikas erwartet.

Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hat das Coronavirus von Anfang an verharmlost. Zuletzt milderte der Rechtspopulist seinen Ton - auch mit Blick auf Impfungen - allerdings etwas ab. Der neue Gesundheitsminister Marcelo Queiroga sprach vom "Vaterland der Masken", als er dazu aufforderte, die Mund- und Nasenbedeckung zu tragen.

Nachdem die Forschungseinrichtung "Instituto Butantan", die dem Bundesstaat São Paulo untergeordnet ist, die Entwicklung eines Impfstoffes angekündigt hatte, will nun auch die Regierung in die Produktion einsteigen - sie lässt bei der Universität São Paulo in Ribeirão Preto entwickeln.

Spahn stellt sich via Internet Bürgerfragen rund um Corona

08:00 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) stellt sich am Samstag (14:00 Uhr) via Internet den Fragen von Bürgern und Bürgerinnen zur Impfsituation, Schnelltests und anderen Themen rund um die Corona-Pandemie.

Der Livestream wird auf der Seite www.zusammengegencorona.de übertragen. Befragt werden können neben Spahn auch der Chef des Robert Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, der Präsident des für Impfstoffe zuständigen Paul Ehrlich-Instituts, Klaus Cichutek, der Präsident des Bundesinstituts für Arzneimittel, Karl Broich sowie der Chef der Ständigen Impfkommission, Thomas Mertens.

Mit dabei ist auch die Tübinger Notärztin Lisa Federle. Sie gilt als treibende Kraft des Modellversuchs in der baden-württembergischen Stadt - mit Öffnungsschritten und verstärkten Tests.

Fragen können vorab auf der Homepage über ein Online-Formular eingegeben werden. Wer sein Anliegen live ins Gespräch einbringen möchte, kann seinen Namen mit Telefonnummer und E-Mailadresse ergänzen.

Alle Corona-Meldungen vom 26. März zum Nachlesen finden Sie hier

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Mit Material von dpa, afp, sid und apa.
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