• 16:51 Uhr: ➤ Die Weltmeisterinnen aus den USA scheitern im Fußball-Halbfinale
  • 13:15 Uhr: Simon Geschke zurück von "sinnloser" Olympia-Reise - sein Hund flippt vor Freude aus
  • 12:01 Uhr: US-Turnstar Simone Biles kehrt auf die olympische Wettkampf-Bühne zurück
  • 10:55 Uhr: Belarussische Sprinterin ist in Sicherheit
  • 06:19 Uhr: Protest-Geste bei Siegerehrung: US-Kugelstoßerin droht Strafe

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➤ Die Weltmeisterinnen aus den USA verpassen den Einzug ins Fußball-Endspiel

Weltmeister USA ist bei der olympischen Gold-Mission im Frauen-Fußball gescheitert, um den Titel spielen stattdessen Kanada und Schweden. Die Turnierfavoritinnen um Superstar Megan Rapinoe verloren am Montag überraschend im Halbfinale gegen Kanada mit 0:1 (0:0). Während die Außenseiterinnen den größten Erfolg ihrer Fußball-Historie feierten, können die US-Frauen nach viermal Gold (1996, 2004, 2008, 2012) und zuletzt zwei WM-Titeln nacheinander im Spiel um Platz drei gegen Australien maximal noch Bronze gewinnen.

Auch im anderen Halbfinale in Yokohama entschied ein Tor, nämlich jenes der Schwedin Fridolina Rolfö. Die Stürmerin, die bis zur vorigen Saison noch für den VfL Wolfsburg gespielt hatte, schoss in der 46. Minute das 1:0 für die Skandinavierinnen. Schweden hatte 2016 in Rio Silber gewonnen und im Auftaktspiel in Tokio die USA klar mit 3:0 distanziert.

Das Spiel um Bronze steigt am Donnerstag (10:00 Uhr/MESZ), das Finale folgt am Freitag (04:00 Uhr/MESZ).

Die weiteren Olympia-News des Tages:

Quarantäne-Opfer Simon Geschke wieder daheim - sein Hund flippt vor Freude aus

Simon Geschke, Radsport, Deutsche Meisterschaft, Radrennen, Filderstadt, 2021

Die Corona-Quarantäne macht Olympia für Simon Geschke zur Qual

Für den deutschen Radprofi Simon Geschke stellt sich die Teilnahme an Olympia in Tokio aufgrund seiner Infektion mit dem Coronavirus als Albtraum dar. Der 35-Jährige sitzt in einem Quarantäne-Hotel fest und fühlt sich eingesperrt bevormundet wie in einem Gefängnis. (Teaserbild: imago/Beautiful Sports/Nagel)

13:15 Uhr: Der Albtraum Olympia endet für den deutschen Radprofi Simon Geschke mit einem überschwänglichen Empfang am Bahnhof in Freiburg. Geschkes Hund flippt aus, als er sein Herrchen am Gleis entdeckt. Geschke war wegen der Teilnahme an der Tour de France, der Reise zu den Olympischen Spielen nach Tokio und der dortigen Corona-Quarantäne sechs Wochen lang nicht daheim gewesen.

In einem von Geschke geteilten Twitter-Video freute sich die französische Bulldogge des 35-Jährigen maßlos über die Heimkehr seines Herrchens. Der gut ein Jahr alte und nicht sonderlich große Hund schaffte es sogar, Geschke mit seiner Liebesattacke auf dem Bahnsteig aus dem Gleichgewicht zu bringen.

"Home sweet home nach fast sechs Wochen. Was für ein wilder Trip das war", twitterte Geschke. Am Sonntagabend war der gebürtige Berliner auf dem Frankfurter Flughafen gelandet. Zuvor hatte er nach zwei negativen PCR-Tests das Quarantäne-Hotel in Tokio verlassen und die "sinnloseste Reise meiner Karriere" beenden dürfen.

Geschke war am 23. Juli - einen Tag vor dem olympischen Straßenrennen - trotz Impfung positiv auf das Coronavirus getestet worden. Obwohl er aufgrund seines CT-Wertes über 30 als nicht ansteckend galt, musste der frühere Tour-Etappensieger in die Quarantäne. Maximal hätte der Aufenthalt im Corona-Hotel 14 Tage dauern können.

Simone Biles tritt am Schwebebalken an

12:01 Uhr: Turn-Superstar Simone Biles wird bei den Olympischen Spielen in Tokio noch einmal an den Start gehen. Die 24-Jährige bestätigte am Montag ihre Teilnahme am Schwebebalken-Finale an diesem Dienstag. "Wir freuen uns sehr, dass wir mitteilen können, dass wir morgen zwei US-Athletinnen im Finale am Schwebebalken sehen werden - Sunisa Lee UND Simone Biles", schrieb der US-Turnverband auf Twitter.

Das Schwebebalken-Finale ist erst der zweite Auftritt von Biles bei den Spielen in Tokio. Zuvor hatte die viermalige Olympiasiegerin von Rio de Janeiro wegen mentaler Probleme auf die Entscheidungen im Mehrkampf, am Boden, am Stufenbarren und im Sprung verzichtet. Den Mannschafts-Wettkampf hatte die 19-malige Weltmeisterin nach nur einem Gerät abgebrochen und anschließend ihre mentalen Probleme öffentlich gemacht.

Belarussische Sprinterin ist in Sicherheit

10:55 Uhr: Die belarussische Sprinterin Kristina Timanowskaja hat nach ihrem Hilferuf am Sonntagabend die Nacht in einem Hotel am Tokioter Flughafen Haneda verbracht. Laut dem japanischen Regierungssprecher Katsunobu Kato habe sie vor, Asyl zu beantragen. Verschiedene Medien hatten zuvor berichtet, Timanowskaja wolle Zuflucht in einem europäischen Land suchen.

IOC-Sprecher Mark Adams bestätigte, Timanowskaja sei "sicher", am Montagmorgen habe das Internationale Olympische Komitee erneut Kontakt zu ihr gehabt und das belarussische NOK aufgefordert, schriftlich zu den Vorwürfen Stellung zu beziehen. Nach Adams' Angaben seien Offizielle der UN-Flüchtlingsorganisation UNHCR in den Fall involviert. Weitere Details nannte er nicht.

Timanowskaja hatte am Sonntagabend über die Sozialen Medien die Angst geäußert, gegen ihren Willen zurück nach Belarus gebracht zu werden und das IOC um Hilfe gebeten. Am Flughafen fand sie Schutz bei der Polizei, die sich laut Adams mit "anderen Organisationen" weiter um sie kümmert, um welche japanischen Behörden es sich dabei handelt, sagte Adams nicht. IOC-Direktor James MacLeod, zuständig für die Beziehungen zu den Nationalen Olympischen Komitees, habe am Abend und am Morgen mit Timanowskaja gesprochen.

Auslöser der Affäre war offenbar ein mittlerweile gelöschtes Video, das Timanowskaja bei Instagram gepostet hatte. Darin kritisierte sie den belarussischen Leichtathletikverband. Timanowskaja gab an, sie sei gezwungen worden, am 4x400-Rennen teilzunehmen, weil der Verband nicht die Anzahl ausreichender Dopingkontrollen für die Athletinnen gewährleistet habe, die für die Staffel vorgesehen waren.

Wolfermann: Gold für Vetter "kein Selbstläufer"

10:48 Uhr: Für Leichtathletik-Legende Klaus Wolfermann (75) ist der Olympiasieg im Speerwurf für Topfavorit Johannes Vetter (28) "kein Selbstläufer. Es gibt bei Olympischen Spielen auch immer Überraschungen", sagte Wolfermann im Interview mit der Deutschen Sporthilfe. Er selber hatte 1972 in München für eine kleine Sensation gesorgt, als mit zwei Zentimetern Vorsprung gegenüber dem favorisierten Janis Lusis Gold gewann. Dennoch sei Vetters Leistungsvermögen "momentan einzigartig. Er hat die richtigen Bewegungsabläufe derart automatisiert, dass er gar nicht mehr anders kann, es ist für ihn eine Selbstverständlichkeit", sagte Wolfermann: "Dazu kommen eine immense körperliche Explosivität sowie der Wille, immer über 90 Meter zu werfen. Das ist fantastisch."Für Vetter beginnt seine Goldmission mit der Qualifikation in der Nacht zu Mittwoch (02:05 MESZ), das Finale steht dann am Samstag auf dem Programm. Aus seiner absoluten Favoritenstellung machte der Ex-Weltmeister keinen Hehl, der Druck lasse ihn kalt. "Die positive Anspannung kommt mehr und mehr", sagte Vetter, einziger 90-Meter-Werfer des Jahres und seit 18 Wettkämpfen unbesiegt: "Ich habe riesen Bock drauf."

Auch Polen bietet Timanowskaja Hilfe an

10:34 Uhr: Im Wirbel um die belarussische Olympia-Teilnehmerin Kristina Timanowskaja hat nach Tschechien auch Polen der Sprinterin ein humanitäres Visum angeboten. Sein Land sei bereit zu helfen, schrieb Vize-Außenminister Marcin Przydacz am Sonntagabend beim Kurznachrichtendienst Twitter. "Sie hat die freie Wahl, ihre sportliche Karriere in Polen fortzusetzen, wenn sie sich dafür entscheidet", führte der Politiker weiter aus.

Zuvor hatte bereits der tschechische Außenminister Jakub Kulhanek ein Hilfsangebot gemacht. Die 24-jährige Athletin hatte in einem Video, das die oppositionelle belarussische Athletenvertretung Belarusian Sport Solidarity Foundation (BSSF) am Sonntag veröffentlichte, erklärt, sie habe gegen ihren Willen aus Japan ausgeflogen werden sollen. Ihr werde vorgeworfen, öffentlich Kritik an belarussischen Sportfunktionären geäußert zu haben.

Niklas Kaul sieht sein Favoritentum zwiegespalten

08:00 Uhr: Für Zehnkämpfer Niklas Kaul ist der Weltmeistertitel und die Rolle eines olympischen Mitfavoriten in Tokio nicht nur eine Bürde. "Teils, teils", sagte der 23-jährige Mainzer im Interview der Deutschen Presse-Agentur. "Auf der einen Seite ist er Motivation und gibt Sicherheit, dass man weiß, ja, ich habe das schon mal geschafft, ganz oben bei einer Weltmeisterschaft auf dem Treppchen zu stehen."

Andererseits sei die Situation eine andere, wenn man als Weltmeister anreise und "nicht Sechster bei der WM" geworden wäre. "Die äußere Wahrnehmung ist eine andere, man wird häufiger gefragt, ob man mit einer Medaille schon zufrieden wäre oder es Gold sein müsste", sagte der Sportler des Jahres 2019, der am Mittwoch (02.00 Uhr/MESZ) zusammen mit Kai Kazmirek (LG Rhein Wied) in den Zehnkampf startet. "Davon muss man sich frei machen." Ohnehin sei der französische Weltrekordler Kevin Mayer sein Favorit auf Gold oder Silber.

Recht sicher ist Kaul, dass ihm Lampenfieber vor seiner Olympia-Premiere in Tokio verunsichern könnte. "Ich werde die ein, zwei Tage vor dem Wettkampf etwas aufgeregt sein, aber das bin ich bei jedem internationalen Wettkampf gewesen", sagte er. "Ich werde aber nicht deutlich nervöser sein, weil es Olympische Spiele sind. Die Vorfreude überwiegt."

Protest-Geste bei Siegerehrung: Kugelstoßerin Saunders könnte Strafe drohen

06:19 Uhr: Der amerikanischen Kugelstoßerin Raven Saunders könnte die erste Strafe wegen eines "politischen" Protests bei einer Siegerehrung während der Olympischen Spiele in Tokio drohen. Die 25-Jährige, die am Sonntag Silber gewonnen hatte, kreuzte auf dem Podium ihre über den Kopf erhobenen Arme. Mit der "X-Geste" habe sie Solidarität für die Rechte "unterdrückter Menschen" ausdrücken wollen.

Das Internationale Olympische Komitee erklärte am Montagvormittag, den Vorfall zu untersuchen. Sprecher Mark Adams sagte, das IOC stehe in Kontakt zum Leichtathletik-Weltverband WA und zum Nationalen Olympischen Komitee der USA, das allerdings im Vorfeld der Spiele erklärt hatte, die eigenen Sportlerinnen und Sportler bei Protesten nicht zu sanktionieren.

Die schwarze Athletin Saunders tritt öffentlich vor allem für die Belange von "PoC" (People of Color) ein, zudem ist sie für die LGBTQ-Community (lesbisch, schwul, bisexuell, transgender und queer) engagiert. Beim olympischen Finale hatte sie einen grellen Auftritt mit einer furchteinflößenden Maske und knallig gefärbten Haaren hingelegt.

Das IOC hatte seine strikt ablehnende Haltung gegenüber politischen Protesten während der Spiele aufgeweicht, duldet friedvolle Gesten vor dem Wettkampf. Die deutsche Hockey-Kapitänin Nike Lorenz durfte mit Erlaubnis des IOC mit einer Regenbogen-Binde am Stutzen spielen. Politische Proteste bei Siegerehrungen hat das IOC indes untersagt.

Zverev denkt über Pause nach

06:00 Uhr: Nach seinem Olympiasieg denkt Tennisstar Alexander Zverev über eine kleine Auszeit nach. "Ich muss ja normalerweise nach Kanada fliegen. Aber ich weiß nicht, ob ich das tun werde", sagte der 24-Jährige, der in Tokio als erster Deutscher die Goldmedaille im Männer-Einzel gewonnen hatte: "Ich werde mir vielleicht doch ein, zwei Wochen Zeit nehmen und ein paar Turniere ausfallen lassen."

Am Sonntag hatte Zverev im Olympia-Finale Karen Chatschanow (ROC) mit 6:3, 6:1 besiegt und den größten Erfolg seiner Karriere gefeiert. "Das ist doch ein besonderer Moment für mich", sagte er, versprach aber: "Bei den US Open bin ich wieder dabei." Das Grand-Slam-Highlight in New York, bei dem Zverev im Vorjahr im Finale in fünf Sätzen an Dominic Thiem (Österreich) gescheitert war, beginnt Ende des Monats.

Schon am Montag stand für Zverev in Tokio die Rückreise in die Heimat an. An kommende Aufgaben wollte er dabei noch nicht denken. "Ich möchte jetzt auch erstmal verstehen und analysieren, was passiert ist", sagte der Hamburger. Auf der ATP-Tour steht nun die Hartplatzsaison in Nordamerika an, in der kommenden Woche startet das Masters-Turnier in Toronto.

Mehr Informationen zu Olympia:

Das Olympia-Tagebuch vom 1. August zum Nachlesen

Mit Material der dpa, afp und sid
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