Der FC Bayern ist auch im Pokalfinale nicht zu stoppen und gewinnt das Double. Triple-Träume reifen. Bayer Leverkusen hat dagegen im Berliner Olympiastadion kaum Chancen und wartet weiter auf den ersten Titel seit 1993.
Der FC Bayern hat sich zum Ende der schwierigen Corona-Saison mit dem Pokal-Triumph zum Doublesieger gekrönt. Der Münchner Geister-Express ließ sich am Samstag beim 4:2 (2:0) auch von Bayer Leverkusen im Cup-Endspiel nicht stoppen. Im leeren Berliner Olympiastadion dokumentierten David Alaba (16. Minute) mit einem Traumfreistoß, Serge Gnabry (24.) und Final-Rekordtorschütze Robert Lewandowski (59. und 89.) die Überlegenheit des deutschen Fußball-Rekordchampions beim 13. Double aus Meisterschaft und Pokal.
Und das Triple, das bislang nur
Leverkusen weiter vom "Vizekusen"-Image verfolgt
Für Leverkusen, das nach dem 1:3 durch Sven Bender (64.) gegen dann etwas unkonzentrierte Münchner Hoffnung schöpfte, bedeutet die Finalniederlage den neunten zweiten Platz seit dem letzten Titelgewinn beim Pokalsieg im Jahr 1993 - das "Vizekusen"-Image verfolgt die Werkself weiter. Das Tor von Kai Havertz per Handelfmeter (90.+4) kam zu spät. Die nächste Chance, dieses abzulegen, bietet sich beim Europa-League-Finalturnier in Nordrhein-Westfalen.
Für beide Vereine endete in Berlin eine in jeder Hinsicht außergewöhnliche Pokal-Saison: Wegen der Zwangspause dauerte es 330 Tage, ehe der Sieger gekürt werden konnte. Und nicht im ausverkauften Olympiastadion vor Tausenden Fans - sondern vor trotz Dekoration in Vereinsfarben sehr trister Corona-Kulisse. Dabei sein durften am Samstagabend letztlich nur 691 Menschen, darunter auch Bundestrainer
Der 60-Jährige, der mit schwarzem Mund-Nasen-Schutz und im modischen Hemd auf der Tribüne saß, sah zu Beginn zumindest für ein paar Minuten mutige Leverkusener. Die Werkself agierte mit dem umworbenen Nationalspieler
Bayern dominierten das Spiel
Die Münchner Rekordsieger ließen sich davon aber nicht beeindrucken. Mit schnellem, direkten Spiel bewiesen die Bayern im Gegenteil früh ihre Torgefahr. Ein Kopfball von
Die Taktik der Leverkusener kam durch das frühe Gegentor an ihre Grenzen. Vorne fehlten die echten Stürmer, und die Münchner zeigten immer deutlicher die gefürchtete Dominanz der Bundesliga-Schlussphase. Bayer-Torwart Lukas Hradecky konnte gegen Thomas Müller, der sein achtes Pokalfinale spielte und damit den Rekord des Ex-Münchners Franck Ribéry einstellte, noch parieren (21.). Gegen
Bayern-Trainer
Hitzige Schluss-Phase
Zur hören waren im weiten Rund nur die Anfeuerungsrufe der Delegationen, die Bayer in der zweiten Halbzeit bitter nötig hatte. Bosz brachte die Offensivspieler Kevin Volland und Kerem Demirbay, Havertz rückte auf die Position des Spielmachers. Doch es blieb zunächst beim altbekannten Kräfteverhältnis. Immer, wenn die Bayern vor allem über die Außen das Tempo anzogen, wurde es gefährlich für Bayer. Lewandowski vergab in der 55. Minute aus aussichtsreicher Position.
Zudem häuften sich die Leverkusener Fehler. Auf der Gegenseite ließ Volland fast kläglich eine Riesenchance zum Anschlusstreffer liegen, als er nach einer scharfen Hereingabe von Moussa Diaby über den Ball trat (57.). Kurz darauf wurde Lewandowski von der Bayer-Abwehr allein gelassen, der Pole zog aus gut 20 Meter ab und profitierte bei seinem insgesamt siebten Pokalfinal-Tor auch noch von einem Hradecky-Patzer. Das achte legte der Bundesliga-Torschützenkönig kurz vor Schluss nach.
Bei Benders Kopfballtor nach einer Ecke zeigten allerdings auch die Münchner Abwehrschwäche, durch die sich Leverkusen sichtlich bestärkt fühlte. Der Bundesliga-Fünfte spielte wieder zielstrebiger. Oftmals fehlte aber das letzte gute Zuspiel, um Nationaltorwart Manuel Neuer, der Oliver Kahns Bestmarke von 33 Pokalspielen ohne Gegentor verpasste, im Bayern-Tor in Bedrängnis zu bringen. (dpa/fra)
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