Leroy Sane ist momentan der überragende Spieler des FC Bayern München und weckt dadurch das Interesse anderer Top-Vereine. Kommt bis zum Sommer 2024 keine Vertragsverlängerung zustande, könnte ein Transfer die logische Folge sein.

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Leroy Sane befindet sich in der vielleicht besten Form seines Lebens. Der 27-Jährige verkörpert Spielfreude, ist im Dribbling kaum vom Ball zu trennen und stark im Abschluss. In sechs Ligaspielen gelangen ihm bereits fünf Tore. Zudem arbeitet er viel für die Mannschaft, schaltet sich auch in die Defensive ein und gewinnt wichtige Zweikämpfe. "Wenn ich Leroy Sane seit Wochen anschaue, dann lacht einem das Herz im Leibe", sagte der Ehrenpräsident Uli Hoeneß beim traditionellen Wiesn-Besuch.

Christoph Freund, der Sportdirektor des FC Bayern, freut sich ebenfalls über die starke Entwicklung des Offensivspielers. Er rechnet sogar fest damit, dass Sane diese Form dauerhaft beibehält. "Ich glaube, dass er das diesmal durchziehen kann. Auch physisch ist er richtig gut, sodass er gut damit zurechtkommt, alle drei bis vier Tage zu spielen. Es macht richtig Spaß, ihm zuzusehen", sagte Freund im Interview mit unserer Redaktion.

Doch so erfreulich die starke Form von Sane auch sein mag, so schwierig könnten sich für den FC Bayern die Vertragsgespräche gestalten. Der Vertrag von Sane endet im Sommer 2025. Das heißt: Bereits im Sommer des kommenden Jahres stellt sich die Frage nach dessen Zukunft.

FC Barcelona und Real Madrid sollen an Sane interessiert sein

Mit seinen starken Leistungen dürfte Sane das Interesse vieler Spitzenvereine geweckt haben. Die "Sport Bild" berichtet, dass unter anderem die beiden spanischen Top-Clubs FC Barcelona und Real Madrid an Sane interessiert sein sollen. Möchte der FC Bayern Sane weiterhin binden, müssten die Vertragsgespräche im Verlaufe dieser Saison zum Abschluss kommen. Anderenfalls bietet der Sommer 2024 vielleicht die letzte Möglichkeit, um eine höhere Ablöse für Sane zu erzielen.

Das Problem ist nur: Laut dem Bericht der "Sport Bild" hat bislang kein Verantwortlicher des FC Bayern begonnen, mit Sane und dessen Berater einen neuen Vertrag auszuhandeln. Dass der Verein seit der Freistellung von Sportvorstand Hasan Salihamidzic Ende Mai ein Vakuum auf dieser Position hatte, dürfte ein Grund dafür sein. Freund trat erst Anfang September seinen Dienst an.

Ob es ihm gelingen wird, Sane zu einer Vertragsverlängerung zu bewegen? Sein Gehalt wird bereits jetzt auf 20 Millionen Euro im Jahr geschätzt und dürfte zukünftig kaum geringer ausfallen – eher im Gegenteil.

Sane ist effektiver geworden und bekommt Lob von Matthäus sowie Effenberg

Was Sane besonders wertvoll macht: Er ist nicht nur fußballerisch stark, sondern auch effektiver als jemals zuvor. Vergangene Saison vergab er noch 15 von 16 Großchancen. In dieser Saison hat er alle vier genutzt. Fußballspieler, die technische Brillanz mit Effektivität vereinen, sind selten und daher auf dem Markt sehr begehrt. Das Fußball-Portal "transfermarkt.de" schätzt seinen Marktwert auf 65 Millionen Euro.

Auch die früheren Bayern-Stars und heutigen TV-Experten Lothar Matthäus und Stefan Effenberg loben Sane in den höchsten Tönen. Matthäus sagte in der Fußball-Talksendung "Sky90": "Meiner Meinung nach hat er Weltklasse-Anlagen. Er hat die Schnelligkeit, er hat Dribbelstärke, er hat die Raffinesse, er hat einen Torschuss, er hat alles."

Effenberg schrieb in seiner "Sport1"-Kolumne: "Jetzt ist Sane wirklich angekommen. Bei ihm merkt man es extrem an seiner Körpersprache. Wenn man sich Bilder aus dem vergangenen Jahr vor Augen führt, wo die Körpersprache schlecht war – das hat sich geändert. Das hängt mit Kane zusammen, aber auch mit Tuchel."

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Kane und Tuchel machen Sane stärker

Tatsächlich dürften diese beiden Personen einen positiven Einfluss haben. Leroy Sane und Harry Kane harmonieren auf dem Platz miteinander, weil der englische Mittelstürmer auch andere Akteure in Szene setzt. Kane bereitete bislang vier Treffer vor, drei davon für Sane.

Auch Thomas Tuchel scheint die richtige Herangehensweise zu haben, um das Potenzial von Sane zum Vorschein zu bringen. Als der Trainer Ende März seine erste Trainingseinheit beim FC Bayern leitete, gab er Sane (auf humorvolle Art und Weise) einen Tritt in den Hintern. In den Medien hieß es damals vielfach, diese Szene hätte einen Symbolcharakter.

Tatsächlich aber scheinen Tuchel und Sane voll auf einer Wellenlänge zu sein. Dass Tuchel ein taktisch sehr akribischer Trainer ist, scheint Sane entgegenzukommen. Er ist dies von Pep Guardiola bei Manchester City gewohnt, wo er bis zu 25 Torbeteiligungen je Premier-League-Saison hatte.

Die Frage ist eben nur, ob all das ausreichend viele Argumente sind, um Sane zu einer Vertragsverlängerung zu bewegen.

Verwendete Quellen:

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