Raphaël Guerreiro hat nach überstandener Verletzung bewiesen, welch große Rolle er beim FC Bayern München einnehmen kann. Bereits bei Borussia Dortmund wusste Trainer Thomas Tuchel die Qualitäten des Portugiesen zu schätzen.

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Eigentlich hätte die Saison für Raphaël Guerreiro kaum schlechter beginnen können. Gleich zu Beginn der Vorbereitung zog sich der 29-Jährige einen Muskelbündelriss zu und war zwei Monate nicht einsatzfähig. Für einen Neuzugang – Guerreiro war von Borussia Dortmund nach München gewechselt – war das ein denkbar unglücklicher Start.

Erst in der vergangenen Woche absolvierte Guerreiro seine ersten beiden Pflichtspiele für den deutschen Rekordmeister. Beim 4:0 im DFB-Pokal gegen Preußen Münster wurde er eine halbe Stunde vor Spielende eingewechselt, am Samstag beim Auswärtsspiel gegen RB Leipzig zu Beginn der 2. Halbzeit.

Der Einfluss von Guerreiro war speziell in Leipzig spürbar. Nachdem der FC Bayern in der 1. Halbzeit mit 0:2 in Rückstand geriet, gewannen sie in der 2. Hälfte die Spielkontrolle zurück und retteten mit dem 2:2 zumindest einen Punkt.

Tuchel lobt Guerreiro: "Er vertraut seinen Fähigkeiten"

Thomas Tuchel ist bewusst, dass Guerreiro einen großen Anteil daran hatte. "Ich weiß natürlich, dass Rapha ein Selbstvertrauen hat, das von seinem Spielverständnis genährt ist. Das tut uns gut, weil er einfach schlau in den Zwischenräumen ist. Er will jeden Ball haben und vertraut sich im wahrsten Sinne des Wortes selber. Er vertraut seinen Fähigkeiten", sagte der Bayern-Trainer.

Überhaupt ist es auffällig, wie überschwänglich Tuchel Guerreiro lobt. Auch als der Trainer auf dessen Leistung im Pokalspiel angesprochen wurde, geriet er regelrecht ins Schwärmen: "Er ist ein feiner Fußballer, sehr spielintelligent. Er denkt zwei Schritte voraus, ist sehr ballsicher. Er kann linker Verteidiger spielen, aber auch auf der Halbposition spielen. Es ist gut, dass er zurück ist. Er hat lange darauf gewartet und hatte einen guten Einstand."

Guerreiro ist flexibel einsetzbar

Tuchel und Guerreiro haben eine gemeinsame Vergangenheit. Als Tuchel Borussia Dortmund trainierte, war Guerreiro in der Saison 2016/17 unter ihm als Stammspieler gesetzt. Er spielte oftmals im zentralen Mittelfeld, teilweise aber auch als Linksverteidiger oder auf dem linken Flügel. Seine flexiblen Einsatzmöglichkeiten sind aus Trainersicht von großem Vorteil, weil er mehrere Probleme beheben kann.

Beim Auswärtsspiel in Leipzig wurde Guerreiro für Leon Goretzka eingewechselt und sorgte in der Zentrale für mehr Ballsicherheit. Genauso gut kann er als Linksverteidiger eingesetzt werden, sollte Alphonso Davies eine Pause benötigen oder in eine Formkrise geraten.

Kein Wunder also, dass sich Tuchel im Sommer persönlich um die Verpflichtung von Guerreiro kümmerte. "Nach der Meisterschaft habe ich mit Thomas Tuchel telefoniert", sagte Guerreiro über seinen Wechsel. "Er hat mir gezeigt, dass er mich unbedingt im Team haben will. Es ist eine große Chance für mich, in so einem großen Club zu sein."

Guerreiro gefallen die klaren Anweisungen von Tuchel

Guerreiro stellte bereits fest, dass sich Tuchel seit seinem Weggang aus Dortmund im Jahre 2017 noch einmal weiterentwickelt hat: "Er hat viele große Spieler trainiert. Er erklärt uns ganz genau, warum wir welche Übungen auf dem Platz machen."

Ihm war von Anfang an bewusst, dass er beim deutschen Rekordmeister keinen Stammplatz garantiert haben würde. "Der Konkurrenzkampf ist sehr groß hier", sagte er. "Wir haben viele Spieler mit riesiger Qualität. Dadurch können wir aber auch in allen Wettbewerben mitmischen. Jeder wird sich zeigen können im Laufe der Saison."

Guerreiro hat zumindest bei seinen ersten beiden Einsätzen seine Chance genutzt.

Verwendete Quellen:

  • Pressekonferenz nach dem Spiel RB Leipzig – FC Bayern München
  • Pressevorstellung von Raphael Guerreiro
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