90 Millionen Euro hat der FC Bayern bereits auf dem Transfermarkt für die kommende Saison ausgegeben - und doch wirkt der Kader noch nicht komplett. Es gibt einige Baustellen - und noch mehr Gerüchte und Spekulationen. Eine Übersicht.

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Kein Tag ohne neue Gerüchte und Spekulationen um neues Personal beim FC Bayern München.

In diesem Sommer muss sich der Rekordmeister mit einer Flut an Diskussionen herumschlagen, die es in dieser Form noch nicht so oft gab.

Drei Pressemitteilungen haben die Bayern wegen anhaltender Gerüchte um einige seiner Spieler allein in den letzten vier Wochen verfasst, zuletzt bügelten die Münchener die Debatte um einen Transfer von Robert Lewandowski einfach so weg.

Wenige Tage vor Beginn der Saisonvorbereitung ist es ziemlich unruhig bei den Bayern, was unter anderem daran liegen könnte, dass die Aktivitäten auf dem Transfermarkt bisher noch nicht jedem Experten oder Fan behagen.

Der Kader der Bayern bräuchte wohl noch die eine oder andere Korrektur, damit der FCB auch in der kommenden Saison in allen drei Wettbewerben möglichst lange im Rennen bleibt.

Aber wo haben die Bayern noch Lücken? Welcher Spieler könnte noch kommen und wer könnte den Klub noch verlassen? Eine Bestandsaufnahme.

Wer ist schon da?

Sebastian Rudy und Niklas Süle stehen schon seit Monaten als Zugänge fest.

Süle ist als Innenverteidiger eingeplant, Rudy in erster Linie für das zentrale defensive Mittelfeld. Allerdings kann der Nationalspieler auch auf der rechten Seite in der Viererkette einspringen.

Serge Gnabry kommt von Werder Bremen, der 21-Jährige soll sich langsam an die Mannschaft und den Klub gewöhnen, immerhin steht ihm in absehbarer Zeit eine übergroße Aufgabe bevor: Gnabry soll einer der Nachfolger von Franck Ribéry und Arjen Robben werden.

Der andere soll Kingsley Coman werden, der nach seiner Leihe nun aus dem Vertrag bei Juventus Turin gekauft wurde.

Der bisherige "Königstransfer" ist der des in Deutschland relativ unbekannten Corentin Tolisso.

Ein Spieler für alle Positionen im Mittelfeld, ein Dampfmacher und einer, der auch mal aus der zweiten Reihe ein Tor erzielen kann.

Der Trainerstab hat sich mit Willy Sagnol verstärkt. Die Bayern-Ikone bringt Erfahrung als Spieler und als Trainer mit, war dazu noch als Sportdirektor beim französischen Verband beschäftigt.

Wer ist schon weg?

Philipp Lahm und Xabi Alonso haben ihre Karrieren beendet. Medhi Benatia wurde nach seiner Leihe fest von Juventus verpflichtet, Tom Starke hat seine Karriere beendet.

Holger Badstuber kehrte nach der Leihe zum FC Schalke zwar wieder zurück, hat bei Bayern aber keine Zukunft mehr und wird den Klub demnächst verlassen.

Douglas Costa hat sich ins Abseits manövriert und soll sich mit Juventus bereits einig sein. Der Abgang des Brasilianers scheint nur noch Formsache.

Hermann Gerland hat den Trainerstab verlassen und wird als Sportlicher Leiter des neuen Nachwuchsleistungszentrums arbeiten.

Wo gibt es noch Handlungsbedarf?

Nach Starkes Karriereende und weil Manuel Neuer (Fußbruch) und Sven Ulreich (Ellbogenverletzung) immer noch nicht einsatzbereit sind, stehen die Bayern aktuell ohne Keeper da.

U-19-Torhüter Christian Früchtl ist ein Riesentalent und soll langsam an die Profis herangeführt werden. Unter Umständen könnte noch eine neue Nummer zwei kommen.

Juan Bernat hat eine durchwachsene Saison hinter sich, auch David Alaba hatte einige Spiele unter seinem eigentlichen Leistungsniveau.

Die linke Abwehrseite ist jetzt keine Achillesferse, könnte ein wenig Blutauffrischung aber durchaus vertragen.

Die Innenverteidigung und das zentrale Mittelfeld sind überragend besetzt, auf den Flügeln sollen Franck Ribéry und Arjen Robben noch eine glanzvolle Saison haben - und ihre deutlich jüngeren Backups sind schon eingekauft.

Bleibt die Dauerdebatte um einen Angreifer 1b hinter Lewandowski.

Dass die Bayern mit nur einem echten Zentrumsstürmer gerade in der heißen Phase der Saison im Frühjahr etwas zu luftig besetzt sind, hat die vergangene Saison wohl gezeigt.

Hier sollte der Rekordmeister auf jeden Fall noch über einen zusätzlichen Spieler von gehobenem Format nachdenken.

Diese Gerüchte halten sich

Die Bayern mussten bei Leroy Sané erfahren, dass es neben dem nötigen Kleingeld auch das nötige Timing braucht, um einen Transfer der Spitzenkategorie abzuwickeln.

Die Münchener waren zögerlich, sie hatten keinen Kaderplatz, so dass Sané nach Manchester wechselte. So etwas soll kein zweites Mal passieren.

Deshalb soll neben Leon Goretzka auch der Italiener Marco Verratti immer noch ein Thema sein. Beide sind zentrale Mittelfeldspieler und damit in einem Bereich unterwegs, in dem die Bayern bärenstark aufgestellt sind.

Bayer Leverkusens Julian Brandt ist ein Kandidat für die Zukunft und wäre - wie Goretzka - als Transfer dieses Sommers schon ein Vorgriff.

Sobald der Costa-Abgang über die Bühne ist, wird die Suche nach einem Flügelspieler wieder akuter.

Brandt wäre ein Kandidat - ebenso wie angeblich der Ukrainer Andriy Yarmolenko, der zuletzt mit den Bayern in Verbindung gebracht wurde.

Und dann gibt es seit Tagen das Geraune um Serge Gnabry. Angeblich soll dieser sofort wieder verliehen werden. Nach Hoffenheim oder Schalke, heißt es. Bisher ist das aber nicht mehr als ein Gerücht, das besonders den Spieler allmählich zu nerven beginnt.

Für den Angriff soll Alexis Sanchez immer noch die sportliche Ideallösung sein. Der Chilene bringt genug Qualität mit, wäre aber wegen eines laufenden Vertrags und einer immensen Gehaltsforderung ein sehr kostspieliges Unterfangen.

Das könnte auch Yannick Carrasco werden. Der Belgier soll für rund 50 Millionen Euro angelockt werden und als Flügelspieler oder Zentrumsangreifer jene "Granate" sein, die Uli Hoeneß für den Sommer versprochen hatte.

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