• 19:08 Uhr: ➤ Putin: Moskau drückt sich nicht vor Verhandlungen im Ukraine-Konflikt
  • 17:15 Uhr: Feuer auf Russlands einzigem Flugzeugträger "Admiral Kusnezow"
  • 16:39 Uhr: Ehemaliger Chef von Weltraumbehörde Roskosmos bei Angriff in Ukraine verletzt
  • 15:40 Uhr: G7 wollen Ukraine 2023 Budgethilfen von 32 Milliarden Dollar zahlen
  • 15:09 Uhr: Moskau kündigt Zerstörung von US-Flugabwehr Patriot in der Ukraine an
  • 14:34 Uhr: Moskau: Verteidigungsminister besucht Truppen an der Front in der Ukraine
  • 13:07 Uhr: Selenskyj nach Brüssel eingeladen - EU-Ukraine-Gipfel geplant
  • 11:51 Uhr: Ukraine: Russland hat mehr als 100.000 Soldaten verloren

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➤ Putin: Moskau drückt sich nicht vor Verhandlungen im Ukraine-Konflikt

  • 19:08 Uhr

Knapp zehn Monate nach Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine hat Russlands Präsident Wladimir Putin Verhandlungsbereitschaft angedeutet. "Alle bewaffneten Konflikte enden mit Verhandlungen, und Russland hat sich nie gedrückt, im Gegensatz zur Ukraine", sagte er am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Jekaterinburg. Zudem habe sich die ukrainische Führung selbst vor Gesprächen ausgeschlossen. "Je schneller in Kiew die Erkenntnis einkehrt, dass Gespräche notwendig sind, umso besser."

Im Gegensatz zu Kiew will Moskau über den aktuellen Stand an den Fronten verhandeln und betrachtet die eroberten Gebiete - die es bereits völkerrechtswidrig annektiert hat - als russisches Staatsgebiet. Kiew will jedoch erst Verhandlungen aufnehmen, wenn alle russischen Soldaten aus der Ukraine abgezogen sind, inklusive der Krim, die sich Russland bereits 2014 einverleibt hatte.

Putin bezeichnete den Krieg in der Ukraine als Notwendigkeit, um die Interessen der dort lebenden russischen Bevölkerung zu schützen. Schließlich sei gegen diese Menschen, die sich als Teil der russischen Welt sähen, schon 2014 ein Krieg entfesselt worden. Damals hatten sich von Moskau unterstützte Separatisten in den abtrünnigen Gebieten Donezk und Luhansk von Kiew losgesagt und einen bewaffneten Konflikt vom Zaun gebrochen. "Ich betone, alles, was geschieht, und alles, was mit der militärischen Spezialoperation verbunden ist, ist eine absolut erzwungene, notwendige Maßnahme", sagte Putin der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge. (dpa)

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Die Lage im Überblick:

Seit 24. Februar 2022 führt Russland aus der Luft und am Boden einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kurz zuvor hatte Präsident Wladimir Putin das Existenzrecht der Ukraine als eigenständiger Staat in Zweifel gezogen und die sogenannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk in der Ostukraine anerkannt.

Die ukrainische Armee wehrt sich seitdem nach Kräften gegen die Invasoren. Auf beiden Seiten gibt es Berichten zufolge Tausende Tote, wie viele Soldaten und Zivilisten bereits starben, lässt sich jedoch nicht unabhängig überprüfen. Fakt ist: Die humanitäre Lage in der Ukraine spitzt sich mit jedem Tag zu.

Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR hat inzwischen mehr als 16,6 Millionen Grenzübertritte aus der Ukraine registriert (Stand: 20. Dezember). Die Flüchtenden sind vor allem Frauen und Kinder, da Männer zwischen 18 und 60 Jahren das Land nicht verlassen dürfen. Laut UNHCR sind in dieser Zeit über 8,7 Millionen Grenzübertritte zurück in die Ukraine registriert worden (Stand: 20. Dezember).

Die EU und die USA reagierten mit Sanktionen. Außerdem liefern sie der Ukraine Waffen, auch Deutschland unterstützt das Land mit Waffenlieferungen. Auch Panzer der Klasse Gepard hat die Ukraine aus Deutschland erhalten. (dpa)

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"Abschaum": Russische Fußball-Nationalspielerin teilt gegen Putin aus

Die russische Fußballnationalspielerin Nadezhda Karpova hat Präsident Wladimir Putin in einer Instagram-Story ein "Arschloch" und "Abschaum" genannt. Zudem beschuldigte sie ihn und den belarussischen Machthaber Lukaschenko des Völkermordes. (Bildquelle: Getty Images)

Die weiteren Meldungen zum Krieg in der Ukraine vom 22. Dezember

Feuer auf Russlands einzigem Flugzeugträger "Admiral Kusnezow"

  • 17:15 Uhr

Auf der "Admiral Kusnezow", Russlands einzigem Flugzeugträger, ist ein Brand ausgebrochen. Das in der Werft liegende Kriegsschiff habe evakuiert werden müssen, berichtete die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass am Donnerstag. Das Feuer sei schnell lokalisiert und gelöscht worden, teilten die Behörden mit. Schäden und Verletzte hat es - laut offiziellen Angaben - nicht gegeben. Der Brandherd befand sich demnach nicht im Maschinenraum, sondern in den Kajüten auf der linken Bordseite. Über die Ursache gab es zunächst keine Informationen.

Die "Admiral Kusnezow" ist 1991 vom Stapel gelaufen. 2017 sollte der Flugzeugträger repariert und völlig modernisiert werden. Seither liegt er in Murmansk auf der Werft. 2018 schlug das Schiff beim Untergang eines Schwimmdocks leck. Ein Jahr später geriet die "Admiral Kusnezow" selbst in Brand. Dabei kamen zwei Menschen ums Leben, 14 wurden verletzt. Die Reparaturarbeiten haben sich seither hingezogen. Eigentlich sollte das Kriegsschiff bereits 2021 wieder in See stechen. (dpa)

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Ehemaliger Chef von Weltraumbehörde Roskosmos bei Angriff in Ukraine verletzt

  • 16:39 Uhr

Der ehemalige Chef der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos ist nach eigenen Angaben bei einem ukrainischen Luftangriff in Donezk verletzt worden. Er habe Verletzungen am Rücken durch Granatsplitter erlitten und müsse operiert werden, erklärte Dmitri Rogosin am Donnerstag im Onlinedienst Telegram.

Laut Rogosin ereignete sich der Vorfall bei einem "Arbeitstreffen" in einem Hotelrestaurant. Der russische Staatssender Rossia 24 berichtete jedoch, dass der ehemalige Roskosmos-Chef am Mittwoch seinen 59. Geburtstag mit Gästen und Musikern feierte.

Bei dem Angriff habe es mehrere Tote und Verletzte gegeben, er sei "mit hochpräziser Munition erfolgt, die wahrscheinlich von einem LKW aus mit einem französischen Caesar-Artilleriesystem abgefeuert wurde", erklärte der zuständige russische Untersuchungsausschuss. Fernsehbilder zeigten umgeworfene Tische in einem Saal mit beschädigten Fenstern und Wänden.

Rogosin, der im Juli von Roskosmos entlassen worden war, leitet derzeit eine Gruppe von Militärberatern, die pro-russische Separatisten in der Ukraine unterstützen. Eigenen Angaben zufolge stieg er in den vergangenen Monaten regelmäßig in dem Hotel ab, wenn er sich in Donezk aufhielt. Donezk ist eine der vier von Moskau annektierten Regionen und eine Hochburg pro-russischer Separatisten. (afp)

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G7 wollen Ukraine 2023 Budgethilfen von 32 Milliarden Dollar zahlen

  • 15:40 Uhr

Die führenden demokratischen Industriestaaten wollen der Ukraine im kommenden Jahr erneut Budgethilfen von mindestens 32 Milliarden US-Dollar zahlen. Diese Summe sei jetzt bereits im Kreis der G7 mobilisiert worden, sagte Finanzminister Christian Lindner (FDP) am Donnerstag in Berlin.

Weitere Zusagen seien zu erwarten. "32 Milliarden Dollar sind ein starkes Signal, aber es gibt eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass wir damit nicht auskommen werden", sagte Lindner.

Auch in diesem Jahr haben die G7-Staaten der Ukraine laut Finanzministerium 32,7 Milliarden US-Dollar an Budgethilfen gewährt. Die Mittel helfen, die grundlegenden staatlichen Leistungen des kriegsgebeutelten Landes aufrechtzuerhalten und etwa Renten und die Gehälter von Staatsbediensteten zu zahlen. Mit Abstand größter Geldgeber sind die USA. (dpa)

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Moskau kündigt Zerstörung von US-Flugabwehr Patriot in der Ukraine an

  • 15:09 Uhr

Russland will US-Flugabwehrsysteme vom Typ Patriot nach deren Lieferung in die Ukraine zerstören. "Die Entmilitarisierung ist doch eines der Ziele der militärischen Spezialoperation", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Donnerstag laut der russischen Nachrichtenagentur Interfax auf die Frage nach Moskaus Reaktion auf die zugesagten US-Waffenlieferungen für Kiew. Peskow kritisierte, dass die USA damit einen "indirekten Krieg" gegen Russland führen würden.

Die USA und andere Staaten würden immer neue Waffengattungen mit größeren technischen Möglichkeiten an die Ukraine liefern. "Das trägt nicht zu einer raschen Beilegung der Situation bei – im Gegenteil", sagte Peskow. Er beklagte sich darüber, dass die US-Seite kein Wort darüber verloren habe, dass die zivile Bevölkerung und Infrastruktur im Donbass kontinuierlich von der Ukraine mit den westlichen Waffen beschossen werde.

Russland werde sich nicht von seinen Kriegszielen abbringen lassen, sagte Peskow. Der Besuch Selenskyjs in den USA zeige vielmehr, dass weder Washington noch Kiew bereit seien, Moskau auch nur anzuhören. "Und es gab auch keine echten Aufrufe zu Frieden", sagte Peskow.

Den USA gehe es vielmehr darum, "ihre Linie fortzusetzen und de facto indirekt mit Russland bis zum letzten Ukrainer zu kämpfen". Der russische Botschafter in Washington, Anatoli Antonow, hatte den USA zuvor einen "Stellvertreterkrieg" in der Ukraine gegen Russland vorgeworfen. (dpa)

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Moskau: Verteidigungsminister besucht Truppen an der Front in der Ukraine

  • 14:34 Uhr

Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu hat nach Angaben aus Moskau bei einem Besuch an der Front in der Ukraine mit Soldaten gesprochen und ihnen gedankt.

Das Verteidigungsministerium veröffentlichte am Donnerstag im Onlinedienst Telegram Filmmaterial, das Schoigu bei der Inspektion von Kasernen und bei einem Gang durch Schützengräben zeigt.

Schoigu habe "an vorderster Front" die Bedingungen für den Einsatz von Personal und militärischer Ausrüstung überprüft, erklärte das Ministerium. Außerdem habe er die Positionen der Militäreinheiten sowie die Unterbringungs- und Heizbedingungen überprüft. (afp)

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Selenskyj nach Brüssel eingeladen - EU-Ukraine-Gipfel geplant

  • 13:07 Uhr

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist für Februar nach Brüssel eingeladen worden. Das teilte ein Sprecher von EU-Ratspräsident Charles Michel am Donnerstag mit. Darüber hinaus bestätigte er, dass für den 3. Februar ein EU-Ukraine-Gipfel geplant sei.

Daran werden ihm zufolge aber nicht die Staats- und Regierungschefs der 27 EU-Staaten teilnehmen. Geplant sei, dass die Europäische Union von Kommissionschefin Ursula von der Leyen und Michel vertreten werde.

Selenskyj war am Mittwoch zu seiner ersten Auslandsreise seit Beginn von Russlands Krieg gegen die Ukraine nach Washington gereist. Für Auftritte auf der politischen Weltbühne - etwa beim G7-Gipfel im bayerischen Elmau - ließ er sich bislang stets digital aus der Ukraine zuschalten. (dpa)

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Rheinmetall liefert 26 Militär-Lastwagen in die Ukraine

  • 11:39 Uhr

Der Rüstungskonzern Rheinmetall liefert militärische Nutzfahrzeuge an die Ukraine. Im Auftrag der Bundesregierung sollen insgesamt 26 fabrikneue Fahrzeuges des Typs HX 8x8 geliefert werden, wie das Unternehmen am Donnerstag in Düsseldorf berichtete.

Das Auftragsvolumen liege bei 12,5 Millionen Euro. Die Auslieferung der Logistik-Fahrzeuge habe bereits begonnen. Hersteller ist das Gemeinschaftsunternehmen Rheinmetall MAN Military Vehicles (RMMV), das seinen Hauptsitz in München hat. (dpa)

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Russisches Unterhaus beschließt härtere Strafen für "Saboteure"

  • 10:48 Uhr

Inmitten des Ukraine-Konflikts hat das russische Unterhaus härtere Strafen gegen "Saboteure" beschlossen. Ein entsprechendes Gesetz sei von den Abgeordneten verabschiedet worden, teilte die Duma in Moskau mit. Das Gesetz sieht bis zu lebenslange Haftstrafen für einheimische und ausländische "Saboteure" vor.

Mit dem neuen Gesetz sollten "unser Land und unsere Bürger vor Terror- und Sabotagegefahren geschützt" werden, erklärte die Duma. Ihr Vorsitzender Wjatscheslaw Wolodin verwies zudem auf den andauernden Krieg Russlands gegen die Ukraine, der von Russland selbst nur als "militärische Spezialoperation" bezeichnet wird.

Die Strafen für "Saboteure" sollen "so hart wie möglich sein", forderte er. Das neue Gesetz muss nun noch vom Oberhaus beschlossen und von Präsident Wladimir Putin unterzeichnet werden. (afp)

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London: Russland lässt Rekruten in Belarus ausbilden

  • 09:50 Uhr

Die russischen Streitkräfte greifen bei der Rekrutenausbildung nach Einschätzung britischer Militärexperten inzwischen im großen Stil auf die Hilfe belarussischer Ausbilder zurück. Das geht aus dem täglichen Geheimdienst-Update des Verteidigungsministeriums in London am Donnerstag hervor.

Demnach werden Tausende russischer Rekruten vom belarussischen Militär auf einen Einsatz vorbereitet. Hintergrund sei ein Mangel an russischen Ausbildern, von denen viele bei der Invasion in der Ukraine im Einsatz oder dort gestorben seien. Das sei ein Anzeichen dafür, wie strapaziert die russischen Streitkräfte inzwischen seien, so die Mitteilung der Briten weiter.

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Ende Februar unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine gezielte Desinformationskampagne vor. (dpa)

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CSU: Bundesregierung muss Ukraine auch Patriot-Systeme liefern

  • 09:01 Uhr

Angesichts der Lieferung des Patriot-Flugabwehrsystems aus Washington an die Ukraine hat die CSU die Bundesregierung aufgefordert, es den USA gleich zu tun.

Man habe im Verlauf des Ukraine-Kriegs feststellen können, dass die Unterstützung mit Waffen der Ukraine am meisten helfe, sagte CSU-Generalsekretär Martin Huber am Donnerstagmorgen in der Sendung "Frühstart" von RTL/ntv.

"Und insofern fordern wir natürlich auch die Bundesregierung auf, den Worten Taten folgen zu lassen und die Ukraine noch stärker mit Waffen zu unterstützen, auch mit Patriot-Abwehrraketen."

Huber bekräftigte gleichzeitig die CSU-Forderung einer Lieferung von Leopard-Kampfpanzern an das von Russland angegriffene Land. "Auch hier gilt es, dass die Ukraine unterstützt werden muss, wie ich gerade angesprochen habe." (dpa)

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Mit Material von dpa, Reuters und AFP

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