• 22:35 Uhr: ➤ Selenskyj: Werden alle Teile der Ukraine befreien
  • 19:44 Uhr: US-Vertreter: Russische Führung gespalten in Frage einer Winteroffensive
  • 17:50 Uhr: Putin will am Mittwoch militärische Ziele für 2023 festlegen
  • 15:53 Uhr: London Schickt Winterausrüstung in Ukraine
  • 15:06 Uhr: Selenskyj besucht überraschend Frontstadt Bachmut
  • 12:36 Uhr: Kiew kämpft weiter mit Stromproblemen
  • 12:27 Uhr: Britischer Geheimdienst: Putin will Verantwortung für Krieg abwälzen
  • 11:40 Uhr: Putin fordert "maximale Konzentration" von seinem Geheimdienst

Mehr News zum Krieg in der Ukraine

➤ Selenskyj: Werden alle Teile der Ukraine befreien

  • 22:35 Uhr

Nach seinem Besuch in der Frontstadt Bachmut im Osten der Ukraine hat Präsident Wolodymyr Selenskyj den Willen zur vollständigen Befreiung aller russisch besetzten Gebiete bekräftigt. "Wir werden alles Mögliche und Unmögliche, Erwartete und Unerwartete tun, damit unsere Helden alles haben, was sie brauchen, um zu gewinnen", sagte Selenskyj am Dienstagabend in seiner täglichen Videoansprache. Die Truppen sollten das erreichen, was "alle Ukrainer erwarten".

Selenskyj listete die zu befreienden Gebiete auf. "Das ist unsere Region Luhansk, das ist unser Süden der Ukraine, das ist unsere Krim", sagte er. "Die Ukraine wird dem Feind nichts Eigenes überlassen." Russland hat die Gebiete völkerrechtswidrig annektiert.

Bei seinem Besuch im Osten des Landes habe er auf dem Weg zur "Festung Bachmut" viele schwer beschädigte und zerstörte Dörfer gesehen, die erst vor kurzem von ukrainischen Truppen befreit worden seien. "Schauen sie sich Russlands Offensive an, was es übrig lässt, wenn es irgendwo seine Flagge hinpflanzt", sagte Selenskyj. "Verbrannte Erde, zerstörtes Leben ... Schmerzen, Ruinen und Gräber - das ist der sogenannte Russische Friede." (dpa)

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Die Lage im Überblick:

Seit 24. Februar 2022 führt Russland aus der Luft und am Boden einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kurz zuvor hatte Präsident Wladimir Putin das Existenzrecht der Ukraine als eigenständiger Staat in Zweifel gezogen und die sogenannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk in der Ostukraine anerkannt.

Die ukrainische Armee wehrt sich seitdem nach Kräften gegen die Invasoren. Auf beiden Seiten gibt es Berichten zufolge Tausende Tote, wie viele Soldaten und Zivilisten bereits starben, lässt sich jedoch nicht unabhängig überprüfen. Fakt ist: Die humanitäre Lage in der Ukraine spitzt sich mit jedem Tag zu.

Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR hat inzwischen mehr als 16,3 Millionen Grenzübertritte aus der Ukraine registriert (Stand: 13. Dezember). Die Flüchtenden sind vor allem Frauen und Kinder, da Männer zwischen 18 und 60 Jahren das Land nicht verlassen dürfen. Laut UNHCR sind in dieser Zeit über 8,4 Millionen Grenzübertritte zurück in die Ukraine registriert worden (Stand: 13. Dezember).

Die EU und die USA reagierten mit Sanktionen. Außerdem liefern sie der Ukraine Waffen, auch Deutschland unterstützt das Land mit Waffenlieferungen. Auch Panzer der Klasse Gepard hat die Ukraine aus Deutschland erhalten. (dpa)

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Die weiteren Meldungen zum Krieg in der Ukraine vom 20. Dezember

US-Vertreter: Russische Führung gespalten in Frage einer Winteroffensive

  • 19:44 Uhr

Die russische Führung ist nach Einschätzung der USA gespalten in der Frage einer möglichen Winteroffensive im Angriffskrieg gegen die Ukraine. "Ich denke wir sehen widersprüchliche Dinge", sagte ein US-Regierungsvertreter.

Die russische Führung ist nach Einschätzung der USA gespalten in der Frage einer möglichen Winteroffensive im Angriffskrieg gegen die Ukraine. "Ich denke wir sehen widersprüchliche Dinge", sagte ein US-Regierungsvertreter am Dienstag. In der russischen Führung wollten einige weitere Offensiven gegen die Ukraine führen. "Andere haben echte Fragen über die Fähigkeit Russlands, das tatsächlich zu tun."

Die Ukraine dagegen zeige trotz des Winterwetters "keine Absicht", bei der Rückeroberung von Russland besetzter Gebiete nachzulassen, sagte der Regierungsvertreter, der nicht namentlich genannt werden wollte, weiter. "Ich denke, die Russen müssen das einkalkulieren." Die USA würden die Ukraine so gut es gehe mit den Mitteln ausrüsten, um "sich effektiv gegen die russische Aggression zu verteidigen".

Die Ukraine warnt, dass Russland eine Winteroffensive vorbereiten könnte - einschließlich eines erneuten Vorrückens auf die Hauptstadt Kiew, wenn die Böden gefroren sind. Der russische Präsident Wladimir Putin trifft sich nach Kreml-Angaben am Mittwoch mit hochrangigen Militärvertretern, um knapp zehn Monate nach Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine die Ziele seiner Armee für das kommende Jahr festzulegen.

Russland hatte in den vergangenen Monaten erhebliche militärische Rückschläge erlitten. Unter anderem musste die russische Armee sich aus der nordostukrainischen Region Charkiw und aus der Stadt Cherson im Süden des Landes zurückziehen. (afp)

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Putin will am Mittwoch militärische Ziele für 2023 festlegen

  • 17:50 Uhr:

Der russische Präsident Wladimir Putin trifft sich nach Kreml-Angaben am Mittwoch mit hochrangigen Militärvertretern, um knapp zehn Monate nach Beginn der Offensive in der Ukraine die Ziele seiner Armee für das kommende Jahr festzulegen. Bei dem Treffen, an dem rund 15.000 Menschen per Videokonferenz teilnehmen, soll Verteidigungsminister Sergej Schoigu demnach "über den Stand der militärischen Spezialoperation" in der Ukraine und über Waffenlieferungen an die Streitkräfte informieren.

Wenige Tage vor dem Treffen war bekannt geworden, dass Putin in diesem Jahr erstmals seit 2001 auf seine traditionelle Pressekonferenz zum Jahresende verzichtet.

Russland hatte in den vergangenen Monaten erhebliche Rückschläge bei seiner im Februar begonnenen militärischen Großoffensive gegen die Ukraine erlitten. Unter anderem musste die russische Armee sich aus der nordostukrainischen Region Charkiw und aus der Stadt Cherson im Süden des Landes zurückziehen.

In den vergangenen Monaten hatte Moskau rund 300.000 Reservisten mobilisiert. Die Teilmobilmachung war von Fehlern und Übergriffen geprägt, die auch der Kreml einräumte. Tausende russische Männer flohen ins Ausland.

Putin selbst erklärte am Dienstag, die Lage in den vier Regionen im Süden und Osten der Ukraine, deren Annexion Moskau beansprucht, sei "extrem schwierig". (afp)

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London schickt Winterausrüstung für ukrainische Armee

  • 15:52 Uhr

Großbritannien unterstützt die ukrainische Armee im Abwehrkrieg gegen Russland mit Winterausrüstung. "Wir gehen davon aus, dass bis Weihnachten 10.000 weitere Ausrüstungen gegen kaltes Wetter ausgeliefert werden", sagt Verteidigungsminister Ben Wallace.

Dazu gehörten extrem warme Kleidung, strapazierfähige Schlafsäcke und isolierte Zelte. Bisher habe London bereits 15.000 solcher Ausrüstungen sowie 900 Generatoren zur Stromerzeugung geliefert, sagte Wallace.

Insgesamt habe die internationale Gemeinschaft rund 1,23 Millionen Winterausrüstungsartikel in die Ukraine geschickt. (dpa)

Selenskyj besucht überraschend Frontstadt Bachmut

  • 15:06 Uhr:

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist überraschend in die seit Monaten zwischen russischen und ukrainischen Truppen hart umkämpfte ostukrainische Stadt Bachmut gereist.

"Er hat die vordersten Positionen besucht, Kämpfer mit Orden und wertvollen Geschenken ausgezeichnet", teilte Selenskyjs Sprecher Serhij Nykyforow dem Staatssender Freedom zufolge mit. Danach habe der 44-jährige Staatschef die Kleinstadt im Donezker Gebiet wieder verlassen. Selenskyj hatte erst am Vortag Bachmut als den "heißesten Punkt" entlang der über 1300 Kilometer langen Front bezeichnet. (dpa)

Kiew kämpft weiter mit Stromproblemen

  • 12:36 Uhr:

Trotz ständiger Reparaturen hat die ukrainische Hauptstadt Kiew nach den russischen Drohnenangriffen vom Montag weiter mit Problemen bei der Stromversorgung zu kämpfen. Am Dienstag standen Teile des U-Bahnsystems zeitweise still, wie Bürgermeister Vitali Klitschko im Nachrichtenkanal Telegram mitteilte. Ursache seien "starke Spannungsschwankungen". Wegen einer Notabschaltung der Pumpen fiel im gesamten Stadtgebiet zudem die Wasserversorgung aus. Damit verbunden kam es bei Temperaturen um den Gefrierpunkt auch zu Ausfällen der Fernwärme.

Am Vortag hatte Klitschko Journalisten gesagt, dass aufgrund der jüngsten russischen Drohnenangriffe der Strombedarf der Dreimillionenstadt nur noch zu 50 Prozent gedeckt werden könne. Zuvor war das Stromdefizit mit etwa 30 Prozent beziffert worden.

Russland ist vor knapp zehn Monaten in die Ukraine einmarschiert. Seit Oktober greift die russische Armee die ukrainische Energieversorgung gezielt mit Raketen und Drohnen an. (dpa)

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Britischer Geheimdienst: Putin will Verantwortung für Krieg abwälzen

  • 12:27 Uhr:

Der russische Präsident Wladimir Putin versucht nach Einschätzung britischer Geheimdienst-Experten, die Verantwortung für die verlustreiche und teilweise misslungene Invasion in die Ukraine sowie die wachsende Unzufriedenheit mit dem Krieg von sich abzuwälzen.

Dazu habe ein Besuch beim Hauptquartier der sogenannten militärischen Spezialoperation in der vergangenen Woche gedient, heißt es in dem täglichen Geheimdienst-Update des britischen Verteidigungsministeriums auf Twitter. Bei dem von Kameras begleiteten Besuch, in dem auch Generalstabschef Waleri Gerassimow zu sehen war, sei es dem Kreml-Chef wohl auch darum gegangen, Gerüchten über dessen Absetzung entgegenzutreten, so die Briten.

Putin fordert mehr Einsatz von seinen Sicherheitskräften in den "neuen Regionen" Russlands

Wladimir Putin fordert von seinen Sicherheitskräften mehr Einsatz. Eine der wichtigsten Aufgaben sei der Schutz der Bürger der "neuen Regionen" Russlands. Dafür würden sowohl modernste Waffen als auch erfahrenes Personal aufgestockt werden.

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Ende Februar unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine gezielte Desinformationskampagne vor. (dpa)

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Putin fordert "maximale Konzentration" von seinem Geheimdienst

  • 11:40 Uhr:

Russlands Präsident Wladimir Putin hat große Probleme in den vier ukrainischen Regionen eingeräumt, die Moskau nach eigenen Angaben annektiert hat. "Die Situation in den Volksrepubliken Donezk und Luhansk sowie in den Regionen Cherson und Saporischschja ist extrem schwierig", sagte Putin am Dienstag in einem an Mitarbeiter von russischen Geheim- und Sicherheitsdiensten gerichteten Video.

Putin lobte die Arbeit der russischen Sicherheitskräfte, die in den "neuen Regionen von Russland" eingesetzt seien. "Die Menschen, die dort leben, die Bürger Russlands, verlassen sich auf Sie, auf Ihren Schutz", sagte der russische Präsident.

Er forderte zudem eine "maximale Konzentration" bei Russlands Spionageabwehr. Es sei notwendig, "die Aktivitäten ausländischer Geheimdienste strikt zu unterdrücken und Verräter, Spione und Saboteure schnell zu identifizieren". (afp)

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Moldaus Geheimdienst befürchtet russische Invasion im kommenden Jahr

  • 9:49 Uhr:

Der Geheimdienst der an die Ukraine grenzenden Republik Moldau befürchtet eine russische Invasion im kommenden Jahr. "Die Frage ist nicht, ob die Russische Föderation eine neue Offensive gegen das Territorium der Republik Moldau durchführen wird, sondern wann", sagte Geheimdienstchef Alexandru Musteata im Staatsfernsehen am Montag. Möglich sei ein Zeitraum zwischen Januar und April. Mit der "neuen" Offensive bezog sich Musteata auf die Stationierung russischer Soldaten in dem seit Anfang der 1990er Jahre abtrünnigen Landesteil Transnistrien, die dort als sogenannte Friedenstruppen auftreten.

Nach den Informationen seines Geheimdienstes beabsichtige Russland, Transnistrien und Moldau zu verbinden. "Ja, wir können klar sagen, dass sie beabsichtigen, hierher zu kommen", sagte er. Die russischen Pläne in Bezug auf die Hauptstadt Chisinau seien noch nicht erkennbar. "Aber das ist ein echtes und sehr hohes Risiko."

Die Separatisten in Transnistrien haben mittlerweile eine eigene Armee aufgestellt, die eng mit der russischen Armee zusammenarbeitet. Moldawien verfügt dagegen nur über ein paar tausend Berufssoldaten. (dpa/lko)

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Deutschland kritisiert iranische Waffenlieferungen an Russland

  • 8:30 Uhr:

Deutschland hat im UN-Sicherheitsrat die Lieferung iranischer Waffen an Russland für den Angriffskrieg gegen die Ukraine scharf kritisiert. "Iranische Kampfdrohnen haben Russland zusätzliche Möglichkeiten gegeben, um zivile Infrastruktur anzugreifen und ukrainische Zivilisten zu terrorisieren", sagte die deutsche UN-Botschafterin Antje Leendertse am Montag in New York. Sie sprach sich dafür aus, dass das Generalsekretariat der Vereinten Nationen ukrainische Einladungen annehme, vor Ort Hinweise auf die Rolle Irans zu untersuchen.

Leendertse kritisierte auch das Voranschreiten des iranischen Atomprogramms mit der fortgesetzten Anreicherung von Uran. "Irans Nuklearprogramm ist weiter entwickelt als je zuvor und wird mehr als je zuvor zu einer Bedrohung des internationalen Friedens und der internationalen Sicherheit", sagte Leendertse.

2015 hatte es mit Iran ein Abkommen gegeben, das die Aufhebung internationaler Wirtschaftssanktionen vorsah und im Gegenzug mehr ausländische Kontrolle des Atomprogramms erlaubte. 2018 hatten die USA unter Präsident Donald Trump das Abkommen aufgekündigt und der Iran daraufhin die Kontrollen eingeschränkt. Seitdem bemühen sich internationale Partner um ein Vermitteln. Auch die Drohnenlieferungen an Russland werden als Verletzung des ursprünglichen Abkommens und der damit verbundenen UN-Resolution 2231 gewertet. Iran wies diese Interpretation am Montag von sich. (dpa)

Selenskyj: Russland hat bald 100.000 Soldaten in der Ukraine verloren

  • 7:14 Uhr:

"Bisher sind es knapp 99.000 Soldaten, in wenigen Tagen erhöhen sich die Verluste der Besatzer auf 100.000", sagte Selenskyj in seiner Videoansprache am Montagabend. Gemeint sind getötete Soldaten. "Und wofür? Niemand in Moskau hat darauf eine Antwort, und wird sie auch (in Zukunft) nicht haben."

Die Verantwortlichen in Moskau führten Krieg und "verschwenden Menschenleben – das Leben anderer Menschen, nicht das ihrer Angehörigen, nicht ihr eigenes Leben, sondern das Anderer", sagte Selenskyj. "Und das nur, weil eine Gruppe im Kreml Fehler nicht einzugestehen weiß und schreckliche Angst vor der Realität hat." Doch die Realität spreche für sich.

Genaue Angaben zu den Verlusten der russischen und ukrainischen Streitkräfte machen beide Seiten aus Sicherheitsgründen nicht. Westliche Militärs haben jedoch zuletzt die Zahl der getöteten und verwundeten russischen Soldaten auf weit über 100.000 geschätzt. Selenskyjs Berater Mychajlo Podoljak gab vor kurzem die Zahl der ukrainischen Gefallenen mit 13.000 an. (dpa)

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Mit Material von dpa, Reuters und AFP

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