- 21:31 Uhr: Ukrainischer Gouverneur: Massengrab in befreitem Lyman entdeckt
- 20:12 Uhr: Nach Friedensnobelpreis: Gericht entreißt Memorial Gebäude
- 19:51 Uhr: Scherbakowa: Nobelpreis ist wichtiges Signal für viele Russen
- 19:21 Uhr: ➤ Ausbildung ukrainischer Soldaten: Scholz kündigt wichtigen Beitrag an
- 17:38 Uhr: Nancy Faeser: Mehr als eine Million Flüchtlinge aus der Ukraine in Deutschland erfasst
➤ Ausbildung ukrainischer Soldaten: Scholz kündigt wichtigen Beitrag an
- 19:21 Uhr
Deutschland wird nach Angaben von Bundeskanzler
Geplant wurde zuletzt, dass die EU außerhalb der Ukraine für rund 15 000 ukrainische Soldaten Trainingsprogramme anbietet, 2800 davon könnten Spezialkräfte sein.
Angesichts des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hatte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell im August ein neues Programm zur Ausbildung der ukrainischen Streitkräfte ins Gespräch gebracht. Konkret könnte es nach früheren Angaben Fortbildungen in Bereichen wie Logistik und dem Schutz vor atomaren, biologischen und chemischen Waffen umfassen.
Bereits heute bilden mehrere EU-Staaten ukrainische Soldaten auf Basis nationaler Absprachen aus. Deutschland engagierte sich zuletzt vor allem in den Bereichen Luftverteidigung und Artillerie. Zudem wurde gemeinsam mit den Niederlanden ein Vorschlag erarbeitet, wie die Ausbildung zur Minenabwehr verstärkt werden könnte. (dpa)
Die Lage im Überblick:
Seit 24. Februar führt Russland aus der Luft und am Boden einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kurz zuvor hatte
Die ukrainische Armee wehrt sich seitdem nach Kräften gegen die Invasoren. Auf beiden Seiten gibt es Berichten zufolge Tausende Tote, wie viele Soldaten und Zivilisten bereits starben, lässt sich jedoch nicht unabhängig überprüfen. Fakt ist: Die humanitäre Lage in der Ukraine spitzt sich mit jedem Tag zu.
Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR hat inzwischen mehr als 13,7 Millionen Grenzübertritte aus der Ukraine registriert (Stand: 04. Oktober). Die Flüchtenden sind vor allem Frauen und Kinder, da Männer zwischen 18 und 60 Jahren das Land nicht verlassen dürfen. Laut UNHCR sind in dieser Zeit knapp 6,4 Millionen Grenzübertritte zurück in die Ukraine registriert worden (Stand: 04. Oktober).
Die EU und die USA reagierten mit Sanktionen. Außerdem liefern sie der Ukraine Waffen, auch Deutschland unterstützt das Land mit Waffenlieferungen. Auch Panzer der Klasse Gepard soll die Ukraine aus Deutschland erhalten. (dpa)
Die weiteren Meldungen vom 07. Oktober
Ukrainischer Gouverneur: Massengrab in befreitem Lyman entdeckt
- 21:31 Uhr
In der kürzlich von Kiew zurückeroberten Stadt Lyman im ostukrainischen Gebiet Donezk sind nach Angaben des dortigen Militärgouverneurs rund 200 Gräber und ein Massengrab gefunden worden. Das erklärte Pawlo Kyrylenko am Freitagabend über seinen Telegram-Kanal. Dazu veröffentlichte er Fotos, die viele kleine Holzkreuze und Einsatzkräfte in weißen Schutzanzügen zeigten. Mit den Exhumierungen sei bereits begonnen worden, schrieb Kyrylenko. Die zeitweise von russischen Truppen besetzte strategisch wichtige Kleinstadt war von den Ukrainern Anfang Oktober zurückerobert worden.
Bei den Toten könne es sich ersten Erkenntnissen zufolge sowohl um ukrainische Soldaten als auch um Zivilisten handeln, hieß es. Wie viele Leichen in dem Massengrab lägen, müsse erst noch ermittelt werden. Polizeiangaben zufolge sollen unter den getöteten Menschen auch mehrere Kleinkinder und teils ganze Familien sein.
Bereits am vergangenen Mittwoch hatten ukrainische Medien über den Fund Dutzender Gräber in Lyman berichtet. Einige der Opfer sollen durch heftigen Beschuss im Zuge der russischen Eroberung des Ortes im Mai ums Leben gekommen sein. Die strategisch wichtige Kleinstadt wurde Anfang Oktober von den Ukrainern zurückerobert. (dpa)
Nach Friedensnobelpreis: Gericht entreißt Memorial Gebäude
- 20:12 Uhr
Die mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnete russische Menschenrechtsorganisation Memorial verliert nach ihrer Auflösung nun auch ihren Stammsitz in Moskau. Ein Gericht in der russischen Hauptstadt schlug das Gebäude am Freitag in einem als politisch motiviert kritisierten Verfahren dem russischen Staat zu. Memorial kündigte an, seinen Kampf um die Menschenrechte trotzdem fortzusetzen und den Nobelpreis zu feiern. (dpa)
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Scherbakowa: Nobelpreis ist wichtiges Signal für viele Russen
- 19:51 Uhr
Die Memorial-Mitgründerin Irina Scherbakowa sieht im diesjährigen Friedensnobelpreis ein wichtiges Signal für die Menschen in Russland, die dem Putin-Regime und dem Ukraine-Krieg kritisch gegenüberstehen. Die Entscheidung des Nobelkomitees sei für viele von ihnen ein freudiges Ereignis, sagte Scherbakowa am Freitagabend in Jena. Denn viele Menschen in Russland seien verängstigt wegen massiver Repressionen und der Polizeigewalt. Aber es werde eine Zeit nach Präsident Putin geben, betonte Scherbakowa. "Ich hoffe sehr, dass Russland irgendwann aus dieser moralischen, politischen Katastrophe einen Weg findet in die Demokratie und Freiheit."
Die Menschenrechtsorganisation Memorial wurde im vergangenen Jahr auf Anweisung der russischen Behörden aufgelöst, weil sie gegen Gesetze verstoßen haben soll. Die Organisation setzte sich für politisch Verfolgte und Gefangene ein. Und sie klärte über Verbrechen der kommunistischen Gewaltherrschaft auf. Neben Memorial wurde der Friedensnobelpreis 2022 am Freitag dem inhaftierten belarussischen Menschenrechtsanwalt Ales Bjaljazki und dem ukrainischen Center for Civil Liberties zugesprochen. (dpa)
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Selenskyj bittet EU-Staaten um Luftabwehrsysteme
- 17:24 Uhr
Der ukrainische
Der Präsident begründete seine Forderung mit den Anschlägen auf die Gas-Pipelines Nord Stream 1 und 2 in der Ostsee, die zu mehreren Lecks in den Röhren geführt hatten. "Nie zuvor war unser Kontinent einer solchen Bedrohung ausgesetzt – der Bedrohung durch die Zerstörung von Unterwasserpipelines, Kabeln und Tunneln", sagte er. "Aber so etwas können Sie jetzt von Russland erwarten." Die Regierung in Moskau bestreitet, für die Anschläge verantwortlich zu sein. (dpa)
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Nancy Faeser: Mehr als eine Million Flüchtlinge aus der Ukraine in Deutschland erfasst
- 17:38 Uhr
In Deutschland sind inzwischen mehr als eine Million geflüchtete Menschen aus der Ukraine erfasst worden. Bundesinnenministerin
Faeser sprach von einem humanitären Kraftakt. "Je länger der Krieg dauert, desto schwieriger ist es, so viele Geflüchtete gut unterzubringen und zu versorgen", sagte die Ministerin. Sie hat für kommenden Dienstag Vertreter von Kommunen und Ländern eingeladen, um die Flüchtlingshilfe zu koordinieren. Bei der Zahl der hier lebenden Ukrainerinnen und Ukrainer gibt es Unsicherheiten. So ist unklar, wie viele der seit Kriegsbeginn nach Deutschland Eingereisten die Bundesrepublik wieder verlassen haben.
Beunruhigt zeigte sich Faeser darüber, dass auch über das Mittelmeer und die Balkanroute wieder mehr Menschen nach Europa kommen. "Das macht mir Sorge", sagte sie. "Deshalb steuern wir mit einem Bündel an Maßnahmen gegen." (dpa)
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140.000 Menschen in Region um Charkiw brauchen humanitäre Hilfe
- 17:09 Uhr
In den jüngst zurückeroberten Gebieten um Charkiw in der Ukraine sind nach UN-Schätzungen rund 140.000 Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen. Die meisten hätten kaum Zugang zu Nahrungsmitteln, Wasser, Gas, Strom und medizinischer Versorgung, sagte ein Sprecher des UN-Nothilfebüros (OCHA) am Freitag in Genf. In der Stadt Isjum seien von den einst 46.000 Einwohnern noch etwa 8000 bis 9000 Menschen vor Ort. Sie seien zum Überleben auf dringende Hilfe angewiesen.
UN-Konvois versorgten die Menschen dort seit Mitte September, kurz nach der Befreiung von russischer Besatzung. Mehr als 73.000 Menschen hätten bislang unterstützt werden können, unter anderem mit Nahrungsmitteln, Hygieneprodukten, Küchenutensilien, Solarlampen und Decken.
Nach Angaben des Sprechers sind Märkte und Geschäfte vielerorts weitgehend zerstört oder geschlossen. In Kupjansk mit noch etwa 4000 Einwohnern gebe es noch Kämpfe und im Ostteil der Stadt verließen viele der 4000 Einwohner ihre Bunker fast nur, um Lebensmittel abzuholen oder Evakuierungsbusse zu erreichen, die die Behörden vor Ort eingerichtet haben. (dpa)
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Ukrainisches Präsidentenbüro kritisiert Nobelpreis-Komitee
- 16:35 Uhr
Im Büro des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj ist die Auswahl der Friedensnobelpreisträger kritisiert worden. "Das Nobelpreis-Komitee hat eine interessante Auffassung des Wortes "Frieden", wenn den Friedensnobelpreis zusammen Vertreter zweier Länder erhalten, die ein drittes überfallen haben", schrieb der Berater des Präsidentenbüros, Mychajlo Podoljak, am Freitag auf Twitter. Weder russische noch belarussische Organisationen seien in der Lage gewesen, einen Widerstand gegen diesen Krieg zu organisieren. "Der diesjährige Nobelpreis ist "super"", ironisierte der 50-Jährige.
Zuvor waren das ukrainische Center for Civil Liberties, die verbotene russische Menschenrechtsorganisation Memorial und der belarussische Anwalt Ales Bjaljazki als diesjährige Preisträger bekannt geworden. (dpa)
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Polen hat im August die meisten Ukrainer aufgenommen
- 15:46 Uhr
Polen hat im EU-Vergleich im August die meisten geflüchteten Ukrainer aufgenommen. In dem Land fanden 67.280 Menschen aus der Ukraine Schutz, die vor dem Angriffskrieg Russlands geflohen waren. Das teilte das EU-Statistikamt Eurostat am Freitag mit. Nach Deutschland kamen den Angaben zufolge im August 62.140 Menschen aus der Ukraine. Dahinter liegen Rumänien mit 9715, Frankreich mit 6410 und Spanien mit 6165 Schutzsuchenden. Für Österreich vezeichnete Eurostat im August 3575 ukrainische Schutzsuchunde und für die Schweiz 2720. (dpa/fab)
Linken-Fraktionschef Bartsch: US-Warnung vor "Armageddon" ernst nehmen
- 15:17 Uhr
Nach der Warnung von US-Präsident
Im Februar hätten die USA den Angriff Russlands auf die Ukraine vorausgesagt, während die Bundesregierung und Europa die Gefahr damals unterschätzt hätten. "Dieser Fehler darf sich nicht wiederholen", mahnte
US-Präsident Biden hatte mit Blick auf Drohungen aus Moskau erklärt, die Welt habe seit der Kuba-Krise im Oktober 1962 nicht vor der Aussicht auf ein "Armageddon" gestanden. Damals waren USA und Sowjetunion einem Atomkrieg nahegekommen, räumten die Gefahr jedoch mit Verhandlungen aus. (dpa)
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Ukrainisches Militär berichtet von Dutzenden abgeschossenen russischen Drohnen
- 14:39 Uhr
Die ukrainischen Streitkräfte haben eigenen Angaben zufolge in den vergangenen Wochen zahlreiche russische Drohnen unschädlich gemacht. Demnach hat Russland bisher 86 Kampfdrohnen aus dem Iran im Krieg gegen die Ukraine eingesetzt. Etwa 60 Prozent davon habe man abgeschossen, sagte der ukrainische Brigadegeneral Oleksiy Hromov gegenüber "Radio Svoboda".
Die US-amerikanische Denkfabrik "Institute for the Study of War" geht in ihrem Bericht vom 6. Oktober davon aus, dass die iranischen Kampfdrohnen Russland bisher kaum entscheidende Erfolge verschafft haben. Dem Institut zufolge hat die russische Seite die Drohnen bisher auch weniger an militärisch wichtigen Zielen eingesetzt. Vielmehr habe sie damit zivilie Ziele in abgelegenen Gebieten angegriffen, um Schrecken zu erzeugen. "Diese Versuche waren nicht erfolgreich", so die Experten. (fab)
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Nobelpreis-Komitee: "Friedensnobelpreis ist Botschaft, dass der Krieg enden muss"
- 14:01 Uhr
Das für den Friedensnobelpreis zuständige Nobelkomitee hält oppositionelle Stimmen und eine starke Zivilgesellschaft für entscheidende Werkzeuge im Kampf gegen Kriege und Konflikte. Man wolle mit der diesjährigen Auszeichnung die enorme Bedeutung unterstreichen, die der Zivilgesellschaft und der Opposition in jeder Gesellschaft - demokratischen wie autokratischen - zukomme, sagte die Vorsitzende des norwegischen Nobelkomitees, Berit Reiss-Andersen. Einzelpersonen und Organisationen könnten eine außerordentliche Rolle in politischen Angelegenheiten und in der Ablehnung von Krieg spielen.
Die diesjährige Preisvergabe an Menschenrechtler aus Belarus, Russland und der Ukraine ist demnach auch als Botschaft an Autokraten zu verstehen. "Es ist auch eine Botschaft, dass der Krieg enden muss", sagte Reiss-Andersen. Das Komitee gehe in der gegenwärtigen Situation auf die Zivilgesellschaft ein, weil es der Ansicht sei, dass sie das effektivste Mittel gegen Autoritarismus und gegen Krieg sei. Eine starke Gesellschaft verhindere diese Art von Entwicklungen, sagte die Norwegerin. "Man kann zukünftige Gräueltaten verhindern." (dpa)
Russische Atomspezialeinheit Richtung Grenze unterwegs
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Russland wirft Ukraine Tötung von fünf Zivilisten in Cherson vor
- 13:04 Uhr
Mindestens fünf Zivilisten sind nach Angaben prorussischer Vertreter bei einem ukrainischen Luftangriff auf einen Bus in der südukrainischen Region Cherson getötet worden. Fünf weitere Menschen seien dabei verletzt worden, teilte der stellvertretende Leiter der Besatzungsverwaltung der Region Cherson, Kirill Stremusow, am Freitag im Messengerdienst Telegram mit.
Die ukrainischen Streitkräfte hätten "auf der Dariewski-Brücke einen Bus mit Zivilisten beschossen", die auf dem Weg zur Arbeit gewesen seien. "Sanitäter waren schnell am Ort des Geschehens und leisteten medizinische Nothilfe für die Opfer", teilte Stremusow weiter mit.
Cherson ist eine von vier Regionen in der Ukraine, die Moskau als annektiert beansprucht. Die meisten Länder erkennen die Annexionen nicht an und verurteilen sie als Bruch des Völkerrechts. In der Region läuft seit Wochen eine Gegenoffensive der ukrainischen Armee.
Die prorussischen Separatisten gaben am Freitag auch die Eroberung von drei Dörfern in der Nähe der Stadt Bachmut im Osten der Ukraine bekannt. Die russische Armee hatte am Vortag in ihrer täglichen Bilanz bereits die Eroberung eines der Dörfer bekannt gegeben. Die Dörfer liegen südlich der von den ukrainischen Streitkräften kontrollierten Stadt Bachmut, welche die russische Armee seit Monaten erfolglos einzunehmen versucht. (afp)
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Zwei Russen fliehen auf Boot nach Alaska
- 11:57 Uhr
Wenige Wochen nach der Teilmobilmachung sind zwei Russen mit einem kleinen Boot über das Meer nach Alaska geflohen. Sie hätten Asyl in den Vereinigten Staaten beantragt, erklärten zwei Senatoren des US-Bundesstaats am Donnerstag. Die beiden russischen Staatsbürger waren demnach auf der Sankt-Lorenz-Insel im Westen Alaskas angekommen, die etwa 65 Kilometer von der russischen Küste entfernt liegt.
Ein Sprecher des US-Heimatschutzministeriums teilte der Nachrichtenagentur AFP mit, dass die Fälle der beiden Russen "gemäß der geltenden US-Einwanderungsgesetze geprüft" würden. Der Vorfall zeige, dass "das russische Volk Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine nicht mitmachen will", erklärte der Senator Dan Sullivan.
Russlands Präsident Putin hatte am 21. September eine Teilmobilmachung von 300.000 Reservisten zur Verstärkung der russischen Truppen in der Ukraine angeordnet. Das hatte unter anderem zu einem Ansturm auf Tickets für Auslandsflüge geführt, da Männer im wehrfähigen Alter das Land verlassen wollten.
Die beiden republikanischen US-Senatoren kritisierten eine mangelnde Präsenz von Bundeskräften wie der Küstenwache in ihrem Bundesstaat und forderten von der US-Regierung mehr Unterstützung bei der Sicherung der Landesgrenze. Washington müsse die Kapazitäten in der Arktis dringend priorisieren, etwa bei der Infrastruktur und Verteidigungskräften. Beim Grenzschutz und der Küstenwache müsse es einen fertigen Plan für den Fall geben, dass "mehr Russen in die Beringstraßen-Gemeinden in Alaska fliehen", sagte Dan Sullivan. (afp/dpa)
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Britischer Geheimdienst: Ukrainische Truppen nutzen zum Großteil erbeutete Panzer
- 11:24 Uhr
Die ukrainische Armee nutzt nach Ansicht britischer Militärexperten inzwischen in großen Teilen von der russischen Invasionsarmee erbeutete Fahrzeuge. Mehr als die Hälfte der im Einsatz befindlichen ukrainischen Panzer stammen aus den Beständen Moskaus, hieß es in dem täglichen Geheimdienst-Update des britischen Verteidigungsministeriums zum Ukraine-Krieg am Freitag. "Die Ukraine hat seit der Invasion wahrscheinlich mindestens 440 Kampfpanzer und etwa 650 gepanzerte Fahrzeuge erbeutet."
Das Versäumnis russischer Besatzungen, funktionsfähiges Material vor einem Rückzug oder einer Aufgabe zu zerstören, zeige, wie schlecht die russischen Soldaten ausgebildet seien und wie niedrig die Kampfmoral sei. Es sei wahrscheinlich, dass die Russen weiterhin schwere Waffen verlieren, hieß es weiter.
Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine gezielte Desinformationskampagne vor. (dpa)
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EU-Chefdiplomat will weitere Militärhilfe für Ukraine
- 10:31 Uhr
Zur Stärkung der ukrainischen Streitkräfte sollen nach dem Willen des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell weitere EU-Gelder freigegeben werden. Er werde den EU-Gipfel um Unterstützung für den Vorschlag einer weiteren Auszahlung aus der sogenannten Europäischen Friedensfazilität bitten, sagte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell am Freitag am Rande des Treffens in Prag. Bislang wurden fünf mal je 500 Millionen Euro bewilligt, insgesamt also 2,5 Milliarden Euro.
Den formellen Vorschlag will Borrell beim Treffen der EU-Außenminister Mitte des Monats vorlegen. Dann soll es auch einen Vorschlag für eine Trainingsmission für die ukrainische Armee geben.
Ein erstes Paket über 500 Millionen Euro war bereits Ende Februar bewilligt worden, vier weitere folgten im März, April, Mai und im Juli. "Die Ukraine braucht mehr Waffen, wir werden sie liefern", sagte Borrell damals. Mit dem Geld werden nach EU-Angaben Waffen, aber auch persönliche Schutzausrüstung, Sanitätsmaterial oder Treibstoff finanziert. Zuletzt waren 490 Millionen Euro für Waffen und Munition sowie 10 Millionen Euro für Ausrüstung vorgesehen. Die Ukraine verteidigt sich seit dem 24. Februar gegen eine Invasion aus Russland. (dpa)
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Merkel zu Russlands Drohungen: "Worte ernst nehmen"
- 09:51 Uhr
Die frühere deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) warnt davor, Drohungen im russischen Krieg gegen die Ukraine als Bluff abzutun. Der Angriff auf die Ukraine sei eine "tiefgreifende Zäsur" gewesen, sagte Merkel am Donnerstagabend bei einem Festakt zum 77-jährigen Bestehen der "Süddeutschen Zeitung" in München.
Und zwar eine, "bei der wir alle gut beraten sind, Worte ernst zu nehmen und sich ernsthaft mit ihnen auseinander zu setzen und sie nicht von vornherein als Bluff einzustufen".
Sie betonte erneut, dass ein dauerhafter Friede in Europa "nur unter Einbeziehung Russlands" erfolgen könne. "So lange wir das nicht wirklich geschafft haben, ist auch der Kalte Krieg nicht wirklich zu Ende." (dpa)
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Elf Tote nach Beschuss von Wohngebäude in Saporischschja
- 09:14 Uhr
Beim Beschuss von Wohngebäuden in der Stadt Saporischschja sind ukrainischen Angaben zufolge mindestens elf Menschen getötet worden. Weitere 21 Bewohner seien nach den russischen Angriffen am Donnerstag teils schwer verletzt aus den Trümmern gerettet worden, teilte der ukrainische Zivilschutz am Freitag mit. Auf Fotos ist zu sehen, wie Rettungskräfte sich durch den Schutt wühlen, um Vermisste zu finden. Von den Raketen getroffen wurden den Angaben zufolge zwei mehrstöckige Häuser.
Das Gebiet Saporischschja ist eines von vier Gebieten, das neben Cherson, Donezk und Luhansk vor rund einer Woche offiziell von Russland annektiert wurde. Bislang halten russische Truppen rund 70 Prozent der Region besetzt - allerdings nicht die Gebietshauptstadt Saporischschja selbst. (dpa)
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Joe Biden: So nahe am "Armageddon" wie seit Kuba-Krise nicht mehr
- 07:09 Uhr
US-Präsident Biden sieht die Gefahr einer atomaren Konfrontation mit katastrophalen Folgen nach Drohungen aus dem Kreml so groß wie seit 60 Jahren nicht mehr. Die Welt habe seit der Kuba-Krise 1962 nicht vor der Aussicht auf ein "Armageddon" gestanden, sagte Biden am Donnerstag (Ortszeit) laut mitreisenden Journalisten bei einem Auftritt in New York. Er kenne Putin ziemlich gut, so Biden demnach. Der Kremlchef scherze nicht, wenn er über den potenziellen Einsatz taktischer Atomwaffen sowie Chemie- und Biowaffen spreche, da das russische Militär in den Kampfhandlungen in der Ukraine schwächele. (dpa)
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Strack-Zimmermann erneuert Forderung nach Panzer-Lieferung an Ukraine
- 06:50 Uhr
Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag, Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), hat bei einem Ukraine-Besuch ihre Forderung nach einer Lieferung auch von Kampf- und Schützenpanzern an das Land erneuert. "Der Wille, das eigene Land zu verteidigen, ist ungebrochen", teilte Strack-Zimmermann der Deutschen Presse-Agentur mit. "Aber die Ukraine braucht weiterhin Unterstützung von uns, um über den Winter zu kommen. Das betrifft allen voran Munition, aber auch die Lieferung von Schützen- oder Kampfpanzern, um russische Stellungen zurück zu drängen."
Strack-Zimmermann war am Donnerstag in der Ukraine eingetroffen. Sie gehört in den Reihen der Ampel-Koalition zu jenen, die wiederholt und vehement eine verstärkte militärische Unterstützung für die Ukraine bis hin zur Lieferung von Kampfpanzern gefordert hatten.
Die FDP-Politikerin sagte, der Dank der Ukraine gegenüber Deutschland sei groß. Das von Deutschland - "wenn auch spät" - geschickte Material wirke und sei "eine riesengroße Unterstützung" für die von Russland angegriffene Ukraine. (dpa)
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Die Ticker der vergangenen Tage zum Nachlesen:
- Die Meldungen zum Krieg in der Ukraine vom 6. Oktober finden Sie hier
- Die Meldungen zum Krieg in der Ukraine vom 5. Oktober finden Sie hier
- Die Meldungen zum Krieg in der Ukraine vom 4. Oktober finden Sie hier
- Die Meldungen zum Krieg in der Ukraine vom 3. Oktober finden Sie hier
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