- 21:55 Uhr: ➤ Nukleares Forschungszentrum in Charkiw unter Beschuss
- 18:53 Uhr: Sjewjerodonezk "vollständig" in Hand der russischen Armee
- 17:02 Uhr: Patriarch Kirill rutscht bei Gottesdienst aus - Spott im Netz
- 14:49 Uhr: Kiew meldet massive russische Raketenangriffe aus Belarus
- 12:54 Uhr: Russisches Militär meldet Tötung von 80 polnischen Kämpfern
- 10:13 Uhr: Moskau stellt in Kaliningrad-Streit Litauens Grenze infrage
- 08:21 Uhr: Vitali Klitschko reagiert auf Fake-Anruf bei Berlins Bürgermeisterin Giffey
- 07:00 Uhr: Präsidentengattin Selenska wirft Russland Sexualverbrechen vor
- 06:00 Uhr: Ukrainischer Ex-Profi froh über Wimbledon-Ausschluss russischer Athletinnen und Athleten.
➤ Nukleares Forschungszentrum in Charkiw unter Beschuss
Die nukleare Forschungseinrichtung "Neutronenquelle" in der ostukrainischen Stadt Charkiw ist nach ukrainischen Angaben erneut unter Beschuss geraten. Dabei seien Gebäude und Infrastruktur wie Lüftungskanäle beschädigt worden, teilte die Nuklearaufsichtsbehörde des Landes am Samstag mit. Der Teil der Anlage, wo der Kernbrennstoff gelagert wird, wurde nicht in der Auflistung der Schäden erwähnt. Es sei keine erhöhte Strahlung festgestellt worden.
Die Ukraine machte Russland für den Angriff verantwortlich. Das ließ sich aber nicht überprüfen.
Derzeit untersuche das Personal die Schäden. Dies werde aber wegen der Gefahr neuer Angriffe erschwert, hieß es. Bei einem neuen Beschuss durch russische Truppen könne nicht ausgeschlossen werden, dass die nukleare Sicherheit beeinträchtigt werden könne, teilte die Behörde weiter mit.
Die "Neutronenquelle" ist in der Datenbank für Forschungsreaktoren der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) gelistet, es handelt sich nach Angaben der Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) in Köln jedoch nicht um einen klassischen Reaktor. Die Anlage ist seit Kriegsbeginn Ende Februar wiederholt unter Beschuss geraten.
Die Lage im Überblick:
Seit 24. Februar führt Russland aus der Luft und am Boden einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kurz zuvor hatte Präsident
Die ukrainische Armee wehrt sich seitdem nach Kräften gegen die Invasoren. Auf beiden Seiten gibt es Berichten zufolge Tausende Tote, wie viele Soldaten und Zivilisten bereits starben, lässt sich jedoch nicht unabhängig überprüfen. Fakt ist: Die humanitäre Lage in der Ukraine spitzt sich mit jedem Tag zu. Nach Angaben der UN sind inzwischen über 8 Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen (Stand: 21. Juni), vor allem Frauen und Kinder, da Männer zwischen 18 und 60 Jahren das Land nicht verlassen dürfen.
Die EU und die USA reagierten mit Sanktionen. Außerdem liefern sie der Ukraine Waffen, auch Deutschland unterstützt das Land mit Waffenlieferungen. Auch Panzer der Klasse Gepard soll die Ukraine aus Deutschland erhalten. Dass die Nato aktiv in den Krieg eingreift, gilt bislang als ausgeschlossen.
Am ersten April-Wochenende sorgten Bilder von den Leichen vieler Zivilisten in der Kleinstadt Butscha bei Kiew international für Entsetzen. Die Ukraine spricht von schweren Kriegsverbrechen und Völkermord und macht dafür russische Truppen verantwortlich. Moskau bestreitet trotz zahlreicher Hinweise am Tod der Zivilisten beteiligt gewesen zu sein. Der ukrainische Präsident
Die weiteren Meldungen vom 25. Juni:
Bürgermeister: Sjewjerodonezk "vollständig" in der Hand der russischen Armee
- 18:53 Uhr:
Nach wochenlangen Kämpfen befindet sich die strategisch wichtige Stadt Sjewjerodonezk im Osten der Ukraine nach Angaben ihres Bürgermeisters nun vollständig in den Händen der russischen Armee. Die Stadt sei von den russischen Streitkräften "vollständig besetzt", sagte Bürgermeister Oleksandr Strjuk am Samstag im ukrainischen Fernsehen. Am Freitag hatten die ukrainischen Behörden den Rückzug der ukrainischen Armee aus der Stadt bekannt gegeben.
Die Eroberung von Sjewjerodonezk in der Region Luhansk ist für Russland strategisch wichtig, um den gesamten Donbass, zu dem die Region Donezk gehört, einzunehmen. Teile des wirtschaftlich bedeutsamen Gebietes in der Ostukraine wurden bereits ab 2014 von prorussischen Separatisten kontrolliert.
Etwa zeitgleich mit der Mitteilung des Bürgermeisters erklärten die prorussischen Separatisten, ihre Verbände und die russische Armee hätten die Kontrolle über das Gelände der Asot-Chemiefabrik in Sjewjerodonezk übernommen. Mehr als 800 Zivilisten, die dort Schutz gesucht hätten, seien "evakuiert" worden, erklärte der Separatistensprecher Iwan Filipenko im Onlinedienst Telegram.
Zuvor hatte ein anderer Vertreter der Separatisten, Andrej Maroschko, mitgeteilt, russische Truppen seien nun auch nach Lyssytschansk vorgedrungen, der Nachbarstadt von Sjewjerodonezk. Dort gebe es derzeit Straßenkämpfe.
Sjewjerodonezk und Lyssytschansk sind durch einen Fluss getrennt und liegen rund 80 Kilometer östlich von Kramatorsk, der Hauptstadt des ukrainisch kontrollierten Teils der Region Donezk.
Sollten die russischen Truppen auch Lyssytschansk einnehmen, könnten sie anschließend Kramatorsk und Slowjansk ins Visier nehmen, um schließlich die gesamte Donbass-Region, das industrielle Herzstück der Ukraine, zu erobern.
Patriarch Kirill rutscht bei Gottesdienst aus - Spott im Netz
- 17:02 Uhr:
Der Moskauer Patriarch Kirill ist bei einem live im Fernsehen übertragenen Gottesdienst in Südrussland ausgerutscht und gestürzt. Der 75-Jährige konnte die Messe anschließend fortsetzen. Er sei auf dem weihwassernassen Boden ausgerutscht. "Dank Gottes Gnade ohne Folgen", sagte Kirill am Samstag anschließend laut der Nachrichtenagentur Ria Nowosti. Sein Sturz sei "auf die Gesetze der Physik" zurückzuführen. "Der Boden ist wunderschön, in ihm kann man sich spiegeln, so glitzernd und glatt ist er. Aber wenn Wasser darauf kommt, selbst wenn es Weihwasser ist, so arbeiten die Gesetze der Physik", daher sei er unglücklich "geschlittert", so Kirill. Ein Video des Sturzes finden Sie hier.
Die Messe war der Einweihung einer Kirche im südrussischen Hafen und Flottenstützpunkt Noworossijsk gewidmet.
Kirill gilt als einer der wichtigsten Unterstützer des Kriegskurses von Präsident Wladimir Putin (69) gegen die Ukraine. In den sozialen Netzwerken, in denen das Video seines Sturzes schnell Verbreitung fand, war daher auch Kritik und Schadenfreude zu vernehmen.
Der oppositionelle Telegram-Kanal "Solowjiny Pomjot" kommentierte: "Der Herr hat Russland ein Zeichen gegeben, dass es eine Sünde ist, für den Genozid zu beten." (dpa)
Giffey: Nach Fake-Anruf künftig misstrauischer sein
- 16:09 Uhr:
Nach dem Fake-Anruf eines angeblichen
"Wir wissen nicht, wer dahinter steckt", sagte Giffey. Sie habe das Landeskriminalamt gebeten, mit dem IT-Dienstleistungszentrum des Landes und dem Security Operations Center zu ermitteln. Das Sicherheitszentrum war Mitte April eröffnet worden. (dpa)
Russland entfernt polnische Flagge von Gedenkstätt in Katy
- 15:08 Uhr:
Russische Behörden haben die polnische Flagge von der Gedenkstätte in Katyn entfernt, die an die Ermordung tausender polnischer Militärangehöriger auf Befehl Stalins erinnert. Der Bürgermeister der westrussischen Stadt Smolensk, Andrej Borissow, veröffentlichte am Freitagabend im Onlinedienst VKontakte ein Foto, auf dem nur die russische Flagge am Eingang der Gedenkstätte weht. Besucher hatten zuvor das Verschwinden der polnischen Flagge bemerkt und in Onlinediensten darüber berichtet.
Borissow schrieb, es könne keine polnische Flagge auf russischen Denkmälern geben, "erst recht nicht nach den offen russlandfeindlichen Äußerungen polnischer Verantwortlicher". Das russische Kulturministerium habe die richtige Entscheidung getroffen, als es die Flagge entfernte, Katyn sei eine russische Gedenkstätte, fügte er hinzu.
Die Spannungen zwischen Moskau und Warschau haben sich seit Beginn der russischen Offensive gegen die Ukraine Ende Februar massiv verschärft. Das Nato-Mitglied Polen unterstützt die Ukraine unter anderem mit Waffenlieferungen.
Kiew meldet massive russische Raketenangriffe aus Belarus
- 14:49 Uhr:
Nach ukrainischen Berichten über russische Raketenangriffe aus Belarus hat die Führung in Kiew Russland vorgeworfen, das Nachbarland in den Krieg hineinziehen zu wollen. 20 Raketen seien "von belarussischem Territorium und aus der Luft" auf das Dorf Desna abgeschossen worden, teilte der ukrainische Geheimdienst am Samstag mit. Russland meldete unterdessen die Tötung von dutzenden polnischen Kämpfern bei Angriffen in der Ostukraine.
"Der Angriff von heute steht in direkter Verbindung mit den Bemühungen des Kreml, Belarus als Mitkämpfer in den Krieg in der Ukraine hineinzuziehen", erklärte die dem Verteidigungsministerium unterstellte Generaldirektion des ukrainischen Geheimdienstes auf Telegram.
Das Nordkommando der ukrainischen Armee teilte auf Facebook mit, gegen 05:00 Uhr morgens (04:00 Uhr MESZ) sei die Region Tschernihiw massiv mit Raketen angegriffen worden. Es sei Infrastruktur getroffen worden, Opfer habe es nicht gegeben.
Dem ukrainischen Geheimdienst zufolge schossen sechs russische Kampfflugzeuge zwölf Marschflugkörper von der Stadt Petrykaw ab, die im Süden von Belarus liegt. Die Jets seien vom Flughafen Schaikowka in der Region Kaluga im Westen Russlands gestartet, erklärte der Geheimdienst. Sie seien dann in den belarussischen Luftraum eingedrungen und nach dem Abschuss der Raketen nach Russland zurückgekehrt.
Von Belarus waren bereits zu Beginn der russischen Militäroffensive Angriffe auf die Ukraine erfolgt. Belarus diente vor allem in den ersten Kriegswochen als Rückzugsgebiet und logistische Basis.
Russisches Militär meldet Tötung von 80 polnischen Kämpfern
- 12:54 Uhr:
Das russische Militär hat nach eigenen Angaben im Osten der Ukraine 80 polnische Kämpfer in den Reihen der ukrainischen Armee getötet. Durch einen Raketenangriff auf das Zinkwerk "Megatex" in der Stadt Kostjantyniwka seien 80 polnische "Söldner" liquidiert worden, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Samstag in Moskau. Russland bezeichnet alle auf Seiten der Ukraine kämpfenden Freiwilligen als Söldner. Konaschenkow berichtete zudem über einen Raketenangriff auf Mykolajiw im Süden der Ukraine, bei dem 300 Soldaten getötet worden seien.
Insgesamt bezifferte der Generalleutnant die ukrainischen Verluste allein durch Luft-, Raketen- und Artillerieangriffe innerhalb von 24 Stunden auf 780 "Nationalisten".
Unabhängig überprüfen lassen sich diese Angaben nicht. Einzelheiten zur Bodenoffensive der russischen Truppen im Donbass nannte Konaschenkow nicht. In den vergangenen Tagen hatten die russischen Streitkräfte mehrere Ortschaften im Ballungsraum Sjewjerodonezk-Lyssytschansk eingenommen. Die erste der beiden Großstädte ist inzwischen unter russischer Kontrolle. Zudem stehen moskautreue Truppen am südlichen Stadtrand von Lyssytschansk.
Bericht: Von Belarus aus Raketen auf Ukraine abgefeuert
- 10:59 Uhr:
Von Belarus aus sind nach ukrainischen Angaben am Samstagmorgen Raketen in Richtung des Grenzgebiets bei Tschernihiw abgefeuert worden. Gegen 05.00 Uhr morgens (04H00 Uhr MESZ) sei die Region Tschernihiw massiv mit Raketen angegriffen worden, teilte das Nordkommando der ukrainischen Armee auf Facebook mit. "20 Raketen haben auf das Dorf Desna gezielt, abgeschossen von belarussischem Territorium (und auch) aus der Luft", hieß es in der Mitteilung, wonach es durch den Beschuss keine Opfer gab. (afp)
Moskau stellt in Kaliningrad-Streit Litauens Grenze infrage
- 10:13 Uhr:
Wegen der Beschränkung des Transits in die russische Ostsee-Exklave Kaliningrad zwischen Litauen und Polen wird in Moskau nun die Rechtmäßigkeit der litauischen Grenze bestritten. "Im Grunde genommen hat Litauen damit seine eigenen Grenzen in Frage gestellt", sagte der Chef der russischen Raumfahrtagentur Roskosmos, Dmitri Rogosin, am Samstag im Staatsfernsehen. Der ungehinderte Transit sei Bedingung dafür, dass Russland die Grenzen der ehemaligen Sowjetrepublik Litauen anerkenne. "Litauen hat sich damit nicht nur ins Bein, sondern in den Kopf geschossen."
Das heutige EU-Land hatte vor einer Woche den Transit von Waren gestoppt, die auf der Sanktionsliste der EU stehen. Nach Angaben von Kaliningrads Gouverneur Anton Alichanow sind 40 bis 50 Prozent des Transits zwischen Kern-Russland und Kaliningrad betroffen. Unter anderem dürfen nun kein Zement, keine Baumaterialien oder Metalle mehr auf dem Landweg in die russische Ostseeregion gebracht werden. Russische Offizielle hatten deshalb bereits Gegenmaßnahmen angekündigt. So wurde der Ausschluss Litauens aus dem gemeinsamen Stromnetz vorgeschlagen.
Die nun angeregte Aufhebung des russisch-litauischen Vertrags über die Staatsgrenze würde eine Eskalation bedeuten. In russischen Talkshows werden seit Wochen Forderungen laut, einen "Korridor" nach Kaliningrad zu erobern. Rogosin ist der erste hochgestellte russische Beamte, dessen Forderungen in diese Richtung gehen.
Nach Fake-Anruf: Klitschko will bald mit Giffey telefonieren
- 08:21 Uhr:
Nach einem Fake-Telefonat eines vorgeblichen Vitali Klitschko mit Berlins Regierender Bürgermeisterin Franziska Giffey hofft der echte Kiewer Bürgermeister auf ein baldiges Gespräch mit der SPD-Politikerin. Der "Bild"-Zeitung sagte Klitschko, nachdem er von dem Fake-Anruf bei Giffey und Madrids Bürgermeister José Luis Martinez-Almeida erfahren habe: "Ich hoffe, dass wir bald über meine offiziellen Kanäle telefonieren können." Klitschko fügte hinzu: "Ich brauche dann auch keine Übersetzer."
Giffey hatte bei einer Videoschalte am Freitag Zweifel bekommen, ob sie tatsächlich wie geplant mit Kiews Bürgermeister verbunden war. Das Gespräch endete dann vorzeitig. Die Senatskanzlei geht von einer digitalen Manipulation aus: "Allem Anschein nach haben wir es mit Deep Fake zu tun", sagte Senatssprecherin Lisa Frerichs.
Auch in Madrid wurde Bürgermeister José Luis Martinez-Almeida bei dem Videotelefonat mit dem vorgeblichen Bürgermeister Klitschko schnell misstrauisch und brach das Gespräch ab, wie der Sprecher des Bürgermeisteramtes, Daniel Bardavío Colebrook, bestätigte. Es sei Anzeige wegen Vorspiegelung einer falschen Identität gegen Unbekannt erstattet und das Bürgermeisteramt in Kiew informiert worden. Martinez-Almeida werde den echten Klitschko am Samstag anrufen.
(dpa)
Russland: Teile der Großstadt Lyssytschansk blockiert
- 07:23 Uhr:
Die ukrainischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben Angriffe auf eine wichtige Nachschubroute für die Großstadt Lyssytschansk im Osten des Landes abgewehrt. "In Richtung Bachmut haben die ukrainischen Kämpfer den Angriff feindlicher Infanterie zwischen den Ortschaften Wolodymyriwka und Pokrowske gestoppt", teilte der ukrainische Generalstab am Samstag mit. Von Bachmut aus führt eine wichtige Versorgungsstraße an den genannten Ortschaften vorbei nach Lyssytschansk.
Die Stadt selbst, die nach dem weitgehenden Rückzug der Ukrainer aus dem benachbarten Sjewjerodonezk zum nächsten strategischen Angriffsziel der Russen geworden ist, steht weiter schwer unter Beschuss. Sowohl Artillerie als auch die russische Luftwaffe hätten Lyssytschansk unter Feuer genommen. Zudem hätten russische Truppen "versucht, die Stadt von Süden her zu blockieren", berichtete der Generalstab. Das russische Militär hatte zuvor mitgeteilt, dass Lyssytschansk von Süden aus blockiert worden sei.
Angriffe hat es demnach auch auf den Ballungsraum Slowjansk - Kramatorsk - Kostjantyniwka gegeben. Sowohl von Norden als auch von Süden her seien die russischen Sturmversuche aber zurückgeschlagen worden, heißt es im Lagebericht.
Im Süden des Landes hätten die Russen zudem erfolglos versucht, zuvor verloren gegangene Positionen im Gebiet Cherson mit einem Gegenangriff zurückzuerobern. In der Schwarzmeerregion, die bereits in den ersten Kriegstagen von Russland besetzt wurde, haben die Ukrainer zuletzt eine begrenzte Offensive gestartet und einige Ortschaften zurückerobert. Von strategischer Bedeutung sind diese Gebietsgewinne bislang allerdings nicht. (dpa)
Präsidentengattin Selenska wirft Russland Sexualverbrechen vor
- 07:00 Uhr:
Die Frau des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj hat die russischen Truppen in ihrem Land mit der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) verglichen und ihnen Sexualverbrechen vorgeworfen. Olena Selenska verwies in der "Welt am Sonntag" auf die Friedensnobelpreisträgerin Nadia Murad, die vom IS versklavt worden war und sagte: "Es ist furchtbar, das auszusprechen, aber viele ukrainische Frauen erleben unter der Besatzung dasselbe." Selenska fügte hinzu: "Weil die russischen Besatzer nicht besser als IS-Terroristen sind." Ukrainische Frauen erlebten den Horror gerade jetzt.
Murad hat Verbrechen der Terrororganisation Islamischer Staat an Jesiden im Irak überlebt. Sie ist seit 2016 UN-Sonderbotschafterin für die Würde der Überlebenden von Menschenhandel. 2018 erhielt sie gemeinsam mit dem kongolesischen Arzt und Menschenrechtsaktivisten Denis Mukwege den Nobelpreis.
Olena Selenska bedankte sich dafür, dass die Bundesrepublik zahlreichen ihrer Landsleute Asyl gewährt. "Ich bin Deutschland und dem deutschen Volk für die Aufnahme unserer Flüchtlinge sehr dankbar - hier empfinde ich nur Dankbarkeit, Dankbarkeit von ganzem Herzen", sagte Selenska. Als First Lady sei sie nicht für Rüstungsfragen zuständig. "Wenn aber jemand der Ukraine auch an der Front - und nicht nur bei den humanitären Fragen - helfen kann, dann ist das natürlich Deutschland."
Sie appellierte an ihre geflüchteten Landsleute, in das Land zurückzukehren, wenn es wieder sicher werde, um beim Wiederaufbau zu helfen. "Ukrainer und Ukrainerinnen, die weltweit eine Zuflucht suchen mussten, sollen wissen: Man wartet auf sie in der Ukraine, ihr Land braucht sie." Bereits jetzt seien mehr als 1600 Schulen, 600 Krankenhäuser und zahllose Wohnungen ruiniert worden. "Aber wir beginnen schon jetzt mit dem Wiederaufbau, damit zumindest ein Teil der Krankenhäuser und Schulen bis zum Herbst wieder verwendbar sind."
Ukrainischer Ex-Profi froh über Wimbledon-Ausschluss für russische Athleten
- 06:00 Uhr
Der frühere ukrainische Tennisprofi Sergej Stachowski hat den Ausschluss von russischen und belarussischen Spielern in Wimbledon begrüßt. "Wimbledon hat gezeigt, und das war immer so, dass es größer ist als alle Spieler. Wimbledon vereint, würde ich sagen, Aristokratie und Moral. Deshalb bin ich glücklich über die Entscheidung, dass russische und belarussische Profi ausgeschlossen wurden", sagte Stachowski im Interview der Süddeutschen Zeitung" (Samstag).
Stachowski, der 2013 sensationell Superstar Roger Federer in der zweiten Runde bezwungen hatte, ist derzeit in seiner Heimat in Kiew und sammelt in einer Freiwilligen-Organisation Hilfsgüter für seine Landsleute. Vom Rasen-Klassiker in London werde er nichts mitbekommen, "ich lese nur die Ergebnisse hin und wieder", sagte der 36-Jährige.
Stachowski bekräftigte erneut, dass Russen im Sport "auf jeder Ebene gesperrt werden" sollten. "Wenn sie dann alle in Russland wären, würden sie vielleicht verstehen: Es muss sich was ändern", sagte Stachowski. "Ich wünschte, die Tennis- und die Sportgemeinschaft würde erkennen: Es muss mehr passieren! Russische Athleten zu verbannen, zielt nicht gegen die Athleten. Es geht gegen das System."
Zuvor hatte Spaniens Tennisstar Rafael Nadal den Wimbledon-Ausschluss russischer Spielerinnen und Spieler als "unfair" bezeichnet. "Es ist sehr unfair gegenüber meinen Kollegen. Was können die Armen denn dafür?", hatte der Rekord-Grand-Slam-Sieger vor Kurzem gesagt. Auch der Weltranglisten-Erste Novak Djokovic kritisierte den Ausschluss russischer und belarussischer Profis. Vom Ausschluss ist unter anderem der Weltranglisten-Erste Daniil Medwedew betroffen. (dpa)
Mit Material von dpa und AFP
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