- 19:20 Uhr: Söder bringt Impfpflicht ins Spiel
- 17:29 Uhr: Mehrheit der Gastronomen und Hoteliers fürchtet um ihre Existenz
- 13:39 Uhr: Keine Kontrolle der 15-Kilometer-Regel mittels Handyüberwachung
- 12:01 Uhr: Tübinger Forscher finden Coronavirus-Schwachstelle
- 09:51 Uhr: "Es reicht jetzt" - Tübinger OB Palmer fordert Lockdown-Ende
Top-News: Söder bringt Impfpflicht ins Spiel
19:20 Uhr: Der bayerische Ministerpräsident
"Sich impfen zu lassen, sollte als Bürgerpflicht angesehen werden", sagte Söder. Eine staatliche Kampagne zur Förderung der Impfbereitschaft, "an der sich Vorbilder aus Kunst, Sport und Politik beteiligen", könne helfen.
Weil nicht genug Corona-Impfstoff da sei, forderte er außerdem eine "nationale Pharma-Allianz", um die Produktion zu beschleunigen. Darüber müsse man mit den Pharmakonzernen reden. Wo nötig, müsse der Staat den Unternehmen einen Ausgleich zahlen. Die zusätzliche Impfstoffproduktion könnte ganz Europa zugutekommen. In Marburg soll Ende Februar ein neues Werk der Firma Biontech die Produktion aufnehmen. Die Pharma-Allianz könne noch zusätzliche Produktionsstätten schaffen.
Außerdem forderte Söder "dringend mehr Einrichtungen, in denen das mutierte Virus nachgewiesen werden kann". Die wenigen Einrichtungen in Deutschland reichten nicht. In jedem Bundesland brauche es mehrere Nachweisstellen.
Die weiteren Corona-Meldungen des Tages im Überblick:
Auslieferung von Moderna-Impfstoff an die Länder beginnt
17:49 Uhr:Gut zwei Wochen nach dem Beginn der Impfungen mit dem ersten in der EU zugelassenen Corona-Impfstoff von Biontech und Pfizer beginnt an diesem Dienstag die Auslieferung des zweiten zugelassenen Vakzins der US-Firma Moderna an die Bundesländer und deren Impfzentren.
Bundesgesundheitsminister
Wie auch beim Vakzin der Mainzer Firma Biontech und des US-Herstellers Pfizer handelt es sich beim Produkt von Moderna um einen sogenannten mRNA-Impfstoff. Beide Impfstoffe sind nach Angaben des Chefs der Ständigen Impfkommission, Thomas Mertens, "äquivalent in Wirksamkeit und Sicherheit".
Beide werden zweimal verabreicht - mit einem Abstand von mindestens drei (bei Biontech) bis vier (Moderna) Wochen. Eine Wahlmöglichkeit, wer welchen Impfstoff bekommt, soll es nicht geben.
Die ersten Corona-Impfungen hatten in Deutschland am zweiten Weihnachtsfeiertag begonnen. Bisher haben nach Zahlen des Robert Koch-Instituts mehr als 600.000 Menschen die erste Dosis erhalten.
Verband: Drei Viertel der Gastronomen und Hoteliers bangen um ihre Existenz
17:29 Uhr: Drei Viertel der Gastronomen und Hoteliers bangen angesichts der Corona-Beschränkungen um ihre Existenz. In einer Umfrage des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga) gaben dies 75,5 Prozent der etwa 12.000 befragten Betriebe an, demnach zieht zudem jeder vierte Unternehmer (24,9 Prozent) gar eine Schließung in Erwägung.
Im Gastgewerbe stünden "Existenzen und Vertrauen in die Politik auf dem Spiel", warnte der Verband am Montag. Die Betriebe seien seit Anfang November im Lockdown und es fehle eine Öffnungsperspektive, kritisierte Dehoga-Präsident Guido Zöllick.
Von den zugesagten Novemberhilfen seien bisher nur Abschlagszahlungen angekommen – "und bei vielen noch nicht einmal diese". Auch die angekündigten Dezemberhilfen stünden noch aus. Die Branche ist neben dem Einzelhandel besonders hart von den Beschränkungen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie betroffen.
Zöllick forderte mehr Tempo bei der Abwicklung der Hilfen. Demnach erhielten erst gut 68 Prozent der Betriebe Abschlagszahlungen von den Novembergeldern.
Russland testet "Light-Version" von Corona-Impfstoff "Sputnik V"
16:56 Uhr: Russland hat mit Tests einer "Light-Version" seines Corona-Impfstoffs "Sputnik V" begonnen. Das Gesundheitsministerium in Moskau erteilte nach eigenen Angaben vom Montag die Erlaubnis dafür.
Mit den klinischen Studien solle in den nächsten Monaten herausgefunden werden, wie sicher das Mittel sei und wie gut es wirke. 150 Freiwillige beteiligten sich an den Tests.
Nach früheren Angaben soll "Sputnik Light" zwar weniger lange Schutz bieten, dafür aber schneller wirksam sein. Normalerweise sind bei einer Impfung mit "Sputnik V" zwei Injektionen nötig, und die Immunität soll sich erst innerhalb von 42 Tagen bilden. In Russland laufen die Impfungen gegen das Coronavirus seit einem Monat. Mehr als 1,5 Millionen Menschen sind demnach schon geimpft worden.
Der Light-Impfstoff sei weltweit für viele Länder interessant, die sich im Kampf gegen das Virus darum bemühten, "so viele Leben wie möglich zu retten", sagte der Chef des staatlichen Direktinvestmentfonds, Kirill Dmitrijew, der Agentur Tass zufolge. Der Fonds finanziert das Vakzin mit und vermarktet es im Ausland.
In Russland haben sich seit der Beginn der Pandemie im Frühjahr laut offizieller Statistik mehr als 3,4 Millionen Menschen infiziert. Am Montag meldeten die Behörden 23.300 neue Fälle innerhalb eines Tages, deutlich weniger als zuletzt. Bei einem Patienten wurde Ende Dezember die Virus-Mutation aus Großbritannien festgestellt. Der Fall wurde erst jetzt bekannt.
Neue Corona-Zahlen: Ski-Klassiker in Wengen doch abgesagt
16:17 Uhr: Wegen schnell steigender Corona-Infektionszahlen in Wengen sind die alpinen Weltcup-Klassiker in dem Schweizer Skiort abgesagt worden. Das teilte der Kanton Bern nach Rücksprache mit den Organisatoren und dem Ski-Weltverband Fis am Montag mit.
Damit fallen zwei Abfahrten und ein Slalom am kommenden Wochenende aus. Schon am Montagmorgen waren die internationalen Mannschaften aufgefordert worden, die Anreise zu den Lauberhornrennen zu stoppen. Am Nachmittag folgte dann die Absage. Der Behörden hatten wegen alarmierender Zahlen ihre Erlaubnis für die Austragung des Weltcups zurückgenommen.
"Sorge bereitet dem Kanton die Dynamik, in welcher das Virus verbreitet wird. Die Gesundheitsdirektion geht aufgrund dieser Tatsache davon aus, dass vor allem die Virus-Mutation aus Großbritannien zu diesem Effekt führt", teilte die Behörde mit. Aufgrund der Entwicklung sei es nicht möglich, die Sportler und Betreuer in separaten Zonen ausreichend zu schützen.
Der Kanton berichtete von mehr als 60 Fällen innerhalb der Wengener Bevölkerung in den vergangenen vier Wochen - nachdem zuvor fast keine Infektionen gemeldet worden waren.
An den Feiertagen waren offenbar viele Engländer in Wengen zu Gast, die die neue Mutation des Coronavirus eingeschleppt haben könnten, hieß es zuletzt.
Plasmaspenden für Covid-19-Patienten - EU-Kommission fördert Sammlung
15:41 Uhr: Um COVID-19-Patienten zu helfen, fördert die EU-Kommission die Sammlung von Blutplasma bereits immuner Menschen. "Wir tun alles, um den Bürgern sichere und wirksame Therapeutika gegen COVID-19 zur Verfügung zu stellen", erklärte Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides am Montag.
Insgesamt unterstützt die EU-Kommission 24 Projekte unter anderem in Deutschland, Spanien und Großbritannien. Diese wiederum verteilen die Hilfen an insgesamt rund 150 lokale Blut- und Plasmasammelzentren.
Die Blutspendedienste können die Zuschüsse im Wert von insgesamt 36 Millionen Euro unter anderem dafür nutzen, Geräte für die Plasmasammlung oder Labortests zu kaufen.
Das Blutplasma bereits genesener COVID-19-Patienten enthält Antikörper. Es wird Infizierten verabreicht, um deren Abwehr gegen das Virus zu stärken. Ob diese passive Immunisierung tatsächlich wirksam ist, müssen klinische Studien erst noch gesichert nachweisen. Vorläufige Ergebnisse sind der EU-Kommission zufolge vielversprechend.
Coronavirus-Fälle bringen Premier-League-Spielplan durcheinander
15:06 Uhr: In der englischen Premier League ist die für Mittwoch geplante Partie zwischen Aston Villa und Tottenham Hotspur auf Wunsch der Gastgeber abgesagt worden. Grund dafür ist die hohe Zahl von Villa-Spielern und -Mitarbeitern, die positiv auf das Coronavirus getestet wurden oder wegen Kontakts mit Betroffenen in Isolation gehen mussten.
Zugleich wurde Villas Heimspiel gegen den FC Everton von Samstag auf Sonntag verschoben. Am vergangenen Freitag hatte der Club aus Birmingham sein Pokalspiel gegen den FC Liverpool (1:4) coronabedingt mit Spielern aus dem Nachwuchs bestreiten müssen.
Tottenham Hotspur wird statt der Auswärtspartie bei Aston Villa nun am Mittwoch sein Heimspiel gegen den FC Fulham bestreiten, das Ende Dezember ebenfalls coronabedingt abgesagt worden war. Als Folge der neuen Ansetzung wurde Fulhams ursprünglich für Freitag geplantes Heimspiel gegen den FC Chelsea auf Samstagnachmittag verlegt.
Virologin: Vorteil durch 15-Kilometer-Regel infektiologisch fraglich
14:38 Uhr: Virologen sehen die seit Montag geltende 15-Kilometer-Regel in Corona-Hotspots in Bayern zurückhaltend. "Eine 15-Kilometer-Grenze bringt infektiologisch gesehen zunächst keinen Vorteil", sagt Ulrike Protzer, Direktorin des Instituts für Virologie am Helmholtz Zentrum München und Leiterin des Instituts für Virologie der Technischen Universität München.
"Natürlich erschrecken einen die Bilder von überfüllten Ausflugszielen zunächst", sagt Protzer. "Aber wenn man die Ansammlung von Menschen vermeiden will, ist es vielleicht doch effizienter, für einzelne Orte gezielt Zugangsbeschränkungen einzuführen, zum Beispiel wenn die Parkplätze sich füllen die Zugangsstraßen zu sperren, als generell den Bewegungsradius einzuschränken."
Denn dies berge die Gefahr, dass sich in den Ballungsräumen noch mehr Menschen auf engem Raum bewegen müssten, und die innerstädtischen Parks und Grünflächen dann erst recht überfüllt seien. "Und da trifft man dann auch schnell einmal Menschen, die man kennt, und vergisst dabei vielleicht die notwendigen Abstandsregeln."
Seit Montag dürfen Bewohner von Landkreise und kreisfreien Städte, in denen es mehr als 200 Neuinfizierte pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche gibt, Ausflüge nur noch in einem Radius von 15 Kilometern um den Wohnort machen.
Die Neuregelung hatte im Landtag für eine Kontroverse gesorgt, die Opposition hatte die Vorgabe kritisiert. SPD-Fraktionschef Horst Arnold etwa nannte die 15-Kilometer-Regel unverhältnismäßig und ungeeignet, um die Pandemie weiter einzudämmen.
FDP-Politiker fordert vorerst kostenlose Corona-Tests für alle
14:08 Uhr: Der FDP-Wirtschaftspolitiker Gerald Ullrich hat die Bundesregierung aufgefordert, als Reaktion auf den langsamen Start der Impfkampagne kostenlose Corona-Tests möglich zu machen.
Er verwies dazu am Montag auf das Beispiel anderer EU-Staaten wie Dänemark. "Seit April 2020 gibt es dort bereits flächendeckend Testzentren. Ab einem Alter von zwölf Jahren kann getestet werden, wovon die Dänen regen Gebrauch machen", so Ullrich.
Im Gegensatz zu Deutschland sänken die Zahlen in Dänemark seit Weihnachten. "Die Tests sind sicherlich ein Baustein für den Rückgang der Neuinfektionen und eine deutlich günstigere Variante als ein harter Lockdown", so Ullrich.
Solange das "Impfchaos der Bundesregierung nicht behoben ist, müssen weitere Maßnahmen dazu kommen, um die hohen Infektionszahlen in den Griff zu bekommen", forderte Ullrich.
Es dürfe in Deutschland kein Privileg Besserverdienender sein, sich und sein Umfeld schützen zu wollen. "Solange ein PCR-Test immer noch fast einhundert Euro kostet, ist es das aber. Anstatt härtere Lockdowns zu fordern, wie
Keine Kontrolle der 15-Kilometer-Regel mittels Handyüberwachung
13:39 Uhr: Der Bundesdatenschutzbeauftragte Ulrich Kelber lehnt eine Überwachung des 15-Kilometer-Radius für Hotspots mittels Handy-Daten oder der Corona-Warn-App entschieden ab. Die Akzeptanz der Warn-App "würde schlagartig sinken und man würde Ressourcen und Zeit vergeuden", sagte Kelber der "Augsburger Allgemeinen".
Die Corona-Warn-App sei technisch zur Überwachung der 15-Kilometer-Regel zudem völlig ungeeignet, wandte er sich gegen Vorstöße zur digitalen Überwachung der 15-Kilometer-Regelung.
"Wer Tracking will, müsste eine andere App mit anderer Technologie, die nicht im Hintergrund laufen kann, programmieren", sagte Kelber. Auch eine Funkzellenabfrage zeige noch nicht einmal verlässlich, in welcher Straße eine Person gewesen sei.
Der bayerische Gemeindetagspräsident Uwe Brandl (CSU) hatte am Montagmorgen im Bayerischen Rundfunk gesagt, er könne sich zur Überwachung der 15-Kilometer-Regel auch die Nutzung von Handy-Daten vorstellen.
Bund und Länder hatten bei ihren jüngsten Beratungen vereinbart, dass die Bewegungsfreiheit in Corona-Hotspots eingeschränkt wird. In Regionen mit einer sogenannten Sieben-Tage-Inzidenz von mehr als 200 dürfen sich die Menschen nur noch in einem Radius von 15 Kilometern von ihrem Wohnsitz fortbewegen.
"Absolut sein Versäumnis" - Spahn wegen fehlender Erforschung von Virus-Mutation in der Kritik
13:06 Uhr: Nach dem verstärkten Auftreten der hoch ansteckenden Coronavirus-Variante B117 in Deutschland wird Bundesgesundheitsminister Jens Spahn dafür kritisiert, dass es hierzulande bisher kaum gezielte Laboruntersuchungen dazu gibt. "Die geringe Datenbasis zur Verbreitung von Corona-Mutationen in Deutschland ist eine große Gefahr", sagte der FDP-Vorsitzende
Die Bundesregierung habe die systematische Sequenzierung von Corona-Testproben, also die Untersuchung auf Mutationen, zu lange schleifen lassen, kritisierte Lindner.
Während in Deutschland nur etwa jeder 900. positive Corona-Test so einer Analyse unterzogen wird, geschieht das in Großbritannien mit etwa jedem 20. Test. Deshalb gibt es dort genauere Zahlen zum Ausmaß der Verbreitung. In Großbritannien sind die Infektionszahlen zuletzt explodiert. Die mutierte Virusvariante gilt als besonders ansteckend.
Der Grünen-Gesundheitspolitiker Janosch Dahmen sagte dem Tagesspiegel mit Blick auf Spahn: "Es ist absolut sein Versäumnis." Er verwies auf deutliche Warnungen der Wissenschaft schon vor Ausbruch der Pandemie, dass Deutschland erhebliche Defizite bei der Genom-Sequenzierung habe.
Schon 2019, vor dem Bekanntwerden von einem SARS-CoV-2-Ausbruch, habe sich unter anderem die Gesellschaft für Virologie an Spahn gewandt und vergeblich einen Ausbau der Sequenzierungen gefordert. "Wir haben eine völlige Blackbox bei der Bedrohungslage", sagt Dahmen.
Auch die gesundheitspolitische Sprecherin der FDP-Fraktion, Christine Aschenberg-Dugnus, betonte: "Aktuell haben wir eine brandgefährliche Wissenslücke, welche Mutationen in welchem Umfang in Deutschland im Umlauf sind."
Spahns Ministerium teilte auf Tagesspiegel-Anfrage mit: "Wir arbeiten mit Hochdruck an einer neuen Verordnung dazu. Damit sollen Labore zur molekularen Surveillance verpflichtet werden." Grundlage sei das dritte Bevölkerungsschutzgesetz.
Forscher finden Coronavirus-Schwachstelle: Erster Schritt für wirksames Medikament?
12:01 Uhr: Wissenschaftler der Universität Tübingen könnte ein Forschungsdurchbruch zum Coronavirus gelungen sein, indem sie eine Schwachstelle des Virus ausfindig machen konnten.
Laut einer Arbeit, die im Fachmagazin Bioinformatics veröffentlicht wurde, setzten deutsche Bioinformatiker Abwehrzellen der menschlichen Lunge mithilfe eines Computermodells dem Coronavirus aus. Dabei konnten die Forscher ein menschliches Enzym identifiziert, das das Virus braucht, um zu wachsen.
Das Enzym trägt den Namen "Guanylatkinase 1", kurz GK1. In dem Computermodell gelang es den Tübinger Forschern, dieses Enzym ausschalten - mit dem Ergebnis, dass sich das Coronavirus nicht mehr vermehren konnte.
Die neue Erkenntnis über das Virus könnte insbesondere bei der Entwicklung eines Corona-Medikaments entscheidend sein. Trotz der neuen Erkenntnis ist mit einem Corona-Medikament frühestens Ende 2021 zu rechnen.
Schon 1,5 Millionen Menschen mit Sputnik V geimpft
11:13 Uhr: Weltweit sind nach russischen Angaben schon 1,5 Millionen Menschen mit dem russischen Impfstoff Sputnik V gegen das Coronavirus geimpft worden.
Der russische Staatsfonds RDIF, der die Entwicklung des Vakzins finanziert hatte, bestätigte diese Zahl am Montag, machte zunächst aber keine Angaben zur Verteilung der Geimpften auf die verschiedenen Länder.
Russland hatte Anfang Dezember damit begonnen, Risikogruppen mit Sputnik V zu impfen. Vergangene Woche hatte der russische Gesundheitsminister Michail Muraschko dann mitgeteilt, dass landesweit bisher 800.000 Menschen geimpft und 1,5 Millionen Impfdosen verteilt worden seien. Russland liefert den Impfstoff mittlerweile aber auch an andere Länder wie Belarus.
Zugelassen worden war Sputnik V in Russland schon im August - noch vor dem Abschluss der dritten und damit letzten Phase der klinischen Studien. Dieses Vorgehen war international auf scharfe Kritik und Vorbehalte gestoßen.
Nach russischen Angaben, die von unabhängiger Seite bisher nicht überprüft werden konnten, hat Sputnik V eine Wirksamkeit von 95 Prozent.
Mainz-Profi Fernandes erneut positiv auf Coronavirus getestet
10:31 Uhr: Der Mainzer Profi Edimilson Fernandes ist am vergangenen Freitag erneut positiv auf das Coronavirus getestet worden. Wie der Fußball-Bundesligist einen Tag nach dem Spiel gegen Eintracht Frankfurt (0:2) am Sonntag mitteilte, wurde der 24 Jahre alte Schweizer Nationalspieler umgehend von seinen Mannschaftskollegen isoliert und befindet sich aktuell in Quarantäne.
Mittelfeldakteur Fernandes war bereits im Spätsommer 2020 positiv getestet worden. "Ob es sich bei dem aktuellen positiven Test um eine Restviruslast aus der vergangenen Infektion oder eine Neuinfektion handelt, wird aktuell noch untersucht", hieß es in einer Mitteilung des FSV Mainz 05.
Die Testergebnisse aller weiteren Personen in der Testreihe waren negativ. Dennoch werden die Mainzer Spieler in dieser Woche neben den ohnehin im Rahmen des Hygienekonzepts erforderlichen Tests eine zusätzliche Testung vornehmen, hieß es weiter.
"Es reicht jetzt" - Tübinger OB Palmer fordert Lockdown-Ende
09:51 Uhr: Der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) fordert ein Ende der strikten Corona-Maßnahmen. "Es reicht jetzt", sagte er am Sonntagabend in einer "Bild"-Sendung. Anfang Februar müsse kontrolliert wieder geöffnet werden. Nach den Worten Palmers steigen die Schäden an der Wirtschaft und Gesellschaft exponentiell.
"Der Innenstadthandel ist schon auf der Intensivstation, der fällt bald ins Koma. Die Insolvenzen werden anrollen. Ich meine, wir halten das nicht durch", so der Grünen-Politiker. Es sei der falsche Weg, die Zahl der Neuinfektionen zuerst auf unter 50 pro 100.000 Einwohner binnen 7 Tagen zu drücken. Unter diesen Umständen werde der Lockdown noch mehrere Monate dauern.
Tübingen hatte mit seiner Anti-Corona-Strategie, dem sogenannten Tübinger Weg, bundesweit viel Lob erhalten. Schon Anfang September waren etwa regelmäßige Corona-Tests für das Personal in Alten- und Pflegeheimen eingeführt worden. Damit sollte das Eindringen des Virus in die Einrichtungen verhindert werden. Zuletzt gab es aber auch Rückschläge - so wurden Mitte Dezember Infektionen in drei Pflegeheimen registriert.
Moderna-Vakzin kommt Montag nach Deutschland - keine Wahlmöglichkeit
08:48 Uhr: Der Corona-Impfstoff des US-Herstellers Moderna soll nach den Worten von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn noch an diesem Montag an einen zentralen Punkt in Deutschland geliefert werden und am Dienstag an die Bundesländer gehen. Dann könnten die Impfzentren beginnen, auch dieses Präparat zu impfen, sagte der CDU-Politiker am Montag im ZDF-"Morgenmagazin".
Es werde aber keine Wahlmöglichkeit geben, ob man diesen Impfstoff oder jenen von Biontech/Pfizer bekommen wolle. Dafür sei die Menge zu gering. Bis Ende des Quartals rechne er mit zwei Millionen Dosen von Moderna für Deutschland, im Laufe des Jahres mit 50 Millionen Dosen.
Spahn betonte erneut, dass das Impfen mit der Öffnung der Impfzentren beschleunige, wenn auch unter Bedingungen der Knappheit. Wenn ausreichend Impfstoff vorhanden sei, könnten auch die Hausärzte Impfungen vornehmen. Das werde im Laufe des Jahres geschehen, dazu brauche man aber "richtig viel Impfstoff"
Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission, Thomas Mertens, sagte im ZDF-"Morgenmagazin", er wäre noch zufriedener, wenn es mit dem Impfen schneller ginge. Er habe den Start aber ungefähr so erwartet. Es scheine ihm unmöglich, eine der derart große Impfkampagne sehr viel schneller anlaufen zu lassen. Jetzt komme es darauf an, die Gruppe der Menschen mit hohem Risiko für Erkrankungen möglichst schnell durchzuimpfen. Das seien rund acht Millionen Menschen - und das sei innerhalb von einigen Wochen zu schaffen.
WHO-Team darf in China nach Ursprung des Coronavirus suchen
07:34 Uhr: Nach einem längeren Tauziehen soll ein Team von Experten, das im Auftrag der Weltgesundheitsorganisation (WHO) nach den Ursprüngen des Coronavirus suchen will, am Donnerstag in China eintreffen.
Das berichtete Chinas Gesundheitskommission am Montag in Peking in einer Mitteilung, die nur aus einem Satz bestand. Gemeinsam mit chinesischen Wissenschaftlern sollen die Experten demnach untersuchen, ob das Virus zu seinem Ursprung zurückverfolgt werden kann.
Um die Reise der Experten gab es bis zuletzt Gerangel. Erst vor einer Woche hatte die WHO mitgeteilt, dass China die Einreise blockiert habe. Daraufhin hatte Peking erklärt, dass noch Vorbereitungen getroffen werden müssten. Nach der Ankunft werden die Experten ohnehin zunächst zwei Wochen in Quarantäne gehen müssen, bevor ihre Arbeit vor Ort richtig weitergehen kann. Ob sie auch in die zentralchinesische Metropole Wuhan reisen, wo das SARS-CoV-2-Virus vor gut einem Jahr erstmals entdeckt worden war, muss sich zeigen.
Die Suche nach dem Ursprung des Virus ist politisch extrem heikel. China fürchtet, als Schuldiger für die Pandemie angeprangert zu werden. Seit Monaten streuen chinesische Stellen auch Zweifel, ob das Virus überhaupt aus China stammt.
Es wird auf unbestätigte Berichte verwiesen, dass es mögliche Infektionen schon vorher in anderen Ländern gegeben haben könnte. Auch werden heutige Viruspuren auf importierten Tiefkühlwaren als Hinweis darauf benutzt, dass das Virus aus dem Ausland gekommen sein könnte. Forscher vermuten hingegen vielmehr Fledermäuse aus Südchina als Ursprung.
Mit dem Einreisetermin und der folgenden Quarantäne wird die Zeit für die WHO-Mission allerdings knapp, da am 12. Februar schon das chinesische Neujahrsfest begangen wird.
Zu dem wichtigsten Familienfest der Chinesen schließen viele Institute und Unternehmen schon sehr viel früher, da die Mitarbeiter meist für ein bis zwei Wochen oder auch länger in ihre Heimatdörfer reisen. Das Land kommt über das Neujahrsfest praktisch zum Stillstand.
Ramelow schlägt Alarm: "Ich merke, dass die Hütte brennt"
Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow hat sich mit drastischen Worten gegen Forderungen nach Lockerungen in der Corona-Pandemie ausgesprochen. "Wir müssen einfach der Tatsache ins Auge sehen, dass das Virus jetzt erst anfängt, richtig Fahrt aufzunehmen", sagte der Linke-Politiker am Sonntagabend im ZDF-"heute journal".
"Ich merke, dass bei mir in Thüringen gerade die Hütte brennt. Heute ist für mich ein schlimmer Tag. Denn heute haben wir in ganz Thüringen die 300er-Inzidenz überschritten, und alle Landkreise und kreisfreien Städte sind über die 200 gegangen. Es ist kein Platz mehr für Lockerungen und die Debatte von der Lockerung zur Lockerung." Sein Appell an die Thüringer Wirtschaft sei, möglichst alles zu unterlassen, was im Moment nicht notwendig ist.
Im April soll in Thüringen eigentlich der Landtag neu gewählt werden. Dazu verhandeln laut Ramelow in der kommenden Woche die Parteien. "Und dem will ich nicht vorgreifen. Aber eines ist doch klar: Wir haben auch 30.000 Wahlhelferinnen und Wahlhelfer, die wir auch schützen müssen. Und insoweit müssen alle Beteiligten darüber nachdenken: Wenn im Januar, Februar keine Bewegung ist, dann werden wir auch das mitentscheiden müssen."
Giffey für einheitliche Corona-Regelungen bei Schulen und Kitas
05:27 Uhr: Bundesfamilienministerin Franziska Giffey hat die Bundesländer dazu aufgerufen, sich in der Corona-Pandemie auf möglichst einheitliche Regelungen für Schulen und Kitas zu verständigen.
"Eltern wünschen sich bei allen Maßnahmen, die wir jetzt treffen, ein möglichst bundesweit einheitliches und verlässliches Vorgehen", sagte die SPD-Politikerin der "Rheinischen Post". "Auch ich halte das für sinnvoll und setze mich für einen gemeinsamen Rahmen ein, wie es in den Ländern nach den harten Einschränkungen perspektivisch weitergehen kann."
"Bei allem richtigen Bemühen um Bildungsgerechtigkeit und Vereinbarkeit ist im Moment nicht die Zeit für Lockerungen", sagte Giffey weiter. Sie plädierte für die Wiederauflage eines klaren Stufenplans zur Rückkehr in den Regelbetrieb. "Im vergangenen Jahr haben wir mit dem von Bund und Ländern erarbeiteten Stufenplan zur Rückkehr in den Regelbetrieb gute Erfahrungen gemacht. Dieses abgestimmte gemeinsame Vorgehen hat Klarheit und Perspektive gegeben. So etwas wäre auch für dieses Jahr wieder angezeigt."
Der Deutsche Kinderschutzbund übte unterdessen scharfe Kritik an den Maßnahmen der Länder in Sachen Schulen. "Es ist mir ein Rätsel, warum die Länder den Sommer nicht genutzt haben, klare und verbindliche Regelungen für Präsenzbetrieb, Wechselunterricht und Fernunterricht zu entwickeln und die Schulen entsprechend auszustatten", sagte Präsident Heinz Hilgers der "Rheinischen Post". "Das ist ein Versagen, das die Akzeptanz in die notwendigen Maßnahmen zur Pandemie-Bekämpfung zu mindern droht."
Es sei nicht verantwortlich, Schulen um jeden Preis öffnen zu wollen und dieses Versprechen dann binnen Stunden oder Tagen wieder kassieren zu müssen. "Ich appelliere weiterhin an die Landesbildungsministerinnen und -minister, sich auf ein realistisches und verbindliches Vorgehen zu verständigen und Kinder und ihren Familien so zumindest mittelfristige Planungssicherheit zu verschaffen."
Lindner fordert mehr Laboruntersuchungen auf Virusmutation
04:11 Uhr: FDP-Chef Christian Lindner hat kritisiert, dass es zu wenig Laboruntersuchungen auf neue Coronavirus-Varianten gebe. "Die geringe Datenbasis zur Verbreitung von Corona-Mutationen in Deutschland ist eine große Gefahr", sagte er dem "Tagesspiegel".
Die Bundesregierung habe die systematische Sequenzierung von Corona-Testproben, also die Untersuchung auf Mutationen, zu lange schleifen lassen. "Eine umfassende Sequenzierung muss schnell Teil der Anti-Corona-Strategie werden."
Die zuerst in Großbritannien nachgewiesene B.1.1.7-Mutation ist wohl deutlich ansteckender als bisherige Varianten. Sie ist mittlerweile auch in einigen Bundesländern in Deutschland nachgewiesen.
Alle Corona-Meldungen vom 10. Januar zum Nachlesen finden Sie hier.
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