- 19:20 Uhr: ➤ RKI: Delta-Variante in drei Viertel der untersuchten Corona-Proben
- 17:37 Uhr: 49 Corona-Infizierte nach Abend in Karlsruher Bar
- 16:11 Uhr: Zahl der Intensivpatienten in Deutschland erstmals seit Oktober unter 400
- 14:08 Uhr: Inzidenz bei spanischen Jugendlichen und jungen Erwachsenen liegt bei 1.000
- 12:22 Uhr: Festival in Utrecht - Rund 1.000 Besucher infiziert
- 10:54 Uhr: Abifahrt nach Kroatien: 25 Schüler positiv auf Corona getestet
- 04:55 Uhr: Inzidenz steigt auf 7,1 - RKI meldet 1.548 Neuinfektionen
➤ RKI: Delta-Variante in drei Viertel der untersuchten Corona-Proben
Die anteilsmäßige Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus hat sich in Deutschland weiter rasch fortgesetzt. Sie erreiche mittlerweile einen Anteil von 74 Prozent an den untersuchten Proben, heißt es in einem Bericht des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Mittwochabend mit Blick auf die Woche bis zum 4. Juli.
In den Wochen zuvor hatte sich der Delta-Anteil erst von 18 auf 39 und dann auf 60 Prozent erhöht. Infektionen mit der zuvor vorherrschenden Alpha-Variante hingegen nahmen sehr schnell ab, auf nun noch rund 22 Prozent. Weitere als besorgniserregend eingestufte Varianten des Coronavirus spielen unverändert eine untergeordnete Rolle in Deutschland. Es werden allerdings nicht alle positiven Proben auf Varianten untersucht.
Die in Indien entdeckte Delta-Variante (B.1.617.2) gilt als deutlich ansteckender als bisherige Formen des Virus. In mehreren anderen Ländern hat sie die Infektionszahlen massiv steigen lassen. Laborexperimente deuten laut RKI jedoch darauf hin, dass vollständig Geimpfte auch bei Delta einen hohen Schutz vor schweren Krankheitsverläufen haben.
Die weiteren Corona-News:
49 Corona-Infizierte nach Abend in Karlsruher Bar
17:37 Uhr: Nach einem Abend in einem Karlsruher Lokal Anfang des Monats haben sich bisher fast 50 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Die Zahl der Infektionen, die auf den Besuch am 2. Juli zurückgeführt werden, sei auf 49 gestiegen, teilte die Stadt am Mittwoch auf Anfrage mit.
Das Lokal hat eine Konzession als Bar. Die bräuchte laut Stadt als gastronomische Einrichtung bis zu einer Inzidenz unter 35 keine Nachweise für Geimpfte, Genesene und Getestete - ein Klub, in dem auch getanzt wird - schon.
Der Amtschef des baden-württembergischen Sozialministeriums, Uwe Lahl, appellierte an die Behörden vor Ort, den Bußgeldkatalog "entsprechend auszuschöpfen", sofern ein offensichtliches Fehlverhalten nachgewiesen werde. Zuvor hatten die "Stuttgarter Zeitung"/"Stuttgarter Nachrichten" (StZ/STN) darüber berichtet.
EU-Arzneimittelbehörde fordert beschleunigte Impfkampagnen gegen Delta-Virus
16:42 Uhr: Angesichts der rasanten Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Variante in Europa hat die EU-Arzneimittelbehörde EMA die Länder aufgerufen, ihre Corona-Impfkampagnen zu beschleunigen. "Vorläufige Erkenntnisse" deuteten darauf hin, dass für einen angemessenen Schutz gegen die "besorgniserregende Virusvariante" zwei Impfungen notwendig seien, erklärte die in Amsterdam ansässige Behörde am Mittwoch. Für einen höchstmöglichen Schutz sei es deshalb notwendig, sich an das empfohlene Impf-Schema zu halten.
Delta breitet sich in Europa derzeit rapide aus, darunter auch in Deutschland. Nach Einschätzung der EU-Krankheitsbekämpfungsbehörde ECDC könnte die zuerst in Indien entdeckte Mutante bis Ende August 90 Prozent der Corona-Neuinfektionen in Europa ausmachen. In einigen Ländern droht der Impfprozess aber gleichzeitig ins Stocken zu geraten.
Zahl der Intensivpatienten in Deutschland erstmals seit Oktober unter 400
16:11 Uhr: Die Zahl der COVID-19-Patientinnen und - Patienten auf den deutschen Intensivstationen ist erstmals seit Anfang Oktober 2020 wieder unter 400 gesunken. Die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) meldet aktuell 398 Intensivfälle. Das bedeutet einen leichten Rückgang um neun Fälle im Vergleich zum Vortag.
Auf dem Höhepunkt der dritten Welle Ende April waren mehr als 5.000 Patienten auf den Intensivstationen gelegen. Aktuell müssen 260 Intensivpatienten beatmet werden, was einen Rückgang um fünf im Vergleich zum Vortag bedeutet. 4.458 Intensivbetten sind in den deutschen Kliniken derzeit noch frei.
54.000 neue Fälle: Indonesien wird "globales Zentrum" der Pandemie
15:17 Uhr: Die Corona-Lage in Indonesien spitzt sich zu. Am Mittwoch meldeten die Gesundheitsbehörden mehr als 54.000 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden - so viele wie noch nie seit Beginn der Pandemie. Vor einem Monat lag die Zahl noch bei weniger als 10.000. Damit sei der südostasiatische Inselstaat mittlerweile "das globale Zentrum" der Viruskrise, berichtete die Zeitung "Jakarta Globe". Indonesien hat jetzt sogar Indien überholt, wo die Zahlen rückläufig sind und am Mittwoch rund 38.000 Fälle bestätigt wurden.
Besonders schlimm betroffen ist die Hauptstadt Jakarta auf der Hauptinsel Java. Bereits Anfang Juli hatte die Regierung striktere Maßnahmen für Java und die berühmte Touristeninsel Bali verhängt und die Einreiseregeln weiter verschärft. Bislang zeigen die Maßnahmen aber keinen Erfolg. Hauptgrund sei die Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Variante, die nach Angaben der Behörden mittlerweile 90 Prozent aller Neuinfektionen ausmacht.
Schon Ende Juni hatte das Rote Kreuz vor einem Kollaps des Gesundheitssystems im viertbevölkerungsreichsten Land der Erde gewarnt. In Indonesien leben 270 Millionen Menschen. Insgesamt wurden bislang mehr als 2,6 Millionen Corona-Fälle bestätigt. Mehr als 69.000 Menschen sind in Verbindung mit COVID-19 gestorben. Laut der Statistik von Our World in Data sind bisher weniger als sechs Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft.
Bundesregierung besorgt über steigende Corona-Zahlen
14:32 Uhr: Steigende Corona-Infektionszahlen in Deutschland und ein starkes Anschwellen der Corona-Ausbrüche in Nachbarländern versetzen die Bundesregierung in wachsende Sorge. "Wir hatten jetzt mehrere Tage, bei denen jeweils die Infektionszahl um 50, 55 Prozent höher als in der Vorwoche lag – das ist natürlich eine Entwicklung, die wir nicht gleichmütig betrachten können", sagte Regierungssprecher
Keine Bewertung wollte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums abgeben zum Fall des rund 70 Kilometer von der deutschen Grenze entfernten Utrecht. Mindestens 1.000 Besucher eines Musikfestivals mit 20.000 Menschen hatten sich dort infiziert (siehe Eintrag von 12:22 Uhr).
Die Niederlande hatten fast alle Corona-Maßnahmen aufgehoben und nach einem explosionsartigen Anstieg der Zahlen einige Lockerungen zurückgenommen. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei über 300 Infektionen auf 100.000 Einwohner. Zuvor hatten die vollen Stadien bei der Fußball-Europameisterschaft etwa in England für Unverständnis in der deutschen Politik gesorgt.
Der Sprecher des Gesundheitsressorts sagte, wenn Großveranstaltungen in Deutschland wieder zugelassen würden, solle dies "lageabhängig" geschehen - "mit entsprechenden Hygienekonzepten und nicht, wie wir das bei der Europameisterschaft gesehen haben". Die Chefs der Staats- und Senatskanzleien hatten am 6. Juli im Grundsatz beschlossen, dass auch in Deutschland Großveranstaltungen mit bis 25.000 Personen wieder zugelassen werden sollen, wobei Negativ-Tests, Impfung oder Genesung nachgewiesen müssen sollen.
Geimpft zu sein, sei dabei "die sicherste Variante", sagte der Ministeriumssprecher. Zwar könnten sich auch Menschen infizieren, die vollständig geimpft seien. "Aber die Impfung schützt zu deutlich über 90 Prozent vor einer schweren Erkrankung."
Inzidenz bei spanischen Jugendlichen und jungen Erwachsenen liegt bei 1.000
14:08 Uhr: Die Coronakrise im Urlaubsland Spanien hat sich weiter zugespitzt. Das Gesundheitsministerium in Madrid meldete allein am Dienstag etwa 44.000 Infektionen binnen 24 Stunden und 13 neue Todesfälle. Die Inzidenz, die in Spanien meist mit einem Zeitraum von 14 Tagen angegeben wird, liegt bei 436. Es seien weiterhin vor allem junge Menschen unter 30, die sich ansteckten, hieß es.
Bei diesen breitet sich vor allem die Delta-Variante aus, wie die spanische Zeitung "El Pais" berichtet hat. Demnach liegt die Infektionsrate auf dem Niveau, das zuletzt im Februar erreicht worden war. In dieser Altersgruppe liegt die Inzidenz im Moment bei 1.000.
Besonders dramatisch ist die Lage in Katalonien: Dort liegt der Inzidenzwert bei Jugendlichen bis zu 19 Jahren bei 2.400 und bei den 20- bis 29-Jährigen bei etwa 3.000. Bezogen auf die Gesamtbevölkerung rangiert die Sieben-Tage-Inzidenz bei 580.
Die Regierung hat darauf reagiert und schränkt das Nachtleben ein. So wurde am Montag beschlossen, dass Restaurants, Bars, Kultur- und Sportlokale sowie alle anderen Betriebe spätestens um 0:30 Uhr schließen müssen.
Laut "El Pais" sind für die hohen Inzidenzen der Mangel an der Durchimpfung der Bevölkerung verantwortlich sowie die Tatsache, dass sich gerade junge Menschen häufiger treffen und damit zu einem raschen Anstieg der Infektionen beitragen.
Die Gesundheitsministerin des Landes, Carolina Darias, äußerte sich optimistisch, dass das Land die Infektionszahlen bald wieder senken kann und auch in Bezug auf die Impffortschritte.
RKI sieht leichte Zunahme bei eingeschleppten Corona-Fällen
13:09 Uhr: Bei aus dem Ausland eingeschleppten Coronavirus-Ansteckungen sieht das Robert Koch-Institut (RKI) einen leichten Anstieg. Vor allem in den beiden vergangenen Wochen sei eine leichte Zunahme von solchen Fällen am Infektionsgeschehen zu beobachten, schreiben die Experten im Lagebericht vom Dienstagabend. Derzeit sei diese aber "noch auf geringem Niveau".
Die wöchentliche Fallzahl in Verbindung mit Reisen habe vergangene Woche bei 555 gelegen, in den Wochen zuvor habe sie zwischen 259 und 412 Fällen geschwankt. Das RKI macht in seinem Bericht weder Angaben zu den Ländern, aus denen Infizierte einreisten, noch unterscheidet der Bericht nach Varianten.
RKI-Daten: Deutlicher Anstieg der Corona-Fälle bei jungen Erwachsenen
12:49 Uhr: Der leichte Anstieg der Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland vorige Woche scheint vor allem auf Corona-Infektionen bei jungen Erwachsenen zurückzugehen. Während sich die Fälle pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen in fast allen Altersgruppen über mehrere Wochen hinweg ungefähr konstant oder rückläufig entwickeln, haben sie bei den 20- bis 29-Jährigen vor allem in der vergangenen Woche zugenommen.
Das geht aus dem Lagebericht des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Dienstagabend hervor. Am deutlichsten ist der Trend bei den 20- bis 24-Jährigen, mit einem Anstieg der Sieben-Tage-Inzidenz von 10 auf 19 binnen zwei Wochen. Zum Vergleich: Bei Senioren zwischen 75 und 84 Jahren stagnierte der Wert im gleichen Zeitraum bei 1.
Festival in Utrecht - Rund 1.000 Besucher infiziert
12:22 Uhr: Bei einem Musikfestival in Utrecht haben sich rund 1.000 Besucher mit dem Coronavirus infiziert. Nach Angaben der Gesundheitsbehörden vom Dienstagabend könnten die Zahlen noch steigen. Die Organisatoren reagierten geschockt und betonten, dass sie sich an alle Auflagen gehalten hätten. Zuerst hatte der "Spiegel" darüber berichtet.
Rund 20.000 Menschen hatten das zweitägige Open-Air-Festival "Verknipt" (Durchgeknallt) am 3. und 4. Juli besucht. Am ersten Tag infizierten sich mindestens 448 Besucher, und am zweiten Tag weitere 516, wie die Nachrichtenagentur ANP berichtete.
Festivalbesucher mussten nachweisen, dass sie geimpft oder negativ getestet waren. Nach Angaben der Veranstalter wurde streng am Eingang kontrolliert. Für Besucher seien Zeitfenster eingerichtet worden, um Andrang zu verhindern.
Die Niederlande hatten zunächst zum 26. Juni fast alle Corona-Maßnahmen aufgehoben und auch Großveranstaltungen erlaubt, sofern Besucher über ein negatives Testergebnis oder einen Impfnachweis verfügten. Nach einem explosionsartigen Anstieg der Infektionen wurden einige Lockerungen wieder aufgehoben. Zuletzt infizierten sich rund 8.000 Menschen innerhalb von 24 Stunden. Die 7-Tage-Inzidenz liegt bei über 300 Infektionen auf 100.000 Einwohner.
Für den großen Anstieg der Infektionen sind nach Angaben der Gesundheitsbehörden vor allem Jugendliche und junge Erwachsene verantwortlich. Infektionsherde waren vor allem Festivals, Diskotheken und Gaststätten.
Bundespräsident Steinmeier mit Videobotschaft: "Lassen Sie sich impfen!"
11:47 Uhr: Bundespräsident
Steinmeier betonte, mehr Menschen müssten den vollständigen Impfschutz haben, um erneute Beschränkungen durch neue Virusvarianten zu vermeiden. "Erst dann sind wir mit hoher Sicherheit vor schweren und tödlichen Verläufen der Infektion geschützt", sagte er. Er rief die Bürger auf, sich an ihre Hausärzte oder die mehr als 400 Impfzentren zu wenden.
Eine möglichst hohe Impfquote schütze auch Schulkinder und diejenigen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen könnten. Genauso gehe es darum, dass etwa Geschäfte, Betriebe, Kultureinrichtungen und Restaurants geöffnet bleiben könnten. "Ich bin stolz und glücklich, wenn ich sehe, was diese Gesellschaft in den vergangenen anderthalb Jahren bewiesen hat: Solidarität, Vernunft, Disziplin, Erfindergeist und gegenseitige Hilfe", betonte Steinmeier. Gerade jetzt zähle all das noch einmal besonders.
In Deutschland sind derzeit rund 43 Prozent der Gesamtbevölkerung vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Zuletzt kamen die Impfungen allerdings nicht mehr ganz so zügig voran wie noch vor einigen Wochen.
Abifahrt nach Kroatien: 25 Schüler positiv auf Corona getestet
10:54 Uhr: Auf einer Abifahrt nach Kroatien haben sich 25 Jugendliche aus dem Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen mit dem Coronavirus angesteckt. Wie der BR berichtet, hatten sich zwei der Schüler offenbar schon vor der Reise im privaten Bereich infiziert und brachten das Virus mit auf die Fahrt.
In Kroatien machten die Reisenden Schnelltests, PCR-Tests bestätigten das Ergebnis. Alle Betroffenen sind inzwischen wieder zuhause, befinden sich in Isolation und haben laut Angaben des Landratsamtes nur leichte Symptome.
Der Inzidenzwert im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen ist wegen des Ausbruchs von 11,2 auf 17,2 gestiegen, wie eine Sprecherin des Landratsamtes dem BR sagte.
Grönland führt neue Corona-Beschränkungen ein
10:38 Uhr: Grönland führt wegen einer Zunahme der Corona-Fälle landesweite Beschränkungen ein. Das gab die grönländische Regierung am Dienstag bekannt, wie der Rundfunksender KNR und die Zeitung "Sermitsiaq" berichteten. "Wir können sehen, dass die Infektionen durch einen Flug hereingekommen sind. Die Lage ist kritisch", sagte Regierungschef Múte B. Egede demnach auf einer Pressekonferenz.
Zunächst bis einschließlich Freitag müssen die Menschen auf der größten Insel der Welt nun unter anderem vorübergehend einen Mund-Nasen-Schutz in Geschäften und öffentlichen Verkehrsmitteln tragen. Außerdem werden Begrenzungen für die Zahl der Passagiere in Bussen und Gäste in Restaurants eingeführt. In Kirchen wie in Restaurants und Cafés dürfen maximal 20 Personen zusammenkommen, Supermärkte und andere Läden mit Waren des täglichen Gebrauchs dürfen nur zur Hälfte der zugelassenen Kundenzahl ausgelastet sein.
Seit Pandemiebeginn ist das Coronavirus bei 60 Menschen auf Grönland nachgewiesen worden, einen Todesfall gab es in dem Zusammenhang bisher nicht. Derzeit gibt es 13 aktive Corona-Fälle auf der Insel. Allein vier davon wurden am Dienstag entdeckt, darunter bei zwei Passagieren eines Flugs, der vor einer Woche aus Kopenhagen kommend auf Grönland gelandet war. Es wird damit gerechnet, dass es in einem dieser Fälle um die ansteckendere Delta-Variante des Virus geht. Es wäre der erste Delta-Fall für Grönland.
Grönland hat rund 56.000 Einwohner. Die Insel ist weitgehend autonom, zählt aber offiziell zum Königreich Dänemark.
Israel verkürzt Corona-Quarantäne auf eine Woche
09:30 Uhr: Israel verkürzt die Quarantäne-Zeit von mindestens zehn Tagen auf sieben, um die Bevölkerung während der Corona-Pandemie zur Einhaltung der Selbstisolation zu motivieren. Betroffene könnten am siebten Tag einen Corona-Test machen und bei negativem Test-Ergebnis die Isolation beenden, teilte das Büro von Ministerpräsident Naftali Bennett am Dienstagabend mit. "Wir legen Bedingungen fest, die die Öffentlichkeit erfüllen kann", sagte Bennett laut Mitteilung. "Wir kommen der Öffentlichkeit entgegen."
Wer allerdings die Quarantäne bricht, muss Bennett zufolge umgerechnet rund 1.290 Euro Strafe zahlen. Der Regierungschef kündigte an, dass eine Einhaltung der Quarantäne sowie das Tragen von Masken stärker kontrolliert würden. Nach einer Entscheidung des Corona-Kabinetts soll auch ein umfassendes Schnelltest-Angebot geschaffen werden.
Die Zahl der neuen Corona-Fälle ist in Israel in den vergangenen Wochen massiv angestiegen. Auslöser dafür waren wohl zunächst Rückkehrer aus dem Ausland, die ihre Quarantäne gebrochen hatten. Es kam zu mehreren Ausbrüchen an Schulen.
Anfang der Woche waren die Neuinfektionen auf den höchsten Stand seit Ende März geklettert. 754 neue Fälle seien am Vortag gemeldet worden, teilte das Gesundheitsministerium am Mittwoch mit. Bei rund 1,5 Prozent der fast 53 000 Getesteten fiel das Ergebnis demnach positiv aus. Die Zahl der Schwerkranken stieg auf 53, es gab keine neuen Todesfälle.
Die meisten der neuen Fälle stehen nach offiziellen Angaben in Verbindung mit der Delta-Variante des Virus. Diese wurde zuerst in Indien entdeckt, und sie gilt als besonders ansteckend. Unter den Neuinfizierten in Israel sind viele jüngere Menschen und auch zweifach Geimpfte.
London hält an Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr fest
09:26 Uhr: Die britische Hauptstadt London hält entgegen eines Regierungsbeschlusses an der Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr fest. Bürgermeister Sadiq Khan ordnete an, dass Masken weiterhin zu den Beförderungsbedingungen der staatlichen Verkehrsgesellschaft Transport for London (TfL) gehören. "Das Tragen von Gesichtsbedeckungen hilft, die Verbreitung des Coronavirus zu reduzieren, und gibt Londonern damit das Vertrauen zu reisen - das ist zentral für unsere wirtschaftliche Erholung", twitterte Khan am Mittwoch. "Meine Maske beschützt dich, deine Maske beschützt mich." Verkehrsminister Grant Shapps begrüßte die Entscheidung.
Vom kommenden Montag (19. Juli) an sind Masken im größten britischen Landesteil England nicht mehr vorgeschrieben. Die Regierung setzt statt staatlicher Regeln auf Eigenverantwortung. Zugleich hat Premierminister Boris Johnson die Bevölkerung aufgefordert, an Orten mit vielen Menschen wie etwa im Nahverkehr weiterhin Masken zu tragen. Wissenschaftler hatten die Aufhebung der Maskenpflicht scharf kritisiert. Gewerkschaften warnten vor möglichen Gesundheitsfolgen für Beschäftigte wie etwa Busfahrer.
Verkehrsminister Shapps sagte dem Sender Sky News, die Londoner Entscheidung stimme mit den Erwartungen der Regierung überein. In anderen Städten wie Manchester, Liverpool und Bristol sind Bürgermeister im Gespräch mit privaten Transportunternehmen, um die Maskenpflicht beizubehalten.
Dagegen kündigten nationale Zuganbieter an, von Montag an nicht mehr auf Masken zu bestehen. Zuvor hatten bereits Fluglinien wie Ryanair und Easyjet angekündigt, dass an Bord weiter Mund-Nase-Bedeckungen getragen werden müssten.
Lockdown in Sydney erneut verlängert
08:15 Uhr: Der Lockdown in der australischen Metropole Sydney wird wegen der Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Variante um weitere zwei Wochen bis mindestens 30. Juli verlängert. Die Zahl der neuen Corona-Fälle sei immer noch zu hoch, um die Maßnahmen zurückzunehmen, sagte die Premierministerin des Bundesstaates New South Wales, Gladys Berejiklian. Am Mittwoch wurden 97 lokal übertragene Neuinfektionen in der Region gemeldet.
Sydney an der Ostküste ist seit dem 26. Juni im Lockdown. Die Bürger dürfen nur noch in Ausnahmen ihre Häuser verlassen, die Schulen sind geschlossen. Im internationalen Vergleich sind die Zahlen aber weiter niedrig: Seit Beginn der jüngsten Welle wurden in New South Wales 864 Infektionen verzeichnet. 71 Menschen mussten im Krankenhaus behandelt werden, davon 20 auf der Intensivstation.
Das 25-Millionen-Einwohner-Land Australien hat die Pandemie wegen extrem strikter Regeln bislang gut im Griff. Landesweit wurden rund 31.300 Fälle bestätigt. 912 Menschen sind in Verbindung mit COVID-19 gestorben. Die Grenzen sind schon seit März 2020 geschlossen.
Inzidenz steigt auf 7,1 - RKI meldet 1.548 Neuinfektionen
04:55 Uhr: Seit mehr als einer Woche steigt die Sieben-Tage-Inzidenz jeden Tag an. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) von Mittwochmorgen lag sie bei 7,1 - am Vortag betrug der Wert 6,5, beim jüngsten Tiefststand am 6. Juli 4,9. Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem RKI binnen eines Tages 1.548 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus den Zahlen vom Mittwochmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.50 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 985 Ansteckungen gelegen.
Die Inzidenz war in der Pandemie bisher Grundlage für viele Corona-Einschränkungen, etwa im Rahmen der Ende Juni ausgelaufenen Bundesnotbremse. Künftig sollen daneben nun weitere Werte wie Krankenhauseinweisungen stärker berücksichtigt werden.
Deutschlandweit wurde den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 28 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 48 Tote gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.738.683 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.636.800 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 91.287.
Die für die Ausbreitungsgeschwindigkeit des Coronavirus entscheidende Reproduktionszahl lag nach RKI-Daten vom Dienstag bei 1,11 und befand sich damit seit mehr als einer Woche über dem Wert von 1. Die Zahl bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 111 weitere Menschen anstecken. Liegt der Wert anhaltend über 1, steigen die Fallzahlen. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab. Der R-Wert lag zuvor rund zwei Monate lang deutlich unter 1.
Lauterbach gegen schnelles Ende aller Corona-Einschränkungen
02:08 Uhr: Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach hat sich gegen eine schnelle Aufhebung der verbliebenen Corona-Maßnahmen ausgesprochen. "Der Weg von London, eine völlige Öffnung, wird auch von Einigen bei uns gefordert, ist aber ein ganz falscher", sagte Lauterbach der "Passauer Neuen Presse" (Mittwoch). "Die Fallzahlen steigen zwar wieder, aber das war zu erwarten mit den Lockerungen, die gerade beschlossen wurden. Sie werden auch noch weiter nach oben gehen. Wenn wir aber jetzt nicht drastisch öffnen und uns an die wichtigste Regel im Pandemie-Sommer halten, nämlich draußen geht viel, drinnen muss man vorsichtig bleiben, dann kommen wir gut durch."
Der Weg in England, wo für den 19. Juli das Ende aller Corona-Maßnahmen angekündigt wurde, erzeuge "letztlich nur eine Welle von chronisch kranken Long-COVID-Kranken", so Lauterbach.
Ruf nach mehr Werbung für Corona-Impfungen wird lauter
01:20 Uhr: Der Chef der Linksfraktion im Bundestag, Dietmar Bartsch, hat sich für mehr Werbung für Corona-Impfungen ausgesprochen. "Die Impfkampagne sollte unter anderem auch mit TV-Spots beworben werden", sagte Bartsch der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Mittwoch). Die SPD-Bundestagsabgeordnete Bärbel Bas kritisierte, dass etwa die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung bislang "kaum sichtbar" sei. "Die bestehenden Angebote reichen offenbar nicht aus, um ausreichend Impfwillige zu erreichen", sagte die Vize-Fraktionschefin der Sozialdemokraten dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Mittwoch).
"Hier ist der Bundesgesundheitsminister gefragt. Wir müssen die Informationskampagne deutlich ausbauen. Wir brauchen mehr Werbung und Aufklärung", forderte die Gesundheitsexpertin. Am Dienstag hatte sich bereits der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, für eine intensivere Impfkampagne auch mit TV-Werbespots ausgesprochen.
Karliczek: Corona-Tests an Schulen werden uns noch Monate begleiten
00:17 Uhr: Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) geht davon aus, dass die Schülerinnen und Schüler in Deutschland auch in einigen Monaten noch regelmäßig auf das Coronavirus getestet werden müssen. "Damit Kinder und Jugendliche sicher zu ihrem normalen Schulalltag zurückkehren können, müssen wir dort weiter auf Testen als mildes, aber wirksames Mittel der Kontrolle setzen. Das Testen in den Schulen wird uns sicher noch über Monate begleiten", sagte Karliczek dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Mittwoch). Wo keine Abstände eingehalten werden können, bleibe der Schutz durch Masken wichtig - auch im Klassenraum. "Auch Luftfilter können einen Beitrag leisten, obwohl sie kein Allheilmittel sind", sagte Karliczek.
Sie betonte zudem, dass es hohe Priorität habe, nach Möglichkeit den Regelunterricht aufrechtzuerhalten. "Es muss aber auch gut vorbereitete Alternativen geben für die Situation, dass es anders kommt", so die Ministerin.
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