• 20:22 Uhr: ➤ Virologe Drosten: Corona-Herbstwelle deutet sich mancherorts an
  • 17:36 Uhr: Land Brandenburg macht für Elon Musk Ausnahme von der Corona-Verordnung
  • 15:09 Uhr: Studie bestätigt erhöhtes Risiko bei Rauchern für schweren COVID-Verlauf
  • 14:57 Uhr: Jens Spahn freut sich über Anstieg der Quote der Geimpften in Deutschland
  • 13:53 Uhr: Lufthansa-Tochter Swiss will ungeimpftem Kabinenpersonal kündigen
  • 06:22 Uhr: RKI-Lagebericht: Sieben-Tages-Inzidenz sinkt auf 60,3

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➤ Virologe Drosten: Corona-Herbstwelle deutet sich mancherorts an

Der Virologe Christian Drosten hält die derzeitige Beruhigung der bundesweiten Corona-Infektionszahlen für ein vorübergehendes Phänomen. Es sei bereits zu sehen, dass in ostdeutschen Bundesländern die Inzidenz offenbar unabhängig vom Ferienende wieder Fahrt aufnehme. "Ich denke, da deutet sich jetzt die Herbst- und Winterwelle an, die wir im Oktober wohl wieder sehen werden", sagte der Wissenschaftler von der Berliner Charité am Dienstagabend in einem Auszug aus dem Podcast "Coronavirus-Update" bei NDR-Info.

Der vorherige Anstieg der Inzidenz sei insbesondere auf das Testen an Schulen nach Ende der Sommerferien und eingeschleppte Fälle zurückzuführen gewesen - und war nach Drostens Einschätzung noch nicht unbedingt der Beginn der Winterwelle.

Das Schließen der Impflücken müsse gesamtgesellschaftliches Ziel sein, betonte Drosten weiter. Es gelte, noch Ungeimpfte zu überzeugen oder anderweitig dazu zu bringen, sich impfen zu lassen. Dies sei keine wissenschaftliche Aufgabe mehr, sondern eine politische. Den derzeitigen Impffortschritt wertete der Virologe als unzureichend.

Die weiteren Corona-News des Tages:

Lettlands Regierung beschließt neue Corona-Regelungen

22:13 Uhr: Lettlands Regierung hat neue Corona-Regeln beschlossen, die die epidemiologischen Anforderungen und Einschränkungen einfacher und verständlicher machen sollen. In den am Dienstag verabschiedeten Bestimmungen ist etwa eine Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen festgelegt: So müssen Beschäftigte von medizinischen, sozialen und pädagogischen Einrichtungen vom 15. November an ein Impfzertifikat vorweisen. Auch andere Arbeitgeber können ihren Mitarbeitern unter bestimmten Voraussetzungen eine verbindliche Impfung auferlegen, wie die Staatskanzlei in Riga mitteilte.

Veranstaltungen und Dienstleistungen im Innenbereich dürfen vom 11. Oktober an nur noch durchgeführt und erbracht werden, wenn die beteiligten Personen nachweislich geimpft, genesen oder negativ getestet sind. Ausnahmen gelten für grundlegende Dienstleistungen wie etwa Postdienste und öffentlichen Nahverkehr oder auch private Treffen. Für den Einzelhandel wurden bislang noch keine konkreten Vorgaben festgelegt. Dafür müsse aber in den kommenden Wochen eine akzeptable Lösung gefunden werden, sagte Gesundheitsminister Daniels Pavluts.

Die lettische Regierung bemüht sich seit Monaten mit nur mäßigem Erfolg, die geringe Impfbereitschaft der Bevölkerung zu erhöhen. In dem baltischen EU- und Nato-Land sind aktuell nur 44 Prozent der 1,9 Millionen Einwohner geimpft. Zugleich stieg die Infektionsrate in den vergangenen Wochen deutlich.

Russland verzeichnet Höchstzahl an Corona-Toten binnen 24 Stunden

20:05 Uhr: Russland hat am Dienstag die bislang höchste Zahl an Corona-Toten binnen eines Tages gemeldet. Nach Angaben der Regierung starben innerhalb von 24 Stunden 852 Menschen an den Folgen der Virus-Erkrankung. Insgesamt starben seit Beginn der Pandemie in Russland mehr als 205.500 Menschen - das ist die höchste Zahl in Europa.

Russland ist mit mehr als sieben Millionen Infektionsfällen das am fünftstärksten betroffene Land der Welt und verzeichnet seit August einen starken Anstieg bei den Ansteckungen, während die Impfkampagne ins Stocken geraten ist. Vor allem die Hauptstadt Moskau ist betroffen.

Der Kreml hatte sich ursprünglich das Ziel gesetzt, bis September 60 Prozent der Bevölkerung vollständig zu impfen. Bis Dienstag waren jedoch nur rund 28 Prozent der Bürger vollständig geimpft.

Malta: Erleichterung für Gastronomen, die nur Geimpfte bedienen

19:03 Uhr: In Malta werden Gastronomen dazu ermutigt, nur noch geimpfte Gäste zu bedienen. Restaurants und Bars dürfen von 9. Oktober an Leuten, die keine Impfbescheinigung haben, den Zutritt verweigern - und werden dafür sogar belohnt: Gesundheitsminister Chris Fearne kündigte am Dienstag an, dass diese Gaststätten länger als andere geöffnet haben dürfen. Zudem dürfen dort die Tische näher zusammengerückt und die Gäste auch an der Bar bedient werden. Für alle anderen gastronomischen Betrieben bleiben die aktuellen Maßnahmen bestehen.

Malta ist das Land mit einer der höchsten Impfraten gegen Corona: Mehr als 90 Prozent der zur Impfung zugelassenen Menschen sind vollständig immunisiert. Aktuell bekommen alte Menschen und jene mit einem schwachen Immunsystem Auffrischungsdosen gegen Corona verabreicht.

Gesundheitsminister Fearne teilte zudem mit, dass Malta die Einreisebestimmungen für genesene Corona-Patienten lockere. Wenn diese nach ihrer Infektion nur eine Impfdosis erhalten - wie etwa in Italien üblich - dann können die Gäste künftig ohne Quarantäne in das Land einreisen. Menschen ohne gültiges Covid-Zertifikat müssen nach der Einreise 14 Tage in ein offizielles Isolationshotel, was sie 100 Euro pro Nacht kostet.

Ausnahme für Elon Musk: Für Teslas Volksfest Corona-Regel kurzzeitig außer Kraft

17:36 Uhr: Für seinen geplanten Tag der offenen Tür auf der Tesla-Baustelle in Grünheide bei Berlin am 9. Oktober hat der US-Elektroautobauer beim Landkreis Oder-Spree Ausnahmegenehmigungen beantragt.

Der Verwaltung liege ein Antrag des Veranstalters vor, 9.000 gleichzeitig anwesenden Personen zuzulassen, wie der Landkreis am Dienstag auf Nachfrage mitteilte. Teslas Hygienekonzept sei darauf ausgerichtet. Zuvor hatte die Zeitung "B.Z." darüber berichtet.

Nach der Corona-Umgangsverordnung des Landes Brandenburg ist die Teilnehmerzahl auf maximal 5.000 begrenzt. Das zuständige Gesundheitsamt kann aber auf Antrag Ausnahmen zulassen. Es sei zu erwarten, dass der Antrag genehmigt werde, sagte Sprecher Mario Behnke am Dienstag.

Tesla-Chef Elon Musk wird beim Tag der offenen Tür dabei sein. Das hatte er Mitte September bei Twitter bestätigt.

Studie bestätigt: Raucher droht häufiger schwerer Verlauf von COVID-19

15:09 Uhr: Raucher haben Studien zufolge ein höheres Risiko für schwere Verläufe von COVID-19. Das bestätigen nun weitere Analysen, die britische Forschende in der Fachzeitschrift "Thorax" vorstellen. Demnach liegt der Anteil der Infizierten, die wegen COVID-19 im Krankenhaus behandelt werden oder sogar sterben, bei Rauchern merklich höher als bei Nichtrauchern. Die Wahrscheinlichkeit, wegen COVID-19 ins Krankenhaus eingeliefert zu werden, könnte den Ergebnissen zufolge bei Menschen, die aktuell Raucher sind, fast doppelt so groß sein wie bei lebenslangen Nichtrauchern.

"Unsere Ergebnisse legen sehr stark nahe, dass Rauchen mit dem Risiko einer schweren COVID-Erkrankung zusammenhängt, genauso wie Rauchen das Risiko für Herzkrankheiten, verschiedene Arten von Krebs und andere Krankheiten beeinflusst", sagte die leitende Forscherin Ashley Clift von der Universität Oxford der Nachrichtenagentur PA zufolge.

Vereinzelt hatten Analysen gerade zu Beginn der Pandemie darauf hingewiesen, dass Raucher anteilig seltener an COVID-19 erkranken.

Spahn ist begeistert: Fast drei Viertel der Erwachsenen vollständig geimpft

14:57 Uhr: Bei den Corona-Impfungen in Deutschland sind nun fast drei Viertel der Erwachsenen und ein Drittel der Kinder zwischen zwölf und 17 Jahren vollständig geimpft. Die dafür meist nötige zweite Spritze haben nach Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) von Dienstag inzwischen 74,7 Prozent aller Menschen ab 18 Jahren bekommen - und 33,2 Prozent derjenigen von zwölf bis 17 Jahren. Mindestens eine erste Impfung haben demnach 78,6 Prozent der Erwachsenen und 41 Prozent der Zwölf- bis 17-Jährigen erhalten.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) schrieb auf Twitter: "Das ist eine gute Quote." Jede weitere Impfung gebe allen mehr Sicherheit für Herbst und Winter.

Spahns Ministerium fügte aber auch an: "Noch haben sich nicht genügend Menschen gegen das Coronavirus impfen lassen. Deshalb bleibt es weiterhin wichtig, sich vor einer Ansteckung zu schützen".

Insgesamt sind inzwischen 53,3 Millionen Menschen oder 64,1 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft. Mindestens einmal geimpft sind 56,4 Millionen Menschen oder 67,8 Prozent aller Einwohner.

Italiens Kinos und Theater dürfen wieder fast zu 100 Prozent belegt werden

14:26 Uhr: Kinos und Theater in Italien dürfen ihre Zuschauerplätze künftig wieder fast ganz belegen. Eine Corona-Expertenkommission sprach sich für eine Auslastung von 80 Prozent aus, bei Events im Freien sogar für 100 Prozent.

Voraussetzung dafür ist, dass sich die Kulturbetriebe in sogenannten weißen Zonen befinden, also Regionen mit niedrigen Covid-Zahlen, und dass jeder Gast einen gültigen "Grünen Pass" hat. Mit jenem Zertifikat werden Impfungen, Genesungen oder Corona-Tests nachgewiesen. Außerdem empfehlen die Experten, während der Vorstellungen auf den Plätzen Masken zu tragen.

Museen können künftig sogar ihr gesamtes Besucherkontingent ausschöpfen - immer einen "Grünen Pass" vorausgesetzt.

Den Kulturschaffenden gehen die Lockerungen, die von der Regierung in dieser Woche in einem Gesetzesdekret verankert werden sollen, nicht weit genug. Die Entscheidungen der Kommission seien "unzureichend und nicht objektiv begründet", kritisierte die Autoren- und Verlegervereinigung Siae. "Paradoxerweise haben wir in Italien die höchsten Impfzahlen, aber auch die restriktivsten Maßnahmen."

Sie kritisieren, dass noch keine Lösung für Diskotheken gefunden wurde, die weiterhin geschlossen bleiben müssen. Weil dort die inzwischen im öffentlichen Raum gewohnten Sicherheitsvorkehrungen kaum einzuhalten sind, zögert die Politik noch.

Lufthansa-Tochter Swiss will ungeimpftem Kabinenpersonal kündigen

13:53 Uhr: Die Schweizer Lufthansa-Tochter Swiss will Kabinenpersonal kündigen, das sich nicht gegen das Coronavirus impfen lässt. Das teilte die Swiss in Zürich am Dienstag auf Anfrage mit. Vorher hatten die Tamedia-Zeitungen darüber berichtet.

Die Fluggesellschaft hatte im August eine Impfpflicht für Besatzungen eingeführt. Bis 1. Dezember müssen alle vollständig geimpft sein. Hintergrund ist, dass viele Länder fliegendes Personal nur geimpft ins Land lassen wollen. Mehr als die Hälfte des Swiss-Personals sei bereits geimpft, hieß es.

Wer dabei bleibe, sich nicht impfen zu lassen, müsse voraussichtlich Ende Januar 2022 mit der Kündigung rechnen. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die mehr Zeit zum Überlegen brauchen, dürften ihr Arbeitsverhältnis rund sechs Monate ruhen lassen und hätten ein Rückkehrrecht.

"Für Crew-Mitglieder, die sich nachweislich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können, werden individuelle Lösungen gesucht", teilte ein Sprecher mit.

Russland meldet so viele Corona-Tote an einem Tag wie noch nie

13:42 Uhr: In Russland hat es so viele Corona-Tote innerhalb eines Tages gegeben wie noch nie seit Beginn der Pandemie vor gut eineinhalb Jahren. 852 infizierte Menschen seien binnen 24 Stunden gestorben, teilten die Behörden am Dienstag mit.

Schon seit Monaten verzeichnet das flächenmäßig größte Land der Erde mit rund 146 Millionen Einwohnern hohe tägliche Todeszahlen, in den vergangenen Tagen stiegen so noch weiter an. Laut offizieller Corona-Statistik starben insgesamt mehr als 205.500 Patienten mit dem Virus. Es wird aber von einer hohen Dunkelziffer ausgegangen.

In Russland sind nach jüngsten Zahlen knapp 30 Prozent der Bevölkerung doppelt geimpft - obwohl das Land im August 2020 das weltweit erste Vakzin freigegeben hatte. Angesichts von täglich mehr als 20.000 Neuinfektionen wächst in der Bevölkerung die Sorge, dass es neue Beschränkungen geben könnte. Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte der Staatsagentur Ria Nowosti, das entscheide jede Region für sich. Die Behörden seien mit "besonderen Befugnissen" ausgestattet.

Impfung, Coronavirus, Corona-Pandemie, Spritze, Kind, Arzt

Studien: Kinder sind seltener betroffen von Long-COVID

Australische Forscher kommen nach der Auswertung mehrerer Studien zur Long-COVID-Belastung bei infizierten Kindern zu keinem Ergebnis, das Eltern bei der Frage der Impfung letzte Sicherheit vermittelt. Fest stehe jedoch, dass mit dem Coronavirus infizierte Kinder nur selten im Krankenhaus behandelt werden müssten. (Teaserbild: SeventyFour/iStock/Getty Images)

DSV startet Impfkampagne in Berliner Schwimmbädern

13:25 Uhr: Der Deutsche Schwimm-Verband (DSV) hat gemeinsam mit der Sportmetropole Berlin und den Bäder-Betrieben der Bundeshauptstadt eine Impfkampagne initiiert. Demnach werden in allen Berliner Schwimmbädern Plakate der Aktion "#ärmelhoch" aufgehängt, auf denen die DSV-Schwimmer um Olympiasieger Florian Wellbrock für die Corona-Schutzimpfung werben. Wellbrock tritt auch von Freitag bis Sonntag beim Weltcup in Berlin an.

"Impfen rettet Leben. Die Impfbereitschaft in Deutschland ist essenziell im gemeinsamen Kampf gegen die Pandemie. Mit der Aktion #ärmelhoch wollen wir ein starkes Zeichen nach außen senden und so hoffentlich noch viel mehr Menschen davon überzeugen, ihren Piks zu bekommen", sagte DSV-Präsident Marco Troll.

Präsident des Bundesverfassungsgerichts: Corona-Entscheidung nicht schneller möglich

12:01 Uhr: Das Bundesverfassungsgericht verschleppt nach Ansicht seines Präsidenten Stephan Harbarth keine Grundsatz-Entscheidungen zu den Corona-Maßnahmen. Es seien nicht nur schwierige Rechtsfragen zu beantworten, sondern vorher auch Sachverständige aus verschiedensten Fachgebieten anzuhören, sagte Harbarth der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".

Der 49-Jährige verwies darauf, dass die Karlsruher Richterinnen und Richter zentrale Fragen zur sogenannten Bundes-Notbremse spätestens im November entscheiden wollen. "Wenn nach spätestens sieben Monaten in der Hauptsache entschieden wird, ist dies eine der schnellsten Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts in einer derart komplexen Rechtssache." Eine weitere Beschleunigung wäre "nur möglich, wenn massive Abstriche an der Qualität vorgenommen würden", sagte Harbarth. "Dies wäre mit unserer Aufgabe nicht vereinbar."

Die Notbremse mit verschärften Regeln musste seit 24. April bundeseinheitlich automatisch gezogen werden, wenn die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz über mehrere Tage die 100 überschritt. Seit Ende Juni ist die Bundes-Notbremse außer Kraft, sie kann aber grundsätzlich reaktiviert werden. Ihre Einführung hatte eine Klagewelle in Karlsruhe ausgelöst. Eilanträge gegen die umstrittensten Maßnahmen wie nächtliche Ausgangsbeschränkungen hatten die Verfassungsrichterinnen und -richter gleich im Mai abgewiesen.

Impfdebatte in der NBA: "Das ist Pferdescheiße"

11:39 Uhr: Impfskeptiker und NBA-Star Kyrie Irving nahm am Medientag der NBA wegen des Corona-Protokolls nur aus der Ferne teil per Zoom am Computer und gab sich zugeknöpft. Dass sich die Profis anders als Trainer und Schiedsrichter der Spritze verweigern dürfen, sorgt für immer mehr Ärger.

Geimpft oder nicht? Das war die brennendste Frage. Er wolle die Angelegenheit "privat halten", sagte der 29-Jährige. Die ganze Aufregung stört ihn.

Auch wenn es Irving nicht bestätigen wollte: Der siebenmalige Allstar gehört mit ziemlicher Sicherheit zu den laut Medienberichten gut 40 Profis, die rund drei Wochen vor dem Saisonstart in der nordamerikanischen Basketball-Profiliga die Spritze (noch) nicht bekommen haben. Bleibt es dabei, fehlt Irving den Nets in den Heimspielen. Denn Bürgermeister Bill de Blasio hat im vergangenen Monat verfügt, dass ungeimpfte Profisportler in Innenräumen weder trainieren noch spielen dürfen.

Die Liga ist in einer schwierigen Situation. Eine geplante Impfpflicht für die Profis stieß bei der Spielergewerkschaft NBPA auf Widerstand und kam letztlich nicht durch. Diese gilt aber für Schiedsrichter, Trainer und Mitglieder des Teamstaffs. Und aus diesen Kreisen regt sich immer mehr Unmut.

"Jeder, der geimpft ist, sollte sauer auf diejenigen sein, die es nicht sind", sagte etwa ein namentlich nicht genannter Assistenzcoach bei ESPN: "Nicht zu verlangen, dass NBA-Spieler geimpft werden, ist Pferdescheiße."

Benzin-Mangel in England: Ärzte wollen vorrangig tanken können

11:14 Uhr: Die Lage an den Tankstellen in Großbritannien spitzt sich zu: Aufgrund des Brexits und der Corona-Pandemie herrscht derzeit ein historischer Mangel an Lkw-Fahrern.

Nun wird darüber diskutiert, bestimmte Berufsgruppen bei der Versorgung mit Benzin und Diesel zu bevorzugen. Der Vize-Vorsitzende des Ärzteverbandes, David Wrigley, sagte am Dienstag im Sender SkyNews: "Wir können nicht zwei oder drei Stunden in der Warteschlange stehen, wir müssen Patienten versorgen." Unison, die größte Gewerkschaft des öffentlichen Dienstes, forderte, systemrelevante Beschäftigte müssten vorrangig tanken können.

"Die Regierung könnte dieses Problem jetzt lösen, indem sie per Notfallbefugnis Tankstellen für die ausschließliche Nutzung durch systemrelevante Beschäftigte ausweist", sagte Unison-Generalsekretärin Christina McAnea. Sie nannte Ärzte, Lehrerinnen oder Polizeikräfte.

Die Zeitung "Mirror" forderte am Dienstag auf der ersten Seite, systemrelevante Beschäftigte müssten an den Zapfsäulen zuerst drankommen. Das Boulevardblatt "Sun" kritisierte die Regierung wegen des "Chaos".

In Großbritannien fehlen Schätzungen zufolge rund 100.000 Lkw-Fahrer. Der Fahrermangel wirkt sich auch auf die Belieferung anderer Bereiche auf der Insel aus: In Supermärkten, Fastfood-Restaurants und Kneipen fehlt es an Lebensmittel und Getränken.

Sanofi stellt Entwicklung eines mRNA-Impfstoffs gegen COVID-19 ein

Der französische Pharmakonzern Sanofi stellt die Entwicklung seines COVID-19-Impfstoffs auf Basis der mRNA-Technologie ein. "Wir brauchen keine neuen COVID-19-Impfstoffe mit mRNA-Technologie mehr", sagte Thomas Triomphem, Vizechef der Impfsparte von Sanofi, am Dienstag der AFP. Das Unternehmen wolle die Technik aber nutzen, um Impfstoffe für künftige Pandemien zu entwickeln.

Sanofi setzt unterdessen die Entwicklung eines proteinbasierten COVID-19-Impfstoffes fort. Die Ergebnisse der dritten und letzten Testphase des Präparats, das Sanofi gemeinsam mit dem britischen Hersteller GSK entwickelt hat, werden nach Angaben des Unternehmens Ende des Jahres erwartet. An dem Test nehmen 35.000 Menschen teil, unter anderem in den USA.

Die mRNA-Technologie hingegen könne künftig eine große Rolle spielen, etwa bei der Behandlung von Krebs und seltenen Krankheiten, hatte kürzlich Sanofi-Chef Paul Hudson betont.

Corona-Lockerungen: Italien will wieder mehr Zuschauer in Fußballstadien

10:21 Uhr: Die italienische Regierung will offenbar die Kapazität in den Fußballstadien deutlich erhöhen. Statt nur 50 Prozent sollen künftig 75 Prozent der Plätze besetzt werden dürfen, beschloss das wissenschaftliche Komitee CTS, das die Regierung in Sachen Corona berät.

In Hallen sollen künftig 50 Prozent der Plätze mit Besuchern besetzt werden dürfen statt nur 25 Prozent. Die Fußballklubs fordern seit Wochen eine Erhöhung der Zulassung von Fans auf 100 Prozent.

Um Einlass zu den Stadien und Hallen zu erlangen, müssen die Fans einen sogenannten Grünen Pass vorweisen. Damit wird nachgewiesen, dass der Inhaber oder die Inhaberin gegen COVID-19-19 geimpft ist, in den vergangenen 48 Stunden negativ getestet wurde oder ob er kürzlich von der Krankheit genesen ist.

Die Maßnahmen ist umstrittenen. Einige Fangruppen hatten zuletzt wiederholt gegen die 3G-Regel protestiert.

Geimpfte ausländische Touristen dürfen ab November wieder in den Iran

09:54 Uhr: Vollständig geimpfte ausländische Touristen dürfen ab November wieder in den Iran einreisen. Die Visa erhalten die Touristen bei der Einreise ins Land, wie das Tourismusministerium laut Nachrichtenagentur Ilna am Dienstag mitteilte. Der Iran hatte im April 2020 die Einreise ausländischer Touristen wegen der Corona-Pandemie verboten.

Tourismus ist eine wichtige Einnahmequelle für den Iran, der wegen der US-Sanktion seit Jahren in einer schweren Wirtschaftskrise steckt. Laut Medienberichten hatte das Land vor der Corona-Krise fast neun Millionen ausländische Touristen im Jahr. Danach jedoch brach die Tourismusindustrie komplett zusammen.

Im Iran wurden seit dem Ausbruch der Pandemie im Februar letzten Jahres fast 120.000 Corona-Todesfälle und über 5,5 Millionen Infektionen registriert. In den letzten Wochen zeichnete sich jedoch eine leichte Entspannung ab. Als Grund nennen Gesundheitsexperten die Einfuhr ausländischer und Fertigstellung heimischer Impfstoffe, die den bis dahin schleppenden Fortgang der Impfungen beschleunigt haben. Laut Gesundheitsministerium wurden mittlerweile über 40 Prozent der mehr als 83 Millionen Iraner mindestens einmal und fast 20 Prozent doppelt geimpft.

Japan hebt monatelangen Corona-Notstand auf

09:29 Uhr: Japan wird den Corona-Notstand zum Monatsende aufheben. Das kündigte der scheidende Ministerpräsident Yoshihide Suga am Dienstag an. Nach dem planmäßigen Ende der Maßnahmen am 30. September steht erstmals seit Anfang April keine Region des Inselreiches mehr unter Notstand oder Quasi-Notstand. Die Zahl der Neuinfektionen sowie der Patienten mit schweren Symptomen habe dramatisch abgenommen, sagte Suga im Parlament.

Die Restriktionen werden stufenweise gelockert. Der Notstand in Tokio sowie 18 weiteren Präfekturen sieht im wesentlichen vor, dass Restaurants keinen Alkohol ausschenken und früher schließen. Fortan ist Alkohol wieder erlaubt, die Restaurants sind aber aufgerufen, einen weiteren Monat lang früher zu schließen.

Japan hatte den inzwischen fünften Notstand immer wieder verlängert und ausgeweitet. Einen Lockdown mit harten Ausgangssperren wie in anderen Ländern hat Japan seit Beginn der Pandemie jedoch nie verhängt.

Wegen der Kritik an seiner Corona-Politik kündigte Regierungschef Yoshihide Suga seinen Rücktritt an. An diesem Mittwoch wählt seine regierende Partei LDP einen Nachfolger.

Dass die landesweiten Neuinfektionen inzwischen auf rund 2.000 Fälle täglich gesunken sind - weniger als ein Zehntel im Vergleich zum Höhepunkt Mitte August - führen Experten unter anderem auf die Beschleunigung des sehr spät begonnenen Impfprozesses zurück. Inzwischen sind 56 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft. Zudem bemühen sich mehr Menschen, Abstand zu halten, weil das Gesundheitsystems so belastet ist.

Kinder- und Jugendärztepräsident befürwortet Impfpflicht für Erzieher und Pfleger

08:58 Uhr: Kinder- und Jugendärztepräsident Thomas Fischbach hat sich für eine Corona-Impfpflicht für Erzieher, Lehrer und Mitarbeiter in den Gesundheitsberufen und der Pflege ausgesprochen. "Wenn viele Beschäftigte in Kitas, Schulen und Kliniken Impfungen weiter verweigern, sollte der Gesetzgeber ernsthaft über eine Impfpflicht in diesen sensiblen Bereichen nachdenken", sagte der Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) der "Neuen Osnabrücker Zeitung" .

"Wer mit vulnerablen Gruppen zu tun hat und die eigene Immunisierung ablehnt, hat seinen Verstand ausgeschaltet", fügte er hinzu.

Neben der Politik sieht der Verbandschef auch Betriebsärzte von Kliniken in der Verantwortung: "Sie müssen aufklären und das medizinische Personal an seine Pflicht erinnern, kranken Menschen zu helfen und sie vor Ansteckungen zu schützen." Wer sich dem verweigere, der müsse Konsequenzen spüren, "die wehtun", sagte Fischbach.

Corona-Zahlen in Thailand auf tiefstem Stand seit Mitte Juli

07:44 Uhr: Thailand bekommt seine bisher schwerste Corona-Welle immer besser in den Griff. Am Dienstag meldeten die Behörden in Bangkok rund 9.400 Neuinfektionen - so wenige, wie seit Mitte Juli nicht mehr. Die höchste jemals in dem südostasiatischen Land verzeichnete Zahl waren 23.400 neue Fällen innerhalb von 24 Stunden am 13. August. Bislang ist jedoch nur etwa ein Viertel der rund 70 Millionen Einwohner vollständig geimpft.

Wegen strikter Maßnahmen sinken die Zahlen aber seit Wochen stetig, sodass die Regierung zum Wochenbeginn weitere Lockerungen des Lockdowns ab dem 1. Oktober angekündigt hat. Dann dürfen Museen, Fitnessstudios, Spas und Kinos wieder öffnen. Zudem werden die nächtlichen Ausgangsbeschränkungen um eine Stunde verkürzt. Auch für Reisende gibt es gute Nachrichten: Vollständig Geimpfte müssen nach der Ankunft in Thailand nur noch sieben statt wie bisher 14 Tage in Hotel-Quarantäne.

Max-Planck-Institut bietet Corona-Impfung trotz Spritzen-Phobie an

06:54 Uhr: Drei Prozent der Bevölkerung sind nach Expertenschätzungen über die gesamte Lebensspanne gesehen von einer sogenannten Blut-Spritzen-Verletzungsphobie betroffen. Das Max-Planck-Institut (MPI) für Psychiatrie in München bietet ein Kurztherapie-Programm gegen die Phobie an, wie die Oberärztin der psychiatrischen Ambulanz des MPI, Angelika Erhardt, sagte. 90 Prozent der Teilnehmer verließen das Programm mit einer Impfung oder einer Blutabnahme.

Betroffenen riet Angstforscher Borwin Bandelow, sich mit der Angst direkt zu konfrontieren und sich impfen zu lassen. Bei einer sehr starken Phobie könne man sich notfalls ein Beruhigungsmittel verschreiben lassen und zur Impfung mitnehmen. Angehörige sollten behutsam mit Betroffenen umgehen und sie zu einem Impftermin begleiten.

RKI-Lagebericht: Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 60,3

Die Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland ist leicht gefallen. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Dienstagmorgen mit 60,3 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 61,7 gelegen, vor einer Woche bei 68,5.

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 4.171 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04:23 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert bei 4.664 Ansteckungen gelegen.

Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 101 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 81 Todesfälle.

Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Montag mit 1,44 an. Ein Wochen- oder Monatsvergleich ist wegen der hohen Zahl an Nachmeldungen nicht möglich.

Ein bundesweiter Schwellenwert, ab wann die Lage kritisch zu sehen ist, ist für die Hospitalisierungs-Inzidenz unter anderem wegen großer regionaler Unterschiede nicht vorgesehen. Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5.

Malaysia will über vorsichtige Öffnung für Tourismus entscheiden

06:01 Uhr: Malaysia denkt über eine vorsichtige Öffnung seiner Grenzen für Geschäftsreisende und Touristen nach. Die Regierung werde voraussichtlich noch in dieser Woche entscheiden, ob und wann vollständig geimpfte Malaysier wieder ins Ausland und Ausländer nach Malaysia reisen dürfen, berichtete die Zeitung "The Star" am Dienstag unter Berufung auf den Vorsitzenden des "National Recovery Council" (Rat für die nationale Wiederbelebung), Muhyiddin Yassin.

Die Corona-Zahlen in dem südostasiatischen Land sinken seit Wochen. Am Montag hatten die Behörden weniger als 11.000 Neuinfektionen gemeldet. Ende August gab es noch täglich rund 20.000 Fälle am Tag.

Derweil sind Behördenangaben zufolge bereits mehr als 84 Prozent der erwachsenen Bevölkerung vollständig geimpft. Bis Anfang Oktober soll diese Zahl auf 90 Prozent steigen. Dies sei eine wichtige Voraussetzung für eine Öffnung, hieß es.

Die Grenzen des für seine Traumstrände und Dschungel bekannten Landes sind seit 18 Monaten wegen der Pandemie geschlossen. Vor der Krise verzeichnete Malaysia noch die zweithöchste Besucherzahl in der Region nach Thailand. Der malaysische Verband der Tourenanbieter und Reisebüros (MATTA) warnte zuletzt, dass der Branche der "totale Kollaps" drohe, wenn es nicht bald einen Neustart gebe und der Staat ihr nicht finanziell unter die Arme greife.

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Mit Material von dpa, afp, sid, reuters und apa.
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