Leonard Bernstein

Leonard Bernstein ‐ Steckbrief

Name Leonard Bernstein
Bürgerlicher Name Louis/Leonard Bernstein
Beruf Komponist,  Dirigent und Pianist
Geburtstag
Sternzeichen Jungfrau
Geburtsort Lawrence, Massachusetts, USA
Staatsangehörigkeit US-amerianisch
Geschlecht männlich
Haarfarbe grau
Augenfarbe grün
Sterbetag
Sterbeort New York, USA
Links Website von Leonard Bernstein

Leonard Bernstein ‐ Wiki: Alter, Größe und mehr

Der US-amerikanische Komponist Leonard Bernstein zählt zu den größten Musiker-Genies der Nachkriegsära und schuf sowohl im klassischen wie im populär musikalischen Bereich große Werke. Zu seinen bekanntesten Musicals zählen "West Side Story" und "On The Town". Leonard Bernstein starb am 14. Oktober 1990 im Alter von 72 Jahren in New York.

Als Louis Bernstein wurde der Sohn jüdischer Einwanderer aus Ost-Europa am 24. August 1918 in der Kleinstadt Lawrence, im nordamerikanischen US-Bundesstaat Massachusetts geboren. Als Teenager begann Bernstein seinen Rufnamen Leonard zu verwenden.

Seine Mutter Jennie und sein Vater Samuel Bernstein stammten aus dem ehemals polnischen und inzwischen ukrainischen Riwne in Wolhynien. Sein Vater gründete in den USA eine Kosmetikfirma und Bernstein wuchs in bürgerlichen Verhältnissen auf, litt aber unter Asthma, Allergien und galt als introvertiert.

Zugang zur Musik fand Leonard Bernstein über die Gemeinde seiner religiösen Familie. Er lernte mit elf Jahren das Klavierspielen, wurde mit 14 Jahren am Konservatorium aufgenommen und studierte schließlich Musik an der "Harvard-Universität" und später am "Curtis Institute of Music" in Philadelphia.

Seinen ersten öffentlichen Auftritt hatte Bernstein mit 16 Jahren als Pianist mit dem "Boston Public School Symphony Orchestra" und dem Klavierkonzert von Edvard Grieg. Mit 21 Jahren gab er in Harvard sein erstes Konzert als Dirigent und Komponist mit "The Birds".

Seinen Durchbruch erlebte Leonard Bernstein 1943 als Dirigent eines Konzertes in der New Yorker "Carnegie Hall", das über den US-Rundfunk landesweit ausgestrahlt wurde. Im selben Jahr wurde Bernstein 2. Dirigent des "New York Philharmonic Orchestra" unter Artur Rodziński, ab 1958 wirkte Bernstein dort außerdem bis 1969 als Musikdirektor.

Als Komponist versuchte sich Leonard Bernstein bereits mit 25 Jahren. Er konzentrierte sich einerseits auf klassische Stücken mit jüdischem Bezug, wie seine Sinfonie "Jeremiah", die er seinem Vater gewidmet ist. Als herausragend gilt seine "Symphony Nr. 3 Kaddish" von 1963, die er dem zuvor ermordeten Präsidenten John F. Kennedy widmete.

1944 erschien Bernsteins erstes Musical-Werk "On the Town", das mit den damaligen Stars Gene Kelly und Frank Sinatra verfilmt wurde und genau wie das 1957 erschienene Musical "West Side Story" zu einem Welterfolg wurde. Erfolgreich war auch Leonard Bernsteins Fernsehreihe "Young People’s Concerts" als Beitrag für die jugendliche Musikbildung.

Ein starkes Statement war auch Bernsteins Engagement im deutsch-jüdischen Aussöhnungsprozess nach dem Zweiten Weltkrieg. Leonard Bernstein besuchte bereits ab 1948 regelmäßig Deutschland und Österreich und dirigierte bis zu seinem Tod regelmäßig die "Wiener Philharmoniker", die "Salzburger Festspiele", das "Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks" und die "Berliner Philharmoniker".

Ein Flop aus politischen Gründen wurde dagegen sein Musical von 1976 "1600 Pennsylvania Avenue" (benannt nach der Adresse des Weißen Hauses in Washington), das die Nixon-Ära und den Rassismus in den USA thematisierte. Das Musical sorgte für viel Kritik bei Anhängern der Republikaner und wurde in New York bereits nach einer Woche abgesetzt. Dennoch wählte 1977 der demokratische Präsident Jimmy Carter den Song "Take Care of This House" aus dem Musical für seine Amtseinführungs-Gala.

1987 gründete Leonard Bernstein gemeinsam mit Justus Frantz die "Internationale Orchesterakademie" (heute: "Schleswig-Holstein Festival Orchestra") und gab kurz nach dem Mauerfall, im Dezember 1989, in der Berliner Philharmonie eines seiner letzten Konzerte mit Beethovens "9. Sinfonie". Das Konzert wurde in über 20 Ländern im Fernsehen übertragen.

Bernsteins letzte Tournee 1990 durch Japan musste er aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig abbrechen. Am 19. August 1990 dirigierte Bernstein sein letztes Konzert mit dem "Boston Symphony Orchestra", erlitt im Anschluss einen Schwächeanfall und starb zwei Monate später an akutem Herzversagen in Folge einer Krebserkrankung und eines Lungenemphysems. Er wurde auf dem Green-Wood Cemetery im New Yorker Stadtteil Brooklyn beerdigt.

Leonard Bernstein wurde mit zahlreichen Preisen geehrt, darunter insgesamt elf Emmy Awards und den Grammy für sein Lebenswerk. Er erhielt in Österreich den "Ehrenring der Stadt Wien" und das "Große Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich". 2023 erschien das einfühlsame Bio-Pic "Maestro" mit Bradley Cooper in der Hauptrolle.

Leonard Bernstein war von 1951 bis zu ihrem Tod 1978 mit der Schauspielerin Felicia Montealegre verheiratet. Die beiden bekamen drei Kinder: Jamie Anne Maria (*1952), Alexander Serge Leonard (*1955) und Nina Maria Felicia (*1962). Bernstein galt als bisexuell was zu Spannungen in der Ehe führte. Eine enge Beziehung führte er lebenslang zu dem ebenfalls bisexuellen Komponisten Aaron Coplands, den Bernstein als 19-Jähriger in einem Tanzlokal kennengelernt hatte.

Bei den Filmfestspielen in Venedig feierte 2023 das Netflix-Drama "Maestro" Premiere. Der Film behandelt die Liebesbeziehung von Leonard Bernstein, gespielt von Bradley Cooper, und seiner Frau Felicia Montealegre, die von Carey Mulligan verkörpert wird.

Leonard Bernstein ‐ alle News

Kino

Nach Kritik an "Maestro" und "Wonka": Was dürfen sich Schauspieler aneignen?

Filmfestival

Oscar-Vorboten, ein "Meisterwerk" und Gegenwind beim Filmfest Venedig

"Maestro"

"Jewface"-Vorwurf: Jüdische Organisationen verteidigen Bradley Cooper

Film "Maestro"

Bradley Coopers künstliche Nase: Werden antisemitische Klischees bedient?

Urlaub & Reise

New York bekommt seine Konzerthalle zurück

Kino

Erste "Maestro"-Fotos: Bradley Cooper ist kaum wiederzuerkennen!

Kolumne USA

Für Europa ist der designierte US-Außenminister Blinken eine gute Nachricht

von Wolfram Weimer