• 2020 kehrten Prinz Harry und Meghan Markle dem Königshaus den Rücken.
  • Im zweiten Teil ihrer Netflix-Doku schildern Harry und Meghan wie es aus ihrer Sicht dazu kam.
  • Der Herzog von Sussex verrät zudem, wie "entsetzlich" sein Bruder William damals auf den Rücktritt reagiert hat: "Mein Bruder schrie mich an."

Mehr News zum Thema Adel

Prinz Harry und Herzogin Meghan hatten schon lange vor dem Abschied aus Großbritannien im Jahr 2020 Pläne, das Land zu verlassen. Allerdings unter anderen Bedingungen, wie sie im zweiten Teil ihrer Netflix-Doku "Harry & Meghan" schildern. Dass sie sich gleichzeitig auch vom Königshaus trennten, hatte demnach auch etwas mit dem Medienrummel um Meghan und das Zerwürfnis mit ihrem Vater Thomas Markle zu tun.

Der Streit zwischen Meghan und Vater Thomas Markle

"Er gab Interviews über mich. Es war unglaublich schmerzhaft. Und die Welt sah diesem Drama zu", so Meghan. "Dann kritisierte er die königliche Familie, das war peinlich für sie. Es musste aufhören, dafür sollte ich sorgen."

Die Herzogin von Sussex bat ihren Worten zufolge Queen Elizabeth II. (1926-2022) um Rat. Die Monarchin und der damalige Thronfolger und heutige König Charles III. hätten vorgeschlagen, dass sie ihrem Vater einen Brief schreibe. Dieser private Brief erschien dann bekanntlich in Auszügen in der britischen Boulevardpresse.

Dies konnte nur geschehen, glaubt Prinz Harry, da die Zeitung wusste, dass die Königsfamilie ihnen raten würde, nicht zu klagen. Tatsächlich seien vom Palast nach Aussage des Paares keine rechtlichen Schritte unternommen worden.

"Danach haben wir uns unabhängig rechtlich beraten lassen", so Harry. Als sie die Boulevardzeitung wegen des Briefes verklagten, "änderte sich alles", erklärt Meghan in der Doku: "Dieser Rechtsstreit war der Auslöser für alles, was folgte."

Die Pläne von Harry und Meghan

Das Paar begann darüber nachzudenken, wie sie ihr Verhältnis zur Institution so gestalten könnten, "dass wir geschützt sind und es für uns psychisch verträglich ist". Er habe dann Ende Dezember, Anfang Januar mit seinem Vater Charles telefoniert, so Harry, um ihm mitzuteilen, dass sie nach Kanada ziehen wollten und von dort aus ihre Arbeit im Commonwealth fortsetzen könnten. Sie wollten in Kanada im Namen der Queen Aufgaben übernehmen und finanziell für sich selbst aufkommen, so der Plan laut Harry.

Zudem verriet der Herzog von Sussex: "2018 hatten wir bereits überlegt, nach Neuseeland zu ziehen. Daraus wurde nichts. Anfang 2019 planten wir nach Südafrika zu gehen." Der Palast habe das Südafrika-Vorhaben genehmigt.

"Das Büro meines Vaters, meines Bruders und meiner Großmutter wussten davon. Niemand sonst. Es war ein internes Dokument. Doch es wurde an die 'Times' geleakt. Daraufhin wurde der ganze Plan verworfen, weil nun öffentlich darüber diskutiert wurde."

Der Rückzug

Auf dem Flug von Kanada zurück nach London Anfang Januar 2020 habe Harry dann eine dringende Nachricht bekommen, erinnert sich Meghan: Die Queen habe ein bereits zuvor vereinbartes Treffen mit dem Paar abgesagt. Am Nachmittag hätten sie dann erfahren, "dass unser Plan veröffentlicht wird. Die Boulevardpresse hatte irgendwie davon Wind bekommen".

Meghan erklärt in die Kamera: "Sein Vater hatte gesagt, schick' es mir schriftlich. Fünf Tage später stand es auf einer Titelseite." Und Harry fügt hinzu: "Offensichtlich hatte die Institution durchsickern lassen wollen, dass wir nach Kanada ziehen wollten." Weiter sagt er: "Unsere Pläne, unser Leben wurden uns buchstäblich aus den Händen gerissen."

"Also beschlossen wir, bekannt zu geben, dass wir uns leider zurückziehen würden", so Meghan weiter. "Wir würden nicht zurücktreten, aber unsere Rolle beschränken." Dass die Queen von dem Statement auf Instagram überrascht wurde, weist Harry zurück: "Ich hätte meine Großmutter niemals überrumpelt, dazu habe ich viel zu großen Respekt vor ihr."

Harry: "Mein Bruder schrie mich an"

Ein von Harry vorgeschlagenes Treffen mit der Familie sei abgelehnt worden, sagt er. Erst nachdem Meghan zurück nach Kanada geflogen war, wurde dies arrangiert. Der Herzog von Sussex behauptet: "Damit sie nicht dabei sein konnte."

Bei dem anschließenden Treffen in Sandringham seien ihm mehrere Optionen vorgeschlagen worden, "von ganz drin, keine Änderung, bis hin zu kompletter Ausstieg. Ich wählte Option drei, halb drin, halb draußen. Wir hätten unsere eigenen Aufgaben, würden aber auch im Namen der Königin arbeiten".

Doch es sei schnell klar geworden, erzählt Harry weiter, dass das gar nicht zur Debatte stand. "Es war entsetzlich. Mein Bruder schrie mich an. Mein Vater sagte Dinge, die nicht stimmten. Und meine Großmutter saß nur still da und hörte zu.

Man muss verstehen, dass aus Sicht der Familie, insbesondere aus ihrer Sicht, Dinge auf gewisse Weise gehandhabt werden. Denn ihre höchste Verpflichtung ist der Erhalt der Institution. Wenn die Leute um sie herum sagen, dieser Vorschlag wird als Angriff auf die Institution gesehen, dann wird sie dem Rat folgen, der ihr gegeben wird." Das Treffen endete ohne einen konkreten Plan.

Schlechte Stimmung beim Abschied von Harry und Meghan

Im März 2020 absolvierten Meghan und Harry ihre Abschiedswoche in Großbritannien, zum Abschluss kamen sie in der Westminster Abbey mit den anderen Familienmitgliedern zusammen. Harry sagt über diese Veranstaltung, sie seien nervös gewesen: "Man fühlt sich wie in einer Seifenoper, in der man von allen anderen als Entertainment betrachtet wird."

Lesen Sie auch:

Er fügt hinzu: "Ich fühlte die Distanz vom Rest meiner Familie, was interessant war, weil es bei ihnen meist um den schönen Schein geht, nicht um echte Gefühle. Aber es sah kalt aus und fühlte sich auch so an."  © 1&1 Mail & Media/spot on news

Netflix veröffentlicht weitere Folgen von "Harry & Meghan": Darum geht es

Das Streaming-Portal Netflix veröffentlicht am Donnerstag den zweiten Teil seiner mit Spannung erwarteten Doku-Serie "Harry & Meghan". (Bild:IMAGO/Cover-Images/startraksphoto/Janet Mayer)
JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.