• 16:55 Uhr: ➤ Russische Medien und Politiker feiern Walijewa bei Olympia
  • 14:09 Uhr: China hat nach Snowboard-Gold einen neuen Teenie-Helden
  • 10:35 Uhr: Beleidigungen gegen deutsche Eishockey-Mannschaft nach Olympia-Aus
  • 10:12 Uhr: Deutsche Skisprung-Betreuerin wird für ihr Mitgefühl gefeiert
  • 05:43 Uhr: Karl Geiger weist Vorwürfe ausländischer Medien zurück

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➤ Russische Medien und Politiker feiern Walijewa bei Olympia

Ungeachtet der Doping-Schlagzeilen haben russische Medien und Politiker den Auftritt der Eiskunstläuferin Kamila Walijewa bejubelt. «Kamila hat auf jeden Fall ihren Kampfgeist und ihre Belastbarkeit gezeigt», sagte die Duma-Abgeordnete Swetlana Schurowa. «Ich denke, dass ihre Leistung eine Antwort auf die Fragen vieler ihrer gehässigen Kritiker ist, die jetzt, nachdem sie dies gesehen haben, verstehen, dass sie keinen Erfolg hatten.»

Das Ergebnis des olympischen Eiskunstlauf-Einzels mit Gold-Favoritin Kamila Walijewa wird nach IOC-Angaben als vorläufig gelten und mit einem Sternchen versehen. Dies gelte für den Zeitraum der laufenden Ermittlungen in der Doping-Affäre um die 15 Jahre alte Russin, sagte Mark Adams, Sprecher des Internationalen Olympischen Komitees, am Mittwoch. Nach dem Kurzprogramm führt Walijewa die Konkurrenz an, die Entscheidung in der Kür fällt am Donnerstag.

Walijewa hat nach dem ersten Platz im Kurzprogramm des olympischen Damen-Wettbewerbs alle Chancen auf den Olympiasieg in Peking. Die 15-Jährige geht mit 82,16 Punkten als Führende in die Kür am Donnerstag. Nach einem positiven Dopingtest Ende Dezember hatte der Internationale Sportgerichtshof Cas Walijewa in einem Eilverfahren die umstrittene Starterlaubnis für das Einzel erteilt. Russischen Medien zufolge habe ihre Anwältin in der Cas-Anhörung die Erklärung geliefert, sie könne das Herzmittel Trimetazidin versehentlich aus einem Glas getrunken haben, das zuvor ihr Großvater genutzt habe.

Olga Jermolina nannte als Sprecherin des russischen Eiskunstlaufverbandes gegenüber der Staatsagentur Ria Nowosti als Grund für Walijewas Fehlen bei der Pressekonferenz, dass sie sich «schlecht gefühlt» habe. Der Sender Match TV kommentierte: «Kamila weint. Die ganze Anspannung der letzten Woche liegt in diesem Auftritt der 15-jährigen Russin. Sie wird von der russischen Delegation mit Standing Ovations auf der Tribüne begrüßt und von den Fans herzlich aufgenommen.»

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Eiskunstläuferin Schott für Kür-Finale bei Olympia qualifiziert

14:58 Uhr: Die deutsche Eiskunstläuferin Nicole Schott hat sich im Damen-Wettbewerb der Olympischen Winterspiele für das Kür-Finale qualifiziert. Die 25 Jahre alte deutsche Meisterin aus Essen erhielt für ihr Kurzprogramm am Dienstag in Peking 63,13 Punkte, belegte damit unter 30 Starterinnen Platz 14. 25 Athletinnen haben sich für das Finale qualifiziert, mit 56,97 Punkten schaffte es als 25. die Finnin Jenn Saarinen. Die Bestleistung erzielte mit 82,16 Punkten die russische Europameisterin Kamila Walijewa.

China flippt aus: Su Yimings Gold lässt Eileen Gu kurzzeitig vergessen

14:09 Uhr: Als Su Yiming zu Gold sprang, fegte ein Sturm der Begeisterung durch das Netz. Mehr als eine Milliarde Reaktionen gab es beim Kurznachrichtendienst Weibo auf den Hashtag des 17 Jahre alten Snowboarders (#Su Yiming Gold Medal), dazu fast eine halbe Million Kommentare. Die kaum ein Jahr ältere Eileen Gu, die 200 Kilometer entfernt zu ihrer zweiten Medaille sprang, schien schlagartig vergessen.

Mit dem ersten chinesischen Snowboard-Gold in der olympischen Geschichte ging Su viral, der Social-Media-Hype um ihn nach dem Big-Air-Finale in Shougang war gigantisch. Und Gu? War da nicht was? Die gebürtige Amerikanerin, bislang ein Gesicht der Spiele, wurde nach Silber im Slopestyle der Ski-Freestyler mehr oder weniger beiseite geschoben.

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Sus Gold ist das Ergebnis harter Arbeit. "In den letzten vier Jahren habe ich jeden Tag trainiert", sagte er, jede Nacht habe er von diesem Moment geträumt. Früher war das noch anders: Als Achtjähriger spielte Su in einem Actionfilm mit, noch heute umgibt den Teenager mit den dunklen Haaren bis unter die Ohren ein Hauch von Filmstar.

Schon im Slopestyle hatte Su mit Silber als erster männlicher Snowboard-Medaillengewinner aus China Geschichte geschrieben. Viele Experten fanden, er hätte sogar den Sieg verdient gehabt. Inzwischen dürfte das Chinas neuem Goldjungen, der am Freitag volljährig wird, egal sein.

Deutscher Eishockey-Bund beklagt Beleidigungen nach Olympia-Aus

10:35 Uhr: Der Deutsche Eishockey-Bund hat sich nach dem frühen Olympia-Aus des Nationalteams über "persönliche Beleidigungen" im Internet beklagt. "Wir sind alle enttäuscht aufgrund der bitteren Niederlage heute. Wir bitten Euch, in den Kommentaren auf die allgemeinem Regeln in Sachen Respekt & Ton zu achten", twitterte der DEB nach dem 0:4 am Dienstag in Peking gegen die Slowakei. Damit ist das Turnier für den mit Gold-Hoffnungen gestarteten Olympia-Zweiten von 2018 schon vor dem Viertelfinale vorbei.

"Persönliche Beleidigungen & Diffamierungen haben auch in einer so schwierigen Stunde nichts zu suchen", hieß es weiter in dem Statement. Unklar blieb, worauf genau sich dies bezog.

Als faire Verlierer hatten sich allerdings auch einige deutsche Eishockeyspieler nicht präsentiert. Zum Ende des Spiels gegen die Slowaken hatte sich Mannheims David Wolf offenbar aus Frust einen üblen Fausthieb auf den Hinterkopf von Libor Hudacek geleistet und dafür zu Recht eine Matchstrafe kassiert.

Nach dem Spiel hatten Dominik Kahun und Tom Kühnhackl eigentlich übliche Statements verweigert und DEB-Sportdirektor Christian Künast nicht genehme Fragen beklagt. "Falsche Frage zum falschen Zeitpunkt", sagte Künast verärgert zu einer Frage zur Zukunft von Bundestrainer Toni Söderholm.

Deutsche Skisprung-Betreuerin wird in Japan gefeiert

10:12 Uhr: Das Skisprung-Drama beim Mixed-Teamwettbewerb, als mehrere Springerinnen aufgrund irregulärer Anzüge disqualifiziert wurden, hallt weiter nach. Auch die Japanerin Sara Takanashi war untröstlich, als ihre Disqualifikation ihr Team um die Medaillenchancen brachte. Die Tränen flossen in Strömen, sie konnte sich kaum beruhigen. Takanashi ist in ihrer Heimat ein Star, umso schwerer wog ihr Aus. Und so wundert es nicht, dass die Bilder ihrer Tränen auch Tage nach dem eigentlichen Wettbewerb noch immer die sozialen Medien in Japan bestimmen.

Eine besondere Rolle kommt dabei überraschenderweise einer Deutschen zu, die laut "welt.de" in vielen Posts für ihr Mitgefühl gefeiert wird. Theresia Schuster ist Physiotherapeutin des deutschen Skisprung-Teams. Als sie Takanashi hemmungslos weinen sieht, kümmert sich Schuster um die Japanerin, legt ihr einen Arm um die Schulter und zieht schließlich auch ein Taschentuch aus der Tasche und bietet es Takanashi an. Eine Geste, für die Schuster nun in den japanischen sozialen Medien gefeiert wird.

Auch die deutsche Springerin Katharina Althaus war ja von den Disqualifikationen betroffen und ist inzwischen zurück in Deutschland. Nach allem Ärger über den Team-Wettbewerb kam es ausgerechnet bei Althaus auch bei der Rückreise zu Problemen. "Wenn man seinen Anschlussflug wegen der Sicherheitskontrolle verpasst und danach die Schachtel der Medaille so aussieht", schrieb die Oberstdorferin bei Instagram auf ein Bild mit der Verpackung ihrer Silbermedaille und betonte ihren Ärger zusätzlich mit entsprechenden Emojis. "Danke an die Kontrolleure", lautete die Überschrift. Eine neue Medaillenschachtel soll jedoch schon in der Post sein.

Frenzel genießt wiedergewonnene Freiheit

06:36 Uhr: Der Nordische Kombinierer Eric Frenzel fühlt sich nach überstandener Corona-Quarantäne und ärztlichen Untersuchungen fit und hofft auf einen Olympia-Einsatz im Teamwettkampf. "Die Gesundheitschecks waren gut", sagte der 33-Jährige am Dienstag auf einer Pressekonferenz des deutschen Teams im chinesischen Zhangjiakou. "Die Ärzte haben das "Go" gegeben, mich zu belasten." Frenzel verwies jedoch auch darauf, dass eine Nominierung für ihn für den Wettbewerb am Donnerstag noch nicht selbstverständlich sei.

"Die Jungs sind alle in sehr, sehr guter Form und Verfassung", sagte der Sachse mit Bezug auf China-Olympiasieger Vinzenz Geiger, Johannes Rydzek, Julian Schmid und den nachnominierten Manuel Faißt. Es werde schwer, überhaupt in die Vierermannschaft zu kommen. "Ich werde hoffentlich morgen mich anbieten können und dann warte ich die Entscheidung der Trainer ab", sagte Frenzel. An diesem Mittwoch plant er, erstmals auf der Großschanze zu trainieren.

Frenzel, der bei der Einreise nach China positiv auf das Coronavirus getestet worden war, zeigte sich nach dem Ende der Hotel-Isolation tags zuvor in guter Stimmung. "Es war einfach sehr schön, gestern alle wiederzusehen und dieses Freiheitsgefühl wieder genießen zu können", sagte er.

Bei Winterspielen hat Frenzel schon drei Goldmedaillen gewonnen. Teammanager Horst Hüttel bezeichnete ihn als "Leitwolf" des Teams. Anders als Frenzel muss Teamkollege Terence Weber weiter in Quarantäne bleiben. Auch er war nach Ankunft in Peking positiv auf das Coronavirus getestet worden. Ein Start bei diesen Spielen ist für Weber mittlerweile ausgeschlossen.

Geiger weist Vorwürfe ausländischer Medien zurück

05:43 Uhr: Skispringer Karl Geiger hat sich gegen Schummel-Vorwürfe wegen eines angeblich zu großen Sprunganzugs gewehrt. "Ich war in jedem Wettkampf in der Kontrolle, heute sogar zweimal. Der Anzug war an keiner einzigen Stelle zu groß, an einer Stelle sogar zu klein. Mein Anzug ist nicht zu groß. Punkt", sagte der Oberstdorfer nach dem Gewinn der Bronze-Medaille im Teamspringen.

Vor allem in polnischen Medien kursierte nach dem Einzel von der Großschanze, in dem Geiger knapp vor Kamil Stoch Bronze gewonnen hatte, ein Foto, auf dem Geigers Anzug im Schritt Falten wirft. "Das war in einer Position, in der sich die ganze Länge des Anzugs auf einer blöden Stelle zusammenschiebt. In dieser Position sieht ein Skisprunganzug einfach so aus. Das heißt aber nicht, dass er zu groß ist", sagte Geiger.

Nach dem Teamwettkampf griffen auch norwegische Medien das Thema auf, nachdem Schlussspringer Geiger der deutschen Mannschaft Bronze gesichert hatte - knapp vor Norwegen. Norwegens Springer hielten sich derweil mit Kritik zurück. "Menschen haben Augen, damit sie sich ihre eigene Meinung bilden können", sagte Olympiasieger Marius Lindvik.

Schon beim Mixed-Wettbewerb hatte die Diskussion um die Anzüge hohe Wellen geschlagen, als gleich fünf Springerinnen disqualifiziert worden waren, darunter die Deutsche Katharina Althaus, aber auch zwei Norwegerinnen. "Es wird langsam echt ein bisschen viel. Irgendwie meinen alle Leute, mitreden zu wollen. Es lenkt auch zu sehr vom Sport ab. Ich fand das auch nicht in Ordnung, was da teilweise geschrieben wurde", sagte Geiger.

Neuer Coronafall entdeckt

04:50 Uhr: Die Zahl der Corona-Infektionen bei den Winterspielen in Peking hält sich auf niedrigem Niveau. Bei den täglichen Überprüfungen aller Olympia-Teilnehmer in der Blase wurde am Montag unter rund 70.000 Corona-Tests eine neue Infektion entdeckt, wie die Organisatoren am Dienstag mitteilten. Seit Beginn der Anreise zu den Winterspielen am 23. Januar wurden insgesamt 433 Infektionen nachgewiesen. Während zum Beginn der Spiele zeitweise über 30 Infektionen pro Tag registriert wurden, lag die Zahl neuer Fälle zuletzt stets im einstelligen Bereich.

Für die Winterspiele gelten extrem strenge Vorsichtsmaßnahmen gegen das Coronavirus. Alle Teilnehmer, von Athleten über Betreuer bis hin zu Journalisten, dürfen sich nur in geschlossenen Kreisläufen bewegen und sind vom Rest des Landes und der normalen chinesischen Bevölkerung komplett abgetrennt.

Wer sich mit dem Virus angesteckt hat, wird in einem eigens dafür vorgesehenen Hotel isoliert. Nur nach zwei negativen PCR-Tests im Abstand von mindestens 24 Stunden können die Betroffenen dieses vor Ablauf von zehn Tagen wieder verlassen. Nach dieser Frist ist nur noch ein negativer PCR-Test nötig.

Nächste Medaille für Chinas Superstar Eileen Gu

04:02 Uhr: Chinas Superstar Eileen Gu hat bei den Olympischen Winterspielen die zweite Medaille gewonnen. Nach Gold in der Disziplin Big Air holte die Ski-Freestylerin am Dienstag Silber im Slopestyle-Wettbewerb. Die 18-Jährige musste sich in Zhangjiakou einzig der Schweizerin Mathilde Gremaud geschlagen geben. Bronze ging an Kelly Sildaru aus Estland. Nach einem Sturz im zweiten Lauf schob sich Gu mit 86,23 Punkten im dritten nach vorne. Am Donnerstag will sie sich dann noch für das Finale in der Halfpipe qualifizieren. Die gebürtige Amerikanerin, die für Gastgeber China startet, ist eine der schillerndsten Figuren dieser Spiele.

Im Slopestyle gleiten die Sportlerinnen auf einem anspruchsvollen Kurs über Eisenstangen und springen über Schneeschanzen. Dabei zeigen sie spektakuläre Flugeinlagen - mitunter sogar rückwärts. Die einzige deutsche Starterin, Aliah Delia Eichinger, hatte sich nicht für die Finalläufe qualifiziert.

Sportpsychologe: Haben "Mülleimerfunktion"

Der Münchner Sportpsychologe Tom Kossak hat im Falle möglicher mentaler Belastungen wie einer Quarantäne während Olympia die Wichtigkeit externer Ratgeber hervorgehoben. "Die Athleten brauchen auch mal andere Impulse, abseits vom Trainerteam. Zudem haben wir oft eine Mülleimerfunktion: Die Sportler können einfach mal alles abladen. Dann überlegen wir uns gemeinsam, welche Gedanken zur Angst führen und wie wir damit umgehen können", sagte der 38-Jährige in einem Interview von "Münchner Merkur" und "tz" (Dienstag).

Kossak betreut in der Coaching-Praxis "Sportpsychologie München" während der Olympischen Winterspiele in Peking dem Bericht zufolge die deutschen Teams im Eishockey, Snowboard und Ski alpin von Deutschland aus. In Peking steht sein Kollege Kai Engbert als Ansprechpartner zur Verfügung. "Bei größeren Unfällen oder auch einer Quarantäne kann es zu psychologischen Krisen kommen", sagte Kossak. Dafür seien "geschulte Psychologen vor Ort, die ähnlich wie ein Notfallsanitäter sofort strukturiert eingreifen können".

Die Bedingungen und Auflagen für die Sportlerinnen und Sportler während der Coronavirus-Pandemie seien "natürlich ein großes Thema in der Vorbereitung" gewesen, sagte Kossak. So sei man beispielsweise erschrocken gewesen über die negativen Erlebnisse der Rodler im vergangenen Jahr. "Das hat bei dem einen oder anderen Sportler zum Grübeln, Sorgen und teilweise zu Ängsten geführt", sagte der Psychologe in dem Interview, betonte aber auch: "Bei den von mir betreuten Athleten hatte ich den Eindruck, dass alle recht beruhigt nach Peking geflogen sind. Der sportliche Teil liegt da einfach so im Fokus, darauf haben sich alle schließlich seit Jahren vorbereitet."

Olympia-News vom 14. Februar lesen Sie hier

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Mit Material von dpa und AFP.
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