- Kamila Walijewa lässt lediglich ihre Schlittschuhe für sich sprechen.
- Die Journalistinnen und Journalisten warten nach der Kurz-Kür vergeblich auf die Gelegenheit, die 15-Jährige zu ihrem Befinden zu befragen.
- Die Olympia-News vom 15. Februar im Überblick.
Kamila Walijewa erscheint nach dem Kurzprogramm nicht zur Pressekonferenz
Nach Platz eins im Kurzprogramm des olympischen Damen-Wettbewerbs ist die russische Eiskunstläuferin Kamila Walijewa nicht zur Pressekonferenz erschienen. Die von Doping-Schlagzeilen begleitete 15-Jährige war am Dienstag in Peking zunächst angekündigt, blieb der Fragerunde mit den Medien dann aber fern. Auch direkt nach ihrer weitgehend fehlerfreien Kurz-Kür hatte sie sich nicht geäußert.
Ein Sprecher der Organisatoren sagte, es sei empfohlen, zur Pressekonferenz zu kommen, aber keine Verpflichtung. Warum Walijewa nicht gekommen sei, müsse beim Russischen Olympischen Komitee (ROC) nachgefragt werden.
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Trotz des Wirbels um eine positive Dopingprobe hatte die Team-Olympiasiegerin mit 82,16 Punkten die Führung bei den Damen vor der Kür an diesem Donnerstag übernommen. Der Druck der vergangenen Tage war Walijewa indes anzumerken. Nach ihrem Auftritt kamen ihr die Tränen. Zweite ist die russische Weltmeisterin Anna Schtscherbakowa mit 80,20 Punkten vor der Japanerin Kaori Sakamoto mit 79,84 Punkten.
Während Schtscherbakowa sich zum Fall von Walijewa nicht äußern wollte, sagte Sakamoto dazu, darüber werde viel geredet. Sie kenne die Wahrheit nicht und kenne keine Details. "Ich bedauere sie. Ich will aber nicht an solche Dinge denken. Für mich ist wichtig, mich auf mich zu konzentrieren."
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Eiskunstläuferin Schott für Kür-Finale bei Olympia qualifiziert
14:58 Uhr: Die deutsche Eiskunstläuferin Nicole Schott hat sich im Damen-Wettbewerb der Olympischen Winterspiele für das Kür-Finale qualifiziert. Die 25 Jahre alte deutsche Meisterin aus Essen erhielt für ihr Kurzprogramm am Dienstag in Peking 63,13 Punkte, belegte damit unter 30 Starterinnen Platz 14. 25 Athletinnen haben sich für das Finale qualifiziert, mit 56,97 Punkten schaffte es als 25. die Finnin Jenn Saarinen. Die Bestleistung erzielte mit 82,16 Punkten die russische Europameisterin Kamila Walijewa.
China flippt aus: Su Yimings Gold lässt Eileen Gu kurzzeitig vergessen
14:09 Uhr: Als Su Yiming zu Gold sprang, fegte ein Sturm der Begeisterung durch das Netz. Mehr als eine Milliarde Reaktionen gab es beim Kurznachrichtendienst Weibo auf den Hashtag des 17 Jahre alten Snowboarders (#Su Yiming Gold Medal), dazu fast eine halbe Million Kommentare. Die kaum ein Jahr ältere Eileen Gu, die 200 Kilometer entfernt zu ihrer zweiten Medaille sprang, schien schlagartig vergessen.
Mit dem ersten chinesischen Snowboard-Gold in der olympischen Geschichte ging Su viral, der Social-Media-Hype um ihn nach dem Big-Air-Finale in Shougang war gigantisch. Und Gu? War da nicht was? Die gebürtige Amerikanerin, bislang ein Gesicht der Spiele, wurde nach Silber im Slopestyle der Ski-Freestyler mehr oder weniger beiseite geschoben.
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Sus Gold ist das Ergebnis harter Arbeit. "In den letzten vier Jahren habe ich jeden Tag trainiert", sagte er, jede Nacht habe er von diesem Moment geträumt. Früher war das noch anders: Als Achtjähriger spielte Su in einem Actionfilm mit, noch heute umgibt den Teenager mit den dunklen Haaren bis unter die Ohren ein Hauch von Filmstar.
Schon im Slopestyle hatte Su mit Silber als erster männlicher Snowboard-Medaillengewinner aus China Geschichte geschrieben. Viele Experten fanden, er hätte sogar den Sieg verdient gehabt. Inzwischen dürfte das Chinas neuem Goldjungen, der am Freitag volljährig wird, egal sein.
Deutscher Eishockey-Bund beklagt Beleidigungen nach Olympia-Aus
10:35 Uhr: Der Deutsche Eishockey-Bund hat sich nach dem frühen Olympia-Aus des Nationalteams über "persönliche Beleidigungen" im Internet beklagt. "Wir sind alle enttäuscht aufgrund der bitteren Niederlage heute. Wir bitten Euch, in den Kommentaren auf die allgemeinem Regeln in Sachen Respekt & Ton zu achten", twitterte der DEB nach dem 0:4 am Dienstag in Peking gegen die Slowakei. Damit ist das Turnier für den mit Gold-Hoffnungen gestarteten Olympia-Zweiten von 2018 schon vor dem Viertelfinale vorbei.
"Persönliche Beleidigungen & Diffamierungen haben auch in einer so schwierigen Stunde nichts zu suchen", hieß es weiter in dem Statement. Unklar blieb, worauf genau sich dies bezog.
Als faire Verlierer hatten sich allerdings auch einige deutsche Eishockeyspieler nicht präsentiert. Zum Ende des Spiels gegen die Slowaken hatte sich Mannheims David Wolf offenbar aus Frust einen üblen Fausthieb auf den Hinterkopf von Libor Hudacek geleistet und dafür zu Recht eine Matchstrafe kassiert.
Nach dem Spiel hatten Dominik Kahun und Tom Kühnhackl eigentlich übliche Statements verweigert und DEB-Sportdirektor Christian Künast nicht genehme Fragen beklagt. "Falsche Frage zum falschen Zeitpunkt", sagte Künast verärgert zu einer Frage zur Zukunft von Bundestrainer Toni Söderholm.
Deutsche Skisprung-Betreuerin wird in Japan gefeiert
10:12 Uhr: Das Skisprung-Drama beim Mixed-Teamwettbewerb, als mehrere Springerinnen aufgrund irregulärer Anzüge disqualifiziert wurden, hallt weiter nach. Auch die Japanerin
Eine besondere Rolle kommt dabei überraschenderweise einer Deutschen zu, die laut "welt.de" in vielen Posts für ihr Mitgefühl gefeiert wird. Theresia Schuster ist Physiotherapeutin des deutschen Skisprung-Teams. Als sie Takanashi hemmungslos weinen sieht, kümmert sich Schuster um die Japanerin, legt ihr einen Arm um die Schulter und zieht schließlich auch ein Taschentuch aus der Tasche und bietet es Takanashi an. Eine Geste, für die Schuster nun in den japanischen sozialen Medien gefeiert wird.
Auch die deutsche Springerin
Frenzel genießt wiedergewonnene Freiheit
06:36 Uhr: Der Nordische Kombinierer
"Die Jungs sind alle in sehr, sehr guter Form und Verfassung", sagte der Sachse mit Bezug auf China-Olympiasieger Vinzenz Geiger, Johannes Rydzek, Julian Schmid und den nachnominierten Manuel Faißt. Es werde schwer, überhaupt in die Vierermannschaft zu kommen. "Ich werde hoffentlich morgen mich anbieten können und dann warte ich die Entscheidung der Trainer ab", sagte Frenzel. An diesem Mittwoch plant er, erstmals auf der Großschanze zu trainieren.
Frenzel, der bei der Einreise nach China positiv auf das Coronavirus getestet worden war, zeigte sich nach dem Ende der Hotel-Isolation tags zuvor in guter Stimmung. "Es war einfach sehr schön, gestern alle wiederzusehen und dieses Freiheitsgefühl wieder genießen zu können", sagte er.
Bei Winterspielen hat Frenzel schon drei Goldmedaillen gewonnen. Teammanager Horst Hüttel bezeichnete ihn als "Leitwolf" des Teams. Anders als Frenzel muss Teamkollege
Geiger weist Vorwürfe ausländischer Medien zurück
05:43 Uhr: Skispringer Karl Geiger hat sich gegen Schummel-Vorwürfe wegen eines angeblich zu großen Sprunganzugs gewehrt. "Ich war in jedem Wettkampf in der Kontrolle, heute sogar zweimal. Der Anzug war an keiner einzigen Stelle zu groß, an einer Stelle sogar zu klein. Mein Anzug ist nicht zu groß. Punkt", sagte der Oberstdorfer nach dem Gewinn der Bronze-Medaille im Teamspringen.
Vor allem in polnischen Medien kursierte nach dem Einzel von der Großschanze, in dem Geiger knapp vor Kamil Stoch Bronze gewonnen hatte, ein Foto, auf dem Geigers Anzug im Schritt Falten wirft. "Das war in einer Position, in der sich die ganze Länge des Anzugs auf einer blöden Stelle zusammenschiebt. In dieser Position sieht ein Skisprunganzug einfach so aus. Das heißt aber nicht, dass er zu groß ist", sagte Geiger.
Nach dem Teamwettkampf griffen auch norwegische Medien das Thema auf, nachdem Schlussspringer Geiger der deutschen Mannschaft Bronze gesichert hatte - knapp vor Norwegen. Norwegens Springer hielten sich derweil mit Kritik zurück. "Menschen haben Augen, damit sie sich ihre eigene Meinung bilden können", sagte Olympiasieger Marius Lindvik.
Schon beim Mixed-Wettbewerb hatte die Diskussion um die Anzüge hohe Wellen geschlagen, als gleich fünf Springerinnen disqualifiziert worden waren, darunter die Deutsche Katharina Althaus, aber auch zwei Norwegerinnen. "Es wird langsam echt ein bisschen viel. Irgendwie meinen alle Leute, mitreden zu wollen. Es lenkt auch zu sehr vom Sport ab. Ich fand das auch nicht in Ordnung, was da teilweise geschrieben wurde", sagte Geiger.
Neuer Coronafall entdeckt
04:50 Uhr: Die Zahl der Corona-Infektionen bei den Winterspielen in Peking hält sich auf niedrigem Niveau. Bei den täglichen Überprüfungen aller Olympia-Teilnehmer in der Blase wurde am Montag unter rund 70.000 Corona-Tests eine neue Infektion entdeckt, wie die Organisatoren am Dienstag mitteilten. Seit Beginn der Anreise zu den Winterspielen am 23. Januar wurden insgesamt 433 Infektionen nachgewiesen. Während zum Beginn der Spiele zeitweise über 30 Infektionen pro Tag registriert wurden, lag die Zahl neuer Fälle zuletzt stets im einstelligen Bereich.
Für die Winterspiele gelten extrem strenge Vorsichtsmaßnahmen gegen das Coronavirus. Alle Teilnehmer, von Athleten über Betreuer bis hin zu Journalisten, dürfen sich nur in geschlossenen Kreisläufen bewegen und sind vom Rest des Landes und der normalen chinesischen Bevölkerung komplett abgetrennt.
Wer sich mit dem Virus angesteckt hat, wird in einem eigens dafür vorgesehenen Hotel isoliert. Nur nach zwei negativen PCR-Tests im Abstand von mindestens 24 Stunden können die Betroffenen dieses vor Ablauf von zehn Tagen wieder verlassen. Nach dieser Frist ist nur noch ein negativer PCR-Test nötig.
Nächste Medaille für Chinas Superstar Eileen Gu
04:02 Uhr: Chinas Superstar Eileen Gu hat bei den Olympischen Winterspielen die zweite Medaille gewonnen. Nach Gold in der Disziplin Big Air holte die Ski-Freestylerin am Dienstag Silber im Slopestyle-Wettbewerb. Die 18-Jährige musste sich in Zhangjiakou einzig der Schweizerin Mathilde Gremaud geschlagen geben. Bronze ging an Kelly Sildaru aus Estland. Nach einem Sturz im zweiten Lauf schob sich Gu mit 86,23 Punkten im dritten nach vorne. Am Donnerstag will sie sich dann noch für das Finale in der Halfpipe qualifizieren. Die gebürtige Amerikanerin, die für Gastgeber China startet, ist eine der schillerndsten Figuren dieser Spiele.
Im Slopestyle gleiten die Sportlerinnen auf einem anspruchsvollen Kurs über Eisenstangen und springen über Schneeschanzen. Dabei zeigen sie spektakuläre Flugeinlagen - mitunter sogar rückwärts. Die einzige deutsche Starterin, Aliah Delia Eichinger, hatte sich nicht für die Finalläufe qualifiziert.
Sportpsychologe: Haben "Mülleimerfunktion"
Der Münchner Sportpsychologe Tom Kossak hat im Falle möglicher mentaler Belastungen wie einer Quarantäne während Olympia die Wichtigkeit externer Ratgeber hervorgehoben. "Die Athleten brauchen auch mal andere Impulse, abseits vom Trainerteam. Zudem haben wir oft eine Mülleimerfunktion: Die Sportler können einfach mal alles abladen. Dann überlegen wir uns gemeinsam, welche Gedanken zur Angst führen und wie wir damit umgehen können", sagte der 38-Jährige in einem Interview von "Münchner Merkur" und "tz" (Dienstag).
Kossak betreut in der Coaching-Praxis "Sportpsychologie München" während der Olympischen Winterspiele in Peking dem Bericht zufolge die deutschen Teams im Eishockey, Snowboard und Ski alpin von Deutschland aus. In Peking steht sein Kollege Kai Engbert als Ansprechpartner zur Verfügung. "Bei größeren Unfällen oder auch einer Quarantäne kann es zu psychologischen Krisen kommen", sagte Kossak. Dafür seien "geschulte Psychologen vor Ort, die ähnlich wie ein Notfallsanitäter sofort strukturiert eingreifen können".
Die Bedingungen und Auflagen für die Sportlerinnen und Sportler während der Coronavirus-Pandemie seien "natürlich ein großes Thema in der Vorbereitung" gewesen, sagte Kossak. So sei man beispielsweise erschrocken gewesen über die negativen Erlebnisse der Rodler im vergangenen Jahr. "Das hat bei dem einen oder anderen Sportler zum Grübeln, Sorgen und teilweise zu Ängsten geführt", sagte der Psychologe in dem Interview, betonte aber auch: "Bei den von mir betreuten Athleten hatte ich den Eindruck, dass alle recht beruhigt nach Peking geflogen sind. Der sportliche Teil liegt da einfach so im Fokus, darauf haben sich alle schließlich seit Jahren vorbereitet."
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