Wenn 2024/25 die Reform der Champions League greift, nehmen 36 statt wie bisher 32 Mannschaften an der Königsklasse teil. Von den vier neuen Plätzen könnte auch einer an die Bundesliga gehen. Dafür müssen aber der FC Bayern, Borussia Dortmund und Co. abliefern.

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Die neue Zeitrechnung steht vor der Tür. Ab der kommenden Saison wird sich in der Champions League eine Menge ändern. Die große Reform tritt in Kraft. Demnach werden 2024/25 insgesamt 36 anstatt wie bislang 32 Mannschaften an der Königsklasse teilnehmen, die dann auch nicht mehr in einer klassischen Gruppenphase ausgetragen wird, sondern nach in einem Ligensystem mit einer großen Tabelle und acht Spielen pro Mannschaft. Klar ist: Die sowieso schon üppigen Geldtöpfe der Champions League werden noch ein bisschen fülliger – und die Bundesliga könnte davon zusätzlich profitieren. Denn es winkt ein fünfter Startplatz, wie die Sportschau berichtet.

Vier feste Plätze hat Deutschland über die Fünfjahreswertung der Europäischen Fußball-Union (Uefa) bereits sicher, dort belegt die Bundesliga mit 73.624 Punkten Platz vier, mit einem beruhigenden Vorsprung auf die Verfolger Niederlande (57.100) und Frankreich (56.331), wo zwei Teams für die Gruppenphase qualifiziert sind und eine Mannschaft in die Qualifikation muss. Maßgeblich sind die internationalen Erfolge der vergangenen fünf Jahre.

Die aktuelle Uefa-Fünfjahreswertung Top Ten

Für die vier zusätzlichen Startplätze bei der Champions League 2024/25 hat sich die Uefa besondere Modi ausgedacht. Zum einen geht ein Platz an den Fünften der Fünfjahreswertung (aktuell wären das die Niederlande), daneben bekommt ein weiteres Team aus der Qualifikation ein Ticket.

Zwei Plätze gibt es zudem für die beiden bestplatzierten Länder im Uefa-Ranking zur Saison 2023/24. Und da kommt die Bundesliga ins Spiel. Denn gewertet werden in diesem Ranking die Ergebnisse der Europapokal-Teilnehmer der einzelnen Länder, und zwar in jedem der drei Wettbewerbe Champions League, Europa League und Conference League in der aktuellen Saison.

Punkte unter anderem für Siege und Remis

Bedeutet konkret für die Bundesliga: Der FC Bayern, Borussia Dortmund, RB Leipzig und Union Berlin sammeln Punkte in der Königsklasse, der SC Freiburg und Bayer Leverkusen in der Europa League und Eintracht Frankfurt in der Conference League. Für einen Sieg gibt es zwei Zähler, für ein Remis einen, zudem bekommen die Teams Bonuspunkte wie zum Beispiel für das Überstehen der Gruppenphase. Die erreichten Zähler werden am Ende durch die Anzahl der gestarteten Klubs geteilt.

Die aktuelle Uefa-Saisonwertung Top Ten:

  • 1. Türkei 8.750 Punkte
  • 2. Belgien 8.400
  • 3. Deutschland 8.214
  • 4. Italien 8.142
  • 5. England 7.500
  • 6. Spanien 7.437
  • 7. Frankreich 6.916
  • 8. Tschechien 6.750
  • 9. Niederlande 6.200
  • 10. Griechenland 6.200

Die Bundesliga belegt im Moment mit 8.214 Punkten Platz drei. Die Türkei und Belgien haben die beiden Spitzenpositionen inne, weil Teams aus diesen Ländern auch in der Qualifikation Punkte gesammelt hatten (Galatasaray, Antwerpen und Saint-Gilloise). Klar ist, dass es im Laufe der Wettbewerbe noch zu größeren Verschiebungen in der Rangliste kommen wird.

Zieht man die jüngere Vergangenheit heran, hätte die Bundesliga 2019/20 dank Platz zwei in der Jahreswertung einen fünften Platz bekommen, in den letzten beiden Jahren landete die Bundesliga jeweils auf dem dritten Platz.

Dicke Geldtöpfe in der Champions League

Wie attraktiv die Teilnahme an der Königsklasse aus finanzieller Sicht ist, zeigt bereits diese Saison. Insgesamt 2,732 Milliarden Euro an Preisgeldern schüttet die Uefa unter allen Teilnehmern der Champions League, Europa League und Conference League aus, 2,032 Milliarden Euro davon gehen an die Königsklasse-Teams.

Neben dem Startgeld in der Gruppenphase in Höhe von 15,64 Millionen Euro gibt es 2,8 Millionen Euro für einen Sieg und 930.000 Euro für ein Unentschieden sowie Prämien für Achtelfinale (9,6 Millionen Euro), Viertelfinale (10,6 Millionen Euro), Halbfinale (12,5 Millionen Euro), Finale (15,5 Millionen Euro) und den Sieg (4,5 Millionen Euro). Weitere 600,6 Millionen Euro gibt es auf Basis einer Zehnjahreswertung der Klubs im Europapokal. Macht zum Beispiel für den bestplatzierten Teilnehmer nochmal 36,38 Millionen Euro extra.

Weitere 300,3 Millionen Euro schüttet die Uefa anteilig auf Basis des jeweiligen Fernsehmarktes der Teilnehmer aus. Die genaue Summe steht immer erst am Saisonende fest. Fest steht aber schon länger: Die Teilnahme an der Champions League lohnt sich finanziell – ab der kommenden Saison noch mehr. Und dann vielleicht sogar für einen fünften Bundesligisten.

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