Nach seinem tätlichen Angriff in der Kabine steht Sadio Mané beim FC Bayern im Mittelpunkt – und in der Kritik. Die Bayern-Bosse suspendierten den 31-Jährigen, der im Sommer vom FC Liverpool kam. Der Tiefpunkt des Superstars in München. Wie es weitergehen könnte.
Die Emotionen kochten hoch, so hoch, dass sie wohl überkochten bei
Für den 31-jährigen Senegalesen war es der Tiefpunkt nach knapp neun Monaten beim FC Bayern. Die Erwartungen, die die Klubführung mutmaßlich an ihn hatte, als sie ihn für über 30 Millionen Euro dem FC Liverpool abkaufte, konnte er bislang nicht erfüllen. So angesehen er in Liverpool auch war, in München ist es das Gegenteil einer Erfolgsgeschichte.
Ein Superstar in München
Bayerns langjähriger Torgarant Robert Lewandowski verließ den Verein im Sommer. Sportvorstand
Noch dazu galt der zweimalige afrikanische Fußballer des Jahres als sozialer und hilfsbereiter Sportler, der in seiner Heimat viele gemeinnützige Projekte unterstützt. Salihamidzic nannte ihn ein "Mentalitätsmonster" bei seiner Vorstellung. Der Schlag in der Kabine zeigt zumindest, dass Mané auch anders kann. Warum Mané handgreiflich wurde, ist nicht klar. Die "tz" berichtet, Manés Tante sei am Wochenende gestorben. Zudem habe
Für Lewandowski geholt – aber (sportlich) kein Ersatz
Den torgefährlichen Polen konnte Mané nicht ersetzen, vielmehr sucht er bis heute seinen Platz auf dem Feld. Mal ließ Ex-Trainer
Dauer-Ersatzstürmer Eric Maxim Choupo-Moting etwa schoss schon zehn Tore in dieser Bundesliga-Saison, Sadio Mané erst sechs. Auf dem linken Flügel sind unter anderem Serge Gnabry und Kingsley Coman Kandidaten. "Auf den Außenpositionen herrscht bei uns ein großer Konkurrenzkampf", sagte Oliver Kahn kürzlich bei Sky. "Das ist eine neue Situation für ihn, das kennt er so aus Liverpool nicht."
Sechs Tore, vier Assists in 20 Bundesliga-Spielen – die Quote ist ausbaufähig. Nach einem Dreivierteljahr ist Akklimatisierungszeit keine Ausrede mehr für die Verantwortlichen beim FC Bayern. Nach wie vor wirkt Mané nicht richtig ins Spiel eingebunden, laut dem Datendienst "Opta" spielt er pro Partie sieben Pässe weniger als zu seiner Zeit bei Liverpool. "Er sucht sich selbst noch beim FC Bayern", sagte Kahn bei Sky weiter. Dabei stellt sich auch die Frage: Was suchten die Bayern-Bosse in Mané? Sportlich darf der Transfer zumindest kritisch gesehen werden.
Vorfall wird wohl so schnell nicht vergessen werden
Obwohl Mané bei vielen als bescheidener, sozialer Typ gilt, von Nagelsmann gar als "demütig" und "extremer Teamspieler" betitelt wurde, brachte er Instabilität in die Bayernkabine. Der 31-Jährige ist laut "Bild" direkt zum Topverdiener aufgestiegen, ein gefährliches Konstrukt in einer Kabine, in der sich viele Spieler profilieren wollen.
Bayerns neuer Trainer Thomas Tuchel erklärte den Streit am Freitag für beendet. "Wir haben die Luft rein gemacht. Es hat eine Entschuldigung stattgefunden, die absolut glaubwürdig ist", sagte er vor dem Spiel gegen Hoffenheim. Dennoch: Schnell vergessen wird der Vorfall wohl nicht sein. Zu sportlicher Mittelmäßigkeit gesellen sich unsportliche Aktionen neben dem Platz.
"Es geht auch um Geduld. Meistens hilft ein Tor", sagte Kahn vor dem Eklat über Mané. Man wird sehen, ob ihm die nötige Zeit gegeben wird. Der FC Bayern wird sich gut überlegen, ob eine Zusammenarbeit auf beiden Ebenen über den Sommer hinaus noch Sinn ergibt.
Verwendete Quellen:
- fcbayern.com: Offizielle Mitteilung: Sadio Mané nicht im Kader gegen Hoffenheim
- tz.de: Mané nach Sané-Watschn suspendiert
- bild.de: Darum muss Bayern Mané so viel zahlen wie … (Bezahlinhalt)
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