• 18:41 Uhr: Putin lässt Steuerabkommen mit "unfreundlichen Staaten" einfrieren
  • 14:52 Uhr: Russischer Raketenangriff auf Pokrowsk: Opferzahl weiter gestiegen
  • 14:45 Uhr: ➤ Neue britische Sanktionen wegen Militärhilfe für Russland
  • 12:16 Uhr: US-Institut sieht Unzufriedenheit Chinas mit Russland
  • 08:27 Uhr: Ukrainisches Militär: Mindestens acht Menschen bei russischen Angriffen in Ostukraine getötet
  • 07:38 Uhr: Ukraine zeigt sich nach Friedensgesprächen in Saudi-Arabien "zufrieden"
  • 06:29 Uhr: Neues Geschichtsbuch für Schüler in Russland lobt Ukraine-Offensive

Mehr News zum Krieg in der Ukraine

➤ Neue britische Sanktionen wegen Militärhilfe für Russland

  • 14:45 Uhr

Mit neuen Sanktionen will Großbritannien Einzelpersonen und Unternehmen in mehreren Ländern treffen, die Russland beim Erwerb von Militärtechnik helfen. "Die heutigen bahnbrechenden Sanktionen werden Russlands Waffenarsenal weiter schwächen und die Lieferketten schließen, mit denen die schwächelnde Rüstungsindustrie von Putin gestützt wird", sagte der britische Außenminister James Cleverly am Dienstag. "Es gibt keinen Ort, an dem sich diejenigen verstecken können, die die russischen Militärmaschinerie am Leben halten."

Betroffen sind demnach zwei Firmen in der Türkei und eine in Dubai, die nach britischen Angaben Mikroelektronik beziehungsweise Drohnen und Drohnenteile an Russland liefern. Auch drei russische Unternehmen aus der Elektronikbranche seien mit Sanktionen belegt worden. Hinzu kommen ein Slowake, der an einem versuchten Waffendeal zwischen Nordkorea und Russland beteiligt gewesen sein soll, sowie ein Schweizer wegen seiner Rolle im russischen Finanzdienstleistungssektor. Gegen beide Männer hatten bereits die USA vor einigen Monaten Sanktionen verhängt.

Zudem geht London gegen mehrere Personen und Organisationen aus dem Iran vor, die an der Forschung, Entwicklung und Produktion von Drohnen für die iranischen Revolutionsgarden beteiligt sind, sowie gegen Organisationen in Belarus, die Militärtechnologie herstellen. Das "Regime" in Belarus habe "Putins illegalen Krieg" direkt erleichtert, hieß es zur Begründung. (dpa)

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Die Lage im Überblick

Seit 24. Februar 2022 führt Russland aus der Luft und am Boden einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kurz zuvor hatte Präsident Wladimir Putin das Existenzrecht der Ukraine als eigenständiger Staat in Zweifel gezogen und die sogenannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk in der Ostukraine anerkannt.

Die ukrainische Armee wehrt sich seitdem nach Kräften gegen die Invasoren. Auf beiden Seiten gibt es Berichten zufolge Tausende Tote. Wie viele Soldaten und Zivilisten bereits starben, lässt sich jedoch nicht unabhängig überprüfen. Fakt ist: Die humanitäre Lage in der Ukraine spitzt sich mit jedem Tag zu.

Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR hat inzwischen mehr als 5,8 Millionen ukrainische Flüchtlinge in Europa registriert (Stand: 1. August). Die Flüchtenden sind vor allem Frauen und Kinder, da Männer zwischen 18 und 60 Jahren das Land in den meisten Fällen nicht verlassen dürfen.

Die EU und die USA reagierten mit Sanktionen. Außerdem liefern sie der Ukraine Waffen, auch Deutschland unterstützt das Land mit Waffenlieferungen. Auch Gepard-Panzer hat die Ukraine aus Deutschland erhalten. (dpa)

Die weiteren Nachrichten zum Krieg in der Ukraine vom 8. August

Putin lässt Steuerabkommen mit «unfreundlichen Staaten» einfrieren

  • 18:41 Uhr

Inmitten seines Angriffskriegs gegen die Ukraine hat Kremlchef Wladimir Putin Steuerabkommen mit mehr als 30 Ländern aussetzen lassen, die Russland als "unfreundlich" eingestuft hat. Der entsprechende Erlass wurde am Dienstag auf dem russischen Rechtsportal veröffentlicht. Betroffen sind demnach Doppelbesteuerungsabkommen mit den USA und mehreren EU-Staaten, darunter auch Deutschland, sowie der Schweiz.

Moskau begründete den Schritt mit angeblichen "Verstößen gegen die legitimen wirtschaftlichen und sonstigen Interessen der Russischen Föderation". Putin wies die Regierung an, einen entsprechenden Gesetzentwurf auszuarbeiten und dem Parlament vorzulegen.

Die Beziehungen zwischen Moskau und dem Westen sind auf einem absoluten Tiefpunkt, seit Russland vor mehr als 17 Monaten das Nachbarland Ukraine angriff. Die Europäische Union, aber auch die USA und Großbritannien reagierten auf den brutalen Krieg unter anderem mit weitreichenden Wirtschaftssanktionen gegen Russland.

Moskau wiederum stellt sich immer wieder selbst als vermeintliches Opfer antirussischer Politik des Westens dar. Als "unfreundliche Staaten" hat der Kreml mittlerweile 50 Länder gebrandmarkt, darunter neben Deutschland etwa auch die ganze EU, die USA und Australien. (dpa)

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Russischer Raketenangriff auf Pokrowsk: Opferzahl weiter gestiegen

  • 14:52 Uhr

Einen Tag nach den schweren russischen Raketenangriffen auf die Stadt Pokrowsk in der Ostukraine ist die Zahl der Opfer weiter gestiegen. Mit Stand Dienstagmittag zählten die Behörden sieben Tote und 88 Verletzte, wie der Chef der Militärverwaltung des Gebiets Donezk, Pawlo Kyrylenko, mitteilte. Zuvor war nach den beiden Raketeneinschlägen in dem Wohnviertel am Montagabend von mindestens 67 Verletzten die Rede gewesen.

Unter den Opfern sind den Angaben zufolge neben Zivilisten auch viele Polizisten und Rettungskräfte. Sie gerieten demnach bei dem zweiten Angriff unter Beschuss, als sie gerade dabei waren, nach dem ersten Einschlag vor Ort zu helfen. Laut Kyrylenko wurden ein Dutzend Hochhäuser sowie ein Hotel, Apotheken, Geschäfte und Cafés beschädigt. (dpa)

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US-Institut sieht Unzufriedenheit Chinas mit Russland

  • 12:16 Uhr:

Nach dem Ukraine-Treffen in Saudi-Arabien sehen US-Experten eine Unzufriedenheit Chinas mit dem russischen Angriffskrieg. Nach der Teilnahme Chinas an den Gesprächen in Dschidda am Wochenende stellt das US-Institut für Kriegsstudien ISW fest, dass das Verhältnis zwischen Peking und Moskau anders als vom Kreml gewünscht keine Partnerschaft ohne Grenzen sei. Wie schon in früheren Einschätzungen sei es so, dass China mit Russland in der Frage der Ukraine nicht auf einer Linie sei, hieß es in der am Montag in Washington veröffentlichten Analyse.

Bei dem Treffen am Wochenende hatte sich ranghohe Vertreter von etwa 40 Staaten über einen Friedensplan für das Land unterhalten. Russland war nicht eingeladen. Dabei ging es vor allem um die vom ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj vorgelegte "Friedensformel" aus zehn Punkten, die auch einen Abzug russischer Truppen aus der Ukraine vor Beginn von Verhandlungen festlegt. Auch andere Staaten – wie etwa China – hatten eigene Friedenspläne vorgeschlagen.

Der Chef des Präsidialamtes in Kiew, Andrij Jermak, sagte, dass für die Ukraine ausschließlich Selenskyjs Formel Diskussionsgrundlage sei. Er räumte auch ein, dass neben viel Einigkeit etwa bei der Achtung der territorialen Unversehrtheit der Ukraine es teils auch Meinungsverschiedenheiten gegeben habe. Laut Jermak sollen die Gespräche fortgesetzt werden, damit letztlich der Gipfel der Staats- und Regierungschefs zu der Friedensformel vorbereitet werden könne.

Nach früheren Angaben Jermaks soll der Gipfel bis Ende des Jahres organisiert werden. Es werde nun auch nach einem geeigneten Kontinent und Land gesucht, hatte er am Montag gesagt. Bei einem zweiten Gipfel solle auch Russland hinzugezogen werden. Das Präsidentenamt in Kiew hofft nach eigenen Angaben darauf, dass Russland bis dahin bereits kapituliert haben wird.

Russland, das seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine am 24. Februar 2022 begonnen hatte, erklärte dagegen wiederholt, dass Friedensgespräche ohne eine Beteiligung Moskaus bedeutungslos seien. Kremlchef Wladimir Putin hatte sich zudem immer wieder sicher gezeigt, den Krieg zu gewinnen. Russland hat erklärt, die annektierten Gebiete Saporischschja, Cherson, Donezk und Luhansk komplett unter seine Kontrolle bringen zu wollen. Putin hatte die Gebiete nach der völkerrechtswidrigen Annexion auch in die Verfassung als Teile Russlands aufgenommen. Kein Staat der Welt erkennt das an. (dpa)

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Ukrainisches Militär: Mindestens acht Menschen bei russischen Angriffen in Ostukraine getötet

  • 08:27 Uhr

Bei russischen Angriffen auf die ostukrainische Stadt Pokrowsk sind ukrainischen Angaben zufolge am Montag mindestens acht Menschen getötet worden. Fünf Zivilisten seien getötet worden, erklärte der Leiter der Militärverwaltung der Region Donezk, Pawlo Kyrylenko, im Onlinedienst Telegram nach zwei Angriffen auf ein Wohngebäude. Daneben seien zwei Mitarbeiter der Rettungsdienste und ein Soldat getötet worden. Kyrylenko zufolge wurden 14 Zivilisten verletzt.

Die russischen Streitkräfte hätten ein "gewöhnliches Wohnhaus" getroffen, erklärte zuvor der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj im Onlinedienst Twitter, der kürzlich in "X" umbenannt wurde. Zwei Raketen seien eingeschlagen. Er veröffentlichte Aufnahmen eines typischen fünfgeschossigen Gebäudes aus Sowjetzeiten, dessen oberste Etage zerstört war. Journalisten der Nachrichtenagentur AFP beobachteten, wie die Rettungskräfte um das beschädigte Gebäude herum arbeiteten.

Pokrowsk liegt etwa 70 Kilometer nordwestlich der von Russland kontrollierten Stadt Donezk und ist etwa 30 Kilometer von der Frontlinie entfernt. Vor dem Krieg wohnten rund 60.000 Menschen in der Stadt.

Die Militärbehörden der Region Charkiw im Nordosten der Ukraine meldeten außerdem, dass bei einem russischen Luftangriff am Montagabend auf den Ort Krugljakiwka zwei Zivilisten getötet worden seien. Bereits am Vortag waren dort zwei Männer bei einem Angriff getötet worden. Erst am Wochenende war die Ukraine von Russland mit einer massiven Angriffswelle überzogen worden. Insgesamt meldete die ukrainische Luftwaffe 70 russische Angriffe in der Nacht auf Sonntag. (AFP/mak)

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Ukraine zeigt sich nach Friedensgesprächen in Saudi-Arabien "zufrieden"

  • 07:38 Uhr

Nach Gesprächen in Saudi-Arabien über Wege zur Beendigung des Ukraine-Kriegs hat sich Kiew "zufrieden" mit dem Treffen ohne Beteiligung Russlands gezeigt. "Wir sind sehr zufrieden mit den Ergebnissen des Gipfels", erklärte Andrij Jermak, Stabschef des ukrainischen Präsidialamtes, am Montag. "Das Treffen in Saudi-Arabien ist eine Probe für eine Welt, in der es keinen Platz für wilde Aggression gibt." Demnach einigten sich die Teilnehmer auf ein weiteres Treffen, für das es aber noch kein genaues Datum gebe.

Fast 40 Länder hatten an dem Treffen teilgenommen, darunter westliche Staaten wie die USA und Deutschland, aber auch Schwellenländer wie China, Indien und Südafrika und Entwicklungsländer. Wie erwartet wurde nach dem Treffen keine Abschlusserklärung veröffentlicht. Aus europäischen Diplomatenkreisen hieß es danach, die "territoriale Integrität und Souveränität" der Ukraine solle nach dem Willen der Teilnehmer "im Zentrum jeglicher Friedensvereinbarungen" stehen.

Die USA lobten derweil die Teilnahme Chinas an den Gesprächen. "Wir hielten es für produktiv, dass China teilgenommen hat", sagte Außenministeriumssprecher Matthew Miller am Montag vor Journalisten. "Wir haben seit langem gesagt, dass es für China produktiv wäre, eine Rolle bei der Beendigung des Krieges in der Ukraine zu spielen, wenn es bereit wäre, eine Rolle zu spielen, die die territoriale Integrität der Ukraine und ihre Souveränität respektiert."

Russland war zu dem Treffen nicht eingeladen. Moskau hatte zuvor erklärt, dass eine Friedenslösung nur möglich sei, wenn die Ukraine ihre Waffen niederlege. Auch forderte Russland die Ukraine dazu auf, Gebiete an Moskau abzutreten. (AFP/mak)

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Neues Geschichtsbuch für Schüler in Russland lobt Ukraine-Offensive

  • 06:29 Uhr

Der russische Bildungsminister Sergej Krawtsow hat ein neues Geschichtsbuch vorgestellt, das die Sicht des Staates auf den Krieg in der Ukraine darlegt. Das in "knapp fünf Monaten" geschriebene Buch sei für Schülerinnen und Schüler, die etwa 17 Jahre alt sind, und decke die Zeit von 1945 bis zum 21. Jahrhundert ab, sagte Krawtsow. "Es ist wichtig, den Schülern die Ziele" der im Februar 2022 begonnen russischen Militäroperation in der Ukraine zu vermitteln, sagte Krawtsow weiter. Russland bezeichnet den Krieg nicht als solchen, sondern als "Spezialoperation".

Das Buch lobt das russische Militär, das 2014 auf der Halbinsel Krim den "Frieden gerettet" habe. Es kritisiert zudem die vom Westen gegen Russland verhängten Sanktionen, die schlimmer als Napoleon seien, der 1812 in Russland einmarschiert war. Auf dem Cover des ab dem 1. September in "allen Schulen" verfügbaren Buches ist die russische Brücke zu sehen, die die annektierte Krim mit dem Festland verbindet. Sie ist ein Symbol für die Herrschaft von Präsident Wladimir Putin und wurde während des Konflikts mehrmals angegriffen.

Russland hat während seiner Offensive in der Ukraine ein beispielloses Vorgehen gegen Andersdenkende eingeleitet, das sich auch auf Schulen ausgeweitet hat. Im April war ein russisches Mädchen von seinem Vater getrennt worden, nachdem es in der Schule ein Bild zur Unterstützung der Ukraine gemalt hatte. (AFP/mak)

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Mit Material von dpa und AFP

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