Zum politischen Jahresrückblick versammelte Sandra Maischberger eine illustre Runde um den früheren "Fokus"-Herausgeber Helmut Markwort und Moderator Johannes B. Kerner. Im Mittelpunkt standen breitbeinige Politik, ein geschmackloser Witz und der Harry Potter der CDU.
Die Themen des Abends:
Wer sind die Gäste?
Helmut Markwort: Der frühere "Fokus"-Herausgeber und frisch gebackene bayerische FDP-Landtagsabgeordnete hält den Brexit für eine Katastrophe für Deutschland. Über die aufstrebenden Grünen sagte er: "Ich bin als Liberaler gegen eine Verbotspartei, deswegen mag ich sie nicht". Katrin Göring-Eckhardt nannte er etwas geringschätzig "Frau Grün". Und SPD-Chefin
Katrin Göring-Eckhardt: Die Grünen-Fraktionschefin im Bundestag sagte, der bayerische Ministerpräsident
Johannes B.
Was war das Rededuell des Abends?
Als Helmut Markwort behauptete, Annegret Kramp-Karrenbauer sei "linker als Merkel", reagierte CDU-Mann Amthor verwundert. "Haben Sie die Rede gehört, Herr Markwort?", fragte er in Anspielung auf ihre als konservativ bewertete Ansprache auf dem CDU-Parteitag. "Sie hat Steuerhöhungen verlangt!", verteidigte sich Markwort. "Wo hat sie denn Steuererhöhungen verlangt?", versucht Amthor sein Gegenüber in die Enge zu treiben. Schließlich blieb Markwort bei seinem Punkt.
Was war der Moment des Abends?
Ein Lob von Helmut Markwort, der sonst eher in Krawall-Laune war. "Da muss ein 26-Jähriger aus Mecklenburg-Vorpommern kommen, um denen richtig mal den Marsch zu blasen. Das hat mir gut gefallen", sagte er zu einer bekannt gewordenen Bundestagsrede Amthors, in der er die AfD zerlegt hatte. An andere Stelle nannte er den Jung-Politiker "den Harry Potter der CDU".
Wie hat sich Maischberger geschlagen?
In diesem bunten Potpourri an Themen konnte die Gastgeberin ihre Gäste gewähren lassen, ohne groß einzugreifen. Ein wenig geschmacklos war ihre Bemerkung zum Kürzel von Annegret Kramp-Karrenbauer. Mit AKK hätten internationale Beobachter weniger Probleme als mit dem vollständigen Namen, stellte
Dann sagte sie: "KKK wäre Kanzlerin Kramp-Karrenbauer". KKK ist die geläufige Abkürzung für den rassistischen Geheimbund Ku-Klux-Klan. Wenn das ein Witz sein sollte, dann ging er in die Hose.
Was ist das Ergebnis?
Tina Hassel zog ein pessimistisches Fazit von 2018. Sie zählte alles auf, was schief gelaufen ist und sprach von einem nicht so schönen Mosaik, das sich daraus gebildet habe. "Zurecht ist von einer bleiernen Zeit gesprochen worden. Über der Oberfläche bewegt sich wenig", aber darunter gebe es einen Erregungszustand.
Für Sandra Maischberger war 2018 schlichtweg ein "komisches Jahr". Was wird 2019 bringen? Zum Ende eines launischen Jahresrückblicks durften sich die Gäste als Orakel versuchen.
Johannes B. Kerner hält es für "ausgeschlossen", dass Bayern München deutscher Meister wird. Helmut Markwort erwartet durch den Brexit eine "teurere und kleinere Rolle" für Deutschland in Europa.
Und Philipp Amthor wollte kein begeisterndes Lob auf eine künftige Jamaica-Koalition im Bund über die Lippen gehen. "Jamaica ist nicht eine Wunschvorstellung", gab er zu. Aber wie schon 2018 – siehe Fußball-WM oder Merkel-Rückzug – zu sehen war: Manchmal kommt es völlig anders, als man denkt.
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