• 17:29 Uhr: ➤ Ausschreitungen bei Lockdown-Protesten: Hunderte Festnahmen in Australien
  • 15:41 Uhr: Münchner Oberbürgermeister Reiter: 2022 "definitiv keine Wiesn für alle"
  • 14:24 Uhr: Spahn appelliert, die Impfquoten im Südosten Deutschlands noch deutlich zu erhöhen
  • 12:12 Uhr: Lauterbach warnt vor schwieriger Corona-Lage im Herbst
  • 10:39 Uhr: Inzidenz über 1.000 in Augustdorf - Kreis und Gemeinde steuern gegen
  • 08:29 Uhr: RKI: Sieben-Tage-Inzidenz sinkt weiter - Wert bei 72,0

Mehr aktuelle Informationen zum Coronavirus finden Sie hier

➤ Ausschreitungen bei Lockdown-Protesten: Hunderte Festnahmen in Australien

In der australischen Metropole Melbourne sind bei gewaltsamen Protesten gegen den anhaltenden Corona-Lockdown mehrere Polizisten verletzt worden. Es seien mehr als 200 Demonstranten festgenommen worden, teilte die Polizei am Samstag mit. Die Demonstranten durchbrachen demnach Absperrungen im Stadtzentrum und lieferten sich gewaltsame Auseinandersetzungen mit den Beamten.

Trotz eines Versammlungsverbots nahmen nach Polizeiangaben am Samstag rund 700 Menschen an der Protestaktion teil. Beamte seien mit Wurfgeschossen beworfen, andere in der Menge regelrecht "niedergetrampelt" worden. Sechs Polizisten mussten ins Krankenhaus eingeliefert werden. Die Polizei setzte unter anderem Pfefferspray gegen die Demonstranten ein.

"Was wir heute gesehen haben, war eine Gruppe von Demonstranten, die nicht für die Verteidigung von Freiheiten eingetreten ist, sondern sich Auseinandersetzungen mit der Polizei liefern wollte", sagte der Polizeichef des Bundesstaats Victoria, Mark Galliott.

In Sydney im benachbarten Bundesstaat New South Wales gelang es einem riesigen Polizeiaufgebot, ähnliche Ansammlungen zu verhindern. Nach Polizeiangaben gab es rund 20 Festnahmen.

In den beiden größten australischen Städten Sydney und Melbourne gelten wegen der Corona-Pandemie derzeit lang anhaltende Lockdowns. Zwar hatte Australien das Coronavirus zunächst mit der Schließung seiner Grenzen, der schnellen Verhängung von Lockdowns und intensiver Kontaktverfolgung weitgehend eindämmen können. Die Delta-Variante führte in den vergangenen Monaten jedoch zu größeren Ausbrüchen. Hinzu kommt, dass die Impfkampagne in Australien nur schleppend anlief.

Die weiteren Corona-News des Tages:

25.000 Gäste laut Polizei bei illegaler Riesenparty in Madrid und 8000 in Barcelona

17:48 Uhr: In der spanischen Hauptstadt Madrid haben nach Angaben der Polizei rund 25.000 junge Leute trotz Verbots eine riesige Open-Air-Party gefeiert. In sozialen Netzwerken war zu sehen, wie die Teilnehmer in der Nacht zum Samstag auf Freiflächen zwischen Universitätsgebäuden in Madrids Stadtteil Ciudad Universitaria tanzten und Alkohol tranken, wie die Zeitung "El País" berichtete. Auch aus Barcelona wurde vom Campus der Autonomen Universität eine ähnliche Massenfete mit 8000 Teilnehmern gemeldet, wie die Zeitung "La Vanguardia" schrieb. In Spanien hat gerade das Wintersemester begonnen.

Partys im Freien oft mit viel Alkohol, die in Spanien "Botellones" genannt werden, sind verboten und das Trinken von Alkohol in der Öffentlichkeit kann hohe Bußgelder nach sich ziehen. Das offizielle Nachtleben in Spanien unterliegt wegen Corona aber immer noch einigen Einschränkungen und ist gerade für junge Leute auch oft zu teuer.

Die Polizei in Madrid betonte, sie habe für die Auflösung einer solchen Massenansammlung nicht genügend Kräfte zur Verfügung gehabt und sich deshalb zurückgehalten. Die letzten Partygänger seien in Madrid erst am Samstagmorgen gegen 07.00 Uhr abgezogen. Elf Jugendliche kamen wegen Alkoholvergiftung in ärztliche Behandlung.

Was blieb, waren Müllberge und frustrierte Professoren. Während man sich in den Fakultäten den Kopf zerbreche über vernünftige Sicherheitsmaßnahmen für die Rückkehr zum Präsenzunterricht, wie Abstand, Gruppengrößen oder Lüftung, gebe es in einer Parallelwelt Massenpartys, klagte der Professor Jesús Pérez Gil auf Twitter.

Die Corona-Lage ist in Spanien derzeit recht entspannt, die Zahl der Neuinfektionen ist niedrig, die Situation in den Krankenhäusern hat sich beruhigt und die Impfkampagne ist weit fortgeschritten.

Münchner Oberbürgermeister Reiter: 2022 "definitiv keine Wiesn für alle"

15:41 Uhr: Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) kündigt schon jetzt klare Corona-Eindämmungsmaßnahmen für das Oktoberfest 2022 an. "Es wird definitiv keine Wiesn für alle geben", sagte er der "Augsburger Allgemeinen" vom Samstag. "Wenn sich jemand nicht testen oder impfen lassen will, dann wird er auch 2022 nicht aufs Oktoberfest gehen können." Nur für Kinder gebe es Ausnahmen.

Im Gegenzug solle in den Bierzelten und auf dem Festgelände Betrieb wie vor Corona herrschen, versicherte Reiter. "Eine kastrierte Wiesn kann es nicht geben."

In den Zelten etwa könne es keine Vorschriften wie Abstandhalten oder das Tragen von Masken geben, sagte der Oberbürgermeister. "Das ist dann kein Oktoberfest. Bevor so etwas kommt, lassen wir es lieber sein."

Das Oktoberfest war wegen der Corona-Pandemie 2020 und 2021 abgesagt worden. Ob es 2022 tatsächlich wieder klappt, soll laut Reiter spätestens im April endgültig feststehen. "Ich möchte auf jeden Fall, dass es in meiner Amtszeit bei zwei Wiesn-Absagen bleibt." Es müsse allerdings sichergestellt werden, "dass es eine sichere Wiesn ist".

Spahn appelliert, die Impfquoten im Südosten Deutschlands noch deutlich zu erhöhen

14:24 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat am Samstag auf die Unterschiede beim Fortschritt der Corona-Impfungen zwischen den Bundesländern hingewiesen. "Im Nordwesten sind wir fast am Ziel, im Südosten sollten wir noch deutlich höhere Quoten erreichen", schrieb der CDU-Politiker bei Twitter. Nach seinen Angaben haben 62,9 Prozent der Bürgerinnen und Bürger in Deutschland (52,3 Millionen Menschen) vollen Impfschutz, 67,1 Prozent (55,8 Millionen) erhielten mindestens eine Impfung.

KBV-Chef Gassen schlägt "Freedom Day" am 30. Oktober vor

Ab dem 30. Oktober sollen Deutsche trotz Corona ihre Freiheiten zurückbekommen. Der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, fordert einen "Freedom Day".

Tatsächlich sind im Nordwesten deutlich mehr Menschen gegen Corona geimpft als im Südosten, wie Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) zeigen. Bremen ist Spitzenreiter: Hier wurden 77,7 Prozent der Bürger einmal geimpft und 73,3 Prozent haben einen vollständigen Schutz (Stand: Samstag, 10.31 Uhr). Auch in Schleswig-Holstein, Hamburg und Nordrhein-Westfalen erhielten mehr als 70 Prozent der Einwohner mindestens eine Corona-Impfung.

In Ostdeutschland liegen die Impfquoten weiterhin zumeist deutlich niedriger als im Westen. In Sachen beispielsweise haben bisher nur 56,9 Prozent einen ersten und 53,6 einen zweiten Pieks erhalten. Auch in Thüringen liegt die Impfquote noch unter 60 Prozent. Doch auch Bayern (63,8 Prozent Erstimpfungen) und Baden-Württemberg (64,3 Prozent) liegen noch weit hinter den Impf-Vorreiter-Bundesländern.

Spahn will Nachweis durchgemachter Corona-Infektion erleichtern

13:36 Uhr: Für den Nachweis einer durchgemachten Corona-Infektion vor einer Impfung sollen bald auch Antikörpertests verendet werden können. "Viele Bürgerinnen und Bürger waren infiziert, ohne es zu merken", sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) der "Bild"-Zeitung vom Samstag. "Mit einem qualitativ hochwertigen Antikörpertest kann man das mittlerweile sicher nachweisen."

Künftig gelte jeder als vollständig geimpft, "der mit einem Antikörpertest eine durchgemachte Infektion nachweisen kann und sich einmal hat impfen lassen", kündigte Spahn an. "So bekommen noch mehr Impfwillige ihre Freiheit zurück."

Bisher ist laut der geltenden Corona-Schutzverordnung ein sogenannter Genesenen-Nachweis nötig, um eine durchgemachte Corona-Infektion zu belegen. Dabei handelt es sich um den Nachweis eines entsprechenden Labortests während der Erkrankung, der mindestens 28 Tage und maximal sechs Monate alt ist. Liegt ein solcher Nachweis vor, genügt eine Impfdosis für den Status als vollständig Geimpfter.

Die neue Regel werde laut dem Gesundheitsministerium in Kürze auf der Homepage des Paul-Ehrlich-Instituts bekannt gegeben und gelte dann sofort, berichtete die Zeitung. Die Kosten für den Antikörpertest müssten die Bürgerinnen und Bürger aber selbst tragen.

Für den Status als Genesener, der für sechs Monate nach der Infektion gilt, ist dem Bericht zufolge weiterhin der entsprechende Labortest nötig. Dies hänge damit zusammen, dass Antikörper-Tests nicht den Zeitpunkt der durchgemachten Infektion bestimmen können.

Lauterbach warnt vor schwieriger Corona-Lage im Herbst

12:12 Uhr: SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach fürchtet eine schwierige Corona-Lage im Herbst, falls die Impfkampagne nicht besser vorankommt. "Was wir momentan sehen, ist nach meinem Dafürhalten eine Verschnaufpause, nicht viel mehr", sagte er der "Passauer Neuen Presse" mit Blick auf die zuletzt leicht sinkenden Corona-Infektionszahlen. "Ich gehe davon aus, dass die Fallzahlen in dem Moment wieder steigen werden, in dem sich das Leben der Menschen verstärkt in Innenräumen abspielt."

Deutschland brauche ein "sehr viel höhere Impfquote", um in absehbarer Zeit in die Normalität zurückzukehren, mahnte Lauterbach. "Andernfalls droht uns ein schwieriger Herbst."

Der Mediziner rief Restaurants und Clubs dazu auf, nur noch Geimpfte und Genesene einzulassen. Es solle generell "kein Mittel" ausgeschlossen werden, um mehr Menschen zum Impfen zu bewegen. "Das gilt auch für die Zahlung sogenannter Impfprämien, der ich bislang immer sehr skeptisch gegenüberstand."

Die Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Maike Finnern, blickt ebenfalls besorgt auf den Herbst. "Schon jetzt sind teilweise ganze Klassen in Quarantäne", sagt sie dem Magazin "Business Insider". Die Politik müsse alles dafür tun, "dass wir keinen Winter wie im vergangenen Jahr bekommen". Derzeit würden die Maßnahmen für Schulen "zu zögerlich gemacht".

Es brauche einen Mix aus Maßnahmen aus flächendeckenden PCR-Tests, Luftfiltern an Schulen und mehr Personal, sagte Finnern. Anderenfalls könne nicht am Präsenzunterricht festgehalten werden.

US-Expertengremium empfiehlt Corona-Drittimpfung nur für Ältere und Risikogruppen

11:33 Uhr: Ein Expertengremium der US-Arzneimittelbehörde FDA hat sich für eine Zulassung von Corona-Drittimpfungen nur für Menschen ab 65 Jahren und für bestimmte Risikogruppen ausgesprochen. Eine grundsätzliche Auffrischungsimpfung für alle ab einem Alter von 16 Jahren lehnten die Mitglieder der unabhängigen Impfkommission entgegen den Plänen der US-Regierung am Freitag ab. Sie verwiesen unter anderem auf mögliche Nebenwirkungen bei jüngeren Menschen.

Führende Gesundheitsvertreter der Biden-Regierung hatten Mitte August angekündigt, allen US-Bürgern solle ab dem 20. September - also ab kommendem Montag - eine Booster-Impfung angeboten werden. In der Folge wurden aber Zweifel an dem Vorhaben laut. Während einige Experten für eine Auffrischungsimpfung plädieren, halten andere sie für derzeit nicht angebracht.

Befürworter einer Drittimpfung argumentieren, eine zusätzliche Impfdosis erhöhe den Schutz vor einer Infektion mit dem Coronavirus. Dies gelte insbesondere in Anbetracht der Ausbreitung der Delta-Variante und einer über die Zeit nachlassenden Schutzwirkung der Vakzine.

Gegner einer Auffrischungsimpfung erklären dagegen, zwei Impfdosen der Vakzine von Biontech/Pfizer und Moderna würden bereits ausreichenden Schutz bieten. Sie argumentieren zudem, der Schwerpunkt müsse darauf liegen, nicht geimpfte Menschen zu impfen - in den USA, aber auch in Entwicklungsländern, wo ein Mangel an Impfstoffen herrscht.

In einem Dokument der US-Behörde FDA heißt es, die Datenlage zeige, dass die zugelassenen Impfstoffe nach wie vor Schutz vor einer schweren Erkrankung mit Covid-19 und einem tödlichen Krankheitsverlauf bieten. Zwei FDA-Vertreter unterzeichneten zudem einen in dieser Woche im Fachmagazin "The Lancet" veröffentlichten Brief, in dem es heißt, "Booster-Dosen für die allgemeine Bevölkerung sind in dieser Phase der Pandemie nicht angebracht".

Die FDA hatte bereits im August eine dritte Corona-Impfdosis für Menschen mit einem geschwächten Immunsystem zugelassen. Nun empfahl das FDA-Impfgremium, den Kreis der möglichen Empfänger auszuweiten. Neben Senioren und Menschen, denen ein besonders schwerwiegender Krankheitsverlauf drohen könnte, sollen auch Berufsgruppen wie Mitarbeiter des Gesundheitssektors Anspruch auf die Auffrischungsimpfung bekommen.

Die FDA folgt in der Regel den Empfehlungen des Gremiums. Bei einem entsprechendem Votum müsste in einem nächsten Schritt die Gesundheitsbehörde CDC festlegen, welche Gruppen ab wann eine Drittimpfung angeboten bekommen.

Kassenärzte-Chef fordert baldiges Ende der Corona-Eindämmungsmaßnahmen

11:02 Uhr: Der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, fordert ein Ende der Corona-Eindämmungsmaßnahmen zu Ende Oktober. Nötig sei "eine klare Ansage der Politik: In sechs Wochen ist auch bei uns 'Freedom Day'", sagte er der "Neuen Osnabrücker Zeitung" mit Verweis auf das entsprechende Vorgehen in Großbritannien im Juli. Am 30. Oktober sollten "alle Beschränkungen" aufgehoben werden.

"Das gibt jedem, der will, genug Zeit, sich noch impfen zu lassen", argumentierte Gassen. "Meine Wette: Dann sind wir Ende Oktober bei einer Impfquote von 70 Prozent oder noch höher, weil sehr viele Menschen das Angebot dann doch schleunigst annehmen werden." Ohne die Ankündigung eines klaren Stichtags "werden wir uns endlos weiter durch diese Pandemie schleppen", sagte Gassen voraus.

Inzidenz über 1.000 in Augustdorf - Kreis und Gemeinde steuern gegen

10:39 Uhr: Nach einer rechnerischen Sieben-Tage-Inzidenz in Augustdorf von über 1.000 haben der Kreis Lippe und die Gemeinde Maßnahmen gegen ein weiteres Ansteigen der Infektionszahlen angekündigt. Infizierte und Kontaktpersonen sollen umfangreicher informiert werden, welche Schritte erforderlich sind, teilte der Kreis Lippe in Nordrhein-Westfalen am Freitag mit. Auch sollen mehrsprachige Flyer verteilt werden, die über das Thema Impfen und das Verhalten in Quarantäne informieren. Daneben würden auch Schwerpunkttestungen erwogen.

Es gebe in der Gemeinde Augustdorf ein diffuses Infektionsgeschehen gerade in Familienverbünden, erläuterte ein Sprecher des Kreises. Das Gesundheitsamt bewerte das Infektionslage noch detaillierter. Zudem solle noch stärker auf Impfangebote hingewiesen werden. Der Kreis Lippe habe darüber hinaus nach derzeitigem Stand der Verordnungen keine rechtliche Handhabe, um erweiterte Schutzmaßnahmen anzuordnen, wie es vor Monaten noch durch Allgemeinverfügungen möglich war, heißt es in einer Pressemitteilung des Kreises Lippe am Freitag weiter.

Das Robert-Koch-Institut (RKI) weist eine Inzidenz für den gesamten Kreis aus - die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen. Bei einer Betrachtung der Corona-Infektionen und der Einwohnerzahl ergebe sich für Augustdorf ein Wert über 1.000, hieß es. Mehrere Medien hatten über die hohe Inzidenz in Augustdorf berichtet.

Corona-Ausbruch trotz 2G: Experten betonen dennoch Impfschutz

09:42 Uhr: Nach dem Corona-Ausbruch in Münster bei einer 2G-Party mit über 80 Infizierten unterstreichen Experten dennoch die Bedeutung der Schutzimpfung. Unter Extrembedingungen eines Clubs mit Hunderten Besuchern, Enge und dicht geführten Gesprächen bei lauter Musik seien Infektionen auch für Geimpfte und Genesene nicht völlig auszuschließen, sagte Bernd Salzberger, Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie, der Deutschen Presse-Agentur. Die Impfung schütze in diesen Fällen aber offensichtlich trotzdem: Die Betroffenen in Münster hätten durchweg keine schweren Verläufe.

"Spricht das gegen 2G? Nein, klar dafür. Ohne 2G wären viel mehr Partybesucher schwer erkrankt", kommentierte kürzlich der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach.

An der Party hatten am 3. September in Münster rund 380 Frauen und Männer teilgenommen. Die meisten von ihnen sind Anfang oder Mitte 20. Zugang hatten nur doppelt gegen Corona Geimpfte oder Genesene (2G). Nach der Party hatte die Stadt dennoch zahlreiche Neuinfektionen gemeldet. Nach dem letzten Stand waren es 85 und ein Mitarbeiter des Clubs (Stand 17. September) - mehr als jeder fünfte Party-Teilnehmer. Falsche Angaben der Gäste zu ihrem Impfstatus als Erklärung schließt die Stadt nach bisherigem Stand aus.

Umfrage: Gespräche und Vorbilder helfen Kindern gegen Corona-Stress

09:03 Uhr: Rad fahren, ruhige Vorbilder, Gespräche in der Familie - Eltern haben in der Corona-Pandemie verschiedene Wege gewählt, um den Stress für ihre Kinder zu reduzieren. In einer Forsa-Umfrage gaben viele von ihnen an, es helfe dem eigenen Kind, wenn die Eltern als Vorbild ruhig blieben (89 Prozent) oder man etwas unternehme, zum Beispiel Rad fahre oder Gesellschaftsspiele spiele (89 Prozent). Viel miteinander zu reden (84 Prozent), die coronabedingten Einschränkungen verständlich zu erklären (75 Prozent) und mit den Großeltern eine Videokonferenz zu haben statt sie persönlich zu treffen (57 Prozent) helfe ebenfalls.

Forsa befragte im Auftrag der KKH Kaufmännische Krankenkasse bereits im Frühjahr 1002 Eltern, die Ergebnisse wurden nun zum Weltkindertag am 20. September veröffentlicht. KKH-Psychologin Franziska Klemm erklärt dazu: "Regelmäßige Gespräche über Ängste, Wünsche und Sorgen können helfen, jedes Familienmitglied wahrzunehmen und Verständnis füreinander zu schaffen." In mehr als jeder zweiten Familie (57 Prozent) habe es zudem geholfen, die Kinder in die Arbeit im Haushalt einzubeziehen. "Sich nützlich fühlen und gebraucht zu werden, vermittelt immer ein gutes Gefühl. Das gilt nicht nur in Krisensituationen", so die KKH-Psychologin.

Mehr als drei Viertel der Eltern (77 Prozent) gaben bei der Umfrage an, die Schulschließungen und die anderen coronabedingten Einschränkungen hätten beim eigenen Kind Stress verursacht. Besonders oft wurden als Stressfaktoren genannt, dass sich Kinder nicht mit Freunden treffen konnten (85 Prozent) und Freizeitaktivitäten wie Vereine fehlten (81 Prozent). Auch das digitale Lernen zu Hause im Homeschooling (56 Prozent) und das Alleinsein, weil die Eltern arbeiten mussten und Schulen geschlossen waren (32 Prozent), machten Eltern oft als Grund für zusätzliche Belastung aus.

Kanzler Kurz: Bei steigenden Corona-Zahlen Après-Ski nur für Geimpfte

08:41 Uhr: Österreichs Kanzler Sebastian Kurz verspricht eine sichere Skisaison. Falls sich die Corona-Situation weiter verschärft, würden nur noch Geimpfte Zugang zu Après-Ski-Lokalen erhalten, sagte er der Funke Mediengruppe. Sowohl 70 Prozent der über Zwölfjährigen in Österreich als auch die überwiegende Masse der Touristen seien geimpft. "Insofern steht einem sicheren Urlaub in Österreich nichts im Wege."

Der österreichische Party- und Skiort Ischgl war voriges Jahr zum Corona-Hotspot geworden. Am Freitag wurde in Wien ein Schadenersatz-Prozess gegen den Staat Österreich verhandelt. Die Kläger sind Hinterbliebene eines Corona-Toten, der in Ischgl geurlaubt hatte. Ihr Anwalt argumentierte, dass Kurz mit seiner unvorbereiteten Ankündigung der Quarantäne für Ischgl für ein Ausreise-Chaos mit weiteren Infektionen verantwortlich war. Die Republik weist die Vorwürfe von sich.

Kurz sagte im Interview, dass auch die sogenannte 3G-Regel für einen sicheren Winter sorgen werde - also der Zutritt zu Gastronomie und Hotels nur für Geimpfte, Genesene oder Getestete. Der konservative Kanzler räumte ein, dass die Kampagne der rechten FPÖ mit ein Grund für Österreichs niedrigere Impfrate im Vergleich zu Deutschland ist.

RKI: Sieben-Tage-Inzidenz sinkt weiter - Wert bei 72,0

08:29 Uhr: Die Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland ist am fünften Tag in Folge gesunken. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Samstagmorgen mit 72,0 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 74,4 gelegen, vor einer Woche bei 82,8.

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 8.901 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.40 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert bei 11.214 Ansteckungen gelegen.

Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 63 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 45 Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 4.134.779 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Freitag mit 1,89 an (Mittwoch: 1,87). Ein Wochen- oder Monatsvergleich ist wegen einer hohen Zahl an Nachmeldungen nicht möglich.

Ein bundesweiter Schwellenwert, ab wann die Lage kritisch zu sehen ist, ist für die Hospitalisierungs-Inzidenz unter anderem wegen großer regionaler Unterschiede nicht vorgesehen. Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.882.700 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 92.920.

Rund 1.400 Aktionen bei bundesweiter Corona-Impfwoche

08:12 Uhr: Bei der noch bis diesen Sonntag laufenden bundesweiten Aktionswoche für Corona-Impfungen sind laut Bundesregierung rund 1.400 Impf-Gelegenheiten vor Ort organisiert worden. Damit solle auch erneut ins Bewusstsein gerückt werden, wie einfach und für jeden erreichbar das Impfangebot sei, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Freitag in Berlin. "Jede Impfung macht nicht nur die geimpften Personen, sondern uns alle ein wenig sicherer."

Es werde sicherlich auch nach dieser Woche weitere fantasievolle und unkonventionelle Impf-Aktionen geben, sagte Seibert. Er bekräftigte erneut: "Die Bundesregierung hat eine allgemeine Impfpflicht immer abgelehnt, und da gibt es auch keine veränderte Position." Für die am Montag gestartete Aktionswoche hatten Bund und Länder alle Akteure vor Ort dazu aufgerufen, unkomplizierte Impfangebote zu organisieren - etwa bei Vereinen, Feuerwehren, Kulturveranstaltern oder Unternehmen.

Alle Corona-Meldungen vom 17. September finden Sie hier

Mehr zum Themenkomplex Coronavirus:

Mit Material von dpa, afp, sid, reuters und apa.
JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.