- 21:29 Uhr: Unionsländer wollen Beschränkungen mindestens bis Weihnachten
- 14:33 Uhr: Friedrich Merz will Weihnachtsfeiern in Familien - "Geht den Staat nichts an"
- 13:14 Uhr: Nächster Corona-Fall bei Mönchengladbach - auch Ramy Bensebaini positiv
- 12:36 Uhr: Nach Absagen 2020: Sind Weihnachtsmärkte grundsätzlich in Gefahr?
- 11:09 Uhr: Jens Spahn: Wellenbrecher-Strategie funktioniert - Lindner widerspricht
Top-News: Unionsländer wollen Beschränkungen offenbar mindestens bis Weihnachten
Die Unionsländer dringen offenbar auf eine Verlängerung der Corona-Beschränkungen bis mindestens Weihnachten. Das berichtete die "Bild"-Zeitung am Samstagabend aus einer Vorbesprechung der unionsgeführten Bundesländer vor dem anstehenden Bund-Länder-Treffen mit
Generell wollen die Unionsländer demnach solchen Regionen Abweichungen erlauben, die wenig von der Pandemie betroffen sind. So sollen Länder und Landkreise mit weniger als 50 Neuinfektionen je 100.000 Einwohnern innerhalb von sieben Tagen die Möglichkeit bekommen, die Corona-Maßnahmen auszusetzen ("Opt-Out-Regelung"). Davon könnten nach dem Stand von Samstagabend nur Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern sowie rund zwei Dutzend Landkreise profitieren.
Die Unionsländer sind sich dem Bericht zufolge einig, dass Schulen im Prinzip offen bleiben sollen. Aber in Corona-Hotspots mit einem Sieben-Tage-Inzidenzwert über 200 soll es ab der 7. Klasse Wechselunterricht geben.
Alle weiteren Corona-Meldungen des Tages im Überblick:
Polen lockert vor Weihnachten Corona-Schutzmaßnahmen für Einzelhandel
16:37 Uhr: Polen lockert in der Vorweihnachtszeit die Corona-Schutzmaßnahmen für den Einzelhandel. Unter Einhaltung strengster Hygieneauflagen dürften Geschäfte in Einkaufszentren vom 28. November an wieder öffnen, sagte Ministerpräsident Mateusz Morawiecki am Samstag in Warschau.
Am 4. und 17. Dezember soll es außerdem zwei verkaufsoffene Sonntage geben. Es gehe um die Rettung von Millionen von Arbeitsplätzen, sagte Morawiecki. Anfang November hatte die Regierung die Schließung aller Geschäfte in Einkaufszentren verfügt - Ausnahmen galten für Lebensmittelläden, Drogerien und Apotheken.
Restaurants, Bars sowie Fitnessstudios und Kultureinrichtungen bleiben bis nach Weihnachten geschlossen. Der landesweite Fernunterricht an allen Schulen wird bis zu den Feiertagen verlängert. Außerdem werden die Winterferien, die bislang ähnlich wie in Deutschland regional unterschiedlich verteilt waren, landesweit einheitlich für die Zeit vom 4. bis 17. Januar angesetzt.
Morawiecki appellierte an die Menschen, das Weihnachtsfest nur im engsten Familienkreis zu feiern und Reisen zu vermeiden. Die Reduzierung von sozialen Kontakten während der Feiertage sei ein wichtiger Faktor für den weiteren Verlauf der Pandemie.
Die Regierung arbeite daher auch an rechtlichen Lösungen zur Einschränkung der Bewegungsmöglichkeiten in dieser Zeit. "Vor uns liegen hundert Tage der Solidarität", sagte der Regierungschef. Solange müssten die Bürger Disziplin zeigen und mit den Einschränkungen leben. Danach werde voraussichtlich der Impfstoff gegen das Virus verfügbar sein.
Peter Altmaier zu Corona: "Wir brauchen mutige Entscheidungen"
15:59 Uhr: Kurz vor den nächsten Bund-Länder-Beratungen über die Corona-Pandemie hat Bundeswirtschaftsminister
Ziel müsse es sein, ein Weihnachtsfest zu feiern, das diesem Anspruch nahekommt, wenn auch in bescheidenem Rahmen. Das aber sei nur zu schaffen, wenn die Corona-Infektionszahlen in den nächsten Wochen nachhaltig gesenkt würden, "und das bedeutet, dass wir uns eine weitere Vertagung einfach nicht leisten können".
Vereinzelte neue Infektionen in China: Eine Million Menschen getestet
15:15 Uhr: Nach vereinzelten neuen Infektionen sind in der nordchinesischen Stadt Tianjin eine Million Menschen auf das Coronavirus getestet worden. Die Massentests wurden im Hafengebiet von Binhai vorgenommen, nachdem dort in einem Wohngebiet fünf neue lokal übertragene Infektionen und weitere drei asymptomatische Fälle festgestellt worden waren, wie Staatsmedien am Samstag berichteten
Zwei weitere lokale Ansteckungen wurden jeweils aus Shanghai sowie aus Manzhouli in der Inneren Mongolei gemeldet. Bus- und Zugverbindungen in die Stadt an der Grenze zu Russland wurden unterbrochen, wie die Webseite Toutiao berichtete.
Seit dem Sommer hat China das Virus mit strengen Maßnahmen, Massentests, Quarantäne, Kontaktverfolgung und strikten Einreisebeschränkungen weitgehend unter Kontrolle gebracht.
Friedrich Merz will Weihnachtsfeiern in Familien - "Geht den Staat nichts an"
14:33 Uhr: CDU-Vorsitzkandidat
Skeptisch zeigte sich der frühere Unionsfraktionschef mit Blick auf Menschenansammlungen bei Silvesterpartys. "Auch was den Jahreswechsel betrifft, kann man doch jetzt auch einmal schon einen Ausblick geben: Silvesterpartys können wohl nicht stattfinden. Auch das könnte man Mitte November schon einmal sagen, so viel wird sich bis Ende des Jahres nicht ändern."
Er würde sich als Staatsbürger dieses Landes "ein bisschen mehr Horizont in der zeitlichen Planung" wünschen, betonte Merz. Am kommenden Mittwoch wollen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder erneut über die Corona-Auflagen beraten.
Großer Andrang beim Corona-Massentest in Südtirol
13:52 Uhr: In der norditalienischen Provinz Südtirol ist die Beteiligung der Bürger am freiwilligen Corona-Massentest groß. Seit Öffnung der Teststationen in der kleinen Alpen-Provinz ließen bis zum Samstagmorgen fast 140.000 Menschen einen Abstrich machen.
Wie die Behörden im Internet weiter mitteilten, erhielten dabei bis 10 Uhr des zweiten Tages insgesamt 1.744 Menschen (1,3 Prozent) ein positives Corona-Resultat. Die Reihenuntersuchung auf das Virus SARS-CoV-2 läuft an knapp 200 Testpunkten bis zum Sonntagabend.
Die Landesregierung will mit der Aktion unter dem Motto "Südtirol testet" die zweite Corona-Welle schneller brechen. Virusträger, die nichts von ihrer Infektion ahnen, sollen entdeckt werden. Sie gelten als gefährliche Ansteckungsquelle.
In der Autonomen Provinz, über die ein Teil-Lockdown verhängt ist, leben gut eine halbe Million Menschen. Die Provinz Bozen-Südtirol hofft, dass am Ende zwei Drittel der Bürger und Bürgerinnen einen Antigen-Schnelltest machen. Das wären etwa 350.000 Menschen.
Sollte die Aktion die Pandemie bremsen, wollen die Politiker möglichst rasch ihre Einstufung als Rote Zone aufheben. Italiens Regierung in Rom hat für solche Hochrisiko-Zonen strenge Ausgangsbeschränkungen angeordnet. Außerdem müssen dort viele Läden zu bleiben.
Nächster Corona-Fall bei Mönchengladbach - auch Ramy Bensebaini positiv
13:14 Uhr: Bei Borussia Mönchengladbach ist nur innerhalb von einer Woche der zweite Profi positiv auf das Coronavirus getestet worden. Der Verein bestätigte am Samstag, dass Abwehrspieler Ramy Bensebaini betroffen sei.
Der algerische Nationalspieler, der in der vergangenen Woche Länderspiele in Algerien und Simbabwe absolvierte, wurde vor der Partie am Samstag beim FC Augsburg (15.30 Uhr/Sky) positiv getestet und befindet sich in häuslicher Quarantäne.
Bereits seit dem vergangen Wochenende ist auch Borussia-Angreifer Alassane Plea wegen eines Positivtests in Isolation.
Nach Absagen 2020: Sind Weihnachtsmärkte grundsätzlich in Gefahr?
12:36 Uhr: Angesichts der abgesagten Märkte im Advent des Corona-Jahres warnen Schausteller vor einem Sterben der gesamten Weihnachtsmarkttradition in Deutschland.
Wenn die Schausteller-Familienbetriebe die Coronavirus-Pandemie nicht überlebten, werde es "Weihnachtsmärkte, so wie wir sie kennen und lieben, zukünftig nicht mehr geben", sagte Frank Hakelberg, Hauptgeschäftsführer beim Deutschen Schaustellerbund (DSB), der Deutschen Presse-Agentur(dpa) .
Das diesjährige weitgehende Verbot komme "in seiner Wirkung einem Berufsausübungsverbot gleich" und bedeute für die Mehrzahl der Vereinsmitglieder einen kompletten Einnahmeausfall. Vielen drohe der Untergang.
Der Verband glaube, dass Weihnachtsmärkte auch unter Corona-Bedingungen an frischer Luft möglich gewesen wären - "mit größeren Abständen, neuer Platzarchitektur, veränderter Angebotsstruktur und durchdachten Hygienekonzepten".
Iran: Strenger Lockdown soll Anstieg der Corona-Fallzahlen stoppen
11:44 Uhr: Im Iran ist am Samstag ein strenger Lockdown in der Hauptstadt Teheran und mehr als 160 anderen Groß- und Kleinstädten eingeführt worden, um den drastischen Anstieg der Corona-Fallzahlen zu stoppen.
Damit dürfen nur noch wenige Branchen ihre Arbeit ausüben. Auch Schulen, Universitäten und Basare wurden geschlossen. Zwei Drittel der Beamten im öffentlichen Dienst müssen nun von zu Hause aus arbeiten. Außerdem dürfen zwischen 21.00 Uhr abends und 4.00 Uhr früh außer Taxis keine Personenkraftwagen unterwegs sein.
Die Einschränkungen sind zwar zunächst nur für zwei Wochen geplant. Sollten die Fallzahlen jedoch nicht sinken, müsste der Lockdown nach den Worten von Präsident Hassan Ruhani danach weiterlaufen. Um das zu vermeiden, müssten sich alle Bürger strikt an die Corona-Vorschriften halten, sagte Ruhani im Staatsfernsehen. Auch Treffen mit Familien, Verwandten und Freunden sollten vermieden werden.
Aus wirtschaftlichen Erwägungen war Ruhani bis jetzt gegen einen solchen Lockdown eingetreten. Die dramatisch steigenden Fallzahlen in den vergangenen Wochen ließen ihm jedoch keine andere Wahl. Fast im Minutentakt sterben im Iran Corona-Patienten, im Sekundentakt werden Neuinfektionen registriert. Aktuell liegt die Gesamtzahl der Corona-Toten im Land bei fast 44.000, die der Infizierten bei mehr als 800.000.
Die Fallzahlen dürften jedoch mehr als doppelt so hoch sein wie angegeben, weil es im Iran noch zu wenige Testmöglichkeiten gibt.
Jens Spahn: Wellenbrecher-Strategie funktioniert - Christian Lindner widerspricht
11:09 Uhr: Bundesgesundheitsminister
Spahn rechtfertigte die hohe Bedeutung, die die Bundesregierung den Infektionszahlen beimisst. "Wir sind das Land mit einer der ältesten Bevölkerungen weltweit", sagte der Minister. Mit wachsenden Infektionszahlen steige früher oder später auch der Behandlungsbedarf auf den Intensivstationen. "Ich will, dass wir die Welle brechen, bevor unnötig viel Leid in den Krankenhäusern entsteht", betonte Spahn.
FDP-Vorsitzender
finden aus dem aktuellen November-Lockdown in diesem Jahr nicht wieder raus", sagte Lindner. "Und falls wir ihn beenden, dann ist wenige Wochen später der nächste da. Das wäre eine Stop-and-Go-Politik, die enormen sozialen und wirtschaftlichen Schaden verursacht."
Die Wellenbrecher-Strategie der Regierung funktioniere nicht, sie sei nicht dauerhaft durchhaltbar, konstatierte Lindner. Er bekräftigte seine Position, dass mit einem besseren Schutz der Risikogruppen die Schließung von Gastronomie, Kultur, Freizeit und Sport unnötig gewesen seien.
Corona-Rekord in den USA: Mehr als 195.000 Neuinfektionen
10:52 Uhr: In den USA hat die Zahl der Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages einen Höchststand erreicht. Die Behörden meldeten am Freitag innerhalb von 24 Stunden 195.542 neue Fälle, wie aus Daten der Universität Johns Hopkins (JHU) in Baltimore vom Samstagmorgen (MEZ) hervorging. Der bislang höchste Tageswert war erst am Vortag registriert worden und lag bei 187.833 Fällen.
Am Mittwoch hatten die USA nach Angaben der JHU die Marke von einer Viertelmillion bei der Zahl der Toten überschritten. Seit Beginn der Pandemie starben mehr als 254.400 Menschen mit dem Erreger SARS-CoV-2 - mehr als in jedem anderen Land der Welt.
Am Freitag registrierten die Behörden 1.878 Tote in Zusammenhang mit dem Virus. Insgesamt haben sich in dem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern mehr als 11,9 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert.
Virologen und Mediziner für längere Anti-Corona-Maßnahmen
10:12 Uhr: Mehrere Virologen und Mediziner halten angesichts hoher Corona-Infektionszahlen eine Verlängerung oder gar Verschärfung der bisherigen Beschränkungen für geboten.
"Zielsetzung war es, einen deutlichen Rückgang der Neuinfektionen zu erreichen. Fast drei Wochen nach Beginn der Maßnahmen sehen wir aber keinen deutlichen Abfall, sondern eine Seitwärtsbewegung", sagte der Chefvirologe der Universität Heidelberg, Hans-Georg Kräusslich, der "Rhein-Neckar-Zeitung" (Samstag). "Es ist also klar, dass das eigentliche Ziel nicht erreicht worden ist."
Der Virologe
"Zweitens sollten die Weihnachtsferien bundesweit eine Woche vor dem 24. Dezember beginnen." Das wäre der 17. Dezember - in den meisten Ländern beginnen die Ferien am 19., in anderen erst am 23. Dezember. "Dadurch würde man auch die außerschulischen Kontakte deutlich reduzieren", erklärte Kekulé. Das könne einen wertvollen Puffer schaffen, um bis zum Jahreswechsel zurück in den grünen Bereich zu kommen.
Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, rechnet damit, dass die zunächst bis Ende November befristeten Beschränkungen verlängert werden. "Man muss davon ausgehen, dass der Lockdown light im Dezember fortgesetzt wird. Das ist auch angesichts der Lage auf den Intensivstationen geboten", sagte er der "Passauer Neuen Presse" (Samstag). Vor zu strengen Verschärfungen warnte er aber: "Wir sollten genau auf die konkrete Ausgestaltung der Maßnahmen achten."
Der Vorstandsvorsitzende des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (ZI), Dominik von Stillfried, hält den im Infektionsschutzgesetz festgelegten Sieben-Tage-Inzidenzwert von 50 Corona-Infizierten pro 100.000 Einwohner für wenig aussagekräftig. "Er ist nicht nach Alter differenziert; die Inanspruchnahme der Intensivstationen und die Sterblichkeit sind aber stark altersabhängig", erklärte der Chef der Forschungseinrichtung der Kassenärzte im "Mannheimer Morgen" (Samstag).
"Wenn wir verhindern wollen, dass Krankenhäuser an ihre Belastungsgrenze kommen und womöglich entscheiden müssen, welchen Patienten sie noch behandeln und welchen nicht, muss das Frühwarnsystem abbilden, wie hoch der Anteil der Risikogruppen unter den Infizierten ist."
Umfrage: Angst vor einsamen Corona-Weihnachten geht um
09:21 Uhr: Die Coronakrise beeinflusst auch die Sorgen der Bevölkerung mit Blick auf Weihnachten. Das ist das Ergebnis einer Umfrage im Auftrag der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH) unter rund 1.000 Menschen in Deutschland.
Mehr als die Hälfte der von Forsa Befragten (54 Prozent) bedrückt die Angst, dass ein Familienmitglied die Feiertage im Bett oder gar in einer Klinik verbringen muss - sei es wegen COVID-19 oder einer anderen Krankheit.
41 Prozent befürchten, das Fest wegen der Pandemie im kleinen Kreis oder sogar allein feiern zu müssen. Fast jeder Vierte (23 Prozent) sorgt sich, über die Feiertage nicht verreisen zu können. In einer vergleichbaren Umfrage vor zwei Jahren hatten 44 Prozent Angst vor Krankheit an Weihnachten, nach Einsamkeit oder Reisen wurde damals nicht gefragt.
2018 fühlte sich rund jeder Vierte gestresst von digitalen Weihnachtswünschen, Bildern und Videos, die per WhatsApp & Co. geteilt wurden, im Corona-Jahr sind es nur noch 15 Prozent. "Nicht verwunderlich, denn digitale Kommunikation ist derzeit häufig die einzige Möglichkeit, in Kontakt zu bleiben", so die KKH.
Der Andrang in den Innenstädten belastete 2018 fast die Hälfte, Anfang November 2020 nur noch knapp ein Drittel der Befragten - heute wohl eher aus Angst, sich anzustecken. In manchen Punkten werden die Menschen in Corona-Zeiten offenbar gelassener: Von der Essensplanung und dem Anspruch auf ein perfektes Fest fühlen sich nur noch 10 Prozent unter Druck gesetzt (2018: 17 Prozent).
Patientenschützer zu Essener Oberarzt: Alle Sterbefälle prüfen
08:35 Uhr: Der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz hat eine Aufarbeitung aller Sterbefälle im Umfeld des Oberarztes der Essener Uniklinik gefordert, dem von der Polizei Totschlag vorgeworfen wird. "Da der Arzt auch in leitender Funktion war, müssen alle Sterbefälle der letzten Jahre aufgearbeitet werden, in denen der Mediziner Dienst hatte", sagte Eugen Brysch der Deutschen Presse-Agentur (dpa).
Der 44 Jahre alte Mediziner soll nach Angaben der Polizei zwei todkranken Männern Medikamente verabreicht haben, die zum sofortigem Tod führten. Er kam in Haft, eine Mordkommission ermittelt. Nach Informationen der "Bild"-Zeitung handelte es sich bei den beiden gestorbenen Männern um Corona-Patienten, die auf der COVID-19-Station des Uniklinikums behandelt wurden.
Krankenhäuser seien auch Orte des täglichen Sterbens, sagte Brysch. "Für Täter ist deshalb die Gefahr gering, schnell überführt zu werden." Bei tödlich verlaufenden Krankheiten sei es die Aufgabe der Ärzte, "in Abstimmung mit den Patienten leidenslindernde palliative Hilfe beim Sterben" zu ermöglichen. Im Fall des Oberarztes in Essen bestünden nun "berechtigte Zweifel, ob das die Motive des Mediziners waren."
Die Polizei hatte am Freitag mitgeteilt, dass der Beschuldigte zu einem der Fälle angegeben habe, dass er das weitere Leiden des Patienten und seiner Angehörigen habe beenden wollen. Der Arzt sei seit Februar in der Uniklinik Essen beschäftigt gewesen, teilte das Klinikum mit.
22.964 Fälle: Corona-Neuinfektionen etwas über dem Vorwochenstand
05:22 Uhr: In Deutschland haben die Gesundheitsämter dem Robert Koch-Institut (RKI) 22.964 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Im Vergleich zum Wert vor einer Woche wurden gut 500 Fälle mehr gemeldet. Am vergangenen Samstag hatte die Zahl gemeldeter Neuinfektionen bei 22.461 gelegen. Der Höchststand war am Freitag mit 23.648 gemeldeten Fällen erreicht worden.
Nachdem die Zahl der täglichen Neuinfektionen im Oktober und Anfang November stark gestiegen war, war der Wert zuletzt vergleichsweise stabil. Einen deutlichen Rückgang der Neuinfektionen gibt es aber bislang nicht, obwohl seit Anfang November ein Teil-Lockdown in Deutschland gilt.
Das RKI zählt seit Beginn der Pandemie insgesamt 902.528 nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2 in Deutschland (Stand: 21.11., 00.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg bis Samstag um 254 auf insgesamt 13.884. Das RKI schätzt, dass rund 593.100 Menschen inzwischen genesen sind.
Das sogenannte Sieben-Tage-R lag laut RKI-Lagebericht vom Freitag bei 1,05 (Vortag: 0,99). Das bedeutet, dass im Durchschnitt jede Person, die mit SARS-CoV-2 infiziert ist, ungefähr eine weitere Person ansteckt. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.
Bundesministerin: Corona-Impfstoff wird Sicherheitsstandards erfüllen
04:13 Uhr: Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) hat die Sicherheit der neuen potenziellen Corona-Impfstoffe betont. "Der Impfstoff wird die gleichen Sicherheitsstandards erfüllen wie alle anderen", sagte Karliczek der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag).
"Das heißt auch, dass die Behörden nach der Zulassung weiter eng begleiten und einen Blick auf die Sicherheit und Wirksamkeit des Impfstoffs haben - also genauso wie das sonst auch abläuft." Sie fügte hinzu: "Es braucht sich also niemand Sorgen zu machen." Karliczek betonte: "Die Impfung bleibt absolut freiwillig."
US-Medien: Trumps Sohn Donald positiv auf das Coronavirus getestet
01:31 Uhr: Der Sohn des amtierenden US-Präsidenten, Donald Trump Junior, hat sich Medienberichten zufolge mit dem Coronavirus infiziert. Er habe keine Symptome und habe sich selbst in Quarantäne begeben, erklärte ein Sprecher demnach.
Ein Corona-Test sei bei ihm Anfang der Woche positiv ausgefallen, berichteten die Sender CBS und CNN sowie die "New York Times" am Freitagabend (Ortszeit) unter Berufung auf den Sprecher.
Der 42-Jährige hatte seinen Vater Donald Trump vor der Abstimmung am 3. November auch aktiv im Wahlkampf unterstützt. Er war in der Wahlnacht auch bei einer Party im Weißen Haus gewesen, nach der sich Medienberichten zufolge mehrere Menschen mit dem Coronavirus infiziert hatten, darunter auch Trumps Stabschef Mark Meadows. Auf Fotos war zu sehen gewesen, dass fast kein Gast eine Maske trug.
Alle Corona-Meldungen vom 20. November zum Nachlesen finden Sie hier.
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