- Prinz Harry und Herzogin Meghan feiern die Geburt ihrer Tochter Lilibet "Lili" Diana Mountbatten-Windsor.
- Adelsexperte Michael Begasse schließt durch die Namenswahl der frisch gebackenen Eltern auf einen Versöhnungsversuch mit dem britischen Königshaus.
- Lilibet ist nun auf Platz acht der britischen Thronfolge.
Nach einem bis dato von Skandalen und Schicksalsschlägen geprägten royalen Jahr haben sich endlich wieder positive Nachrichten ihren Weg über die Palastmauern hinweg in die Welt hinaus gebahnt. Mit zweitägiger Verspätung verkündeten
Mit dieser Namensgebung haben die zweifachen Eltern ein Versöhnungsangebot über den großen Teich von Amerika nach England in Richtung Königshaus geschickt. Diese Einschätzung teilt auch RTL-Adelsexperte Michael Begasse auf Nachfrage unserer Redaktion.
Harry und Meghan: Eine Respektsbekundung für die Jahrhundert-Königin
Im vergangenen März hatten Meghan und Harry in einem Enthüllungs-Interview mit Star-Talkerin
Der Herzog und die Herzogin von Sussex ehren mit dieser Entscheidung die frischgebackene Urgroßmutter – und das mit einer sehr persönlichen Note, wie Begasse erläutert: "Die Neugeborene heißt nicht Elizabeth, sondern Lilibet, benannt nach dem privaten Kosenamen der Queen. So wurde sie von ihren Eltern, ihrer Schwester Margaret und ihrem kürzlich verstorbenen Ehemann
Mit diesem Kosenamen habe das Paar auch an Philip gedacht, der am kommenden Donnerstag 100 Jahre alt geworden wäre. "Wir dürfen nicht vergessen: Es wird für die Queen der erste Geburtstag ohne ihren Mann sein – für sie ein ganz trauriger Tag. Vielleicht ist Lilibet daher ein kleines Trostpflaster", führt der royale Experte aus.
Begasse: Darum ist es gut, dass die Kleine nicht Diana Lilibet heißt
Darüber hinaus sei es ein wichtiges Zeichen, dass Diana als zweiter und nicht als erster Vorname gewählt wurde. "Denn würde sie Diana Lilibet heißen, wäre mir die Diana zu präsent gewesen. Diese Konstellation ist vor allem als Harrys Liebesbeweis an seine Mutter zu verstehen – passend zu ihrem 60. Geburtstag, den die Prinzessin am 1. Juli gefeiert hätte", so Begasse, der daran erinnert, dass auch Charlotte, die Tochter von Kate und William, so mit drittem Namen heißt.
Der Zweitname ist hier Elisabeth. "Bei der Auswahl hat sich eindeutig Prinz Harry durchgesetzt und sich scheinbar auch an seinem Bruder und den Traditionen orientiert", so der TV-Journalist weiter. "Namen aus dem Umfeld von Meghans Familie sind Fehlanzeige. Noch, denn das kann ja mit dem nächsten Baby noch kommen."
Doch wie passen diese emotionalen und sehr persönlichen Annäherungsversuche zu dem nüchtern gehaltenen Statement, dass die Royal Family über die sozialen Netzwerke mit der Öffentlichkeit teilte? Darin heißt es: "Herzlichen Glückwunsch an den Herzog und die Herzogin von Sussex zur Geburt von Lilibet Diana! Die Königin, der Prinz von Wales und die Herzogin von Cornwall sowie der Herzog und die Herzogin von Cambridge freuen sich über die Nachricht. Lilibet ist der 11. Urenkel Ihrer Majestät."
Queen reagiert so, wie man es von ihr gewohnt ist
Diese offizielle Gratulation sollte differenziert betrachtet werden, denn sie entspricht im Großen und Ganzen dem üblichen Standard. Begasse ist davon überzeugt, dass intern ein anderer Weg eingeschlagen wurde: "Die Queen hat so reagiert, wie man es von ihr gewohnt ist – erst als Mensch und dann als Königin.
Sie hat Lilibet garantiert schon gesehen. Man hat sicherlich geskypt. Die Queen ist zwar 95 Jahre alt, aber nicht weg von dieser Welt. Als Ur-Oma freut sie sich riesig." Dass sie als Königin traurig sei, dass das Kind nicht in London geboren wurde, könne man der Frau indes nicht verdenken.
Obwohl die Entscheidung von Harry und Meghan gefallen ist und die Sussex-Familie in absehbarer Zeit nicht in den royalen Schoss zurückkehren wird, hat die Geburt der Schwester von Archie Auswirkungen, etwa auf die britische Thronfolge. Lilibet ist ausgerechnet in diesem Skandaljahr auf Platz acht und damit direkt in die Top 10 eingestiegen. Damit hat sie alle Tanten und Onkel hinter sich gelassen. Begasse: "Nur weil die Kleine keinen Titel hat und ihre Eltern keine A-Royals mehr sind, heißt das nicht, dass Lilibet keine Thronfolgerin ist. Sie wird in Zukunft immer weiter nach oben rutschen. Denn dass Kate noch weitere Kinder bekommen wird, ist sehr unwahrscheinlich."
Es deutet also vieles darauf hin, dass der zweite Nachwuchs von Meghan und Harry die beiden Parteien wieder näher zusammenbringen wird. Die Queen hat trotz des Disputs in der jüngeren Vergangenheit immer wieder deutlich betont, dass die abtrünnigen Royals ein Teil der Familie bleiben werden.
Versöhnungsangebot oder Einschmeichelei? Die Meinungen im Netz gehen auseinander
Im Netz gehen die Meinungen mit Blick auf die Intention des Namens dennoch auseinander. Ist Lilibet wirklich als Versöhnungsangebot zu verstehen oder vielmehr der Versuch, sich nach den verbalen Attacken bei den Mitgliedern des Königshauses nun einzuschmeicheln?
Wie so häufig spalten die US-Amerikanerin und der englische Prinz die Beobachter erneut in zwei Lager. Aus Sicht Begasses spricht nichts für etwaige Bemühungen des Paares, eigene Fehler auf dem Rücken des eigenen Kindes überdecken zu wollen. Vielmehr seien die Fronten längst geklärt, man blicke positiv in die Zukunft.
Ob Harry die Sympathien seiner Kritiker zurückgewinnen kann, wird sich für ihn erstmals am 1. Juli zeigen. An diesem Tag finden in London die Feierlichkeiten zu Ehren von Prinzessin Diana statt. "Da das Kind geboren ist, hat Harry jetzt auch keine Ausrede mehr, zu diesem Anlass nicht nach London zu reisen. Sollte in den nächsten Wochen alles normal verlaufen, könnte er seine Frau durchaus ein, zwei Tage alleine lassen, um der Enthüllung der Statue beizuwohnen. Auf dieses Bild wartet die ganze Welt", so der royale Kenner.
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