• Ist der FC Bayern auch 2022/23 das Maß aller Dinge?
  • Der BVB hat eine Transferoffensive gestartet, Leipzig plant die Weiterentwicklung.
  • Bayer 04 Leverkusen ist in Lauerstellung.

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Nach zehn Titeln in der Bundesliga nacheinander hoffen Konkurrenz und Fans, dass der FC Bayern wieder einmal etwas anbietet und nicht die Meisterschaft gewinnt. Nach einem Transfersommer, der Spieler wie Matthijs de Ligt, Sadio Mané oder Ryan Gravenberch nach München brachte, scheint das aber schwierig zu werden. In München lernte man aus den Fehlern der vergangenen Saison, hat den Kader breiter und flexibler aufgestellt. Der Konkurrenzkampf soll gefördert werden.

Trainer Julian Nagelsmann verfügt im Kader nun über eine gute Mischung aus Weltstars, Spielern, die aktuell in eine führende Rolle reinwachsen und jungen Talenten wie Paul Wanner oder Neuverpflichtung Mathys Tel. Das sorgt gleichzeitig auch dafür, dass der Druck wächst. Die Wünsche wurden erfüllt, ein frühes Pokalaus oder ein Scheitern in der Champions League gegen ein Team wie Villarreal werden nicht mehr geduldet. Trotz eines guten Sommers auf dem Transfermarkt, bleibt zu konstatieren, dass die Konkurrenz nicht schläft.

Borussia Dortmund: Transferoffensive mit Wermutstropfen

Mit dem Wechsel von Michael Zorc zu Sebastian Kehl auf der Position des Sportdirektors ging in Dortmund eine gewisse Euphorie einher. Schon früh zeigte der BVB Ambitionen auf dem Transfermarkt. Nationalspieler Niklas Süle kam vom FC Bayern, Nico Schlotterbeck aus Freiburg, der junge Karim Adeyemi aus Salzburg, Salih Özcan als Schnäppchen aus Köln und Sébastien Haller sollte mit seiner Wucht und Physis Erling Haaland ersetzen.

Auf dem Papier lesen sich diese Transfers hervorragend und sie sind ein guter Anfang. Dass der Kader der Schwarzgelben aber noch immer nicht homogen zusammengestellt ist, ist die Folge von Altlasten der Kaderplanung. Immer wieder waren Fehlgriffe dabei, immer wieder wurden auch die Trainer gewechselt, wodurch die Kontinuität fehlte, im Kader und auf der Trainerbank.

Dass Dortmund trotzdem als Vizemeister in die Saison geht, spricht für die Mannschaft. Schlechter geworden ist der BVB im Sommer definitiv nicht, ob es aber reicht, um die acht Punkte Rückstand, die das Team letzte Saison auf den Rekordmeister hatte, zu verkürzen, bleibt abzuwarten. Die Tumorerkrankung von Stürmer Haller, mit der damit verknüpften Ausfallzeit von mehreren Monaten, ist vor Saisonstart schon ein Dämpfer für die Ambitionen des Teams von Trainer Edin Terzić.

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RB Leipzig: Weiterentwicklung der vorhandenen Strukturen

Den Trainerwechsel, den Dortmund im Sommer vornahm, gab es in Leipzig schon in der Spielzeit 2021/22. Domenico Tedesco folgte auf Jesse Marsch und hatte sofort einen positiven Einfluss. Er stabilisierte die Mannschaft, implementierte neue Strukturen und führte RB zum ersten Titel der Vereinsgeschichte, dem Sieg im DFB-Pokal. Hinzu kam ein Erfolg im Sommer, denn der umworbene Christopher Nkunku blieb dem Team erhalten und verlängerte sogar seinen Vertrag.

Ansonsten verlief der Transfersommer weitgehend unspektakulär. Mit Xaver Schlager holte Leipzig einen dynamischen Spieler aus Wolfsburg, der dem Mittelfeld weiterhelfen kann. David Raum könnte noch aus Hoffenheim kommen, weiterhin sollen primär die bereits vorhandenen Strukturen weiterentwickelt werden. Tedesco hofft, dass mindestens noch ein weiterer Schritt in dieser Mannschaft steckt, die im Sommer keinen Schlüsselspieler verloren hat.

Beim Blick auf den Kader zeigt sich, dass das kein Wunschdenken ist. Spieler wie Mohamed Simakan, Dani Olmo oder Joško Gvardiol sind noch nicht am Ende ihrer Entwicklung angelangt. Wenn Talente wie Dominik Szoboszlai ihre Topleistungen konstant abrufen können, hat Leipzig durchaus Argumente, um ein Bayern-Konkurrent zu sein. Auf der ein oder anderen Position könnte aber das gewisse Etwas fehlen, um über 34 Spieltage mit dem Branchenprimus mitzuhalten.

Bayer Leverkusen: Wichtige Signale im Sommer

Dortmund und Leipzig sind die meistgenannten Kandidaten, wenn es um den größten Verfolger des FC Bayern geht. Doch Bayer 04 Leverkusen hat mindestens einen genauso beeindruckenden Sommer hingelegt. Schon in der vergangenen Saison wirkte die Werkself in vielen Phasen eben nicht so lethargisch und fehleranfällig wie in vorherigen Spielzeiten. Trainer Gerardo Seoane hat seinen Stil etabliert und eine junge, lernwillige Mannschaft zur Verfügung.

Diese wurde im Sommer noch durch einen exzellenten Angreifer ergänzt, Adam Hložek. Der 20-Jährige gilt in Tschechien als das größte Talent seit langer Zeit, hatte in Prag schon in jungen Jahren eine Führungsrolle inne. Zudem bleibt mit Moussa Diaby einer der wichtigsten Spieler und Patrik Schick, Torjäger bei der Werkself, hat sogar bis 2027 verlängert.

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Hinzu kommt, dass Florian Wirtz, der in der Vorsaison bis zu seiner Verletzung 24 Torbeteiligungen in 31 Spielen sammelte, bald wieder genesen ist. Läuft die Maschine in Leverkusen an und schafft es Bayer, der Offensive noch ein weiteres Element hinzuzufügen, was auf dem Transfermarkt aktuell geplant ist, muss sich die Seoane-Elf vor keinem der anderen Bayernjäger verstecken. Bei allen gilt aber, dass der Titel nur möglich ist, wenn der FC Bayern etwas anbietet.

Verwendete Quellen:

  • Transfermarkt: Bundesliga Transfers 22/23
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