Als eines der Trainer-Missverständnisse geht Thomas Tuchel in die Geschichte des FC Bayern München ein. Daran würden auch der erneute Gewinn der Meisterschaft oder gar der Champions League nichts ändern. Ein Insider enthüllt, warum die Liaison von Anfang an zum Scheitern verurteilt war und was im Transfer-Sommer 2023 passierte.
Zum sogenannten Feuerwehrmann taugt
Tuchel verspielte in weniger als einem Monat die Titelchancen im DFB-Pokal und in der Champions League und konzentrierte sich bei seinen Maßnahmen darauf, den Schaden zu begrenzen. Ironischerweise so, wie ein Jahr danach, da sein Abschied aus München zum Saisonende vorzeitig feststeht.
Tuchel besitzt noch die Chance, seinen Meistertitel mit dem FC Bayern München zu verteidigen und die Champions League zu gewinnen. Er wird aber die Mannschaft nicht mehr nach seinen Vorstellungen umbauen können.
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Tuchel durfte weder Kimmich noch Goretzka verkaufen
Dieses Vorhaben verwehrten dem 50-Jährigen im Sommer 2023 die Bosse des deutschen Rekordmeisters. Damals, so beschreibt es ein ausführlicher Bericht im englischen Fachportal "The Athletic", wollte Tuchel mit
Doch weder die Verpflichtung des Engländers Declan Rice noch die des Portugiesen Joao Palhinha ließ sich realisieren. Tuchel musste notgedrungen mit Kimmich und Goretzka weiterarbeiten. Bayerns sogenannte Transfer-Kommission, gebildet nach dem Rauswurf von Vorstandschef Oliver Kahn und Sportvorstand Hasan Salihamidzic nach dem letzten Spieltag 2022/23 und bestehend aus Präsident Herbert Hainer und den Bayern-Granden
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Tuchel stört in Sachen Transfers die Beschneidung seiner Macht
Im Gegensatz zu seinen Vorgängern
Tuchel eckte insofern nicht nur bei der Führungsetage an, in der sich nach dem spektakulären Abgang Kahns und Salihamidzics, der nach der plötzlichen Entlassung Nagelsmanns der Außendarstellung des Vereins zusätzlich schadete, keine nennenswerte sportliche Kompetenz mehr befand. Tuchel verlor mit seiner Kritik an Kimmich, Goretzka und auch dem aus Leipzig neu geholten Sechser Konrad Laimer auch in Teilen der Mannschaft das Vertrauen, weil er immer wieder die Qualität seines Kaders in Zweifel zog. "Er entmannte sie", so zitiert "The Athletic" den bereits erwähnten Bayern-Insider.
Die Defensive ist die große Baustelle
Und auch der Niederländer Matthijs de Ligt, Innenverteidiger von Weltklasseformat, kam unter Tuchel nicht zurecht. Insbesondere die schwache Defensive zieht sich wie ein roter Faden durch das zum Saisonschluss 2023/24 endende Schaffen Tuchels in München. Aufgrund dauernder Verletzter und hektischer Zukäufe (Eric Dier und Sacha Boey kamen im Januar 2024) ist sie alles andere als eine eingespielte Einheit. Dies wirkte sich lähmend auf den Spielstil und die frühere Dominanz des FC Bayern auf dem Feld aus. Die Zeit, ein Team nach seinen Vorstellungen zu bauen, bekam er ebenso wenig wie die nötige Unterstützung.
Aus Mangel an Alternativen, wie er eine zu Nagelsmann war, arbeitet Tuchel noch bis Saisonende 2023/24 beim FC Bayern. Abzuwarten bleibt, ob er angesichts des geklärten Arbeitsverhältnisses zugänglicher wird, nach außen wie nach innen. Gelegen sein dürfte Tuchel wie seinen Spielern und den Bayern-Bossen an einem weitgehend versöhnlichen Abschied und nicht noch mehr verbrannter Erde.
Verwendete Quellen:
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