Die Rückkehr von Manuel Neuer beim FC Bayern München rückt näher und dürfte weitreichende Folgen haben. Zwei Torhüter könnten den Verein verlassen. Dafür soll der deutsche Rekordmeister aber bereits über die Verpflichtung eines anderen Torhüters nachdenken.

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Manuel Neuer tankt im Urlaub in Costa Rica Kraft für die neue Saison. Seinen Ehrgeiz hat er dabei nicht verloren. Der 37-Jährige postete ein Foto am Strand und schrieb dazu: "Große Ziele liegen vor uns."

Nach seinem Unterschenkelbruch, den er sich im Dezember beim Skifahren zugezogen hatte, rückt sein Comeback nun näher. Das Training nahm Neuer bereits im Mai wieder auf. "Es ist top zu sehen, wie Manuel arbeitet, sich schrittweise belohnt und wieder zurück auf dem Platz ist", sagte Bayern-Trainer Thomas Tuchel damals.

Der FC Bayern tut offenbar alles, um Neuer die Rückkehr so angenehm wie möglich zu gestalten. Laut einem Bericht der "Sport Bild" soll sogar sein Torwarttrainer Toni Tapalovic, der ein enger Vertrauter von Neuer ist und Anfang des Jahres freigestellt wurde, zum Rekordmeister zurückkehren.

Tuchel steht voll hinter Neuer: "Große, große, große Persönlichkeit"

Einen Zeitplan für das Comeback von Neuer wollte Tuchel im Mai noch nicht benennen und sagte lediglich: "Er brennt sowieso und würde am liebsten Morgen auf dem Platz stehen." Klar ist aber, dass Tuchel die Qualitäten von Neuer sehr zu schätzen weiß. "Er ist unser Kapitän und der Kapitän der deutschen Nationalmannschaft. Wir sprechen von einer großen, großen, großen Persönlichkeit des deutschen Sports und des FC Bayern."

Es ist gut möglich, dass Neuer bereits beim Bundesliga-Auftakt gegen Werder Bremen am 18. August wieder im Tor steht. Umso mehr stellt sich die Frage, was aus den anderen Torhütern wird. Stand heute stehen beim FC Bayern mit Neuer, Yann Sommer, Sven Ulreich, Leih-Rückkehrer Alexander Nübel und Nachwuchstalent Johannes Schenk fünf Schlussleute unter Vertrag. Also: zu viele.

Yann Sommer soll Ausstiegsklausel haben

Mehrere Transfers deuten sich auf der Torwartposition an. Sommer wechselte erst im Januar von Borussia Mönchengladbach zum FC Bayern, um Neuer zu vertreten. Sein Vertrag gilt zwar noch bis Sommer 2025. Wie "Bild"-Fußballchef Christian Falk allerdings im Podcast "Bayern Insider" berichtet, soll es eine Ausstiegsklausel geben. Allerdings würde diese Klausel nur greifen, wenn Neuer wieder die Nummer eins des FC Bayern wäre und für Sommer die neun bis zehn Millionen Euro Ablöse bezahlt werden würden, die die Münchner im Winter an Gladbach überwiesen hatten.

Zum Saisonende äußerte sich Sommer nur vage über seine Pläne: "Das ist alles zu weit weg, ich beschäftige mich nach den Ferien mit meiner Zukunft." Als Schweizer Nationaltorwart, der im Sommer 2024 bei der Europameisterschaft im Tor stehen möchte, dürfte er sich kaum mit der Rolle der Nummer zwei im Verein zufriedengeben. Findet Neuer also zur alten Stärke zurück, ist ein Abgang von Sommer wahrscheinlich. Laut dem "Bayern-Insider" könnte ein Wechsel zum VfB Stuttgart eine Option sein.

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Nübel-Berater sucht neuen Verein für seinen Protegé

Auch Nübel, der die vergangenen zwei Spielzeiten an den französischen Erstligisten AS Monaco verliehen war und dort die Nummer eins gewesen ist, möchte nicht als Ersatzmann fungieren. Sein Vertrag in München läuft allerdings noch bis zum Sommer 2025.

"Wir haben immer gesagt, dass es keinen Sinn für Alex ergibt, zu Bayern zurückzukommen, solange Manuel Neuer noch da ist. Er ist jetzt wieder fit", sagte dessen Berater Stefan Backs dem Portal "t-online.de" und fügte hinzu: "Deshalb suche ich für Alex einen neuen Klub – und zwar einen, der ihn möglichst weiterbringt."

Sollten Sommer und Nübel den FC Bayern tatsächlich verlassen, wäre der Verein mit Neuer, dem bewährten Ersatzmann Ulreich und Schenk als Nummer drei noch immer gut aufgestellt. Es gibt allerdings Anzeichen dafür, dass sich der Verein damit nicht zufriedengeben würde.

Verpflichtet der FC Bayern den georgischen Nationaltorhüter?

Wie die "Sport Bild", der TV-Sender Sky und der Transfer-Experte Fabrizio Romano am Dienstag übereinstimmend vermeldeten, soll der FC Bayern am georgischen Nationaltorhüter Giorgi Mamardashvili interessiert sein. Der Verein soll ihn bereits mehrfach gescoutet und auch Kontakt zu seinem Management aufgenommen haben.

Diese Verpflichtung würde tatsächlich Sinn ergeben: Mit seinen 22 Jahren könnte der Torwart vom spanischen Erstligisten FC Valencia (Vertrag bis Sommer 2027) perspektivisch die Nachfolge von Neuer antreten. Sein Marktwert wird von "transfermarkt.de" auf 25 Millionen Euro geschätzt. Ein Teil davon könnte durch die möglichen Ablösen für Sommer und Nübel wieder hereingeholt werden.

Es deutet also vieles darauf hin, dass auf der Torwartposition des FC Bayern in den nächsten Wochen einiges passieren wird.

Verwendete Quellen:

  • bild.de: "Bayern Insider" – Der Podcast über den FCB
  • t-online.de: Berater bestätigt: Bayern-Torwart will gehen
  • Sport Bild (25/2023): Die Machtkämpfe bei Bayern… und am Ende gewinnt immer Neuer
  • Pressekonferenzen des FC Bayern
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