Das Coronavirus bedeutet auch große Einnahmeverluste für die Fußball-Bundesliga. Ein Klub leidet besonders. Derweil hat sich Manuel Neuer als erster Profi in die Gehaltsdebatte eingeschaltet.

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In der Bundesliga ruht der Ball wegen des Coronavirus mindestens bis zum 2. April. Wie es anschließend weitergeht, ist derzeit ungewiss. Der (vorerst) eingestellte Spielbetrieb stellt die Vereine vor massive Probleme.

Weil auf unbestimmte Zeit keine Partien mehr ausgetragen werden - oder gegebenenfalls künftig auf unbestimmte Zeit unter Ausschluss der Öffentlichkeit - fehlen den Klubs Einnahmen in Millionenhöhe. Hinzu kommen unter anderem geschlossene Fanshops. Bleiben die Einnahmen bis Saisonende aus, könnte das einige Bundesligisten in den Ruin treiben.

Gehaltsdebatte in der Bundesliga: Nur Manuel Neuer meldet sich zu Wort

Eine mögliche Lösung: Die Profis verzichten auf ihr Gehalt - oder zumindest auf Teile davon. Diesen Vorschlag warf jüngst Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) in den Raum.

Dafür gab es seitens der Deutschen Fußball Liga (DFL) in Person von Geschäftsführer Christian Seifert Zuspruch, von Horst Heldt, Manager des 1. FC Köln, jedoch heftige Kritik. Was aber sagen die Spieler selbst dazu? Nun hat sich erstmals ein Profi zu Wort gemeldet.

"Wie jeder andere Mensch in dieser Zeit machen auch ich und die anderen Fußball-Profis uns darüber Gedanken, wie man mit der Situation am besten umgehen kann", sagte Manuel Neuer der "Bild"-Zeitung am Mittwoch. Der Kapitän der Deutschen Nationalmannschaft und des FC Bayern München ist offenbar der Einzige, der auf eine Anfrage der Zeitung antwortete. Die Kapitäne der 17 anderen Erstligisten äußerten sich nicht, heißt es in dem Bericht.

BVB: Gehaltsverzicht? "Wir besprechen das Thema intern mit der Mannschaft"

Manche Vereine bezogen allerdings Stellung. Aus Dortmund hieß es: "Wir besprechen dieses Thema intern mit der Mannschaft." Werder Bremen teilte ebenfalls mit, man kläre die Angelegenheit intern. "Unsere Spieler können hierbei eine Rolle einnehmen, es ist aber noch zu früh, darüber zu spekulieren", teilte des Weiteren der 1. FSV Mainz 05 mit. "Selbstverständlich diskutieren und planen wir intern derzeit in viele Richtungen – auch mit unseren Spielern", erklärte die TSG Hoffenheim.

Wie es gehen kann, zeigt derweil ein Zweitligist. Beim Spitzenreiter aus Bielefeld kündigte Finanzchef Markus Rejek an: "Wir als Geschäftsführer (er und Sport-Chef Samir Arabi, Anm. d. Red.) würden dann natürlich mit gutem Beispiel vorangehen und verzichten."

Werder Bremen: Existenzangst in der Bundesliga

Für einen Außenstehenden erscheint ein möglicher Bankrott eines Bundesligavereins auf den ersten Blick unwirklich. Wie kann es sein, dass ein Klub Pleite geht, wenn lediglich zwei, drei Spieltage ausfallen?

Zwar ist Borussia Dortmund finanziell gut aufgestellt und muss sich nach Aussage von Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke keine Sorgen um seine Zukunft machen, doch erklärte der BVB auf der vereinseigenen Aktionärs-Webseite: "Kurzfristig können durch 'Geisterspiele' negative Auswirkungen auf das Konzernergebnis vor Steuern in einer Größenordnung zwischen 2,5 und 3 Millionen Euro pro betroffenen Spieltag entstehen."

Bedroht sind jene Vereine, die wenig Eigenkapital besitzen. Dazu zählt vor allem Werder Bremen. Das Eigenkapital der Hanseaten betrug zum 30. Juni 2019 gerade einmal 13,6 Millionen, heißt es in einem "Sportschau.de"-Bericht. Und weiter: "Schon vier, fünf 'Geisterspiele' würden bei Werder dem Vernehmen nach für Liquiditätsengpässe sorgen." Wegen der prekären Lage möchte der abstiegsbedrohte Klub die Stadt um finanzielle Unterstützung bitten.

Geht die Bundesliga weiter? Ein Abbruch erscheint wahrscheinlicher

Wie ernst die Lage ist, machte DFL-Boss Seifert deutlich. Er sagte kürzlich, dass sich bei der kategorischen Ablehnung von "Geisterspielen" keiner mehr Gedanken machen müsse, "ob wir mit 18 oder 20 Profi-Klubs spielen, denn dann wird es keine 20 Profi-Klubs mehr geben".

Für die DFL geht es wegen des Shutdowns und der möglichen Absage der restlichen Saison um rund 700 Millionen Euro, berichtete "Sport 1". Nun, da die EM in den kommenden Sommer verlegt wurde, gäbe es für die Bundesliga aber die Chance, die Spielzeit im Kalender nach hinten zu verschieben und zu beenden - mit vollen Stadien, sofern sich die Lage rund um das Coronavirus beruhigt.

Wahrscheinlicher erscheint derzeit aber ein Abbruch der Saison - unter Mithilfe der Profis, die auf ihr zum Teil millionenschweres Gehalt verzichten müssten.

Verwendete Quellen:

  • bild.de: "Das sagt Neuer zur Söder-Forderung"
  • sportschau.de: "Der Kampf ums Überleben: Bremen besorgt, Frankfurt beruhigt"

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