Pep Guardiola jammert, Rudi Völler nörgelt: Nach den Pleiten in der Champions League herrscht bei den deutschen Klubs ganz schlechte Laune. Nur bei einem Verein ist die Stimmung bestens - weil dieser Wolfgang Petry als Vorbild auserkoren hat. Die etwas andere Vorschau auf den 13. Spieltag der Bundesliga.

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Pep, deine Probleme wollen wir haben

Danke, lieber Fußballgott, dass endlich Wochenende ist! Denn im Ernst, liebe Bundesligisten: Was waren das bitte für Auftritte in den europäischen Wettbewerben unter der Woche? Sechs Spiele, fünf Niederlagen - vier davon gegen englische Klubs! Nicht einmal auf den FC Bayern München ist mehr Verlass. 2:3 bei Manchester City - die mit Abstand blamabelste Blamage des deutschen Rekordmeisters in dieser Saison. Jetzt muss die Hertha geputzt werden. Falls das nicht klappt, wird die große Krise ausgerufen. Und natürlich stimmen auch wir dann ganz laut mit ein.

In dieser schwierigen Situation ist natürlich Bayern-Trainer Pep Guardiola gefordert und muss Stärke zeigen. Und was macht der Katalane? Rumjammern! "Wir haben nur noch einen linken und einen rechten Außenverteidiger", heult der Coach vor der Partie gegen die Berliner. "Das Problem mit unserem Kader ist, dass wir immer weniger rotieren können." Kleinen Moment bitte, wir müssen kurz die Mitleidstränen von unseren Wangen wischen ...

Angesichts von mickrigen sieben Punkten Vorsprung auf den zweitplatzierten VfL Wolfsburg ist es natürlich verständlich, dass die Münchner langsam nervös werden. Es müssen ja nur noch zehn weitere Stammspieler langfristig ausfallen, und mir nichts, dir nichts wird es ganz, ganz eng mit der Deutschen Meisterschaft ...

Ein Bundesligist fährt die Wolfgang-Petry-Masche

Ein kleines Rätsel: Welche Mannschaft ist gemeint, wenn HSV-Trainer Joe Zinnbauer über sie sagt: "Wir treffen auf einen ganz starken Gegner, der momentan auf Europa schielt"? Na? Richtig, natürlich der FC Augsburg. Und der HSV-Coach hat allen Grund dazu, den FCA zu loben. Schließlich sind die Leistungen der Mannschaft von Markus Weinzierl auch in dieser Saison aller Ehren wert: Sechster, bei sechs Siegen und sechs Niederlagen in zwölf Spielen. Wer richtig gerechnet hat, der erkennt: Die Augsburger fahren in dieser Saison die Wolfgang-Petry-Masche: Ganz oder gar nicht. Unentschieden sind tabu. Das führt nicht nur dazu, dass die Spiele der Augsburger meist schön anzusehen sind, sondern dass der FCA auch klar auf Europapokal-Kurs ist. Das ist, um es mit "Wolle" zu sagen, einfach "Wahnsinn"!

Borussia Dortmund wendet perfide Tricks an

Wahnsinn ist auch, was sich im Ruhrgebiet (wer es nicht gemerkt hat: Auch hier versteckt sich ein Wolfgang-Petry-Song) abspielt. Denn Borussia Dortmund kommt einfach nicht aus der Krise. Jetzt ging auch noch das Spiel beim FC Arsenal in die Binsen. In der Champions League! Wo der BVB, anders als in der Liga, stets zeigte, was er drauf hat. Doch vielleicht sollte man das 0:2 beim FC Arsenal auch positiv bewerten. Denn die Niederlage könnte nur ein perfider Trick von Jürgen Klopp und seinem Team gewesen sein, diesen fiesen Teufelskreis zu durchbrechen. Gut, wir geben zu, dass das nur graue Theorie ist. Was allerdings absurde Realität ist: Dortmund befindet sich immer noch im Tabellenkeller. Bevor der Anpfiff am Sonntagabend bei Eintracht Frankfurt ertönt, könnten die Schwarz-Gelben auf den letzten Rang abgerutscht sein. Diese Bundesliga-Saison, sie bleibt für den BVB einfach nur die Hölle, Hölle, Hölle.

Bayer Leverkusen ist selbst gegen den 1. FC Köln nicht chancenlos

Wie beim BVB ist die Laune auch bei Bayer Leverkusen nicht die beste. Das 0:1 in der Champions League gegen den AS Monaco war ein richtiger Stimmungskiller. Doch statt mit dem eigenen Unvermögen zu hadern, wetterte Sportdirektor Rudi Völler lieber gegen den Gegner. "Das hat mit Fußball nichts zu tun", nörgelte der 54-Jährige aufgrund der destruktiven Spielweise der Monegassen. Dumm nur, dass es sehr wohl was mit Fußball zu tun hat, ein Tor mehr als der Gegner zu erzielen. Und eben das ist Monaco am Mittwochabend gelungen.

Dass auch die "Werkself" zum Toreschießen, diesem immer noch fundamentalsten Bestandteil des Fußballspiels, in der Lage ist, kann sie am Samstag im Derby gegen den 1. FC Köln zeigen. Doch Vorsicht, liebe Leverkusener. Ihr trefft auf DIE Auswärtsmacht der Liga. Ja, richtig gehört! Nicht etwa die Bayern, nein, der ruhmreiche Effzeh führt die Auswärtstabelle an. Zehn Punkte aus den ersten sechs Partien in der Fremde - Chapeau!

Dennoch sollte Bayer den Kopf nicht in den Sand stecken. Schließlich - das weiß jeder Phrasendrescher - ist in einem Derby alles möglich. Selbst ein Heimsieg gegen den 1. FC Köln.

Die Partien des 13. Spieltags

Freitag, 28.11.2014:

Freiburg-Stuttgart20.30 Uhr

Samstag, 29.11.2014:

Schalke-Mainz15:30 Uhr
Leverkusen-Köln15:30 Uhr
Augsburg-Hamburg15:30 Uhr
Berlin-Bayern15:30 Uhr
Bremen-Paderborn15:30 Uhr
Hoffenheim-Hannover18:30 Uhr

Sonntag, 30.11.2014:

Wolfsburg-Gladbach15:30 Uhr
Frankfurt-Dortmund17:30 Uhr

Die Tabelle vor dem 13. Spieltag

RangVereinSp.S.U.N.DiffTorePunkte
1.Bayern München12930+2831:330
2.VfL Wolfsburg12723+1224:1223
3.Gladbach12552+716:920
4.Leverkusen12552+420:1620
5.Hannover 9612615-410:1419
6.FC Augsburg12606+315:1218
7.FC Schalke 0412525017:1717
8.Hoffenheim12453-117:1817
9.FSV Mainz 0512372+115:1416
10.SC Paderborn12444018:1816
11.1. FC Köln12435-112:1315
12.Eintr. Frankfurt12435-420:2415
13.Hertha BSC12426-517:2214
14.SC Freiburg12264-313:1612
15.Hamburger SV12336-86:1412
16.Bor. Dortmund12327-514:1911
17.Werder Bremen12246-1214:2610
18.VfB Stuttgart12237-1214:269
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