- Nach der Überraschung und der Freude über den so deutlichen Wahlsieg kommt auf die CDU von Reiner Haseloff die Suche nach Bündnispartnern zu.
- Es gibt mehrere Optionen.
- Der Wahlsieger macht klar, was ihm am wichtigsten ist.
Nach dem überraschend hohen Sieg der CDU bei der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt setzt Ministerpräsident
Man werde Angebote "in alle Richtungen machen, die sich für uns demokratisch anbieten". Dann werde die CDU in Sachsen-Anhalt eigenverantwortlich entscheiden, mit welcher Partei es die größte Schnittmenge gebe, sagte Haseloff.
Mehrere Regierungsoptionen nach der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt möglich
Haseloff hat mehrere Regierungsoptionen: Er könnte erneut eine schwarz-rot-grüne Kenia-Koalition bilden, aber auch eine sogenannte Deutschland-Koalition aus CDU, SPD und FDP oder ein Jamaika-Bündnis aus CDU, Grünen und FDP. Ganz knapp möglich wäre auch ein schwarz-rotes Zweierbündnis.
Die CDU hatte bei der Wahl 37,1 Prozent der Stimmen erlangt (2016: 29,8). Die AfD blieb mit 20,8 Prozent unter ihrem alten Ergebnis (24,3). Die im Osten generell eher schwachen Grünen verbesserten sich nur wenig, sie kamen auf 5,9 Prozent (2016: 5,2). Die SPD verzeichnete mit 8,4 Prozent ihr bisher schlechtestes Ergebnis in Sachsen-Anhalt (2016: 10,6 Prozent). Die Linke rutschte auf 11,0 Prozent ab, ihr schlechtestes Ergebnis in dem Bundesland seit der deutschen Einheit (2016: 16,3). Die FDP verzeichnete 6,4 Prozent (2016: 4,9 Prozent). Die Wahlbeteiligung lag bei 60,3 Prozent (2016: 61,1).
Mit dem weiteren Vorgehen befassen sich am Montag die Gremien der Parteien. Zunächst tagen die Spitzen der Parteien in Berlin beziehungsweise die CSU in München. Am späten Nachmittag beraten dann die Landesvorstände in Sachsen-Anhalt. Haseloff machte am Montag erneut deutlich, dass die Entscheidungen im Land gefällt würden.
Rückenwind für den Bund
Bundesgesundheitsminister
CSU-Chef Markus Söder sagte in München: "Der Matchwinner war Reiner Haseloff." Er sei ein sehr, sehr engagierter Ministerpräsident. Er habe eine sehr klare Linie in der Abgrenzung zur AfD gefahren, die vom Wähler honoriert worden sei.
Lehre für die Grünen
Der AfD-Co-Vorsitzende Jörg Meuthen sagte im Deutschlandfunk, die AfD sei unter ihren Möglichkeiten geblieben. "Meine Meinung ist tatsächlich die - das wird sie von mir nicht überraschen - dass ein stärkeres In-die-Mitte-rücken, ein weniger krasser Protestkurs erfolgversprechender gewesen wäre." Der Parteivorsitzende Tino Chrupalla hatte am Sonntagabend bei "Anne Will" hingegen von einem "sensationellen Ergebnis" gesprochen.
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Die Grünen müssen aus Sicht von Bundestagsfraktionschefin Katrin Göring-Eckardt als Lehre aus dem schlechten Ergebnis stärker Wähler in Städten und ländlichen Räumen ansprechen. "Wir müssen da wirklich weiter dran arbeiten, deutlich zu machen: Wir sind eine Partei, die in Stadt und Land zuhause ist", sagte Göring-Eckardt im rbb-Inforadio. "Wenn wir ein gutes Bundestagswahlergebnis haben wollen, dann ist es die Aufgabe, auch in Ostdeutschland was dazu beizutragen", betonte die Fraktionschefin. © dpa
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