- SPD, Union und Grüne laden an diesem Freitag zu offiziellen Abschlussveranstaltungen im Bundestagswahlkampf.
- Am Abend zuvor lieferten sich die Parteien einen letzten TV-Schlagabtausch.
- In einer neuen Umfrage legt die Union weiter leicht zu.
Zwei Tage vor der Bundestagswahl beenden die Kanzlerkandidaten von SPD, Union und Grünen am Freitag offiziell den Wahlkampf. SPD-Bewerber Olaf Scholz und Grünen-Kandidatin Annalena Baerbock kommen dafür in das bevölkerungsreichste Bundesland Nordrhein-Westfalen. Unionskanzlerkandidat Armin Laschet (CDU) wird in Bayern erwartet. Scholz und Laschet werden aber am Samstag noch weitere Termine bestreiten. Die offiziellen Abschlussveranstaltungen von AfD und Linken sind am Freitag in Berlin. Samstag ist in Düsseldorf der offizielle bundesweite Wahlkampfabschluss der FDP.
Letzter TV-Schlagabtausch vor der Wahl am Donnerstagabend
In einem letzten großen TV-Schlagabtausch aller sieben im Bundestag vertretenen Parteien wurden am Donnerstagabend nochmals deutliche Unterschiede unter anderem in der Finanz- und Verteidigungspolitik sichtbar. In der Sendung "Schlussrunde" von ARD und ZDF bekannte sich beispielsweise Scholz dazu, die Ausgaben für die Bundeswehr weiter zu erhöhen. "Ich will gerne zusagen, dass wir im Rahmen der wirtschaftlichen Möglichkeiten auch in den nächsten Jahren weitere Steigerungen des Verteidigungshaushaltes brauchen."
Dagegen betonte die Linken-Vorsitzende
Differenzen auch beim Thema Mieten
Differenzen wurden auch bei einem für viele Menschen drängenden Problem sichtbar, den vor allem in Ballungsräumen drastisch steigenden Mieten.
Bei der Frage möglicher Koalition nach der Bundestagswahl sah FDP-Chef Christian Lindner die größte Übereinstimmung in einem Jamaika-Bündnis mit Union und Grünen. "Die inhaltlichen Schnittmengen sind bei Jamaika am größten", sagte er.
Union steigt in Umfragen leicht
Der Vorsprung der SPD vor der Union verkleinerte sich im neuen ZDF-"Politbarometer" unterdessen leicht. CDU/CSU kämen in der am Donnerstagabend veröffentlichten Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen auf 23 Prozent - 1 Prozentpunkt mehr im Vergleich zur Vorwoche. Die SPD liegt unverändert bei 25 Prozent. Die Grünen kämen demnach auf 16,5 Prozent (plus 0,5). Die AfD liegt in der Umfrage derzeit bei 10 Prozent (minus 1), die FDP bei 11, die Linke bei 6 Prozent (beide unverändert).
Damit hätte als mögliches Zweier-Bündnis lediglich eine Koalition aus SPD und CDU/CSU eine knappe Mehrheit. Reichen würde es auch für eine Koalition aus SPD, Grünen und FDP, für eine Regierung aus Union, Grünen und FDP sowie für das Bündnis Rot-Grün-Rot. Nach Angaben der Forschungsgruppe Wahlen wissen 35 Prozent der Befragten noch nicht sicher, ob sie wählen wollen und wenn ja, wen.
Bei den persönlichen Werten liegt SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz weiter deutlich vor seinen Konkurrenten. 64 Prozent trauen ihm das Amt zu. Unionskanzlerkandidat Armin Laschet bezeichnen lediglich 26 Prozent als kanzlerfähig, Grünen-Chefin Annalena Baerbock 25 Prozent. 47 Prozent der Befragten (minus 1) wünschen sich Scholz als Kanzler, 20 Prozent Laschet (minus 2) und 16 Prozent Annalena Baerbock. (dpa/mgb)
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