• 17:55 Uhr: ➤ Militär-Experte: "Russland verfügt über ein enormes Potenzial"
  • 16:44 Uhr: Abrüstungsgespräche zwischen Moskau und Washington auf Eis gelegt
  • 16:24 Uhr: Militär-Experten sehen Schwächen in Russlands Verteidigungslinie
  • 15:48 Uhr: Weiter Stromabschaltungen in Kiew nach russischen Raketenangriffen
  • 15:16 Uhr: Russische Städte stellen Wegweiser zu Bombenschutzkellern auf
  • 15:05 Uhr: Ukraine rechnet mit neuer Raketenangriffswelle – russisches Kriegsschiff ins Schwarze Meer verlegt
  • 14:42 Uhr: Sieben Außenminister nordischer und baltischer Staaten besuchen Kiew
  • 14:31 Uhr: Kreml: Kein Abzug aus ukrainischem AKW Saporischschja geplant

Mehr News zum Krieg in der Ukraine

➤ Militär-Experte: "Russland verfügt über ein enormes Potenzial"

  • 17:55 Uhr

Einige Militär-Experten schätzen die Lage Russlands im Krieg in der Ukraine als geschwächt ein. Harald Kujat, ehemaliger Generalinspekteur der Bundeswehr und Ex-Vorsitzender des Nato-Militärausschusses, hält dies für "Unsinn", wie er im Gespräch mit dem Nachrichtensender n-tv erklärt. "Russland hat am Anfang über ein sehr großes Potenzial verfügt, hat natürlich auch erhebliche Verluste erlitten, aber das, was unsere sogenannten Experten uns erklären, dass Russland schon fast am Ende ist und jeden Tag schon der Sieg der Ukraine gefeiert wird, das ist natürlich alles Unsinn", sagt Kujat.

Russland soll in der Ukraine Marschflugkörper aus der Sowjetunion einsetzen. Diese Systeme seien zwar "veraltet", Russland habe aber einen "enorm großen Bestand", wie Kujat betont: "Es sind einige Tausend, die Russland auf Lager hatte." Diese würden nun als "Verbrauchsmaterial" eingesetzt. Russland verfüge jedoch auch über "eine enorme Zahl" an modernen Waffensystemen und "hält strategisches Potenzial zurück", so die Einschätzung des Luftwaffen-Generals a.D. Der Krieg werde aktuell "eingefroren, das heißt, Russland kommt in die Lage, über den Winter weiter Waffen und Munition zu produzieren und dann im Frühjahr mit neuen Kräften anzugreifen".

Weiter führt Kujat aus: "Russland verfügt über ein enormes Potenzial und hat von diesem Potenzial immer nur einen bestimmten Prozentsatz in diesem Krieg eingesetzt. (…) Außerdem verfügt Russland personell über enorme Ressourcen, die es aktivieren kann, aber auch materiell über erhebliche Kapazitäten."

Kujat schätzt vielmehr die Ukraine als geschwächt ein: Das Risiko eines Munitionsmangels der ukrainischen Streitkräfte sieht der General a.D. bereits jetzt. "Auch dem Westen geht inzwischen insbesondere die Artilleriemunition aus", sagt er. Die USA würden etwa versuchen, Artilleriemunition für die Ukraine auf dem Markt zu kaufen. "Auch sie selbst (die Amerikaner, Anm. d. Red.) haben inzwischen schon fast ihre Lager leer", so Kujat. (tas)

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Die Lage im Überblick:

Seit 24. Februar führt Russland aus der Luft und am Boden einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kurz zuvor hatte Präsident Wladimir Putin das Existenzrecht der Ukraine als eigenständiger Staat in Zweifel gezogen und die sogenannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk in der Ostukraine anerkannt.

Die ukrainische Armee wehrt sich seitdem nach Kräften gegen die Invasoren. Auf beiden Seiten gibt es Berichten zufolge Tausende Tote, wie viele Soldaten und Zivilisten bereits starben, lässt sich jedoch nicht unabhängig überprüfen. Fakt ist: Die humanitäre Lage in der Ukraine spitzt sich mit jedem Tag zu.

Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR hat inzwischen mehr als 15,5 Millionen Grenzübertritte aus der Ukraine registriert (Stand: 22. November). Die Flüchtenden sind vor allem Frauen und Kinder, da Männer zwischen 18 und 60 Jahren das Land nicht verlassen dürfen. Laut UNHCR sind in dieser Zeit über 7,9 Millionen Grenzübertritte zurück in die Ukraine registriert worden (Stand: 22. November).

Die EU und die USA reagierten mit Sanktionen. Außerdem liefern sie der Ukraine Waffen, auch Deutschland unterstützt das Land mit Waffenlieferungen. Auch Panzer der Klasse Gepard soll die Ukraine aus Deutschland erhalten. (dpa)

Die weiteren Meldungen zum Krieg in der Ukraine vom 28. November

Abrüstungsgespräche zwischen Moskau und Washington auf Eis gelegt

  • 16:44 Uhr

Geplante Abrüstungsgespräche zwischen Moskau und Washington zu strategischen Atomwaffen sind kurzfristig verschoben worden. "Russland hat einseitig das Treffen verschoben und erklärt, neue Daten vorzuschlagen", teilte die US-Botschaft in Moskau der Tageszeitung "Kommersant" zufolge am Montag mit. Das Außenministerium in Moskau bestätigte die Verschiebung der geplanten Konsultationen.

Der ursprünglich noch zwischen US-Präsident Ronald Reagan und dem sowjetischen Staats- und Parteichef Michail Gorbatschow unterzeichnete START-Vertrag zur Reduktion strategischer Atomwaffen war zuletzt im Februar 2021 um fünf Jahre verlängert worden.

Eigentlich sollten in Kairo vom 29. November bis 6. Dezember Gespräche über die Zukunft des Vertrags laufen. Geplant war, dass beide Seiten während der Konsultationen die jeweiligen Vorwürfe der Gegenseite anhören. Das betrifft vor allem die Frage der gegenseitigen Inspektionen von strategischen Waffen.

Russland hatte im August, wenige Monate nach Kriegsbeginn gegen die Ukraine, die Kontrolle seines Atomwaffenarsenals durch die USA gestoppt. Die Begründung war, dass eine russische Überprüfung amerikanischer Atomwaffen durch die westlichen Sanktionen behindert werde. (dpa)

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Militär-Experten sehen Schwächen in Russlands Verteidigungslinie

  • 16:24 Uhr

Seit Anfang Oktober heben russische Streitkräfte im Osten von Cherson Schützengräben aus und errichten Verteidigungslinien. Dies deutet laut der US-amerikanischen Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) darauf hin, dass das russische Militär eine Gegenoffensive der ukrainischen Streitkräfte über den Fluss Dnipro erwartet. Nach Einschätzung des ISW weisen die Abwehrstellungen der Russen jedoch einige Schwachstellen auf: So ähneln sie "eher ausgeklügelten Straßensperren als Teilen von zusammenhängenden Verteidigungslinien", wie das ISW schreibt.

Die russischen Truppen haben ihre Befestigungen vor allem entlang der Hauptstraßen errichtet – oft senkrecht zur Fahrbahn, wie Satellitenbilder zeigen. So seien die Verteidigungslinien zwar gegen Vorstöße entlang der Straßen gewappnet, wären aber "sehr anfällig für Angriffe auf offenem Gelände", so das ISW.

Durch offene Flanken der Befestigungen könnten Angriffe von der Seite oder von hinten nur schwer abgewehrt werden. Ukrainische Panzer und Kettenfahrzeuge hätten so leichtes Spiel, die russischen Befestigungen einzukesseln.

An den primären Verteidigungslinien hätten die russischen Streitkräfte zudem wahrscheinlich "schlecht ausgebildetes, ausgerüstetes und geführtes Personal" eingesetzt. Dies könnte dazu führen, dass die russischen Truppen "zusammenbrechen oder schneller zurückfallen, als es die russische Militärführung geplant hat". (tas)

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Weiter Stromabschaltungen in Kiew nach russischen Raketenangriffen

  • 15:48 Uhr

Fünf Tage nach massiven russischen Raketenangriffen hat die ukrainische Hauptstadt Kiew weiter mit unangekündigten Notabschaltungen bei der Stromversorgung zu kämpfen. 55 Prozent der Haushalte seien davon betroffen, teilte die Militärverwaltung der Dreimillionenstadt am Montag über Telegram mit.

Die Notabschaltungen sollten dabei nicht länger als fünf Stunden dauern. Vorher hatte der örtliche Versorger angekündigt, jedem Kunden zumindest vier Stunden Strom täglich zu ermöglichen. Die Reparaturen der Schäden dauern an.

Bürgermeister Vitali Klitschko erklärte, die Probleme mit der Stromversorgung würden noch bis zum Frühling anhalten. (dpa)

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Russische Städte stellen Wegweiser zu Bombenschutzkellern auf

  • 15:16 Uhr

In mehreren russischen Städten sind vor dem Hintergrund des von Moskau begonnenen Angriffskriegs in der Ukraine Medienberichten zufolge Wegweiser zu Bombenschutzkellern aufgehängt worden. "In Rostow am Don wurde solch ein Wegweiser im Stadtzentrum aufgestellt", berichtete das Internetportal Mediazona am Montag. Vor allem Regionen nahe der ukrainischen Grenze sind von dieser behördlichen Maßnahme betroffen. Berichte gibt es auch aus den Städten Kursk, Belgorod und Brjansk.

In Belgorod, das rund 40 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt ist, sollen demnach bis Ende November 700 solcher Wegweiser angebracht werden. Die Stadt mit rund 350.000 Einwohnern ist seit Kriegsbeginn bereits mehrfach beschossen worden. Russland macht dafür die Ukraine verantwortlich, die äußert sich in der Regel nicht zu den Vorwürfen. In der westrussischen Gebietshauptstadt Brjansk wurden den Berichten zufolge die ersten Keller bereits seit August als Schutzunterkünfte ausgewiesen, ebenso wie in der im gleichen Gebiet liegenden Kleinstadt Klinzy.

Doch nicht nur grenznahe Städte in Russland greifen zu Vorsichtsmaßnahmen. Besonders vorsorglich zeigten sich die Behörden der Großstadt Nowokusnezk, wo inzwischen ebenfalls Bombenschutzkeller und entsprechende Hinweisschilder aufgetaucht sind. Nowokusnezk liegt im Süden Sibiriens, gut 3.000 Kilometer Luftlinie von der Ukraine entfernt. (dpa)

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Ukraine rechnet mit neuer Raketenangriffswelle – russisches Kriegsschiff ins Schwarze Meer verlegt

  • 15:05 Uhr

Die Ukraine hat am Montag davor gewarnt, dass Russland eine neue Angriffswelle auf die Energie-Infrastruktur des Landes vorbereite. Nach Angaben einer Armeesprecherin wurde kürzlich ein russisches Kriegsschiff mit Raketen an Bord ins Schwarze Meer verlegt. "Dies deutet darauf hin, dass Vorbereitungen im Gange sind", erklärte die Sprecherin. "Es ist sehr wahrscheinlich, dass der Beginn der Woche von einem solchen Angriff geprägt sein wird."

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte die Ukrainer bereits am Sonntagabend in seiner Fernsehansprache vorgewarnt, dass Russland neue Luftangriffe vorbereite. Moskaus Streitkräfte würden ihr Programm der systematischen Angriffe so lange weiter betreiben, wie sie über Raketen verfügten, sagte Selenskyj. Der Staatschef fügte hinzu, dass sich die Armee und der gesamte Staat auf die Angriffe vorbereite – auch mit den westlichen Partnern.

Die systematischen und gezielten russischen Bombenangriffe haben die Energie-Infrastruktur der Ukraine in den vergangenen Wochen in die Knie gezwungen. Nach erneuten Angriffen am vergangenen Mittwoch hatten zunächst Millionen Menschen in der Ukraine keine Elektrizität.

Nach Angaben des staatlichen Stromversorgers Ukrenergo hatten am Montag noch 27 Prozent der Haushalte Probleme mit der Stromversorgung. Ebenso gab es im ganzen Land weiterhin Notabschaltungen.

Darüber hinaus berichtete Selenskyj von einer "sehr schwierigen" Situation an der Front, vor allem in der Region Donezk im Osten der Ukraine. Dort konzentrieren sich die Kämpfe seit dem Rückzug der russischen Streitkräfte aus der Stadt Cherson im Süden der Ukraine vor mehr als zwei Wochen. (afp)

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Sieben Außenminister nordischer und baltischer Staaten besuchen Kiew

  • 14:42 Uhr

Sieben Außenminister der nordischen und baltischen Staaten sind am Montag gemeinsam in die von Russland angegriffene Ukraine gereist. "Wir, die Außenminister von Estland, Finnland, Island, Lettland, Litauen, Norwegen und Schweden, sind heute in Kiew in voller Solidarität mit der Ukraine. Trotz Russlands Bombenhagel und barbarischer Brutalität wird die Ukraine gewinnen", erklärten mehrere Chefdiplomaten der sieben Staaten im Nordosten Europas wortgleich über Twitter. Dazu stellten sie ein Gruppenbild am Bahnsteig vor einem Zug.

Russische Armee laut Estland kaum geschwächt: Warnung vor allem vor einem Effekt

Der Verteidigungsminister von Estland, Hanno Pevkur, sieht die russischen Streitkräfte nach neun Monaten Krieg in der Ukraine kaum geschwächt. Er warnt vor allem vor einer Entwicklung.

Nach Angaben von Estlands Außenminister Urmas Reinsalu soll mit dem Besuch ein Zeichen der Solidarität gesendet werden. "Wir werden die Ukraine weiterhin militärisch, wirtschaftlich und politisch unterstützen", sagte er. Die nordischen und baltischen Staaten arbeiten in vielen Bereichen eng zusammen und stimmen sich regelmäßig in bestimmten Politikfeldern ab. (dpa)

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Kreml: Kein Abzug aus ukrainischem AKW Saporischschja geplant

  • 14:31 Uhr

Der Kreml hat Gerüchte über einen angeblich bevorstehenden Abzug russischer Truppen aus dem besetzten ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja zurückgewiesen. "Es sollte nicht nach irgendwelchen Zeichen gesucht werden, wo keine sind und keine sein können", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Montag der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Auch die russische Besatzungsverwaltung des im September völkerrechtswidrig annektierten Gebiets Saporischschja sprach von Falschinformationen.

Am Wochenende hatte der Chef des ukrainischen Atomkonzerns Enerhoatom, Petro Kotin, einen baldigen Abzug des russischen Militärs aus dem AKW in Aussicht gestellt. "In den vergangenen Wochen haben wir Informationen erhalten, dass sie möglicherweise vorhaben, das Atomkraftwerk Saporischschja zu verlassen", sagte Kotin im ukrainischen Fernsehen. "Man hat den Eindruck, dass sie ihre Koffer packen und alles stehlen, was sie finden können", sagte er. Unabhängig überprüfen ließen sich diese Aussagen allerdings nicht.

Seit Monaten kommt es infolge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine immer wieder zu Beschuss des AKW-Geländes. Moskau und Kiew machen sich dafür stets gegenseitig verantwortlich. Die Internationale Atombehörde (IAEA) hat beide Seiten dazu aufgerufen, auf Angriffe zu verzichten. Eine von der Ukraine geforderte Demilitarisierung von Saporischschja ist allerdings nicht in Sicht. (dpa)

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Schwesig erwartet wieder mehr Geflüchtete aus Ukraine

  • 13:46 Uhr

Wegen der russischen Angriffe auf zivile Infrastruktur in der Ukraine erwartet Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) wieder mehr Geflüchtete. "Wir bereiten uns darauf vor, dass wegen der zerstörten Infrastruktur erneut viele Menschen flüchten werden und wir verstärkt wieder Notunterkünfte öffnen müssen", sagte die Politikerin in einem Interview mit der Ostsee-Zeitung (OZ/Montag). Die Versorgung mit Wasser, Strom und Wärme werde systematisch zerstört. Weitere Schritte will das Land den Angaben nach mit dem Bund beraten.

In dem Interview betonte Schwesig den politischen Bruch der vormals engen Beziehungen zwischen Mecklenburg-Vorpommern und Russland nach Beginn des Angriffskriegs. Das Land habe die Partnerschaft mit der Region um St. Petersburg gestoppt und man helfe mit dem Import von Öl über den Hafen Rostock bei der Umsetzung des Ölembargos, hieß es. Zudem solle die an Land vorhandene Infrastruktur der Nord-Stream-Gaspipelines für den Import von Flüssigerdgas (LNG) genutzt werden.

So soll in Rostock per Tanker angelandetes Öl über eine bestehende Pipeline zur PCK-Raffinerie im brandenburgischen Schwedt transportiert werden. Diese wird bisher aus Russland versorgt. Im vorpommerschen Lubmin sind aktuell gleich zwei LNG-Terminals für den Import von ebenfalls per Schiff transportiertem Gas in Vorbereitung, das erste private Projekt des Investors Deutsche Regas soll noch in diesem Jahr starten.

In einem Gespräch mit der Schweriner Volkszeitung (SVZ/Montag) sagte die Ministerpräsidentin auf die Frage nach einer Ausweitung des Konflikts in der Ukraine auf Deutschland: "Wir unterstützten die Ukraine und die Menschen, die zu uns flüchten. Wenn daraus Hoffnung auf ein Ende des Krieges wächst, dann ist das ein gutes Zeichen."

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Klitschko verspricht Kiewern Weihnachtsbäume – aber kein Licht

  • 13:37 Uhr

Die Kiewer Stadtverwaltung hat ihren Bürgern die Aufstellung von Weihnachtsbäumen versprochen – ungeachtet der anhaltenden russischen Raketenangriffe und der andauernden Stromausfälle. "Wir dürfen (Kremlchef Wladimir) Putin nicht erlauben, unser Weihnachten zu stehlen", sagte Bürgermeister Vitali Klitschko in einem am Montag bei der ukrainischen Nachrichtenagentur RBC erschienenen Interview. Zwar werde auf Weihnachtsmärkte und Ähnliches in Kriegszeiten verzichtet, doch wenigstens festlich geschmückte Tannenbäume sollen die Kiewer bekommen. Bezahlt würden diese von Unternehmern, sagte Klitschko.

Mit der Festbeleuchtung könnte es allerdings Probleme geben. Der ehemalige Box-Weltmeister räumte ein, dass es aufgrund der zahlreichen Schäden im Energiesektor bis zum Frühjahr noch zu Stromausfällen in Kiew kommen könne. Die angeblich zu langsamen Reparaturarbeiten zur Wiederherstellung der Strom- und Wasserversorgung in der ukrainischen Hauptstadt sorgten jüngst für Streit zwischen Präsident Wolodymyr Selenskyj und Klitschko. (dpa)

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Gazprom kürzt Gaslieferungen durch Ukraine doch nicht weiter

  • 12:04 Uhr

Entgegen vorheriger Drohungen wird der russische Staatskonzern Gazprom seine Gaslieferungen an die Republik Moldau vorerst eigenen Angaben zufolge nicht weiter kürzen. Das moldauische Energieunternehmen Moldovagaz habe Zahlungsrückstände beseitigt – darunter auch für größere Gasmengen, die nach Moskauer Darstellung zu Unrecht im Transitland Ukraine einbehalten worden seien. Zugleich drohte Gazprom damit, die Lieferungen durch die Ukraine in Richtung Moldau doch noch zu kürzen oder sogar komplett einzustellen, sollte es zu weiteren Zahlungsausfällen kommen.

Ungeachtet des bereits seit mehr als neun Monaten andauernden russischen Angriffskriegs leitet die Ukraine weiter Gas aus Russland in Richtung Westen – wenn auch mit täglich etwas mehr als 40 Millionen Kubikmeter deutlich weniger als vor Kriegsbeginn. Auch die Lieferungen an die in die EU strebende Republik Moldau hat Russland Anfang Oktober gedrosselt. Statt der bestellten 8,06 Millionen Kubikmeter pro Tag liefert der Konzern nur 5,7 Millionen, angeblich aufgrund von Transitproblemen durch die Ukraine.

Den russischen Vorwurf, eigentlich für das kleine Nachbarland Moldau vorgesehenes Gas einfach einbehalten zu haben, weist Kiew zurück. Sowohl die ukrainische als auch die moldauische Seite betonen, es handele sich um einen sogenannten und völlig legalen "virtuellen Reverse Flow". Dabei werde in gegenseitigem Einverständnis ein Teil der Lieferungen als ukrainische Gasreserve für den Winter eingespeichert. Angesichts gezielter russischer Angriffe auf die Energie-Infrastruktur der Ukraine ist die Strom- und Heizversorgung in vielen Teilen des kriegsgebeutelten Landes zu Beginn der eisigen Jahreszeit instabil oder ganz ausgefallen. (dpa)

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DRK: Winterhilfe in der Ukraine angelaufen

  • 11:52 Uhr

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) hat mit der Winterhilfe in der Ukraine begonnen. Nach der massiven Zerstörung der Wasser-, Energie- und Wärmeversorgung unterstütze man die Bevölkerung mit 7.000 Heizöfen zum Wärmen und Kochen, 100 Generatoren und mehr als 20 mobilen Tankanlagen, teilte das DRK am Montag mit.

Über die Schwestergesellschaft des Ukrainischen Roten Kreuzes stelle man zudem Material und Gelder zur Verfügung, um Reparaturen und Hilfe an Unterkünften für Binnenvertriebene und für private Haushalte zu ermöglichen. Bei der Verteilung der Gerätschaften konzentriert sich das DRK auf stark von russischen Angriffen betroffene und sehr entlegene Regionen. Die Winterhilfe des DRK werde unter anderem durch das Auswärtige Amt unterstützt.

Aufgrund möglicher neuer Fluchtbewegungen in den Wintermonaten habe man gemeinsam mit dem Polnischen Roten Kreuz die Bestände im Logistikdrehkreuz in Lublin aufgestockt und Nothilfegüter für die Überwinterung von mehr als 2.000 Menschen beschafft. Dazu zählten unter anderem 2.000 Feldbetten, 5.000 Decken und 2.000 Schlafsäcke. (dpa)

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"Das ist sinnlos": Klitschko wehrt sich gegen Kritik von Selenskyj

  • 11:25 Uhr

Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko hat auf die Kritik des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj reagiert und die Streitereien als "sinnlos" bezeichnet.

Selenskyj hatte am Freitag die Arbeit der Kiewer Stadtverwaltung bemängelt, was die Schadensbehebung nach den russischen Angriffen auf die Energieversorgung betraf. Viele Bürgerinnen und Bürger der Stadt seien "mehr als 20 oder sogar 30 Stunden ohne Strom" gewesen, sagte er in einer Videoansprache.

Vom Büro des Bürgermeisters erwarte er Qualitätsarbeit. Dabei nannte er Vitali Klitschko nicht beim Namen. Einer der größten Kritikpunkte von Selenskyj: In Kiew gebe es weniger Wärmestuben als nötig. Die Einwohner von Kiew bräuchten "mehr Schutz".

Darauf reagierte Klitschko nun via Telegram, wie mehrere Medien übereinstimmend berichten. Aktuell gebe es 430 Wärmezentren in Kiew, weitere 100 seien geplant, falls sich die Lage zuspitzen sollte, teilte er mit. Weiter erklärte Kiews Bürgermeister: "Ich will nicht in politische Streitereien verwickelt werden." Dies sei "sinnlos", er habe "Dinge in der Stadt zu erledigen". (tas)

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Britischer Geheimdienst: Russische Artillerie beschießt Cherson täglich

  • 10:03 Uhr

Nach dem Rückzug aus Cherson beschießen russische Truppen die südukrainische Großstadt nach britischen Angaben täglich mit Artillerie. Am Sonntag sei die Rekordzahl von 54 Angriffen gemeldet worden, teilte das Verteidigungsministerium in London am Montag unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse mit. Allein am vergangenen Donnerstag seien zehn Menschen getötet worden.

"Die Stadt ist verwundbar, weil sie in Reichweite der meisten russischen Artilleriesystem liegt, die nun vom Ostufer des Flusses Dnipro aus von der Rückseite neu konsolidierter Verteidigungslinien feuern", hieß es in London. Die meisten Schäden richteten Mehrfachraketenwerfer etwa vom Typ BM-21 Grad an.

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Ende Februar unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine Desinformationskampagne vor. (dpa)

Ukrainische Truppen bei schwerem Busunfall in Lettland verletzt

  • 08:39 Uhr

Bei einem schweren Verkehrsunfall in Lettland sind am Wochenende mehrere Angehörige der ukrainischen Streitkräfte verletzt worden. Nach offiziellen Angaben befanden sie sich in einem von der estnischen Armee gecharterten Bus, der am Samstagabend bei Ainazi im Norden des baltischen EU- und Nato-Landes nahe der Grenze zu Estland frontal mit einem Lastwagen zusammenstieß. Dabei starb der estnische Fahrer des Busses. Drei Personen wurden in ernstem Zustand ins Krankenhaus eingeliefert, 23 Personen erlitten weniger schlimme Verletzungen, wie der lettische Rettungsdienst informierte.

Nach Angaben der estnischen Armee befindet sich unter den Verletzten ein estnischer Soldat. Bei den übrigen verletzten Businsassen handle es sich um ukrainische Truppen, teilten die Streitkräfte in Tallinn am Sonntagabend mit. Nähere Angaben zu deren Aktivitäten in den baltischen Staaten wurden keine gemacht. Die lettische Polizei hat Ermittlungen aufgenommen, um die genaue Unfallursache herauszufinden. (dpa)

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Ukrainischer Botschafter bittet um Generatoren und mehr Waffen von Deutschland

  • 07:51 Uhr

Der neuer Botschafter der Ukraine in Berlin, Oleksii Makeiev, hat an Deutschland appelliert, dem kriegsgebeutelten Land Geräte zur Vermeidung von Stromausfällen sowie weitere Waffen zur Verfügung zu stellen. "Wir brauchen Generatoren und Auto-Transformatoren, die von russischen Raketenangriffen besonders betroffen sind", sagte Makeiev am Montag im ZDF-Morgenmagazin. In der Hauptstadt Kiew gebe es derzeit nur wenige Stunden Strom am Tag. Transformatoren werden benötigt, um aus dem Hochspannungsnetz niedrigere Spannungen für die Elektrizitätsversorgung zur Verfügung zu stellen.

Außerdem brauche die Ukraine weiterhin von Deutschland Luftabwehrsysteme wie das bereitgestellte System Iris-T sowie andere Waffen, wobei Makeiev Kampfpanzer nicht explizit erwähnte. "Deutsche Waffen retten Leben", sagte er. Über weitere Lieferungen sei man in Gesprächen mit der Bundesregierung. Makeiev betonte, dass die Ukraine ihr gesamtes Territorium, inklusive der 2014 von Russland besetzten Halbinsel Krim, zurückerobern wolle.

Makeiev grenzte sich indirekt von seinem Vorgänger Andrij Melnyk ab, der dafür bekannt war, Forderungen provokant und oft mit Kraftausdrücken vorzutragen. Makeiev betonte, sein Anliegen sei, Vertrauen aufzubauen und zu erhalten. Ziel sei dabei die gegenseitige Unterstützung. "Und wir brauchen diese Unterstützung von Deutschland sehr." (dpa)

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Mit Material von dpa, Reuters und AFP

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