• 19:05 Uhr: ➤ Finnische Polizei: Waffen für Ukraine in Händen von Kriminellen
  • 16:58 Uhr: Nach Moskaus Verhandlungsangebot: Kiew fordert erst Abzug aller Truppen
  • 14:52 Uhr: Berichte: Putin soll zu Gesprächen mit Biden bereit sein - unter einer Bedingung
  • 12:04 Uhr: Kuleba zu Getreide-Blockade: "Russland hat Hungerspiele lange im Voraus geplant"
  • 10:13 Uhr: Geheimdienst: Söldner-Chef will mit kranken Häftlingen "Wagner-Linie" errichten
  • 08:57 Uhr: USA kritisieren neue russische Getreide-Blockade

Mehr News zum Krieg in der Ukraine

➤ Finnische Polizei: Waffen für Ukraine in Händen von Kriminellen

  • 19:05 Uhr

In die Ukraine gelieferte Waffen sind nach Erkenntnis der Polizei in Helsinki bereits in die Hände finnischer Krimineller gelangt. Dabei handele es sich beispielsweise um Sturmgewehre, sagte Chefkommissar Christer Ahlgren vom Nationalen Ermittlungsbüro dem finnischen Rundfunk Yle. "Waffen, die für die Ukraine bestimmt waren, sind auch schon in Schweden, Dänemark und den Niederlanden gefunden worden", wurde er am Sonntag zitiert.

Die europäische Polizeiorganisation Europol hatte im Sommer gewarnt, dass Kriminelle es auf Waffen und Munition absehen könnten, die Kiew in großen Mengen als ausländische Militärhilfe erhält. "Wir haben Hinweise, dass solche Waffen auch den Weg nach Finnland finden", sagte Ahlgren.

Die Schmuggelrouten seien etabliert. Teils laufe der Waffenhandel über international agierende Rockergruppen, die von der Polizei zur Organisierten Kriminalität gezählt werden. Die Rockergruppe Bandidos MC beispielsweise habe Vertreter in jeder größeren ukrainischen Stadt, sagte Ahlgren. Einfallstor nach Finnland seien die Häfen, die weniger überwacht würden als die Flughäfen.

Ahlgren erinnerte an die Erfahrung der Polizei nach den Jugoslawien-Kriegen der 1990er Jahre. Von dort seien Schmuggelwaffen in viele Länder gelangt. "Die Ukraine hat große Mengen an Waffen bekommen, und das ist gut. Aber wir werden auf Jahrzehnte mit diesen Waffen zu tun haben. Das ist der Preis, den wir zahlen müssen", sagte der ranghohe Polizist. (dpa)

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Die Lage im Überblick:

Seit 24. Februar führt Russland aus der Luft und am Boden einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kurz zuvor hatte Präsident Wladimir Putin das Existenzrecht der Ukraine als eigenständiger Staat in Zweifel gezogen und die sogenannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk in der Ostukraine anerkannt.

Die ukrainische Armee wehrt sich seitdem nach Kräften gegen die Invasoren. Auf beiden Seiten gibt es Berichten zufolge Tausende Tote, wie viele Soldaten und Zivilisten bereits starben, lässt sich jedoch nicht unabhängig überprüfen. Fakt ist: Die humanitäre Lage in der Ukraine spitzt sich mit jedem Tag zu.

Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR hat inzwischen mehr als 14,5 Millionen Grenzübertritte aus der Ukraine registriert (Stand: 25. Oktober). Die Flüchtenden sind vor allem Frauen und Kinder, da Männer zwischen 18 und 60 Jahren das Land nicht verlassen dürfen. Laut UNHCR sind in dieser Zeit knapp 7,1 Millionen Grenzübertritte zurück in die Ukraine registriert worden (Stand: 25. Oktober).

Die EU und die USA reagierten mit Sanktionen. Außerdem liefern sie der Ukraine Waffen, auch Deutschland unterstützt das Land mit Waffenlieferungen. Auch Panzer der Klasse Gepard soll die Ukraine aus Deutschland erhalten. (dpa)

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Die weiteren Meldungen vom 30. Oktober

Nach Moskaus Verhandlungsangebot: Kiew fordert erst Abzug aller Truppen

  • 16:58 Uhr

Nach wiederholten Angeboten Moskaus zu Verhandlungen im Krieg hat Kiew einen vollständigen russischen Truppenabzug als Voraussetzung dafür genannt. "Der einzige realistische Vorschlag sollte die sofortige Beendigung des russischen Krieges gegen die Ukraine sein und der Abzug der russischen Streitkräfte von ukrainischem Gebiet", teilte der Sprecher des Außenministerium in Kiew, Oleh Nikolenko, am Sonntag mit. Er reagierte damit auf neue Äußerungen von Russlands Außenminister Sergej Lawrow, der das Angebot von Kremlchef Wladimir Putin an die Ukraine zu Verhandlungen bekräftigte.

Wenn Russland wirklich Verhandlungen wolle, müsse es aufhören, die Energieinfrastruktur des Landes zu zerstören, damit die Menschen im Winter nicht erfrören, sagte Nikolenko. Wer verhandeln wolle, dürfe auch nicht Wohnviertel in der Ukraine beschießen, 300.000 Reservisten mobilisieren für den Kampf und nicht - wie nun seit Samstag - Getreideausfuhren des Landes blockieren.

Lawrow werfe vor dem Hintergrund der Niederlage der russischen Armee Nebelkerzen, meinte der Diplomat. Solange Russland in der Ukraine Verbrechen begehe, könne die Antwort der Ukraine nur sein, dass die Schlacht auf dem Feld entschieden werde. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj lehnte Gespräche mit Putin per Dekret ab.

Kremlsprecher Dmitri Peskow bekräftigte im Staatsfernsehen wie Lawrow die Bereitschaft zu Verhandlungen. Dabei sagte er zu der Frage, ob solche Angebote an die Ukraine nicht ein Zeichen von Schwäche seien, dass nur "starke Menschen" die Hand zum Frieden ausstrecken könnten. Peskow erklärte auch, dass es für solche Gespräche vor allem die Bereitschaft der USA brauche, Russlands Position anzuhören.

"Offensichtlich ist die entscheidende Stimme in Washington", sagt er. Russland wirft der Führung in der Ukraine vor, sie werde von den USA gesteuert. Zudem sieht der russische Machtapparat Washington wegen der milliardenschweren Waffenlieferungen als Kriegspartei. (dpa)

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UN-Generalsekretär Guterres will Getreideabkommen retten

  • 16:08 Uhr

UN-Generalsekretär António Guterres will das von Russland ausgesetzte Getreideabkommen für Exporte aus der Ukraine übers Schwarze Meer retten. Der ehemalige portugiesische Ministerpräsident sei "zutiefst besorgt" und führe intensive Kontakte mit dem Ziel, die Aussetzung des im Juli geschlossenen Abkommens wieder rückgängig zu machen, teilte UN-Sprecher Stepháne Dujarric am Sonntag in New York mit. Einzelheiten nannte er nicht.

Der Generalsekretär der Vereinten Nationen verschob deshalb auch seine Abreise zu einem Gipfeltreffen der Arabischen Liga in Algerien. Russland hatte am Samstag die Aussetzung des Abkommens angekündigt. Als Grund nannte Moskau Drohnenangriffe der ukrainischen Streitkräfte gegen die russische Schwarzmeerflotte. (dpa)

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Berichte: Putin soll zu Gesprächen mit Biden bereit sein - unter einer Bedingung

  • 14:52 Uhr

Russlands Präsident Wladimir Putin soll offenbar zu Gesprächen mit seinem US-amerikanischen Amtskollegen Joe Biden bereit sein. Allerdings basiere dies auf einer Bedingung, wie mehrere Medien übereinstimmend berichten - darunter die russische Nachrichtenagentur "Tass".

Demnach wolle man, dass die USA auf die russischen Bedenken eingehe und zu Gesprächen über Sicherheitsgarantien zurückkehre, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow in einem Interview mit dem Fernsehsender Rossiya-1. "Der Wunsch der USA, sich unsere Sorgen anzuhören", sagte Peskow demnach auf die Frage, was eine Grundlage für solche Gespräche sein könnte.

"Das ist eigentlich der Wunsch der USA, zur Situation von Dezember-Januar zurückzukehren und die Frage zu stellen: Was die Russen anbieten, passt uns vielleicht nicht ganz, aber vielleicht sollten wir uns doch mit ihnen an den Verhandlungstisch setzen? Ich meine die Entwürfe, die sowohl in Brüssel als auch in Washington vorgelegt wurden", sagte der Kreml-Sprecher. (ari)

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Slowenien liefert 28 Kampfpanzer an Ukraine

  • 13:30 Uhr

Slowenien hat 28 Kampfpanzer des sowjetischen Typs M-55S an die von Russland angegriffene Ukraine abgegeben. Dies berichtete das slowenische Nachrichtenportal "24ur.com" am Sonntag unter Berufung auf das Verteidigungsministerium in der Hauptstadt Ljubljana. Die Panzer wurden mit der Eisenbahn über Polen in die Ukraine gebracht. Das EU- und Nato-Partnerland Slowenien wird nun von Deutschland im Rahmen eines sogenannten Ringtauschs 43 schwere Militärlastwagen erhalten.

Bei solchen Vereinbarungen liefern mittel- und osteuropäische Bündnispartner Waffen sowjetischer Bauart in die Ukraine und erhalten dafür im Gegenzug Militärgerät aus Deutschland. Die Waffen sowjetischer Bauart können von den ukrainischen Soldaten leichter bedient werden als Geräte aus westlicher Produktion, die für sie neu sind. Bereits im Juli hatte Slowenien 35 Schützenpanzer an die Ukraine geliefert.

Beim M-55S handelt es sich um eine grundlegend modernisierte Version des sowjetischen Kampfpanzers T-55. Er ist mit einer neuen, effizienteren Kanone, einem verbesserten Motor und hochmoderner Elektronik zur Zielerfassung ausgestattet. Experten sprechen von einem völlig anderen Kampfgerät als dem ursprünglichen T-55.

Slowenien war bis 1991 Teil des sozialistischen Jugoslawiens, das in jener Zeit in einer Folge blutiger Kriege zerfiel. Die Streitkräfte Jugoslawiens hatten sich bei ihrer Ausrüstung stark auf sowjetische Waffensysteme gestützt. Slowenien hatte die T-55-Panzer, die es sich aus jenen Beständen gesichert hatte, in den 1990er Jahren zu modernisieren begonnen. (dpa)

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Kuleba zu Getreide-Blockade: "Russland hat Hungerspiele lange im Voraus geplant"

  • 12:04 Uhr

Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba wirft Russland vor, den Stopp des Getreide-Deals von langer Hand geplant zu haben. Die 220 Kilometer vom Getreidekorridor entfernten Explosionen seien ein falscher Vorwand gewesen, schreibt Kuleba am Sonntag auf Twitter.

Kreml: Soll Personalentscheidung von Kritik an Putin ablenken?

Am 24. Oktober hat der Kreml den Moskauer Bürgermeister Sergej Sobjanin zum Regionalkoordinator im Krieg gegen die Ukraine ernannt. Damit soll von Kritik an der russischen Regierung abgelenkt werden, vermutet das britische Verteidigungsministerium.

"Die derzeitige Warteschlange mit Getreide hat sich im Schwarzen Meer seit September gebildet, als Russland begann, den Betrieb des Korridors absichtlich zu verzögern und zu versuchen, das Abkommen zu untergraben", so Kuleba weiter. Russland habe die Entscheidung zur "Wiederaufnahme seiner Hungerspiele schon vor langer Zeit getroffen und versucht nun, sie zu rechtfertigen". Insgesamt blockiere Russland zwei Millionen Tonnen Getreide auf 176 Schiffen, die sich bereits auf See befänden - "genug um über sieben Millionen Menschen zu ernähren".

Am frühen Samstagmorgen war nach russischen Angaben bei Drohnenangriffen auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim in Sewastopol ein Kriegsschiff der Schwarzmeerflotte getroffen worden. Russland hatte daraufhin von "Terroranschlägen" gesprochen und das Abkommen zum Transport von ukrainischem Getreide aus den Häfen im Schwarzen Meer aufgekündigt. (ari/dpa)

Litauen wartet weitere Panzerhaubitzen für die Ukraine

  • 10:59 Uhr

Litauen hat zwei weitere Panzerhaubitzen 2000 nach ihrer Instandsetzung in dem baltischen EU- und Nato-Land wieder in die von Russland angegriffene Ukraine zurückgeschickt. Die beiden Artilleriegeschütze seien diese Woche an die ukrainische Armee übergeben worden, teilte das Verteidigungsministerium in Vilnius am Samstagabend mit. Zwei weitere Haubitzen sollen sich zudem auf dem Weg zur Reparatur nach Litauen befinden.

Die Panzerhaubitzen waren von Deutschland und den Niederlanden als Militärhilfe für den Kampf gegen Russland an die Ukraine geliefert worden. Wegen der hohen Schussfolge im Gefecht sollen nach einem Bericht des "Spiegels" von Anfang Oktober aber gut ein Drittel der deutschen Geschütze bereits reparaturbedürftig sein.

Nach Angaben des Ministeriums in Vilnius sollen mindestens zwölf Haubitzen in Litauen repariert werden. Dafür seien bislang fast zwei Millionen Euro bereitgestellt worden, hieß es. Die litauische Armee setzt die Panzerhaubitze 2000 auch als Waffensystem ein.

Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) hatte sich bei ihrem Besuch in Litauen vor drei Wochen ausdrücklich für die Möglichkeit bedankt, die Haubitzen in dem Nato-Partnerland instand setzen zu können. Dort gibt es seit dem Sommer ein Wartungszentrum für Gefechtsfahrzeuge, das von den beiden deutschen Rüstungsfirmen Krauss-Maffei Wegmann (KMW) und Rheinmetall gegründet worden war. (dpa)

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Geheimdienst: Söldner-Chef will mit kranken Häftlingen "Wagner-Linie" errichten

  • 10:13 Uhr

Der russische Mogul und Chef der Söldner-Gruppe "Wagner", Jewgeni Prigoschin, will in der Ostukraine eine 200 Kilometer lange "Wagner-Linie" errichten. Das berichtet der britische Geheimdienst in seinem täglichen Update via Twitter am Sonntagmorgen. Für dieses Vorhaben benötige Prigoschin eine große Anzahl an Arbeitskräften.

Laut Geheimdienst bestehe ein Zusammenhang zu der Ankündigung des Moguls, dass sein privates Militärunternehmen, die Wagner-Gruppe, seine Standards geändert und russische Sträflinge rekrutiert habe, die an schweren Krankheiten wie HIV und Hepatitis C leiden. "Die Aufnahme von Gefangenen mit schwerwiegenden medizinischen Problemen verdeutlicht einen Ansatz, bei dem nun die Anzahl der Personen Vorrang vor Erfahrung oder Qualität hat", so der Geheimdienst. Es bestehe die realistische Möglichkeit, dass ein Teil der rekrutierten Sträflinge zunächst für den Bau der Verteidigungsanlagen eingesetzt werde.

Somit habe sich die Rolle der Wagner-Gruppe seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine erheblich verändert, schreibt der Geheimdienst. "In früheren Konflikten hielt sie relativ hohe Rekrutierungsstandards ein, da viele ihrer Mitarbeiter zuvor als russische Berufssoldaten gedient hatten." (ari)

USA kritisieren neue russische Getreide-Blockade

  • 08:57 Uhr

Die USA haben die neue russische Blockade von Getreideexporten aus der Ukraine kritisiert und eine Wiederaufnahme der Lieferungen gefordert. Präsident Joe Biden nannte das russische Vorgehen am Samstag empörend und betonte, dass es für mehr Hunger auf der Welt sorgen werde. "Russland setzt Nahrungsmittel erneut als Waffe in dem Krieg, den es begonnen hat, ein", kritisierte US-Außenminister Antony Blinken. Er rief die russische Regierung dazu auf, wieder die Vereinbarung zur sicheren Passage ukrainischer Getreidetransporte einzuhalten.

Russland hatte am Wochenende die Aussetzung des im Juli unter Vermittlung der Türkei und der UN geschlossenen Abkommens verkündet. Es hatte die monatelange Blockade der ukrainischen Getreideausfuhren im Zuge des russischen Angriffskrieges beendet. Als Grund für die Aussetzung gab Russland Drohnenangriffe auf die Infrastruktur der Schwarzmeerflotte in der Stadt Sewastopol auf der 2014 von Moskau völkerrechtswidrig annektierten Halbinsel Krim. (dpa)

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Mit Material von dpa, Reuters und AFP

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