Die Zahl der nachgewiesenen Infektionen durch das neuartige Coronavirus ist wieder schneller gestiegen. Auch die Zahl der Todesfälle nimmt zu. Deren Muster ähnelt sich auffällig. Alle Entwicklungen zum Coronavirus erfahren Sie in unserem Live-Blog.

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  • So sieht der typische Coronavirus-Tote aus
  • Bis Mittwoch haben sich 24.324 Menschen mit dem neuartigen Coronavirus infiziert.
  • Gesundheitsministerium bestätigt zehn Infektionen auf Kreuzfahrtschiff in Japan.
  • Die Chinesische Botschaft kritisiert, dass es mehr Anfeindungen gegen Chinesen in Deutschland gibt.
  • OK-Chef von Tokio zeigt sich "extrem besorgt" wegen der Olympischen Sommerspiele 2020.
  • Mit Virus infizierte Mütter können Virus an Neugeborene weitergeben

So sieht der typische Coronavirus-Tote aus

13:34 Uhr: Das erste Todesopfer des neuartigen Coronavirus aus China steht stellvertretend für die inzwischen rund 490 Todesfälle: Der Patient war männlich, älter als 60 und schon vor der Infektion bei schlechter Gesundheit.

Tatsächlich waren 80 Prozent der Todesopfer mindestens 60 Jahre alt. 75 Prozent litten an Vorerkrankungen, wie Chinas Gesundheitskommission am Dienstag mitteilte.

Die Sterblichkeitsrate liegt demnach bei 2,1 Prozent. Das ist deutlich niedriger als die 9,6 Prozent bei der Sars-Epidemie vor 17 Jahren.

97 Prozent der Todesopfer stammen aus der Provinz Hubei, in deren Hauptstadt Wuhan das Virus im Dezember auf vermutlich auf einem Tiermarkt erstmals auf Menschen übertragen wurde. Ohne sie läge die Sterberate den Behörden zufolge bei 0,16 Prozent.

Mütter können neuen Coronavirus an Neugeborene weitergeben

12:54 Uhr: Mit dem Coronavirus infizierte Mütter können den Erreger an ihr Neugeborenes weitergeben. Ein solcher Infektionsfall sei bei einem Säugling nur 30 Stunden nach der Geburt festgestellt worden, berichtete der Chef der Neugeborenenabteilung des Kinderkrankenhauses von Wuhan, Zeng Lingkong, nach Angaben der Nachrichtenagentur China News Service vom Mittwoch.

Das Baby zeige stabile Lebenszeichen, habe aber eine Entzündung der Lungen und eine leicht abnormale Leberfunktion, berichtete der Arzt. Zuvor seien allerdings Kinder von infizierten Müttern zur Welt gebracht worden, bei denen der Test auf den Erreger negativ gewesen sei.

Die jetzt zur Verfügung stehenden Daten zeigten jedoch, dass Neugeborene nicht von einer Ansteckung ausgenommen seien.

Frankfurter Konsumgütermesse "Ambiente" leidet

12:53 Uhr: Die weltweite Furcht vor dem neuartigen Coronavirus zieht auch die Frankfurter Konsumgütermesse Ambiente in Mitleidenschaft.

"Es werden nicht alle Aussteller und Einkäufer nach Frankfurt kommen", erklärte Messe-Geschäftsführer Detlef Braun am Mittwoch. Das genaue Ausmaß werde man aber erst am ersten Ausstellungstag am Freitag sehen. "Derzeit schauen wir in eine Glaskugel".

Die Zahl der angemeldeten chinesischen Aussteller ist 2020 im Vergleich zum Vorjahr um rund 10 Prozent auf 664 gestiegen. Aus der Krisenprovinz Hubei mit ihrer besonders stark betroffenen Hauptstadt Wuhan sind vier Firmen angemeldet.

Laut Messe ist noch nicht klar, ob diese Stände geschlossen bleiben oder gegebenenfalls mit europäischem Personal ausgestattet werden.

Adidas schließt vorübergehend Shops in China

12:34 Uhr: Der Sportartikelhersteller Adidas schließt in China wegen des Coronavirus vorübergehend viele seiner eigenen Geschäfte. Das bestätigte der Dax-Konzern am Mittwoch auf Anfrage.

Darüber hinaus würden ähnliche Entwicklungen innerhalb des Franchise-Geschäfts beobachtet, heißt es. Das belaste das China-Geschäft. Allerdings ist wes laut Adidas noch zu früh, um die Auswirkungen zu beurteilen.

Der Konzern verweist darauf, dass er die Richtlinien der örtlichen Behörden umsetze. Für den Standort Shanghai bedeute das zum Beispiel, dass die Betriebsruhe aufgrund des Chinesischen Neujahrsfests bis einschließlich 9. Februar verlängert werde.

Für Reisen nach China benötigten Mitarbeiter zudem bis auf weiteres eine Ausnahmegenehmigung. Auch US-Konkurrent Nike hat viele seiner chinesischen Läden geschlossen.

USA: Angst vor Epidemie in China löst Petition aus

11:30 Uhr: Mit dem Coronavirus 2019-nCoV breiten sich auch Gerüchte und Falschinformationen aus. Das zeigt eine Petition im US-Bundesstaat Kalifornien.

Dem auf der Plattform Change.org anonym veröffentlichten Aufruf, die Schulen des Bezirks Alhambra Unified School östlich von Los Angeles bis zum Ende der Coronavirus-Epidemie zu schließen, schlossen sich bis Mittwoch mehr als 14.000 Menschen an.

In dem Bezirk, in dem etwa die Hälfte der 16.500 Schüler asiatische Wurzeln hat, ist bislang kein Fall von 2019-nCoV aufgetreten. Dennoch heißt es in der vorige Woche gestarteten Petition, es gebe einen "Verdachtsfall" in Alhambra.

"Zu lernen, während Du weißt, dass Dein leben in Gefahr ist, schafft kein stabiles und sicheres Lernumfeld", wird die Forderung nach Unterrichtsausfall begründet.

Die zuständige Schulbehörde wies die Petition als hysterische Überreaktion auf das Virus zurück. "Das ist ein Beispiel dafür, was ansteckende Angst anrichtet, wenn man sich nicht die Fakten ansieht und sich stattdessen auf falsche Gerüchte und hysterische Einträge in Online-Medien verlässt", sagte Behördensprecherin Toby Gilbert der Nachrichtenagentur AFP.

Gilbert machte deutlich, es gebe keine Pläne, wegen des Virus Unterricht ausfallen zu lassen. Eltern und Schüler rief sie auf, sich hinsichtlich der Krankheit an wissenschaftliche Fakten zu halten.

Wegen Coronavirus: Reitturnier in Hongkong abgesagt

10:13 Uhr: Das internationale Reitturnier von Hongkong ist wegen des Coronavirus abgesagt worden. "Wegen der aktuellen Situation um das Coronavirus" und "in Sorge um die Sicherheit unserer Gäste" werde das Event in Hongkong nicht stattfinden, teilten die Veranstalter mit.

Das Turnier aus der Masters-Serie sollte vom 14. bis 16. Februar in der Stadt der olympischen Reiterspiele von 2008 stattfinden. Weitere Etappen der Serie sind Lausanne und Paris. Hongkong ist seit 1997 eine Sonderverwaltungszone Chinas, wo das Virus ausgebrochen war.

Weltbank will wegen Coronavirus globale Wachstumsprognose senken

09:45 Uhr: Wegen des Coronavirus will die Weltbank ihre globale Wachstumsprognose für dieses Jahr senken. Dies betreffe "mindestens den ersten Teil von 2020" sagte Weltbank-Präsident David Malpass am Dienstag.

Er verwies darauf, dass viele Fluggesellschaften ihre Verbindungen nach China wegen des Virus ausgesetzt haben. "Viele chinesische Güter werden im Bauch von Passagierflugzeugen in den Rest der Welt gebracht." Nun müssten Firmen ihre Lieferketten der neuen Situation anpassen.

Die Weltbank hatte erst im Januar erklärt, sie erwarte nach der teilweisen Beilegung des Handelsstreits zwischen China und den USA in diesem Jahr ein etwas stärkeres Wirtschaftswachstum als 2019. Im vergangenen Jahr hatte die Weltwirtschaft um 2,4 Prozent zugelegt. Für 2020 erwartete die Weltbank bisher 2,5 Prozent.

Airbus stoppt vorläufig Endmontage in China

9:12 Uhr: Der Flugzeugbauer Airbus hat in Reaktion auf den Coronavirus den Bau von Passagierflugzeugen in China gestoppt. Die A320-Endmontagelinie im Airbus-Werk Tianjin sei geschlossen, teilte der Luftfahrt- und Rüstungskonzern am Mittwoch in Toulouse mit. Wo dies machbar sei, ermögliche man den Mitarbeitern, per Computer von zu Hause aus zu arbeiten. Ziel sei, dass die Beschäftigten nicht zu den Airbus-Standorten fahren müssten.

Die von Chinas Behörden verhängten Reisebeschränkungen behindern die Abläufe bei Airbus. Neben der Produktion sind auch die Auslieferungspläne in Gefahr. Der Hersteller will wenn nötig Alternativen prüfen, um die Auswirkungen zu begrenzen. Airbus fertigt in Tianjin vor allem Mittelstreckenjets der A320-Reihe für den chinesischen Markt.

Nike warnt vor Folgen des Coronavirus für China-Geschäft

8:35 Uhr: Der weltgrößte Sportartikelhersteller Nike stellt seine Aktionäre auf Geschäftseinbußen in China wegen der Coronavirus-Epidemie ein. Es sei mit "erheblichen Auswirkungen" zu rechnen, teilte der Konzern am Dienstag nach US-Börsenschluss mit. So habe Nike rund die Hälfte der eigenen Geschäfte in China geschlossen. In den übrigen Läden in China gälten zum Teil kürzere Öffnungszeiten, außerdem kämen weniger Kunden. Anleger reagierten leicht nervös - die Aktie fiel nachbörslich zunächst um mehr als drei Prozent, erholte sich allerdings rasch wieder etwas. Weitere Informationen will Nike beim nächsten Quartalsbericht am 21. März bekanntgeben.

Coronavirus: OK-Chef von Tokio 2020 "extrem besorgt"

7:59 Uhr: Der Chef des Organisationskomitees der Olympischen Sommerspiele in Tokio (24. Juli bis 9. August) ist "extrem besorgt" wegen des sich weiter ausbreitenden Coronavirus. "Wir sind sehr in Sorge, dass die Ausweitung des Virus wie eine kalte Dusche auf die Spiele wirken könnte", sagte OK-Chef Toshiro Muto am Mittwoch vor einem Treffen mit dem Internationalen Paralympischen Komitee (IPC) in der japanischen Hauptstadt.

Er hoffe, so Muto weiter, "dass das Virus so schnell wie möglich ausgerottet wird. Wir werden mit dem Internationalen Olympischen Komitee, dem IPC, der Regierung und der Stadt Tokio kooperieren, um die Epidemie zu stoppen."

Coronavirus auf Kreuzfahrtschiff: Bislang keine Fälle bei Deutschen

7:19 Uhr: Unter den bislang bestätigten zehn Fällen des neuen Coronavirus an Bord eines Kreuzfahrtschiffes in Japan ist kein Deutscher. Wie die Reederei der "Princess Cruises" am Mittwoch bestätigte, handelt es sich bei den Betroffenen um drei Passagiere aus Japan, zwei aus Australien, drei aus Hongkong und einen Gast aus den USA sowie um ein Crewmitglied aus den Philippinen. Sie wurden in der Tokioter Nachbarprovinz Kanagawa, wo das Schiff in der Provinzhauptstadt Yokohama vor Anker liegt, ins Krankenhaus gebracht.

USA fliegen mehr als 300 Menschen aus Wuhan aus

7:00 Uhr: Wegen des Coronavirus-Ausbruchs in China haben die USA mehr als 300 weitere Menschen aus der besonders betroffenen Stadt Wuhan ausgeflogen. Zwei Flugzeuge seien am Dienstag (Ortszeit Washington) in der zentralchinesischen Metropole gestartet, teilte das US-Außenministerium mit. Nach Angaben eines Ministeriumsvertreters wurden alle Passagiere vor dem Abflug untersucht.

Insgesamt haben bereits 500 US-Amerikaner die betroffene Region verlassen. Bereits vergangene Woche startete ein US-Flugzeug in Wuhan, das 195 US-Bürger nach Kalifornien brachte.

Chinesische Botschaft in Berlin: Mehr Anfeindungen gegen Chinesen

6:32 Uhr: Die chinesische Botschaft in Berlin sieht wegen der Ausbreitung des Coronavirus mehr Fälle von Anfeindungen gegen chinesische Bürger in Deutschland. "Die jüngsten Anfeindungsfälle und die fremdenfeindlichen Äußerungen in einzelnen Medien haben nach dem Coronavirus-Ausbruch zugenommen und sind besorgniserregend", teilte die Botschaft auf Anfrage mit.

Nach einem Angriff auf eine Chinesin in Berlin habe man sofort die Polizei kontaktiert. "Inzwischen hat die Botschaft auch beim Auswärtigen Amt interveniert und notwendige Maßnahmen gefordert, um die Sicherheit, legitime Rechte und die Würde der chinesischen Staatsbürger zu gewährleisten", hieß es.

Wie die Berliner Polizei am Samstag mitteilte, sollen zwei Frauen am Freitagnachmittag im Stadtteil Moabit eine Chinesin rassistisch beleidigt, bespuckt, an den Haaren zu Boden gerissen sowie geschlagen und getreten haben. Die 23-Jährige wurde demnach am Kopf verletzt und ambulant in einem Krankenhaus behandelt, ihre Brille zerbrach. Die Angreiferinnen flüchteten. Die Polizei verwies auf Nachfrage zu den Beleidigungen auf laufende Ermittlungen.

Nach dem Fall habe man die chinesischen Staatsbürger in Deutschland auf sozialen Medien und über die eigene Webseite auf die aktuelle Situation hingewiesen, erklärte die Botschaft. Man habe Ratschläge für den Fall einer Provokation oder sogar Straftat gegeben und Aufmerksamkeit in Bezug auf den Schutz der eigenen Sicherheit angemahnt.

Zehn Coronavirus-Fälle auf Kreuzfahrtschiff in Japan

6:05 Uhr: An Bord eines unter Quarantäne gestellten Kreuzfahrtschiffes in Japan sind zehn Fälle des neuen Coronavirus festgestellt worden. Das gab das japanische Gesundheitsministerium am Mittwoch bekannt. Sie wurden in der Tokioter Nachbarprovinz Kanagawa, wo das Schiff vor Anker liegt, ins Krankenhaus gebracht. Ob auch Deutsche darunter positiv getestet wurden, konnte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in Tokio nicht sagen. Auch der Deutschen Botschaft in Tokio lagen zunächst keine Informationen vor. An Bord des Schiffes befinden sich laut der Reederei "Princess Cruises" auch acht deutsche Passagiere.

Coronavirus - Japan
Das Kreuzfahrtschiff "Diamond Princess" liegt vor der Küste von Yokohama vor Anker. An Bord des Schiffes sind zehn Fälle des neuen Coronavirus bestätigt worden. ©  Hiroko Harima/Kyodo News/AP/dpa

Die rund 3.700 Passagiere und Crew-Mitglieder sollten zunächst für weitere 14 Tage an Bord bleiben, sagte Gesundheitsminister Katsunobu Kato. Anlass für die Quarantäne-Maßnahme war ein 80-Jähriger aus Hongkong, der am Samstag positiv auf das Coronavirus getestet worden war. Der Mann sei am 20. Januar in Tokios Nachbarstadt Yokohama zugestiegen und fünf Tage später in Hongkong von Bord der "Diamond Princess" gegangen, hieß es.

Die zehn Personen an Bord, die positiv auf den Erreger getestet wurden, seien über 50 Jahre alt, meldeten örtliche Medien. In Japan sind damit bislang 33 Fälle bestätigt.

Zahl der Virusfälle und Toten in China wieder stark gestiegen

6:00 Uhr: Die Zahl der nachgewiesenen Infektionen und der Toten durch das neuartige Coronavirus ist in China erneut schneller gestiegen als in den Tagen zuvor. Bis Mittwoch meldete die Gesundheitskommission in Peking 3.887 neue Fälle. Damit stieg die Gesamtzahl der Patienten auf 24.324. Weitere 65 Menschen starben. Die offizielle Todeszahl durch den Coronavirus liegt nun bei 490. Außerhalb von Festland-China gibt es in mehr als zwei Dutzend Ländern rund 220 weitere Fälle, davon zwölf in Deutschland. In Hongkong und den Philippinen sind ebenfalls zwei Patienten gestorben.

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Mit Material der dpa und afp

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Teaserbild: © Hiroko Harima/Kyodo News/AP/dpa