• 17:04 Uhr: ➤ Hospitalisierung und Impf-Auskunftspflicht: Bundestag beschließt neue Corona-Regeln
  • 15:29 Uhr: Kuba beginnt mit Corona-Impfung von Kindern ab zwei Jahren
  • 13:49 Uhr: 28-Jähriger in Vietnam wegen Corona-Ansteckungen zu fünf Jahren Haft verurteilt
  • 09:48 Uhr: Infektiologe geht davon aus, dass Pandemie Intensivstationen bis Mitte 2022 belastet
  • 05:47 Uhr: Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt leicht

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➤ Hospitalisierung und Impf-Auskunftspflicht: Bundestag beschließt neue Corona-Regeln

Die Zahl der Corona-Patienten in den Kliniken soll künftig die wesentliche Messlatte zur Beurteilung der Pandemielage sein. Das sieht eine Änderung des Infektionsschutzgesetzes vor, die der Bundestag am Dienstag beschlossen hat.

Dies soll die bisherige Orientierung an den Infektionszahlen ablösen, die angesichts der Impfungen nicht mehr als so aussagekräftig gelten. Berücksichtigt werden sollen aber auch "weitere Indikatoren". Genannt werden die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen, verfügbare Intensivkapazitäten und die Zahl der Geimpften. Die Länder sollen dann jeweils festlegen können, wo kritische Schwellen liegen, ab denen weitergehende Alltagsbeschränkungen greifen.

Außerdem sollen Beschäftigte in Kitas, Schulen und Pflegeheimen für die Zeit der Krise vom Arbeitgeber gefragt werden können, ob sie geimpft sind. Die Änderungen im Infektionsschutzgesetz wurden an das Gesetzesverfahren angehängt, mit dem ein milliardenschwerer Hilfsfonds für den Wiederaufbau nach der Hochwasserkatastrophe im Westen Deutschlands eingerichtet wird. Der Bundesrat soll den Neuregelungen in einer Sondersitzung am Freitag noch zustimmen.

Für Kinder ab drei Jahren: Kubanischer Corona-Impfstoff in letzter Testphase

Eine Corona-Impfung für Kinder und Jugendliche zwischen drei und 18 Jahren befindet sich in Kuba mittlerweile in der letzten Testphase. Die Wirksamkeit liegt laut Hersteller bei 91,2 Prozent.

Die weiteren Corona-News vom 07. September:

Experten: Corona-Impfstoffe decken bald weltweiten Bedarf

16:01 Uhr: Die Verfügbarkeit von Corona-Impfstoffen steigt nach Einschätzung von Experten weiter deutlich an. Bis Ende 2021 werden zwölf Milliarden Dosen produziert sein, wie die auf Unternehmens- und Wissenschaftsdaten spezialisierte Firma Airfinity am Dienstag in Genf mitteilte. Rund die Hälfte davon gehe auf das Konto chinesischer Vakzine, die andere Hälfte produzierten westliche Hersteller, hieß es.

Aktuell sei fast jeder dritte Mensch auf der Erde vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Auch jüngste Daten zeigten, dass die Wirksamkeit der Impfstoffe gegen die Infektion und vor allem gegen schwere Verläufe sehr hoch sei. Dies gelte auch für die besonders ansteckende Delta-Variante des Virus.

Die USA, Kanada, die EU und Großbritannien würden Ende September über so viele Impfdosen verfügen, dass sie ohne weiteren Schaden für eigene Impfkampagnen rund 500 Millionen Dosen an andere Staaten weitergeben könnten, so Airfinity-Chef Rasmus Bech Hansen.

Für 2022 rechnet Pfizer-Vorstandschef Albert Bourla mit einer weiteren Produktionssteigerung auf vier Milliarden Dosen des Impfstoffes von Pfizer/Biontech. Ein großer Teil davon werde bereits in ärmere Länder geliefert. 2022 werde die Versorgung mit Impfstoffen zum Beispiel für Afrika so gut sein, dass sich nicht mehr die Frage stellen werde, ob man sich impfen lassen könne, sondern - analog zu Europa und den USA - ob sich die Menschen impfen lassen wollten, meinte Bourla.

Im Schatten der Impfdiskussion hätten sich auch große Fortschritte bei der Behandlung von COVID-19 etabliert, so Bech Hansen. Habe es zu Beginn nur eine allgemein anerkannte Therapie gegeben, seien es nun acht, hieß es. Diese Entwicklung habe Millionen Leben gerettet.

Kuba beginnt mit Corona-Impfung von Kindern ab zwei Jahren

15:29 Uhr: Kuba hat als erstes Land der Welt mit der Impfung von Kindern im Alter zwischen zwei und elf Jahren gegen das Coronavirus begonnen.

Die ersten Kinder dieser Altersgruppe seien im Kindergarten "Amiguitos del Granma" in Cienfuegos im Zentrum der Karibikinsel mit dem in Kuba entwickelten Impfstoff Soberana 02 geimpft worden, teilten die örtliche Gemeindevertretung und das staatliche Pharmaunternehmen BioCubaFarma am Montag mit.

Erst Ende vergangener Woche hatte das staatliche Zentrum für die Kontrolle von Medikamenten und medizinischen Geräten (Cecmed) dem Impfstoff Soberana 02 eine Notfallzulassung für Kinder ab zwei Jahren erteilt.

Kuba verfügt über viel Erfahrung bei der Entwicklung von Impfstoffen. Im Juli war mit Abdala der erste in Lateinamerika entwickelte Corona-Impfstoff in Kuba zugelassen worden. Später kamen die Vakzine Soberana 02 und Soberana Plus hinzu. Die Studienergebnisse zu den kubanischen Corona-Impfstoffen wurden allerdings bislang nicht unabhängig geprüft.

Müller hält Möglichkeiten der Politik beim Impfen für "ausgereizt"

15:28 Uhr: Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller hält die Möglichkeiten der Politik, bei den Corona-Impfungen noch nennenswerte Fortschritte zu erzielen, allmählich für erschöpft. "Wir haben sehr viel Aufklärungsarbeit geleistet", sagte der SPD-Politiker am Dienstag und verwies auf Brief-, TV-, Radio- oder Social Media-Kampagnen ebenso wie auf niedrigschwellige Angebote in Einkaufszentren, auf Parkplätzen oder in Klubs.

Doch alles laufe zäh und langsam. "Minimalste Schritte kommen wir nur voran", so Müller. "Ich komme jetzt an einen Punkt, wo ich denke, vielleicht haben wir das, was wir machen können als Politik, auch ausgereizt."

Müller schließt daraus: "Ich glaube, wir brauchen dringend Bündnispartner jetzt, Bündnispartner, die noch mal mehr Menschen oder andere Menschen erreichen als wir." Als Beispiele nannte er Gastronomen, Hotels, Theater, Sportarena, Kino - überall dort könne auf die Bedeutung des Themas Impfen hingewiesen werden.

Allen müsse bewusst sein, dass mit der aktuellen Impfquote von gut 60 Prozent viel erreicht worden sei, aber Richtung Winter 75, 80 oder noch besser 85 Prozent nötig seien. "Wir haben es in der Hand, es in den nächsten Monaten abzusichern", sagte Müller. Ziel müsse sein, mit deutliche höherer Impfquote in den Winter zu starten, "ohne dass wir wieder zu einschränkenden Maßnahmen kommen, ohne dass wieder Betriebe, Sportveranstaltungen, Kultureinrichtungen geschlossen werden müssen".

Suspendierung von Schulleiterin in NRW wegen missachteter Coronaregeln rechtens

15:16 Uhr: Die Suspendierung einer Grundschulleiterin in Viersen wegen der Missachtung von Coronaregeln ist nach Auffassung des nordrhein-westfälischen Oberverwaltungsgerichts (OVG) rechtmäßig. Eine "ordnungsgemäße Dienstausübung" der Frau sei nicht zu erwarten, erklärte das Gericht in Münster am Dienstag. Ein Beschluss des Düsseldorfer Verwaltungsgerichts wurde damit bestätigt.

Die Frau hatte demnach wiederholt gegen die Maskenpflicht in der Schule verstoßen, obwohl sie nicht aus medizinischen Gründen davon befreit war. Zudem habe sie sie Mitte April ihre Pflicht als Schulleiterin verletzt, ihre Schülerinnen und Schüler zweimal pro Woche auf das Coronavirus testen zu lassen. Auch für weitere Pflichtverstöße im Zusammenhang mit den Coronamaßnahmen habe es Anhaltspunkte gegeben.

Angesichts der "Uneinsichtigkeit" der Frau sei "weder jetzt noch in Zukunft davon auszugehen, dass sie gesetzlichen Regelungen und dienstlichen Anweisungen, die sie subjektiv für rechtswidrig oder unzweckmäßig erachtet, Folge leisten wird", erklärte das Gericht. Dem Einwand der Rektorin, dass die Verordnung zur Maskenpflicht und verpflichtenden Selbsttests rechtswidrig seien, folgte das OVG nicht. In beiden Fällen bestünden keine rechtlichen Bedenken. Der Beschluss ist unanfechtbar.

Studie: Biontech-Impfung schützt Schwangere gut vor Corona-Infektion

14:13 Uhr: Der Biontech-Impfstoff schützt auch Schwangere gut vor einer Corona-Infektion und vor einer Einweisung ins Krankenhaus. Die Wirksamkeit sei in etwa vergleichbar mit der in der Allgemeinbevölkerung, berichten Forschende aus Israel und den USA im Fachmagazin "Nature Medicine". Sie hatten Daten von mehr als 21.000 geimpften und nicht-geimpften Schwangeren aus Israel ausgewertet.

Das Team um Noa Dagan vom Clalit Research Institute in Tel Aviv hatte das Infektionsrisiko bei 10.861 geimpften Schwangeren ab 16 Jahren mit dem von gleich vielen ungeimpften Schwangeren verglichen, die sich in zahlreichen Faktoren ähnelten, etwa Alter, Schwangerschaftsstadium, Herkunft und Wohnort. In der Nachbeobachtungszeit traten 131 Infektionen in der Gruppe der geimpften und 235 in der Gruppe der ungeimpften Schwangeren auf.

Mit Blick auf eine Ansteckung habe die Impfung nach der zweiten Dosis eine Wirksamkeit von 96 Prozent, schreiben die Wissenschaftler. Das bedeutet, dass die Wahrscheinlichkeit der Geimpften, sich mit dem Erreger anzustecken, um 96 Prozent geringer ist als bei den Ungeimpften.

Eine symptomatische Infektion verhinderte die Impfung mit einer Wirksamkeit von 97 Prozent, eine Einweisung ins Krankenhaus mit 89 Prozent. Unter den Teilnehmern gab es nur einen schweren Krankheitsverlauf in der ungeimpften Gruppe und keine Todesfälle. Mögliche Impfreaktionen und Nebenwirkungen der Impfung haben die Forscher nicht untersucht.

Die Daten wurden zu der Zeit erhoben, als in Israel die Alpha-Variante von SARS-CoV-2 zirkulierte. Derzeit kursiert in Israel - wie in vielen anderen Ländern der Welt - vor allem die Delta-Variante, die besonders ansteckend ist und vor der die Impfstoffe etwas weniger gut schützen.

Die gute Wirksamkeit könne zur Akzeptanz der Impfung unter Schwangeren beitragen, schreiben die Wissenschaftler. In Deutschland hat die Ständige Impfkommission (Stiko) bisher keine COVID-19-Impfempfehlung für alle Schwangeren ausgesprochen, da die Datenlage sehr begrenzt sei.

Gynäkologische Fachgesellschaften wie die Deutsche Gesellschaft für Perinatale Medizin und die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) hatten sich zuletzt dafür ausgesprochen, Schwangere und Stillende priorisiert gegen COVID-19 zu impfen. Auch die US-Gesundheitsbehörde CDC empfiehlt die Impfung für Schwangere.

Schleswig-Holstein schafft Maskenpflicht in Bereichen mit 3G-Zugangsregel ab

13:52 Uhr: Schleswig-Holstein will die Maskenpflicht bei Veranstaltungen, beim Sport und in der Gastronomie abschaffen. Dort greift das sogenannte 3G-Prinzip, wonach nur Geimpfte, Genesene oder Getestete Zugang erhalten. "Überall da, wo 3G in Schleswig-Holstein eingehalten werden kann, gelten in Zukunft keinerlei Beschränkungen mehr", sagte Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) am Dienstag nach einer Kabinettssitzung in Kiel.

Die Landesregierung aus CDU, Grünen und FDP will damit zum 20. September einen klaren Kurswechsel vollziehen. Sie setzt künftig auf die sogenannte 3G-Regel. Den Plänen zufolge gibt es dann bei Veranstaltungen, im Kino, beim Sport oder in der Gastronomie keine Kapazitätsbeschränkungen mehr. Überall dort, wo die 3G-Regel nicht praktikabel sei wie im Einzelhandel oder im öffentlichen Nahverkehr bleibe es bei den bestehenden Regeln, sagte Günther.

Neben der Sieben-Tage-Inzidenz soll künftig die Belegung der Intensivstationen mit COVID-19-Patienten stärker in den Blick rücken. Derzeit seien nur 2,2 Prozent der möglichen Intensivbetten belegt, sagte Günther. Am Montag hatte die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Schleswig-Holstein binnen sieben Tagen nach Angaben der Landesregierung bei 50,8 pro 100.000 Einwohnern gelegen. In den Krankenhäusern wurden 67 COVID-19-Patienten behandelt. 19 von ihnen liegen auf der Intensivstation, 16 werden dort beatmet.

28-Jähriger in Vietnam wegen Corona-Ansteckungen zu fünf Jahren Haft verurteilt

Ein Gericht in Vietnam hat einen Mann zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt, weil er andere mit dem Coronavirus infiziert hatte. Wie das Gericht in der südlichen Provinz Ca Mau auf seiner Internetseite mitteilte, war der 28-Jährige im Juli aus Ho-Chi-Minh-Stadt, einem der Infektions-Hotspots in Vietnam, in seine Heimatprovinz Ca Mau gereist und hatte gegen eine Quarantäne-Anordnung verstoßen.

Weil er sich nicht 21 Tage lang zu Hause isolierte, steckte er nach Angaben des Gerichts "viele" andere Menschen mit dem Coronavirus an, von denen einer starb. Laut Berichten der vietnamesischen Staatsmedien gehen acht Infektionen auf den Angeklagten zurück. Verurteilt wurde er nun wegen der Verbreitung einer "gefährlichen Infektionskrankheit".

Vietnam galt wegen seiner strengen Quarantäne-Regeln und erfolgreicher Kontaktverfolgungsmaßnahmen lange als Vorbild im Kampf gegen die Pandemie. Kleinere Ausbrüche des Virus im vergangenen Jahr wurden erfolgreich eingedämmt.

Doch seit April sind die Ansteckungszahlen in die Höhe geschnellt. Inzwischen wurden in dem südostasiatischen Land fast 540.000 Infektions- und mehr als 13.000 Todesfälle verzeichnet. Die Hauptstadt Hanoi und die Wirtschaftsmetropole Ho-Chi-Minh-Stadt, die mit Abstand die meisten Infektionsfälle verzeichneten, sind seit Monaten im Lockdown.

Zahl freier Intensivbetten in Deutschland sinkt deutlich

13:29 Uhr: Die Zahl der Patientinnen und Patienten, die mit COVID-19 auf deutschen Intensivstationen liegen, steigt weiter.

Aktuell werden 1.348 Corona-Patienten auf den Intensivstationen behandelt. Das sind 25 mehr als noch am Vortag. Auch die Zahl der Patienten, die künstlich beatmet werden müssen, wächst. Die Zahl stieg um 33 auf insgesamt 699.

Berliner Verwaltungsgericht bestätigt Einreisebeschränkung trotz Sinovac-Impfung

12:09 Uhr: Das Berliner Verwaltungsgericht hat Einreisebeschränkungen für Nicht-EU-Bürger trotz vollständiger Impfung mit dem chinesischen Corona-Impfstoff Sinovac bestätigt. Der Eilantrag einer iranischen Staatsangehörigen und ihrer Familie wurde am Freitag zurückgewiesen, wie das Gericht am Dienstag mitteilte.

Den vom Bundesinnenministerium (BMI) erlassenen Einreisebeschränkungen zufolge werden an deutschen Schengen-Außengrenzen Nicht-EU-Bürger - sogenannte Drittstaatenangehörige - zurückgewiesen, wenn kein dringender Einreisegrund wie etwa ein Besuch bei der sogenannten Kernfamilie vorliegt. Etwas anderes gilt im Fall vollständigen Impfschutzes durch einen auf der Webseite des Paul-Ehrlich-Instituts gelisteten Impfstoff.

Hiergegen wandten sich die in Teheran lebende Frau sowie ihre in Deutschland lebende Tochter und Enkelkinder mit einem Eilantrag. Die Frau ist im Besitz eines Visums zum Familienbesuch und verfügt über vollständigen Impfschutz mit dem vom Paul-Ehrlich-Institut nicht gelisteten Stoff Sinovac. Die iranische Staatsbürgerin und ihre in Deutschland lebende Familie waren deshalb der Auffassung, die Anordnung des BMI sei unverhältnismäßig. Von der Antragstellerin gehe keine Gesundheitsgefahr aus.

Das Gericht sah dies anders und wies den Eilantrag zurück. Die Antragsteller könnten die Einreise nicht beanspruchen. Nach dem Schengener Grenzkodex setze die Einreise Drittstaatenangehöriger voraus, dass sie keine Gefahr für die öffentliche Gesundheit darstellten, hieß es.

Im Fall des Coronavirus, das mit nicht unerheblicher Wahrscheinlichkeit zu einer schweren oder gar tödlichen Erkrankung führe, dränge sich jedoch eine solche Gefahr "schon bei einer vergleichsweise geringen Wahrscheinlichkeit eines infektionsrelevanten Kontakts auf". Auch die EU-Kommission empfehle deshalb die Beschränkung der Einreise aus Drittstaaten.

Zwar werde "nicht unerheblich in die Grundrechte der Antragsteller eingegriffen", jedoch werde dieser Eingriff dadurch abgemildert, dass das BMI die Reisebeschränkungen seit ihrer Einführung bereits schrittweise wieder aufgehoben habe. Auch die Positivliste der Länder, aus denen eine unbeschränkte Einreise möglich ist, werde in kurzen, regelmäßigen Abständen aktualisiert.

Besuche grundsätzlich auf die Kernfamilie zu beschränken, sei nicht zu beanstanden, weil für die weitere Familie ein anderer dringender Besuchszweck wie eine Hochzeit nicht ausgeschlossen werde, erklärte das Gericht weiter. Der Eingriff in die Grundrechte der Antragsteller sei "nicht unverhältnismäßig".

Die Beschränkung auf die durch das Paul-Ehrlich-Institut gelisteten Impfstoffe verletze die Antragsteller auch nicht in ihrem Gleichheitsrecht. Sie hätten zudem keine Eilbedürftigkeit glaubhaft gemacht. Gegen den Beschluss kann Beschwerde beim Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg eingelegt werden.

Gesundheitsminister Spahn: "Wir erleben eine Pandemie der Ungeimpften"

10:41 Uhr: In Deutschland sind bisher 61,4 Prozent der Menschen vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Das geht aus Zahlen des Robert-Koch-Instituts vom Dienstag hervor (Stand: 9.21 Uhr). Demnach wurden am Montag 118 545 verabreichte Impfdosen gemeldet. Etwa 54,8 Millionen Menschen (65,9 Prozent) haben inzwischen mindestens eine Impfung bekommen.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) rief am Dienstag auf Twitter erneut zum Impfen auf. "Bei Inzidenz und auf Intensivstationen sehen wir: Wir erleben eine anwachsende Pandemie der Ungeimpften. Alle, die können, sollten sich ihren Schutz holen!"

Unter den Bundesländern verzeichnet Bremen laut RKI mit 76,0 Prozent den höchsten Anteil Erstgeimpfter. Der Stadtstaat zählt mit 71,4 Prozent auch den höchsten Anteil an vollständig geimpften Einwohnern. Sachsen steht mit 55,6 Prozent Erstgeimpfter und 52,4 Prozent vollständig geimpfter Einwohner am Ende beider Ranglisten.

Clemens Wendtner
Clemens Wendtner, Chefarzt der München Klinik Schwabing. © dpa / Peter Kneffel/dpa

Geldzahlungen könnten nach Ansicht vieler Deutscher Impfkampagne beschleunigen

10:07 Uhr: Geldzahlungen oder Gutscheine könnten nach Ansicht von fast zwei Dritteln der Deutschen die lahmende Impfkampagne ankurbeln. Laut einer am Dienstag in Hamburg veröffentlichten Yougov-Umfrage für den Lotterievermittler Lotto24 sind 61 Prozent der Befragten überzeugt, dass Geld oder Gratisleistungen dabei helfen können, Menschen für eine Corona-Impfung zu gewinnen. Mit 24 Prozent hält demnach ein Viertel bis zu 25 Euro für ausreichend, ein Fünftel oder 19 Prozent bis zu 50 Euro.

Neun Prozent der Befragten und damit fast jeder Zehnte fände aber auch mehr als 500 Euro "angemessen", wie Lotto24 weiter mitteilte. Ebenfalls etwa zehn Prozent gaben demnach an, dass sie sich mangels eines konkreten persönlichen Anreizes selbst noch nicht hätten impfen lassen. Insgesamt waren allerdings 75 Prozent der Befragten schon geimpft. Weitere 14 Prozent lehnten eine Corona-Schutzimpfung ab.

Infektiologe geht davon aus, dass Pandemie Intensivstationen bis Mitte 2022 belastet

09:48 Uhr: Der Corona-Experte Clemens Wendtner rechnet damit, dass die Pandemie die Intensivstationen bis weit in das nächste Jahr hinein belasten wird.

"Aus ärztlicher und wissenschaftlicher Sicht muss man ganz klar erkennen, dass wir weit davon entfernt sind, den Sieg über Corona verkünden zu können", sagte der Infektiologe der "Augsburger Allgemeinen". "Die Pandemie mit einer deutlichen Belastung der Krankenhäuser wird sich meiner Einschätzung nach über die erste Hälfte des Jahres 2022 erstrecken."

Hauptproblem sei die derzeit kaum steigende Impfquote, sagte der Chefarzt der München Klinik Schwabing. "Wenn sich hier nichts signifikant in den nächsten Wochen ändert, müssen wir davon ausgehen, dass die vierte Welle jetzt im Herbst noch massiv ansteigen wird und wir wieder viele COVID-Patientinnen und COVID-Patienten in den Kliniken und nicht zuletzt auf den Intensivstationen versorgen müssen."

Wendtner sagte weiter: "Die vierte Welle wird leider die Ungeimpften mit voller Wucht und mit allen klinischen Konsequenzen treffen, für diese Personengruppe wird es nach derzeitiger Datenlage keinen Schutz durch eine Herdenimmunität geben." Studien zeigten, dass die Viruslast bei der Delta-Variante um den Faktor 300 höher liegen kann als im Vergleich zum ursprünglichen Wuhan-Wildtyp des Virus.

"Für Geimpfte in der Umgebung ist dies kein Problem, aber für Ungeimpfte ist die Gefährdung vor dem Hintergrund von Delta wirklich erheblich, sie tragen ein sehr hohes Risiko zu erkranken."

GEW-Chefin fordert zum Freitesten an Schulen PCR-Tests

09:31 Uhr: Maike Finnern, Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), hat den Beschluss der Länder für ein einheitlicheres Corona-Konzept an Schulen grundsätzlich begrüßt - jedoch auch Kritik daran geübt. "Dass es jetzt endlich einheitliche Leitlinien gibt, das war dringend überfällig", sagte Finnern RTL/ntv (Dienstag).

Solange es ein funktionierendes Masken- und Lüftungskonzept an Schulen gebe, sei es nachvollziehbar, nur direkte Sitznachbarn im Falle einer Corona-Erkrankung in der Klasse in Quarantäne zu schicken. "Nur: Für mich ist es ganz wichtig, dass das Freitesten mit einem PCR-Test und nicht mit einem Selbsttest passiert, weil wir doch zu oft wissen, dass das Ergebnis der Schnelltests nicht gut genug ist", sagte die GEW-Chefin.

Die Gesundheitsminister der Länder hatten sich am Montag mehrheitlich für einfachere Quarantäne-Regeln bei Corona-Fällen in Schulen ausgesprochen. Grundsätzlich solle bei einem Fall nicht mehr für die gesamte Klasse Quarantäne angeordnet werden, heißt in einem Beschluss nach Beratungen mit dem Bund. Symptomfreie Kinder, die als enge Kontaktpersonen in Quarantäne sind, sollen diese frühestens nach fünf Tagen mit einem negativen Test beenden können. Der Vorsitzende der Länder-Ressortchefs, Klaus Holetschek (CSU) aus Bayern, sagte, dies solle als "Leitplanken" für die Gesundheitsämter dienen. Der Beschluss wurde bei Enthaltung zweier Länder angenommen.

Mit Blick auf das Schuljahr zeigte sich Finnern vorsichtig optimistisch "Ich glaube, dass wir in diesem Winter schon anders durchkommen, als im letzten Jahr - auch wenn das Schuljahr alles andere als normal sein wird."

Corona Update: RKI-Lagebericht vom 7. September

Die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen ist leicht gefallen. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) vom Dienstagmorgen lag sie bei 83,8 - am Vortag hatte der Wert bei 84,3 gelegen.

Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt leicht

05:47 Uhr: Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist zum ersten Mal seit Tagen wieder leicht gesunken. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Dienstagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, liegt die Inzidenz nun bei 83,8 Corona-Infektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen.

Am Vortag hatte der Wert noch bei 84,3 gelegen, vor einer Woche bei 74,8. Zuletzt war die Inzidenz am Dienstag vor einer Woche leicht gesunken.

Binnen 24 Stunden wurden 6726 Neuinfektionen gemeldet. 59 weitere Menschen starben den Angaben zufolge im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion. Damit beträgt die Zahl der Todesopfer in Deutschland seit Beginn der Pandemie nun 92.413, insgesamt wurden laut RKI 4.017.116 Ansteckungen mit SARS-CoV-2 nachgewiesen. Die Zahl der Genesenen beträgt laut RKI rund 3.783.800. Die Inzidenz steigt seit Wochen kontinuierlich an.

Deutschland befindet sich nach Einschätzung des RKI inzwischen in der vierten Corona-Welle. Auch jüngere Altersgruppen sind diesmal stark betroffen.

Sorge vor neuer Welle: Spahn ruft zum Impfen auf

Jens Spahn und zahlreiche Ärzte rufen dazu auf, die Impfangebote wahrzunehmen. Die Sorge vor einer neuen Welle im Herbst steigt.

Bildungsministerin Karliczek: Quarantäne-Einigung richtig

05.12 Uhr: Bundesbildungsministerin Anja Karliczek hat die Vereinbarung der Gesundheitsminister der Länder zu Quarantäne-Regeln in Schulen begrüßt. "Das wird die Akzeptanz der Regeln erhöhen. Richtig ist der Ansatz, dass die Dauer und die Zahl der Betroffenen der Quarantäne maßvoll eingeschränkt werden", sagte die CDU-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Das werde dazu beitragen, dass der Präsenzunterricht für möglichst viele Kinder und Jugendliche aufrechterhalten werde. "Wichtig ist aber auch, dass die Gesundheitsämter immer auf den Einzelfall schauen werden."

Karliczek appellierte erneut an Erwachsene, das Angebot zur Corona-Impfung anzunehmen. "Die Pandemie bleibt für unsere Kinder, die noch nicht geimpft werden können oder noch ungeimpft sind, eine Gefahr." Je mehr Menschen geimpft seien, desto leichter lasse sich auch das Infektionsgeschehen an den Schulen beherrschen.

Die Gesundheitsminister hatten sich am Montag mehrheitlich für einfachere Quarantäne-Regeln bei Coronafällen in Schulen ausgesprochen. Grundsätzlich solle bei einem Fall nicht mehr für die gesamte Klasse Quarantäne angeordnet werden, hieß in einem Beschluss nach Beratungen mit dem Bund. Symptomfreie Kinder, die als enge Kontaktpersonen in Quarantäne sind, sollen diese frühestens nach fünf Tagen mit einem negativen Test beenden können.

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Mit Material von dpa, afp, sid, reuters und apa.
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