Eigentlich ist das RTL-"Dschungelcamp" ja eher für Streit, Missgunst und Lästereinen bekannt. Umso überraschender, als Dschungelkönigin Djamila Rowe am Montagabend beim "Großen Wiedersehen" erklärt, das Dschungelcamp sei für sie "eine Therapie für meine Seele" gewesen. Cosimo Citiolo hingegen ist beim Dschungel-Nachdreh Ausgangspunkt für erneuten Streit. Vorzeitiger Abgang inklusive.

Christian Vock
Eine Kritik
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"Mir kommt es vor, als müsste ich arbeiten gehen. Wie damals irgendwie", stellte Gigi Birofio während seiner Dschungelzeit überrascht fest, als er Nachtwache halten sollte. Die Überraschung überrascht wiederum, denn um zu arbeiten sind die Reality-Stars ja extra nach Australien geflogen. Und gearbeitet haben sie, den Vorwurf kann man den Promis nicht machen: Sie haben gelacht, geweint, geschrien, getratscht, getröstet, genervt, sich geekelt und was nicht noch alles.

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Am Montagabend nun machen diese demütigen Arbeiter im Weinberg der Trash-TV-Unterhaltungsindustrie Überstunden. Doch wo 18 Tage lang der Mann oder die Frau im Schnittraum Gelegenheit hatte, das Unterhaltsamste herauszufiltern und zusammenzuschneiden, müssen die ehemaligen Camper nun in einer moderierten Live-Situation, ohne Dschungelprüfungen und vor allem ohne Camp-Dynamik für Unterhaltung sorgen - und das gelingt an diesem Montagabend so gut wie gar nicht. Zumindest am Anfang.

Von der bekannten Hängebrücke aus grüßen Sonja Zietlow und Jan Köppen ein letztes Mal aus dem australischen Dschungel und wer es sich noch nicht gedacht hat, wird noch einmal daran erinnert, dass es 2023 mit 18 Tagen "die längste Staffel ever" gab. Im Baumhaus haben Köppen und Zietlow nun also die Truppe versammelt, doch "Das große Wiedersehen" ist erst einmal nur ein "großes Noch-einmal-ansehen".

Gigi lässt den Luigi raus

Gigi Birofio stellt klar, was er von Lucas Cordalis' Heim-Aussage hält

Gigi Birofio war eine der größten Überraschungen im Dschungelcamp und holte sich folgerichtig den 2. Platz nach Königin Djamila. Im Video-Interview verrät er, wie er mit dem langen Sex-Entzug klargekommen ist, was es mit Cosimo zu klären gibt und ob er nochmal ins Dschungelcamp gehen würde. (Foto: RTL, das Dschungelcamp läuft auch auf RTL+.)

Denn als hätte man das, was in den vergangenen 18 Tagen im Camp passiert ist, bis heute unter Verschluss gehalten, lässt RTL in den knapp drei Stunden noch einmal alles Revue passieren. Davor und danach dürfen die Kandidaten das Gesehene kommentieren und die Fragen von Zietlow und Köppen beantworten. Los geht es natürlich mit der Siegerin der Show, Djamila Rowe. "Ich hab’ geduscht, Zähne geputzt mit richtigem Wasser", erzählt die Berlinerin und wesentlich interessanter sollten die übrigen Gespräche auch nicht werden.

Gigi Birofio erzählt, er habe nicht nur den Gigi, sondern auch den Luigi gezeigt und meint damit wohl seine wahre Persönlichkeit. So genau kann man das nicht sagen, aber Birofio ist sich sicher: "Es hat gut getan, den rauszulassen."

Lucas Cordalis hingegen hat nach Meinung von Köppen und Zietlow nicht allzu viel rausgelassen. Immerhin kann Cordalis an diesem Abend einen Grund für seine Zurückhaltung nennen – die Berühmtheit seines Vaters Costa Cordalis: "Seit ich ein kleines Kind bin, weiß ich, dass mich die Leute anschauen."

Was da zwischen seinen Schwiegereltern Iris und Peter Klein nebenbei abgelaufen ist, habe Cordalis "nur am Rande mitbekommen". Er als Harmoniemensch wünsche sich aber, dass sich auch die Schwiegereltern verstehen.

Dass es mit den Wünschen nach Harmonie so eine Sache ist, erfährt Cordalis nur wenig später. Denn RTL hat die Promis ja nicht nach Australien geholt, damit die sich zwei Wochen lang gegenseitig die Nägel machen.

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Cosimo Citiolo verlässt "Das große Wiedersehen" im Streit

Und so kommt, was beim "Großen Wiedersehen" dazu gehört. Nachdem jeder erzählen durfte, wie viel er während seines Camp-Aufenthaltes abgenommen hat, beginnt er, der Rumble in the Jungle. Zumindest die Hosentaschenversion davon.

Los geht es, als Verena Kerth und Claudia Effenberg zu ihren Lästereien im Camp befragt und die ehemaligen Kollegen zu Kommentaren eingeladen werden. Da meint Cecilia Asoro über Kerth und Effenberg: "Ich fand die als Kombi halt einfach Katastrophe." Doch das ist lediglich das Vorglühen.

Denn als Cosimo Citiolo beim Verhör erklärt, er sei schon immer auf Harmonie bedacht, grätscht Asoro mit einem Kopfschütteln dazwischen. "Als Cosimo gestern ins Versace-Hotel gekommen ist, hat er sein wahres Gesicht gezeigt. Ich hab jedem gesagt: 'Und ich hab’s euch gesagt: Der Cosi hat’s nicht lange ausgehalten.' Wie er mit Djamilas Begleitung geredet hat, war respektlos", erklärt Asoro und ergänzt, auch wie er über Djamilas Foto und mit den Leuten hinter der Kamera geredet habe, sei respektlos gewesen. Cosimo habe, so Asoro, die ganze Zeit ein Spiel gespielt.

Citiolo vermutet eine Lüge, doch Asoro erhält Zustimmung von Papis Loveday: "Das kann ich auch wirklich bestätigen. Ich liebe Menschen, die sich benehmen", beginnt Loveday, doch das will Citiolo offenbar nicht mehr hören. Der selbsternannte "Checker vom Neckar" steht auf und eilt aus dem Baumhaus-Studio. Loveday redet trotzdem weiter und erklärt: "Man muss die Menschen respektieren." Das habe Citiolo bei einem gemeinsamen Termin am Vortag aber nicht getan, sondern "die Menschen so schlecht behandelt". Lovedays Fazit: "Er ist eine fette, große Baby, sorry."

Djamila Rowe: "Das Dschungelcamp war für mich eine Therapie"

Eine Bezeichnung, die auch nicht gerade von großem Respekt zeugt und fairnesshalber bricht Zietlow an dieser Stelle ab, denn sie will nicht über Citiolo reden lassen, wenn dieser nicht dabei ist. Es dauert ein Weilchen bis Citiolo mit einer Entschuldigung an die Produktion für die Umstände zurückkehrt, doch es sollte nicht wesentlich besser laufen für ihn. Denn zunächst erklärt Gigi Birofio, er habe inzwischen erfahren, dass Citiolo vor der Show nur schlecht über ihn geredet habe, im Camp aber sein Freund sein wollte.

Citolo verneint, doch da will auch Jolina Mennen noch etwas loswerden. Sie und Citiolo hätten ihren Streit im Camp im Auto eigentlich einvernehmlich beendet und abgemacht, das Thema öffentlich ruhen zu lassen. Doch Citiolo habe das nicht eingehalten und Mennen in einem Interview Eifersucht unterstellt. Sie selbst habe Citiolo hingegen "in den Himmel gelobt", erklärt Jolina Mennen und sagt dann zu Citiolo: "Du fällst mir wie eine falsche Schlange in den Rücken und machst nach außen hin hier auf Opfer. Du bist kein Opfer!"

Ja, man kann den Teilnehmern der jüngsten Staffel wirklich nicht vorwerfen, sie würden ihren Beruf nur halbherzig ausüben. Eine blauen Haken an den aufgekochten Emotionen unterstellt, scheint da bei dem einen oder der anderen noch ein bisschen was auf dem Herd zu stehen. Für Djamila Rowe hingegen hätte die Show nicht besser laufen können. Nicht nur, dass sie nun 100.000 Euro mehr im Sparschwein hat, die Show lässt sie auch aus anderen Gründen besser schlafen: "Das Dschungelcamp war für mich eine Therapie. Eine Therapie für meine Seele. Im positiven Sinne." Na immerhin.

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