Die deutsche Nationalmannschaft macht sich in Estland selbst das Leben schwer. In Unterzahl muss das Team von Joachim Löw hart arbeiten, ehe Doppelpacker Ilkay Gündogan für die Erlösung sorgt.
Mit seinem ersten Länderspiel-Doppelpack hat
Gündogan und
Jetzt geht es noch gegen Weißrussland und Nordirland
Mit Gündogans starker Vorstellung auf dem Rasen - der 28-Jährige bereitete auch den Treffer des eingewechselten Leipzigers
Der Bundestrainer hatte vor der vermeintlich leichten Aufgabe in Estland zu "Konzentration und Seriosität" angemahnt. Ärgerlich war für den Coach die lange Ausfallliste, auf die auch noch der zuletzt so treffsichere
Im Vergleich zum 2:2 gegen Argentinien stellte Löw seine Startelf auf drei Positionen um.
Zunächst konnte Neuer das Geschehen entspannt aus der Ferne betrachten. Zu Beginn kamen die Esten kaum aus der eigenen Hälfte, auch wenn Trainer Karel Voolaid Wiedergutmachung für die 0:8-Hinspielklatsche versprochen hatte. Doch dann erhielten die Gastgeber unverhofft Hilfe von der deutschen Abwehr.
Niklas Süle spielte am eigenen Strafraum einen schlampigen Risikopass auf Can, der Profi von Juventus Turin ließ den Ball durchrutschen und konnte den heraneilenden Frank Liivak nur per Foul bremsen. Referee Georgi Kabakow aus Bulgarien zeigte Can Rot - eine harte Entscheidung. Es war die erste Rote Karte in einem Pflichtspiel der DFB-Auswahl seit der EM 2008, als Bastian Schweinsteiger beim 1:2 gegen Kroatien einen Platzverweis kassiert hatte.
Deutsche Abwehr nicht immer sicher
Cans Malheur änderte die Partie schlagartig. Die Esten wurden umgehend mutiger, Karol Mets schoss in der 18. Minute über das Tor. Vor allem der 35 Jahre alte Kapitän Konstantin Vassiljev brachte die nicht immer sichere deutsche Abwehr mehrfach in Verlegenheit.
Dank ihrer disziplinierter Defensivleistung gerieten die Hausherren gegen die lange ideenlosen Deutschen nur selten in Gefahr. Luca Waldschmidts Fernschuss parierte Sergei Lepmets glänzend (25.), beim 20-Meter-Freistoß von Reus hatte der Keeper Glück, als der Ball ans Lattenkreuz klatschte (40.). Bis zur Pause machte sich bei der DFB-Auswahl das Fehlen von Gnabry und dessen Geistesblitzen schmerzlich bemerkbar.
Dann aber fruchteten Löws Umstellungen. Der zeitweilig ins Mittelfeld gerückte Reus wurde vom Bundestrainer wieder weiter nach vorn beordert, der bis dahin blasse Havertz spielte dafür nun in der Zentrale. Als Havertz abgeblockter Steilpass fünf Minuten nach dem Seitenwechsel bei Gündogan landete, zog dieser umgehend ab, der von Reus noch abgefälschte Schuss schlug zur deutschen Führung ein.
Sechs Minuten später bediente dann Reus per Hacke herrlich den freien Gündogan, der seinen ersten Doppelpack im 35. Länderspiel schnürte. Der Flachschuss des 28-Jährigen wurde diesmal von Mets unhaltbar abgefälscht. Die Esten mühten sich zwar weiter, aber der eingewechselte Werner machte nach einem feinen Konter alles klar. (dpa/fra)
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