Die DFB-Elf hat auch ihr zweites Spiel bei der EM im eigenen Land gewonnen und steht damit im Achtelfinale. In Stuttgart bezwang die Mannschaft von Julian Nagelsmann das offensiv gefährliche Ungarn. Torhüter Manuel Neuer musste mehrmals parieren, die deutsche Mannschaft war zwar passgenau, aber vor allem die Defensivarbeit ist ausbaufähig.
Nach dem furiosen 5:1 beim EM-Auftakt legte die deutsche Nationalmannschaft im zweiten Gruppenspiel nach. Die Mannschaft von Trainer
Ungarn verlor sein erstes Gruppenspiel gegen die Schweiz 1:3, könnte aber auch als Gruppendritter das Achtelfinale erreichen. Denn vier von sechs Teams, die auf dem dritten Platz stehen, schaffen es ebenfalls in die K.o.-Runde.
Was vom Spiel hängen bleibt: Deutschland mit defensiver Nachlässigkeit, Ungarn torgefährlich
Das Spiel begann direkt mit einem deutschen Ballverlust von Ilkay Gündogan, der in einen Angriff der Ungarn überging – Torhüter
Robert Andrich scheiterte nach Ecke von
Die Stars des Spiels: Gündogan und das Stuttgarter Märchen
Nach viel Gegenwind in den vergangenen Wochen muss das zweite Gruppenspiel für Kapitän Ilkay Gündogan Balsam für die Seele und sein Selbstvertrauen gewesen sein. Der Mittelfeldspieler legte den Treffer von Musiala auf und traf später selbst. Vor allem in den Testspielen vor dem Turnier kritisierten Medien den schwach spielenden Kapitän.
Auch Maximilian Mittelstädt machte auf der Linksverteidigerposition ein tolles Spiel – als Spieler des VfB Stuttgart im eigenen Stadion. Auch die Stuttgarter Deniz Undav und Chris Führich wurden eingewechselt – nach der Vizemeisterschaft nun ein EM-Spiel im "Wohnzimmer". Für die VfB-Profis schon jetzt ein Sommermärchen.
Die Szene des Spiels: Neuers Parade rettet Deutschland vor dem Ausgleich
Hätten die spielfreudigen Ungarn die deutsche Führung wenige Minuten später egalisiert, hätte das Spiel wohl einen anderen Dreh bekommen. Durch die bärenstarke Parade Neuers nach dem wuchtigen direkten Freistoß von Szoboszlai (26.) blieb die deutsche Mannschaft am Drücker und selbstbewusst. Vor allem aber gab es dem 38-jährigen Bayern-Torhüter Selbstbewusstsein. Zuletzt war nach Patzern Neuers mehrfach diskutiert, ob Manuel Neuer oder Marc-André Ter Stegen das deutsche Tor hüten sollte.
Die Lehren des Spiels: 1. DFB-Team mit viel Freude an Toren und Torschüssen …
… sehr zur Freude der Zuschauer: Unter Trainer Nagelsmann spielt die Mannschaft in diesem Jahr attraktiven Offensivfußball, traut sich nach vorn in den Strafraum und sorgt für dynamische Spiele. Bemerkenswert dabei: Es gibt nicht nur einen oder zwei Torjäger, sondern viele Spieler treffen. In zwei Partien gab es bereits sechs verschiedene Torschützen (Florian Wirtz, Jamal Musiala, Kai Havertz, Niclas Füllkrug, Emre Can, Ilkay Gündogan).
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2. Ungarn im Offensiv- und im Konterspiel stark
Insbesondere der ehemalige Leipziger Dominik Szoboszlai suchte immer wieder den Weg zum Tor und zwang Manuel Neuer zu mehr als einer Parade. Auch mehrere Freistöße waren gefährlich. Szoboszlais Freistoß ging genau ins linke obere Eck, doch der DFB-Keeper war zur Stelle (26.). Auch das vermeintliche 1:1 durch Sallai ging aus einem Freistoß hervor (45.+2).
3. Deutschlands Passgenauigkeit ist Gold wert
In der ersten Halbzeit kamen 90 Prozent aller Pässe der deutschen Mannschaft an, woran erneut Toni Kroos einen entscheidenden Anteil hatte. Das machte Schwächen wett, die das Team vor allem in der Defensivarbeit hatte: Die Abstimmung zwischen den beiden Innenverteidigern Antonio Rüdiger und Jonathan Tah hätte besser sein können, ein paar Mal musste Manuel Neuer eingreifen.
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