Der FC Bayern München muss vor den letzten beiden Bundesligaspielen des Jahres 2024 viele Ausfälle verkraften. Sportdirektor Christoph Freund kündigte Winter-Transfers an, um den Kader breiter aufzustellen. Der Zeitdruck ist aus mehreren Gründen groß.

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Der Auswärtstrip nach England hatte für den FC Bayern München einen bitteren Beigeschmack. Zwar war der 1:0-Sieg gegen Manchester United wichtig, um nach dem 1:5-Debakel bei Eintracht Frankfurt wieder zurück auf die Erfolgsspur zu finden. Jedoch zogen sich zwei weitere Spieler Verletzungen zu.

Flügelspieler Kingsley Coman erlitt einen Muskelfaserriss in der rechten Wade, Außenverteidiger Noussair Mazraoui ein Muskelbündelriss in der linken Wade. Trainer Thomas Tuchel gehen vor den letzten beiden Bundesligaspielen des Jahres 2023 langsam die Optionen aus.

"Die beiden Verletzungen auf unserer rechten Seite tun uns weh, sie waren beide gut in Form", sagt Tuchel. "King hat eine sehr starke Vorrunde gespielt, Nouz auch. Es kam beides aus dem Nichts und schmerzt, weil sie beide wochenlang ausfallen."

Gleich fünf Spieler, die normalerweise im Profikader stehen, werden die Spiele gegen den VfB Stuttgart (Sonntag 19:30 Uhr, live in SAT.1) und beim VfL Wolfsburg (Mittwoch, 20:30 Uhr) verpassen – weitere Akteure sind zumindest angeschlagen oder noch nicht ganz fit.

Personal-Engpass: Im Januar fehlen weitere Spieler

Neben Coman und Mazraoui fehlen auch noch Ersatztorwart Sven Ulreich (Kapselverletzung), Außenverteidiger Bouna Sarr (Kreuzbandriss) und Flügelspieler Serge Gnabry (Muskelsehnenverletzung). Innenverteidiger Matthijs de Ligt kommt nach überstandener Verletzung maximal für einen Kurzeinsatz infrage. Stürmer Harry Kane kränkelte am Freitag, könnte also geschwächt sein.

Wie Tuchel auf die Ausfälle reagieren wird? "Dass Konrad Laimer normalerweise auf der Rechtsverteidigerposition spielt, ist klar", sagt er. Ansonsten wollte er seine Planungen nicht verraten. Doch eines sei klar: "Wir haben keine Chance zu gewinnen, wenn wir nicht mit dem gleichen Spirit, mit der gleichen Verbissenheit, mit der gleichen Energie das matchen, was auch Stuttgart in die Waagschale wirft - in jedem Spiel."

Der FC Bayern darf sich im Jahresendspurt praktisch keinen Ausrutscher erlauben. Bei einer Niederlage gegen den direkten Verfolger VfB Stuttgart würden sie von Tabellenplatz 2 verdrängt werden. Bayer Leverkusen hat aktuell vier Punkte mehr auf dem Konto und könnte noch weiter davonziehen – auch wenn der FC Bayern noch ein Spiel mehr zu bestreiten hat.

Tuchel hat in den vergangenen Monaten wiederholt darauf hingewiesen, dass der Kader schmal besetzt ist. Im Januar könnte die Situation noch schwieriger werden, weil der südkoreanische Innenverteidiger Manjae Kim wohl beim Asien-Cup auflaufen wird, der Marokkaner Mazraoui (sofern er wieder fit ist) beim Afrika Cup.

Winter-Transfers: Sportdirektor Freund sucht auf drei Positionen

Offenbar wurden die Wünsche von Tuchel erhört. Sportdirektor Christoph Freund kündigte an, den Kader im Winter-Transferfenster breiter aufzustellen. "Auf den Positionen Innenverteidigung, Rechtsverteidiger oder Sechser ist die Qualität hoch, aber es ist auch kein Geheimnis, dass wir da nach Alternativen suchen", sagte er im Interview mit der "Sport Bild".

Für den FC Bayern wäre es hilfreich, wenn die potenziellen Winter-Neuzugänge frühzeitig verpflichtet werden. Bereits am 12. Januar findet das erste Bundesligaspiel des Jahres 2024 gegen die TSG Hoffenheim statt. Zuvor steht noch ein Testspiel am 6. Januar gegen den FC Basel an.

Enger Spielplan: Neuzugänge werden frühzeitig benötigt

Ausreichend Zeit, um mögliche Neuzugänge zu integrieren und an das Spielsystem zu gewöhnen, würde lediglich zwischen den Heimspielen gegen Hoffenheim (12. Januar) und dem SV Werder Bremen (21. Januar) bestehen. Gut möglich, dass der FC Bayern in dieser Zeit ein kleines Trainingslager in wärmeren Gebieten abhält.

"Wir planen gerade. Wir versuchen, die Woche nach dem Hoffenheim-Spiel zu nutzen. Das entscheidet sich zwischen Portugal und Marokko", sagt Tuchel über den Ort des Trainingslagers. Danach ist der Spielplan eng, weil das Nachholspiel gegen den 1. FC Union Berlin (24. Januar) und das Champions-League-Achtelfinale (Auslosung am Montag) unter der Woche stattfinden.

Es dürfte also im Sinne von Tuchel sein, wenn es bald Transfers zu vermelden gäbe.

Verwendete Quellen

  • Pressekonferenz des FC Bayern München
  • Sport Bild (46/2023): Können Sie Abteilung Attacke, Herr Freund?
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