- Der FC Bayern München profitierte in den Bundesliga-Spielen gegen Borussia Dortmund und dem 1. FSV Mainz 05 von strittigen Schiedsrichter-Entscheidungen.
- Die Ex-Profis
Kevin Großkreutz und Jan Aage Fjörtoft glauben an einen "Bayern-Bonus". - Doch pfeifen die Schiedsrichter im Zweifel wirklich zugunsten des Rekordmeisters?
Gibt es einen "Bayern-Bonus" oder nicht? Die Diskussionen darüber flammten erneut auf, nachdem in den vergangenen beiden Bundesligaspielen strittige Entscheidungen zugunsten des FC Bayern München ausgefallen sind.
Beim 2:1 gegen den 1. FSV Mainz 05 konnte der Rekordmeister dankbar sein, dass ein Foul von Bayern-Verteidiger
Eine Woche zuvor, als Bayern mit 3:2 gegen Borussia Dortmund gewann, hätte ein Foul von Bayern-Verteidiger
Nagelsmann weiß nicht, "ob es einen Bayern-Bonus gibt"
Beide Male hatte der FC Bayern Glück. Oder war das einfach der sogenannte "Bayern-Bonus"?
Trainer
Und weiter: "Es gibt eine Auslegungssache vom Schiedsrichter. In diesem Fall fiel das zwei Mal zu unserem Glück aus. Aber es wird sicher auch Phasen geben, in denen es anders ist."
Kevin Großkreutz glaubt: „50:50-Dinger gehen in Richtung Bayern“
Andere Meinungen fallen eindeutiger aus. Der frühere Dortmund-Spieler Kevin Großkreutz traf in seiner Karriere 17 Mal auf den Rekordmeister und sagt in der "ran Bundesliga Webshow": "Es gibt den Bayern-Bonus."
Sein möglicher Erklärungsansatz: "Ich glaube, es ist einfach ein gewisser Respekt der Schiedsrichter vor dem FC Bayern da. Die 50:50-Dinger gehen schon in Richtung Bayern. Das sollte zwar nicht so sein, aber ist so."
Der ehemalige Bundesligaspieler und heutige TV-Experte Jan Aage Fjörtoft hat ebenfalls festgestellt, dass viele Schiedsrichter-Entscheidungen zugunsten der spielbestimmenden Mannschaft ausfallen.
"So einen Bayern-Bonus sieht man auch in England. Alle Video-Entscheidungen fielen zum Vorteil der besseren Mannschaft aus“, sagt er bei "ran.de".
"Vielleicht liegt es daran, weil die besseren Mannschaften öfter Dribblings machen." Es sei ein Bestandteil des Fußballs, "dass die besseren Mannschaften mehr Entscheidungen für sich bekommen."
Der FC Bayern wurde manchmal auch benachteilt
Doch wie sind nun die Fakten? Die Online-Redaktion von "wahretabelle.de" hat es sich zur Aufgabe gemacht, falsche Schiedsrichter-Entscheidungen zu revidieren. "Hätten in einem Spiel relevante Szenen anders entschieden werden sollen, fließt diese Partie samt korrigiertem Ergebnis in die WahreTabelle ein", heißt es auf der Webseite.
Demzufolge hätten die Bayern in der laufenden Saison einen Punkt weniger verdient gehabt als sie auf dem Konto haben.
Dies bezog sich allerdings nicht auf die Spiele gegen Dortmund und Mainz, sondern auf das Eröffnungsspiel gegen Borussia Mönchengladbach (1:1). Hier hätte es zwei verweigerte Elfmeter gegeben, die zu einer Niederlage hätten führen müssen.
Gibt es also den "Bayern-Bonus"? Nicht unbedingt! In der Vorsaison gab es laut der Redaktion kein Ergebnis zu revidieren. Manchmal geht es sogar in die andere Richtung: In der Spielzeit 2018/2019 hätten die Bayern zwei Punkte mehr verdient gehabt, in der Saison 2016/2017 sogar drei Zähler mehr.
Der frühere Bayern-Präsident Uli Hoeneß äußerte einmal eine ganz andere Sichtweise. "Eines ist ganz klar: Dass die Schiedsrichter im Zweifelsfall immer gegen Bayern pfeifen, weil sie dann die ganze Woche Ruhe haben", sagte er im Jahre 2012 gegenüber "Sky". "Unsere Fans nehmen Fehlentscheidungen sehr gut hin, die Fans anderer Vereine machen Telefonterror bei den Schiedsrichtern. Deshalb pfeifen sie im Zweifelsfall immer gegen Bayern."
Verwendete Quellen:
- Pressekonferenz des FC Bayern München mit Julian Nagelsmann, 13.12.2021
- ran.de: Großkreutz: Den Bayern-Bonus gibt es, aber...
- ran.de: Erling Haaland und seine Zukunftspläne: Jan Aage Fjörtoft nennt die Kriterien
- wahretabelle.de: Bayern München
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