In Frankfurt reichte es für die übermächtigen Bayern nur zu einem mageren 0:0. Die Dortmunder dagegen gewannen ihr Spiel in Bremen mit 3:1 und sind wieder bis auf fünf Punkte an den Bayern dran. Stellt sich die Frage, ob die Dortmunder wirklich noch Chancen auf die Meisterschaft haben.

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Das Spiel des FC Bayern lebt von Dominanz. Sie kreieren eine Vielzahl an Chancen und auch wenn es in Frankfurt nur zu einem Remis gereicht hat, war die Mannschaft von Pep Guardiola klar überlegen. Der BVB hat seit dem 1:5 in München jedes seiner Spiele gewonnen. Ist die Meisterschaft nun plötzlich also doch wieder offen?

Die Breite des Kaders

Der BVB hat einen sehr gut besetzten Kader. Fällt aber einer der Stammspieler aus, können die Dortmunder das oft nicht gleichwertig von der Bank weg kompensieren. Die Bayern dagegen sind auf allen Positionen doppelt besetzt.

Fehlt einer der Stars, rückt ein anderer nach. Unter Pep Guardiola ist das Spiel der Bayern noch variabler geworden. So spielt Rechtsverteidiger Philipp Lahm gelegentlich auf der "Sechs" oder auch auf der "Acht". Beim BVB hat jeder Spieler seine Position.

Thomas Tuchel vs. Pep Guardiola

Beide Trainer sind fast während des gesamten Spiels an der Seitenlinie aktiv und geben ihren Spielern taktische Anweisungen. Bei den Bayern ist es keine Seltenheit, dass Pep Guardiola das System während des Spiels mehrfach umstellt. Für die Gegner bedeutet das, dass sie sich urplötzlich taktisch neu einstellen müssen.

Diese Flexibilität macht den FC Bayern noch unberechenbarer. Unter Thomas Tuchel spielt der BVB in einem vergleichsweise starren Korsett. Der bisherige Erfolg gibt Tuchel zwar Recht, dennoch wird das Spiel der Borussia im Lauf der Saison zusehend berechenbarer für die Gegner.

Mats Hummels vs. Jerome Boateng

Neben den Weltmeistern von 2014 befinden sich noch weitere Weltklasse-Spieler in beiden Kadern. Trotzdem ist die Abwehr des BVB bei weitem nicht so stabil, wie die der Münchner. Kassierte der Rekordmeister lediglich vier Gegentore in den bisherigen elf Liga-Spielen, sind es beim BVB schon 13. Individuelle Fehler sind bei den Bayern eine Rarität.

Einzig David Alaba "schenkte" der TSG Hoffenheim ein Tor. Beim BVB schleichen sich grobe Patzer häufiger ein. Im Duell der beiden Abwehrchefs Hummels gegen Jerome Boateng hat Boateng klar die Nase vorn. Das Bayern-Ass organisiert nicht nur die Defensive, mit seinen Diagonalbällen und scharfen Zuspielen ins Mittelfeld eröffnet Boateng auch das Angriffsspiel der Bayern.

Aubameyang vs. Lewandowski

Beide Stürmer haben in der Bundesliga bisher 13 Mal getroffen. Allerdings hat Robert Lewandowski mit Douglas Costa, Kingsley Coman, Arjen Robben und Thomas Müller vier Spieler mit Weltklasse-Format hinter sich. Die Verletzten Mario Götze und Frank Ribéry sind dabei noch gar nicht einmal in Betracht gezogen.

Beim BVB kann Pierre-Emerick Aubameyang auf Marco Reus und Henrikh Mkhitaryan bauen. Dennoch ist auch hier der FC Bayern mit Lewandowski im Vorteil, weil der polnische Toptorjäger mit den besseren Individualisten spielt.

Erfahrung

Die Erfahrung der Bayern ist groß. Xabi Alonso und Philipp Lahm haben zusammen bereits mehr als 220 Spiele in der Champions League bestritten. Viele weitere Spieler sind ihrem 100. Champions-League-Einsatz nahe. Die Profis des BVB können von einer solchen internationalen Erfahrung nur träumen.

Marco Reus hat gerade einmal 26 Spiele in der Königsklasse bestritten, Nationalmannschaftskollege Mats Hummels kommt auf 27 Einsätze. Ein klarer Vorteil also für die Bayern, die gerade in der Bundesliga in entscheidenden Momenten und Saison-Phasen von der enormen internationalen Erfahrung profitieren werden.

Fazit

Die Frage, ob der FC Bayern deutscher Meister wird, stellt sich eigentlich nicht. Die Frage ist nur: Wann?

Dortmund wird versuchen, es den Bayern nicht so leicht zu machen, wie in den vergangenen Jahren. Für die Meisterschaft wird es dennoch nicht reichen. Die Bayern sind zu dominant in ihrer Spielweise - und zu konstant. Daran ändert auch die Punkteteilung in Frankfurt nichts.

Dass der FC Bayern in dieser Bundesliga-Saison noch mal verliert, ist möglich. Dass der BVB noch mal Federn lässt, ist hingegen wahrscheinlich. Und genau diese Erkenntnis entscheidet die Meisterschaft.

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