Weder ihr Magier-Freund, noch WWM-Millionär Ralf Schnoor, der als Telefonjoker fungierte, konnten die angehende Allgemeinmedizinerin Maren Tinne vor dem Absturz auf 500 Euro bewahren. Wesentlich erfolgreicher hingegen war zuvor Rouven Heylmann, Schnapsbrenner aus Schleswig-Holstein. Sein hochprozentiger Bestand wird sich nach dem Gewinn von fetten 125.000 wohl deutlich verringert haben.
Es war Rouven Heylmann aus Niebüll in Schleswig Holstein, der sich am Montagabend als erster Kandidat bei "Wer wird Millionär?" (WWM) den Fragen von Moderator
Der professionelle Schnapsbrenner ließ zu Beginn wenig anbrennen und kippte die Fragen zunächst nur so hinter sich.
Erstmals Begleitschutz benötigte er bei dieser 8.000-Euro-Frage:
Wobei ist in den Zubereitungsempfehlungen häufig von "rautenförmig einritzen" die Rede?
- A: Entenbrust
- B: Schweinefilet
- C: Rindergulasch
- D: Rehrücken
Der Schleswig-Holsteiner schloss zunächst die Entenbrust aus und tendierte zum Rehrücken, griff aber sicherheitshalber zum Publikumsjoker. Dessen Voting? Interessant.
88 Prozent des Publikums ließen sich vom Spekulieren des Kandidaten nicht beeindrucken und votierten für die Entenbrust, während lediglich zwölf Prozent die Antwort "Rehrücken" präferierten. Heylmann, durchaus überrascht, vertraute der Schwarmexpertise des Publikums, was ihn eine Runde weiter brachte.
Der Schnapsbrenner und die kluge Tante
Der 45-Jährige, der sich mit seiner Frau ein Wohnmobil wünscht, arbeitete sich sukzessive Richtung Reichtum und stand plötzlich schon vor der 125.000-Euro-Frage. Jauch wollte dann dies vom Kandidaten wissen:
Welches Mitglied der Bundesregierung hat ein abgeschlossenes Medizinstudium?
"Jens Spahn würde ja naheliegen, aber das ist mir zu offensichtlich.", so der Kandidat. Er rief seine als Telefonjoker fungierende Tante an. "Oh Gott!", so deren Reaktion am Rohr, als Jauch ihr flüsterte, um wie viel Geld es bereits gehe.
Die Frage des Neffen beantwortete sie jedoch mit Bravour und einem knappen "Helge Braun". "Wir reden dann nachher darüber, wie wir das aufteilen", so die kluge und schlagfertige Tante, als am Telefon noch ein paar Sekunden Zeit blieben, um mit dem Neffen zu quatschen.
Freudentränen beim Zusatzjoker auf der Tribüne
Heylmann lag nun dank Tantchen also bei 125.000 Euro und hatte noch den Zusatzjoker als weiteres As im Ärmel. "Das ist dann ein sehr schönes Wohnmobil", meinte Jauch, der danach dies hier für 250.000 Euro wissen wollte:
Wofür wird vielfach eine elektrische Zahnbürste als Hilfsmittel empfohlen?
- A: Loch in die Wand bohren
- B: Spülmaschine entkalken
- C: Knöpfe annähen
- D: Tomaten züchten
"Was ist das denn? Ich tappe im Dunkeln", jammerte der Kandidat, der nun den Zusatzjoker bemühen musste. Drei Damen standen im Publikum auf.
"Meine Idee ist D, weil man durch die Zahnbürste vielleicht die Pollen besser verteilen kann", so die schwache Vermutung der Auserkorenen. "Wir hören auf", so Heylmann, dem die Hilfe von der Tribüne zu wenig bestimmt war, am Ende seines Auftritts knapp. Er durfte 125.000 Euro mit nach Hause nehmen.
Die richtige Antwort wäre übrigens tatsächlich D gewesen. Die Zusatzjoker vermutete zuvor völlig korrekt und verdrückte ob der gewonnenen 500 Euro auch gleich ein paar Tränchen.
Studentin hadert mit den Graugänsen
Danach war Maren Tinne aus Hannover an der Reihe. Die Studentin strebt eine Karriere als Allgemeinmedizinerin auf dem Land an und war mit ihrem Freund, einem professionellen Zauberer, gekommen. Als Studentin wäre sie über 16.000 bereits überglücklich. Für 1.000 Euro nervte sie Günther Jauch mit folgender Frage:
"Vater der Graugänse" nannte man den österreichischen Verhaltensforscher Konrad…?
- A: Ailand
- B: Enedig
- C: Lorenz
- D: Urin
"Das sagt mir tatsächlich nichts", meinte Tinne. Jauch konnte kaum glauben, dass die Kandidatin bei dieser Frage das Publikum ins Spiel bringen musste.
Dieses votierte zu 94 Prozent mehr als deutlich für die richtige Antwort C. Tinne war eine Runde weiter, Jauch noch immer verblüfft.
Magische Momente und ein Hauch von Schlüpfrigkeit
Danach musste Tinnes Freund Julian Panczyk im Studio sein magisches Talent unter Beweis stellen. Er ließ die Spielkarten, die zuvor er und seine Freundin klein zusammengefaltet jeweils im Mund verschwinden ließen (war noch nicht der Trick!), im Zuge eines Kusses auf magische Weise Plätze tauschen.
Jauch gab sich beeindruckt und wollte – in Anspielung auf den Kuss – vom Magier nun wissen, ob dieser auch andere Sexualpraktiken habe. "Man sagt ja allgemein, dass ein Zauberer immer seinen Zauberstab dabei hat", so dessen schlüpfrige Antwort, die Jauch nicht minder trickreich überging, um wieder ernsthafter zu werden.
Die Frage für 4.000 Euro:
Ein Hund kam in die Küche und stahl dem Koch…?
- A: eine Kartoffel
- B: ein Ei
- C: eine Wurst
- D: einen Toast
"Da springt mich eigentlich nur die Wurst an", dachte die angehende Medizinerin laut. "Warum fragen wir das überhaupt? Das ist ein Lied", half ihr Jauch, der jetzt die Melodie summte, was die Studentin doch noch auf das "Ei" brachte. "Der Günni mag die Kandidatin" meinte jemand drüben auf Twitter.
Tinne war dank des Moderators weiter und bekam es nun mit der folgenden Frage zu tun:
Was erschien am 12. August in der nunmehr 28. Auflage?
- A: Bußgeldkatalog
- B: Rechtschreibduden
- C: Guide Michelin
- D: Neues Testament
"Also der Rechtschreibduden hat mit Sicherheit mehr Auflagen. Neues Testament macht auch keinen Sinn", so die Hannoveranerin. Sie hoffte auf den 50:50-Joker, der B und C freilegte, was sie jetzt doch zum Rechtschreibduden tendieren ließ. Von wissen konnte jedoch keine Rede sein. "Na hilft nix, müssen wir noch wen anrufen", verlautbarte die Studentin.
Sie ließ Jauch die Nummer von Ralf Schnoor wählen, ebenso Hannoveraner und vor ziemlich genau zehn Jahren "WWM"-Millionengewinner. "Kann ich dir leider nicht ganz genau weiterhelfen. Da musst du selber durch", so der 59-jährige am Telefon.
Auch der Zauberer auf der Tribüne schien nichts machen zu können. Seine Freundin ging nun ins Risiko und ließ hoffnungsvoll C einloggen. Doch Jauch musste ihr offenbaren, dass es tatsächlich der Rechtschreibduden ist, der kürzlich in seiner 28. Auflage erschien. Maren Tinne fiel auf 500 Euro runter und war sichtlich enttäuscht.
"Werder TV-"Moderator steht bei 4.000 Euro
Als letzter Kandidat schaffte es der 28-jährige Peter Balthazaar aus Bremen in die Mitte zu Günther Jauch. Der Video-Jockey und "Werder TV"-Moderator präsentierte sich bei den ersten Fragen ganz gut und steht derzeit bei 4.000 Euro. Balthazaar darf nächsten Montag wieder ran.
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