• In dem Science-Fiction-Actionfilm "The Tomorrow War" reisen Menschen aus der Gegenwart in die nahe Zukunft, um die nächste Generation beim Kampf gegen eine tödliche Alien-Invasion zu unterstützen.
  • Der Blockbuster mit Hollywood-Superstar Chris Pratt wurde eigentlich für das Kino gedreht, erscheint nun aber am 2. Juli weltweit auf Amazon Prime Video.
Eine Kritik
Diese Kritik stellt die Sicht von Christian Stüwe dar. Informieren Sie sich, wie unsere Redaktion mit Meinungen in Texten umgeht.

Es ist der 18. Dezember 2022. Im Haus von Dan Forester (Chris Pratt) findet eine kleine, vorweihnachtliche Party statt. Gemeinsam mit seiner Tochter Muri (Ryan Kiera) will er sich das Finale der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar anschauen.

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Als wäre die Vorstellung, ein WM-Finale am vierten Advent auszutragen, nicht schon verrückt genug, wird das Spiel plötzlich unterbrochen. Mitten auf dem Spielfeld tut sich ein Portal aus Blitzen auf, aus dem Menschen heraustreten. Sie entpuppen sich als Zeitreisende aus dem Jahr 2051, die die große Bühne des WM-Endspiels nutzen, um sich an die Menschen des Jahres 2022 zu wenden.

Sie berichten, dass sich die Menschheit im Jahr 2051 in einem Krieg mit einer Alien-Spezies befindet. Um diesen Krieg zu gewinnen, brauchen die Menschen aus der Zukunft die Unterstützung aus dem Jahr 2022. Daraufhin werden in der Gegenwart willige Kämpferinnen und Kämpfer verpflichtet, sich für sieben Tage in die Zukunft zu begeben, um gegen die Außerirdischen zu kämpfen.

In "The Tomorrow War" wird für die Zukunft kommender Generationen gekämpft

Auch Ex-Elite-Soldat Dan reist ins Jahr 2051, um für die Zukunft seiner Tochter Muri zu kämpfen. Begleitet wird er unter anderem vom Soldaten Dorian, den US-Schauspieler Edwin Hodge spielt. "Der Film dreht sich um familiäre Beziehungen und darum, wie weit man gehen würde, um seine Lieben zu beschützen", erzählt Hodge im Gespräch mit unserer Redaktion.

"Der Krieg ist global, in gewisser Weise wie eine Pandemie. Jeder hat einen Grund, um zu kämpfen. Die Situation zwingt Menschen, zusammenzukommen, um für die gemeinsame Sache zu kämpfen", sagt Hodge, der unter anderem aus der "Purge"-Reihe und der Serie "Six" bekannt ist.

Tatsächlich ist es das, was "The Tomorrow War" besonders macht. Der Film ist in erster Linie ein Science-Fiction-Blockbuster, der mit krachender Action, spektakulären Bildern und Spezialeffekten Freunde des geradlinigen Actionkinos überzeugen wird. Aber er enthält auch eine subtile Botschaft, die der Geschichte einen neuen Dreh gibt. Denn normalerweise ist es die junge Generation, die in Kriegen kämpft. Hier aber kämpfen ältere Menschen dafür, dass es eine Zukunft für kommende Generationen gibt.

Chris Pratt fragt: "Was schulden wir der Zukunft?"

"Was mich an dem Drehbuch wirklich fasziniert hat, war die Frage, was wir der Zukunft schulden. Was schulden wir der Welt? Wie hinterlässt man die Welt als einen besseren Ort?", sagte Hauptdarsteller Chris Pratt bei einer Pressekonferenz zur Vorstellung des Films Mitte Juni.

Diese Fragen stellen sich auch in Bezug auf den Klimawandel. Was müssen die Menschen der Gegenwart opfern, wie sehr müssen sie zurückstecken, damit die Welt des Jahres 2050 immer noch ein lebenswerter Ort sein wird?

Und so ist "The Tomorrow War" nicht nur ein Science-Fiction-Film, für den "Terminator", "Independence Day" oder auch der Tom-Cruise-Film "Edge of Tomorrow" als Referenz herangezogen werden können. Sondern auch ein Film über Generationenkonflikte, über Väter, Söhne und Töchter. Auch Proteste der Menschen gegen den Krieg in der Zukunft sind zu sehen. Was interessiert uns, was in 30 Jahren passiert, fragen sich die Demonstranten.

"Es ist ein Sci-Fi-Film, der aber Dinge aus unserer Realität anspricht. Wie können Dinge verändert werden? Schaffen wir es, uns als Menschen zu ändern? Der Film ist ein Abenteuer, aber als Zuschauer können wir uns mit den Figuren identifizieren, weil sie mit den gleichen Problemen wie wir zu kämpfen haben", sagt Edwin Hodge.

"The Tomorrow War" wurde eigentlich für das Kino produziert

Unter normalen Bedingungen wäre "The Tomorrow War" wohl ein echter Kino-Blockbuster geworden. Wegen der Corona-Pandemie musste der Start aber mehrfach verschoben werden. Im Januar sicherte sich dann Amazon für das hauseigene Streamingportal Prime Video die Rechte. Es wird von 200 Millionen Dollar berichtet, die Amazon für "The Tomorrow War" auf den Tisch gelegt haben soll.

Ob diese Summe nun stimmt oder nicht - man sieht "The Tomorrow War" auf jeden Fall an, dass der Film sehr teuer war. Die Effekte überzeugen, die Aliens sehen aus wie aus einem Albtraum entsprungen und mit Chris Pratt übernahm ein Star aus Hollywoods erster Liga die Hauptrolle. Der Film ist phasenweise düster, teilweise lustig, etwas überdreht und hat auch einige nachdenkliche Momente.

Alles in allem also genau das, was man von Popcorn-Kino erwarten darf. In diesem Fall aber nicht im Kino, sondern zu Hause. "Das löst bei mir bittersüße Gefühle aus", erzählt Edwin Hodge. "Der Film ist eine riesige Produktion und sollte eigentlich auf der großen Leinwand zu sehen sein. Gleichzeitig ist es eine richtige coole Sache, den Film mit Amazon zum gleichen Zeitpunkt auf der ganzen Welt, in so vielen Wohnzimmern, in so vielen verschiedenen Sprachen zeigen zu können."

Regisseur Chris McKay gab den Zuschauern den Rat, den Film auf dem größtmöglichen Bildschirm zu schauen und den Sound maximal aufzudrehen. Und ein bisschen Popcorn für das Kinoerlebnis zu Hause lässt sich sicherlich auch noch auftreiben.

Verwendete Quellen:

  • Vorabsichtung von "The Tomorrow War"
  • Zoom-Interview mit Schauspieler Edwin Hodge
  • Teilnahme an Zoom-Pressekonferenz unter anderem mit Chris Pratt und Regisseur Chris McKay

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Neuer Trailer zu "The Tomorrow War": Gegen diese Aliens kämpft Chris Pratt

Im Sci-Fi-Kracher "The Tomorrow War" von Amazon überbringen Zeitreisende aus dem Jahr 2051 in der Vergangenheit eine schockierende Nachricht: Die Erde wird schon bald von einer tödlichen Alien-Spezies überfallen. Ob eine Gruppe von Rekruten um Dan (Chris Pratt) den Untergang der Welt aufhalten können? © ProSiebenSat.1
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