Woran denken Sie, wenn Sie "Dr. Sindsen" hören? An eine Zahnpasta? An einen der erfolgreichsten Modedesigner Deutschlands? An einen Kindergeburtstag bei Burger King? An den deutschen Eminem? Oder vielleicht wenigstens daran, dass das als Eric Sindermann in Ost-Berlin geborene menschgewordene Versace-Imitat schon in Folge Eins des berühmten D-Promi-Arbeitsbeschaffungs-Programms "Sommerhaus der Stars" folgende Befürchtung hatte: "Mangold ist tot gegangen, Mike Cees ist tot gegangen – bin ich der nächste?"
Heute, sechs traurige Episoden weiter, muss man festhalten:
Dr. Sindsens Sprechstundenhilfe Katha – das scheint in dieser Liaison nicht unüblich zu sein – begreift das Ausmaß des Kollateralschadens als erste: "Ich werde zum Gespött von Deutschland". Welche anderen Optionen ein gemeinsamer Auftritt mit Eric Sindermann ausgerechnet im "Sommerhaus" sie in der Theorie für möglich gehalten hatte, bleibt unklar.
Sollte sie tatsächlich geglaubt haben, sie könne an der Seite von Sendezeit-Suchmaschine Sindsen ihr öffentliches Image verbessern, liegt sie mit ihren Prognosen ja noch spektakulärer daneben als
Doris beispielsweise schiebt das Beziehungsfiasko auf die intellektuellen Fähigkeiten von Dr. Sindsen: "Der denkt von der Tapete bis zur Wand". Was genau sie damit sagen will, erschließt sich nicht unbedingt, aber zwischen Wand und Tapete ist ja zumeist nicht viel, außer einigen Litern Kleister. Insgesamt aber durchaus eine interessante Sozialstudie, wenn ausgerechnet jemand, der mit
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Katharina Diarrhö
Basler selbst hat offenbar inzwischen genug davon, im Haus als kettenrauchender Grantler abgestempelt zu werden und verdingt sich den Rest des Morgens als Eheberater. Auf tiefenpsychologischem Weltklasseniveau unterrichtet er Katha darüber, dass Dr. Sindsen "ein notorischer Lügner" ist, und dass sie "eine Lösung finden muss, wie sie am besten aus der Geschichte rauskommt".
Sich in einer Disco zu prügeln und dann von seinem Arbeitgeber rausgeschmissen zu werden, wie es Basler seinerzeit beim FC Bayern gehandhabt hatte, erscheint zunächst keine brauchbare Option. In einem Akt purer Verzweiflung wählt Katha die öffentliche Demütigung. Direkt vor der ersten Challenge des Tages verkündet sie offiziell: "Ich werde zu dem Spiel nicht antreten, ich bin froh, wenn ich diesen Mann an meiner Seite los bin."
Auch für die meisten anderen Paare, die sich in luftiger Höhe am Pantomime-Spiel versuchen, hängt nach kurzer Zeit nicht nur das Trapez schief, sondern auch der Haussegen. Mario Basler gibt direkt auf,
Niemals geht man so, Gans!
Im traditionellen Philosophie-Workshop im Anschluss an die Spiele kommt es zum Sindermann-Showdown. Mit den Worten "Du bist das letzte Stück Scheiße" verlässt Katha heulend das Interview-Szenario. Anschließend packen beide ihre Koffer und entschwinden recht unspektakulär im ostwestfälischen Abendhimmel. Die Freude über den Triumph, seinen Pöbel-Kontrahenten Sindsen kampflos aus dem Weg geräumt zu haben, währt bei Mario Basler jedoch nur wenige Minuten.
Kurz nach der fluchtartigen Aufgabe des Ex-Promipaares Katha/Eric wird verkündet, wer das Pantomime-Spiel gewonnen hat: Katharina und
Kurz vor der Trennung stehen inzwischen auch
Glücklicherweise folgt direkt am nächsten Tag das finale Rettungsspiel für die (vorläufige) Stabilisierung seiner Beziehung. Im Wissensquiz beantwortet Antonia mehr Fragen als alle anderen und fährt die Ernte ein. Dennoch kann sich Patrick ob seiner genialen Vorarbeit beim Ei-Zerplatzen die eine oder andere Spitze nicht verkneifen. Alle anderen Paare ergreifen überrascht Partei für Juniorpartnerin Antonia. Sascha und Mario schnappen sich den übermotivierten Ehrgeiz-Bauern noch vor dem Abendessen und versuchen, ihn ein wenig daran zu erinnern, dass eine Beziehung zumeist aus zwei Menschen besteht und es keine gesetzliche Verpflichtung dafür gibt, seinen Partner mit sinnlosen Anschuldigungen und Beschwerden ständig zum Heulen zu bringen.
Verzockerkönig Mario
Viel Zeit für Manöverkritik an toxischem Gockel-Verhalten bleibt allerdings nicht, denn es müssen ja auch noch Nominierungs-Pläne geschmiedet werden. Auf Anregung von Mario wollen sich die Mölders und die Baslers gegenseitig wählen, weil sie "Sportler sind und damit gut umgehen können". Nach diversen Spielen und dem Ausstieg der Sindsens stehen ohnehin nur noch die Teams Basler, Mölders und Cosimo auf dem Wahlzettel.
Wie raffiniert dieser Schachzug der vorgeblich selbstlosen wechselseitigen Eigennominierung ist, zeigt sich dann am Abend in der Nominierungs-Arena. Familie Mölders und Familie Basler erhalten jeweils drei Stimmen. Cosimo und Partnerin Nathalie können sich stimmfrei halten. Weniger gültige abgegebene Stimmen hätte vermutlich nur die FDP, wenn heute Bundestagswahl wäre. Ist aber nicht, somit bleiben Patrick und Antonia die Entscheidungsminister, denn RTL hat für den Fall eines Gleichstandes verfügt, dass das Team entscheiden soll, wer das Sommerhaus verlassen muss, das das letzte Spiel gewinnen konnte.
Rien ne va plus für die Ex-Kicker, die sich mit ihrer Absprache episch verzockt und selbst ins Abseits gestellt haben. Jetzt liegt ihr Schicksal in der Hand von ausgerechnet der Person, die sie Minuten zuvor noch hart für zu ehrgeizige Allüren seiner Freundin gegenüber auf die Strafbank geschickt hatten. "Fuck my Life" entfährt es Antonia direkt – aber ein Paar mit diesem Namen ist dieses Jahr im Sommerhaus nicht dabei. Die zartesten Bande der bisherigen Urlaubstage haben wohl Mario und Patrick geknüpft, denn das Fallbeil des Bauer-Rauswurfs trifft am Ende Ivonne und Sascha Mölders.
Bei nur drei möglichen Rauswurf-Kandidaten und sechs zu vergebenen Stimmen sich selbst mit einer vorab gesicherten gegenseitigen Nominierung schon mal 33 Prozent der Kündigungsformulare in die Hand zu drücken, scheint eine etwas blauäugige Taktik gewesen zu sein. Lieber Stephen Dürr, falls Du mitliest: Blauäugig, das ist übrigens ein Wort, das auch Du dir dringend merken solltest. Und bis Mittwoch bereitest Du vielleicht schon mal die Antwort auf folgende Frage vor: Welche Haarfarbe hat Deine Frau Katharina? Solltest Du die Antwort "brünett" in Erwägung ziehen, sage ich einfach mal: Viel Spaß im Dr. Sindsen Modus.
Insgesamt ein hochemotionaler Tag im Sommerhaus, den Neuling Christina Grass wie folgt zusammenfasst: "Am besten vertraust du nur deinem eigenen Arsch!" Und der sitzt neben ihr, heißt Marco Cerullo und nickt fleißig. Ob er davon bis zur Folge Sieben Nackenschmerzen bekommt, verrate ich hier dann am Donnerstag. Bis dann!
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