Das Ehepaar Jana Ina und Giovanni Zarrella stellte sich im Format "Bin ich schlauer als…?" einem Wissenstest und musste zeigen, was es so auf dem Kasten hat. Offenbar nicht so wenig: Es stellte sich heraus, dass die beiden schlauer sind als 89 Prozent der Deutschen. Dass sie mit ihrem Ergebnis den bisherigen König Oliver Pocher vom Thron stießen, machte das dynamische Duo dann wiederum glücklicher als ungefähr 99,99 Prozent der Deutschen.

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Die Zarrellas sind ja durchaus sympathisch. "Traumpaar!" sagen die einen, "Wer zur Hölle sind die?" die anderen. "RTL" jedenfalls befand die Idee für gut, Jana Ina (44) und Giovanni (43) Zarrella - sie Model und Moderatorin, er Musiker und Moderator - als Hauptprotagonisten in einer dreieinhalb Stunden dauernden Show zu installieren.

Und so durften im Format "Bin ich schlauer als…?" erstmals zwei prominente Kandidaten ran. Bekannte Vorgänger der Zarrella-Formation: Oliver Pocher, Verona Pooth, Peter Kloeppel und Günther Jauch selbst. Letzterer moderiert ja in der Regel das Format.

Die Gegner: Christina Luft, Thomas Anders und Kai Ebel

Erneut ging es in der von Günther Jauch moderierten Sendung darum, eine Vielzahl an Fragen eines wissenschaftlich fundierten Tests zu beantworten, der natürlich ein Ziel hatte: den Intellekt der Kandidaten zu vermessen!

Die Zarrellas, die sich bereits im Vorfeld durch den Fragenkatalog zu wuchten hatten, traten am Samstagabend gleichsam mit ihrem Ergebnis gegen Tänzerin Christina Luft, Sänger Thomas Anders und Sportreporter Kai Ebel an, die ihre Gehirnzellen quasi "live" bemühen mussten.

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Darüber hinaus wurden im Vorfeld in einem repräsentativen Panel die durchschnittlichen Antworten der Deutschen ermittelt. Die Promis im Studio spielten also auch gegen ihr Land, wenn man so will.

Jana Ina: "Wenn ich falsch liege, ist es seine Schuld"

Gleich zu Beginn wurde eines deutlich: "Formel 1"-Experte Kai Ebel dachte gar nicht daran, aus der Show einen Langeweiler-Marathon werden zu lassen, und schickte Runde um Runde einen Kalauer ins Rennen. Von Jauch und den anderen gab's dafür mal ein müdes, mal ein höfliches, zwei Mal ein echtes und relativ häufig gar kein Lächeln.

In jedem Fall ging es in der Show neben allgemeinem Wissen auch um visuelle Wahrnehmung, Orientierung, Menschenkenntnis, Logik, Gedächtnis oder Sprache. "Ich hab gerne Recht, aber wenn ich falsch liege, dann ist es seine Schuld", gestand Jana Ina zu Beginn.

Kai Ebel wenig "inselbegabt"

In der Kategorie "Sprache" etwa fasste Jauch Klassiker der Literatur oder des Films knapp zusammen, um die Kandidaten danach raten zu lassen, um welchen es sich handelt. Dazu gab's jeweils vier Antwortmöglichkeiten. Ein Beispiel:

Ausgemergelter Typ labert auf einer Insel ein Spielgerät voll.

A: Quax der Bruchpilot

B: Robinson Crusoe

C: Fluch der Karibik

D: Cast Away – Verschollen

Während Ebel meinte, "Robinson Crusoe" würde hier Sinn ergeben, wusste der Rest der Truppe natürlich, dass hier "Cast Away – Verschollen" gefragt war. In der Kategorie "Sehen" wiederum galt es für die Protagonisten hingegen, die ungefähre Anzahl bestimmter Objekte wie Autos, Rosen und Münzen auf einem Bild zu erkennen.

Nach einigen Runden lagen die Zarrellas, die als Zweigespann einen Vorteil gegenüber der Konkurrenz hatten, klar vor den anderen. Kai Ebel war zu diesem Zeitpunkt "deutlich weniger schlau als der Durchschnitt der Deutschen".

Jana Inas Schock-Moment in Deutschland

"Es wird jetzt sehr lebenspraktisch", versprach Moderator Günther Jauch für die nächste Kategorie, in der beispielsweise die folgende Frage beantwortet werden musste:

Weshalb warnen einige britische Reiseführer vor einem Saunabesuch in Deutschland?

A: große Hitze

B: viele Aufgüsse

C: nackte Menschen

D: überteuerte Preise

Luft, Anders und Ebel entschieden sich alle für Antwort C. "Das erste Mal, dass die Saubären sich einig sind", wurde Jauch plötzlich ungewohnt rustikal. Dass einem in einer deutschen Sauna primär Unbekleidete begegnen, fand Jana Ina einst befremdlich.

"Dass dort alle nackt sind, war damals mein größter Schock, als ich nach Deutschland kam. In Brasilien? No Chance!", offenbarte Giovannis bessere Hälfte. Dass es an brasilianischen Stränden völlig nackte Menschen gebe, sei ein reiner Mythos, so Jana Ina weiter. Und tatsächlich: Britische Reiseführer warnen schon mal vor nackten Menschen in Deutschland.

Bühnen-Insights von Thomas Anders

Natürlich musste auch wieder rückwärts gespielte Musik erraten werden sowie inhaltliche Fragen aus mit Fakten überladenen Texten beantwortet werden. Eine Kategorie, in der vor allem Ex-"Modern Talking"-Barde Thomas Anders reüssierte. "Ich wundere mich über mich selbst, weil ich normalerweise sogar Probleme habe, die eigenen Texte zu behalten", so der Mann, der früher eine "Nora"-Kette trug.

"Für einen Sänger auf der Bühne ist das natürlich problematisch, wenn man plötzlich mit 'lalalala' beginnen muss, oder?", wollte Jauch jetzt vom Barden wissen. "Nein, nein! Da hält man dann einfach das Mikrophon ins Publikum!", gestand Anders, der jetzt die Führung übernahm.

Jana Ina: "Dieses bescheuerte Spiel"

In der Kategorie "Logik" wurde es dann inhaltlich abenteuerlich. "Wir stellen jetzt eine Reihe von Behauptungen auf und bieten dann vier vermeintlich logische Schlussfolgerungen, von denen aber nur eine tatsächlich logisch ist", bot Jauch einen Ausblick, bevor er dies hier vorlas:

Wolfgang kann schneller brust- als rückenschwimmen. Am langsamsten ist er beim Kraulen. Da überholt ihn jeder, der ein Seepferdchen-Abzeichen besitzt. Selbst Angelika ist dabei schneller. Aber meistens fährt Wolfgang ohnehin mit dem Boot.

A: Angelika besitzt das Seepferdchen-Abzeichen

B: Wolfgang schwimmt schneller Rücken als Kraul.

C: Wolfgang kann schneller Boot fahren als Angelika

D: Angelika will sich bald ein Boot kaufen.

Alle Kandidaten entschieden sich für die korrekte Antwort B, lediglich die Zarrellas konnten die Frage nicht korrekt beantworten. Auch Günther Jauch hätte falsch gelegen, wie er gestand. "Dieses bescheuerte Spiel!", fluchte Jana Ina, bekam doch die Konkurrenz jeweils vier Punkte, da die große Mehrheit der Deutschen diese Frage nicht beantworten konnte.

Zarrellas gewinnen den Abend

Und dennoch: Das Rennen machten an diesem Abend die Zarrellas, die in der finalen Kategorie "Orientierung" Thomas Anders noch überholen konnten. Und dies, obwohl Jana Ina zuvor gestand, schon einmal zweieinhalb Stunden ihr Auto in einer Parkgarage gesucht zu haben.

Das finale Ergebnis des Abends: Die Zarrellas, die knapp vor Thomas Anders gewannen, sind schlauer als 89 Prozent der Deutschen. Selbst Kai Ebel, der an diesem Abend immerhin versuchte, ein wenig Witz in die aufgeblähte und weitestgehend langweilige Sendung zu bringen, ist noch schlauer als 70 Prozent der Deutschen.

"Ich glaube ja ehrlich gesagt nicht mehr an die Werte der 'Deutschen'. Ich weiß nicht, wen die gefragt haben. Betrunkene nachts um zwei Uhr vor der Disco? Die wollen doch nur, dass sich die Zuschauer besser fühlen", kritisierte jemand auf Twitter.

Jana Ina: "Wir haben den Oli kaputt gemacht"

Dass die Zarrellas mit ihrem Testergebnis den bisherigen Rekordhalter Oliver Pocher, der sich als schlauer als 88 Prozent der Deutschen herausstellte, vom Thron stießen, ließ Jana Ina Zarrella regelrecht emotional werden. "Wir haben den Oli kaputt gemacht!", freute sich die 44-Jährige.

Gemahl Giovanni legte noch nach: "Ich glaub, dass sich viele freuen, dass Oli nicht mehr auf Platz eins ist." Das kann man natürlich nicht ausschließen. Vielen wird es aber wohl auch völlig egal sein.

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