Am Freitag startet die lange erwartete zweite Staffel von "Dark", die erste deutsche Netflix-Produktion hat weltweit Fans begeistert. Louis Hofmann spielt die Rolle des Jonas Kahnwald, im Interview mit unserer Redaktion spricht der 22 Jahre alte Schauspieler über den Erfolg der Serie und die zweite Staffel. Außerdem hat er einen Tipp parat, wie man die komplexe Handlung besser verstehen kann.
Die erste Staffel von "Dark" endet mit einem fiesen Cliffhanger, indem die von Ihnen gespielte Figur Jonas Kahnwald in der Zukunft landet. Wie oft wurden Sie von Ihren Bekannten in den letzten Monaten gefragt, wie es weiter geht?
Da die Handlung so komplex ist, ist es nach der langen Pause durchaus schwierig, sich wieder in die Serie einzufinden. Ist das für Sie als Schauspieler auch schwierig?
Ja, es kann verwirrend werden. Aber wir haben natürlich den Vorteil, dass wir die Drehbücher langsam lesen können. Da kann man auch zurückblättern und sich etwas aufschreiben.
Und wir haben natürlich die tolle Option, die Showrunner direkt zu fragen. Was wir auch definitiv machen müssen, um alle Hintergründe abzuklären und das große Gesamtbild zu verstehen.
Was macht den großen Erfolg von "Dark" aus?
Ein Erfolgsgeheimnis der Serie ist es, dass sie den Zuschauer ernst nimmt, ihn beansprucht und fordert. Ich glaube nicht, dass wir in Deutschland bisher so viele Serien hatten, die das getan haben.
Die den Zuschauer so involviert und gezwungen haben, sich so intensiv mit dem Stoff auseinanderzusetzen. Das kann sehr große Freude bereiten.
"Dark" ist also auch ein Gegenentwurf zur Berieselung durch große Teile des Fernsehprogramms?
Ja, aber man sollte die Öffentlich-Rechtlichen nicht vergessen. Eine Serie wie "Bad Banks" verfügt auch über ein Storytelling auf hohem Niveau. Es sind nicht nur die Streaming-Dienste, es gibt generell einen Serien-Boom und den Wunsch nach komplexen Geschichten.
Es wird sich einfach mehr getraut. "Dark" war da ein Vorreiter. Dass die Serie so erfolgreich ist, ist ein Mutmacher für Geschichtenerzähler in Deutschland.
Was haben Sie gedacht, als Sie das Drehbuch von "Dark" das erste Mal gelesen haben? Mit dem Wurmloch und den verschiedenen Zeitebenen. Haben Sie vielleicht auch gedacht, dass das schief gehen könnte?
Nein, ich war sofort begeistert. Weil ich so etwas noch nie gelesen hatte und mir gedacht habe: Geil, was ihr euch da traut! Ich hatte in einer Pressemitteilung gelesen, dass eine solche Serie gemacht wird und wollte sofort dabei sein.
An meinem 19. Geburtstag im Jahr 2016 kam dann die Einladung zum Casting. Ich habe mich mega gefreut! Als ich dann die Drehbücher gelesen habe, habe ich mich noch mehr gefreut.
Was macht die Figur des Jonas Kahnwald für Sie aus?
(überlegt) Willensstärke. Mut. Ambition. Er ist einfach selbstlos, das finde ich schön an der Figur. Dass er sich selbst opfern würde, um das Gute zu erhalten.
Was können Sie über die zweite Staffel von Dark verraten, ohne zu spoilern?
Sie ist mindestens genauso komplex erzählt, wie die erste Staffel und fordert die Zuschauer auf, mitzuschreiben. Die Figuren erlangen mehr Wissen, sie werden mehr eingeweiht in das große Zeitreise-Mysterium.
In dem halben Jahr, das in der Serie zwischen der ersten und zweiten Staffel vergangen ist, hat sich bei allen Frust und Wut aufgestaut, was die Figuren aktiver werden lässt, um mehr Wissen zu erlangen.
Ist es Ihr Tipp, sich Notizen zu machen, um bei "Dark" den Überblick zu behalten?
Ja, das ist ein Hilfsmittel, das ich empfehlen würde. Im Internet gibt es Stammbäume, aber man muss überlegen, ob man zu denen greift, weil man möglicherweise gespoilert wird.
Vielleicht sollte man sich seinen eigenen machen. Das macht ja auch Spaß! Das ist wie ein Spiel, mitzuraten, wie sich die Figuren entwickeln und was passieren könnte.
Wenn man eine Wendung nicht erahnt hat, wird man überrascht. Wenn man es geahnt hat, freut man sich auch, weil man es hat kommen sehen. Das finde ich ganz cool.
"Dark" wird von Fans weltweit gefeiert. Inwiefern bekommen Sie das mit?
Ich bekomme das mit, wenn ich im Urlaub bin. Ich war in Asien und plötzlich kam eine Französin auf mich zu und sagte mir, dass sie "Dark" gesehen hat.
Es ist surreal, wenn man sich vorstellt, dass auf der ganzen Welt etwas geguckt wird, woran man mitgearbeitet hat. Und dann auch noch gemocht wird. In solchen Situationen wird das dann kurz Realität.
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